Kamuko

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Die Aeganerin Kamuko ist im Jahr 20.059.813 v. Chr. Prinzipa (Generalin) des Trecks des GESETZES. Sie wird später zur Gründermutter der Friedensfahrer.

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Heft: PR 2422
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Anmerkung: Die folgenden Angaben beziehen sich auf das Erscheinungsbild, das Kamuko bei ihrem ersten Zusammentreffen mit Perry Rhodan hat. Da die Aeganer in der Lage sind, ihr äußeres Erscheinungsbild zu verändern, ist nicht bekannt, ob Kamukos Aussehen zu diesem Zeitpunkt ihre wahre Gestalt repräsentiert – wahrscheinlich ja, denn sie war zu diesem Zeitpunkt nicht auf Partnersuche.

Kamuko ist 1,72 Meter groß und hat einen filigranen Körperbau. Sie hat dunkle Haut im Farbton von Wikipedia-logo.pngMahagoni mit kleinen Flecken auf der linken Körperseite und große, auffallend hellgrün strahlende Augen. Kinn und Nase sind fein geschnitten, die Nase hat nur eine Atemöffnung. Die Hände sind sechsfingrig (d. h. Kamuko hat an jeder Hand zwei Daumen mit drei Gelenken), anstelle von Zähnen hat sie perlmuttfarbene Zahnleisten, die von schmalen Lippen bedeckt werden. Ihr hellbraunes Haar trägt sie wenige Millimeter kurz geschnitten. An den sehr kleinen Ohrmuscheln trägt Kamuko gern perlmuttfarbenen Schmuck.

Sie trägt meist eine schwarze Kombination mit silberfarbenen Stiefeln. Über Arme und Beine des Anzugs zieht sich eine Art Leitungsnetz, dabei handelt es sich um Kraftverstärker. Kamuko verwendet einen mikrominiaturisierten Translator, der wie ein kleiner silbriger Filmstreifen auf ihrer linken Wange klebt und auch als Funkgerät dient. An den Fingern trägt sie mehrere Ringe, die nicht nur als multifunktionale Kommunikationsgeräte dienen, sondern vor allem als Permits, die von ARCHETIM selbst ausgestellt wurden. Diese Permits gewähren ihr Zugang zu allen wichtigen Kontrollzentren Phariske-Erigons und zu ARCHETIMS HORT. Sie ist die einzige Person, die dieses Gebäude betreten darf.

Charakterisierung

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Heft: PR 2404 – Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Kamuko ist die Führerin aller Truppen ARCHETIMS in Phariske-Erigon und trägt eine Sonnen-Aura. Sie ist die mächtigste Einzelperson in Phariske-Erigon und wird von vielen Wesen als heilig angesehen, obwohl ihr Amt keinerlei religiöse Implikationen hat. Sie ist die einzige Aeganerin auf Oaghonyr.

Die Generalin hat die Aufgabe, den Treck des GESETZES nach Tare-Scharm zu führen und ARCHETIM dort bei der Retroversion der Negasphäre zu unterstützen. Damit die Aeganerin ARCHETIM in der Negasphäre schützen kann, hat die Superintelligenz ihr die Nachtlicht-Rüstung verliehen. Kamuko ist entweder mentalstabilisiert oder kann einen Mentalblock errichten, da ihre Gedanken von Telepathen nicht genau gelesen werden können.

Abgesehen von der Ausstrahlung, die sie durch die Sonnen-Aura erhält, ist Kamuko eine charismatische Persönlichkeit. Sie kann hart sein und ihre Gefühle unterdrücken, wenn es erforderlich ist. Manchmal reagiert sie in solchen Situationen barsch und abweisend. Sie ist eine respektable Nahkämpferin.

Da sie meint, eine Fortpflanzung sei in ihrem Lebensplan nicht vorgesehen, hat Kamuko sich nie einen Partner gesucht.

Geschichte

Die Prinzipa

Kamuko war die Tochter einer Aeganerin und eines intergalaktischen Händlers aus einem anderen Volk, den sie nie kennen gelernt hatte. Im Jahr 20.059.813 v. Chr. war sie nach offizieller Verlautbarung 522 Jahre alt. Als Prinzipa des Trecks des GESETZES und Bevollmächtigte ARCHETIMS galt sie als Stellvertreterin der Superintelligenz. Ihr Flaggschiff war die TAROSHI, ihr Stellvertreter war der Schohaake Folsson Brack. Sie ahnte nicht, dass Brack von Ekatus Atimoss entführt und unter dem Einfluss eines Kolonnen-Motivators verhört worden war, so dass die Chaosdiener umfassend über die CHEOS-TAI informiert waren.

Nur Kamuko und einige wenige Vertraute waren im vollen Umfang über das Vorhaben ARCHETIMS informiert, die Retroversion der Negasphäre von Tare-Scharm einzuleiten. Kamuko leitete den Treck von der Treck-Zentrale in Oaghonyr aus, in der auch die Nachtlicht-Rüstung aufbewahrt wurde. Dort hatte sie sich einen kleinen privaten Raum eingerichtet, der ihr als Zufluchtsort diente. Sie kannte den Verwendungszweck der Rüstung, hatte diese aber bisher nie angelegt.

Sie konnte den Aufbruchsbefehl für den Treck zunächst nicht geben, da sie keine Befehle mehr von ARCHETIM bekam. Kamuko war die einzige Person, der bekannt war, dass die Superintelligenz im Jahr 20.059.813 v. Chr. in ihrem HORT weilte. Sie war gezwungen, die Angriffe der Pressor-Garde auf Welten des SYSTEMS zu ignorieren, um ihre Streitkräfte nicht zu zersplittern. Sie ahnte nicht, dass sie eines der Zielobjekte der Diebe der LAOMARK war: Drei auf Oaghonyr eingesickerte Laosoor hatten unter anderem den Auftrag, die Aura-Trägerin zu entführen.

Als Perry Rhodan mit der JULES VERNE im Rahmen von Operation Tempus im Jahr 20.059.813 v. Chr. ankam und als Träger einer Aura identifiziert wurde, welche Kamukos Sonnen-Aura ähnelte, wurden er und seine Begleiter Kamuko vorgeführt. Sie empfing die Galaktiker gastfreundlich. Sie nahm seine Ritteraura wahr und war deshalb geneigt, seinen Angaben Glauben zu schenken. Allerdings gab er nicht die ganze Wahrheit über seine Absichten preis.

Kamukos Körper reagierte instinktiv auf Rhodan, denn er kam als Partner für eine Paarung in Betracht. Kamuko hatte keine Kontrolle über diesen Vorgang. Ihr Körper wurde deshalb »menschlicher«: Die Lippen wurden voller und es bildeten sich Wikipedia-logo.pngMammae aus, was sie allerdings zu verbergen versuchte. Gleichzeitig entwickelte sie eine Abneigung gegen Mondra Diamond, weil sie in der Terranerin eine Rivalin erkannte. Sie bat Rhodan allein zu sich und machte ihm ein unverblümtes Angebot. Der Terraner lehnte dies jedoch ab. Sie war zwar nicht erfreut, allerdings war der Schock heilsam, so dass sich ihr körperlicher Zustand wieder »normalisierte«.

Trotz der Zurückweisung gewährte sie dem Terraner seinen Wunsch: Die JULES VERNE durfte den Treck des GESETZES nach Tare-Scharm begleiten. Doch dann kam es zum versuchten Diebstahl der Nachtlicht-Rüstung durch die Laosoor. Kamuko hielt die Terraner für die Diebe, da nur ein Teleporter in der Lage gewesen sein konnte, die Nachtlicht-Rüstung zu stehlen. Sie wusste, dass Gucky diese Paragabe besaß. Kamuko wollte den Galaktikern und vor allem Rhodan zwar eigentlich nicht schaden, war aber gezwungen, hart und kompromisslos zuzuschlagen. Als der JULES VERNE dennoch die Flucht gelang, ließ Kamuko die Galaktiker in ganz Phariske-Erigon steckbrieflich suchen, obwohl die Nachtlicht-Rüstung wenig später wieder auftauchte.

Es gelang Kamuko, den Brustpanzer anzulegen. Zur gleichen Zeit erfuhr sie, dass der GESETZ-Geber gestohlen worden war. Dieser ermöglichte ihr später die Entdeckung einer Basis der Pressor-Garde beim Schwarzen Loch Zistaka. Kamuko leitete den Angriff auf diese Basis persönlich und zog einige Schlachtschiffe aus dem Treck des GESETZES ab. Bei den Kämpfen auf der Basis wurde Kamuko von einem Strahlenschuss getroffen, überlebte jedoch, weil der Nachtlicht-Brustpanzer die Energie abfing. Sie nahm den Guschkar gefangen, der auf sie geschossen hatte, und erfuhr von ihm einige bislang unbekannte Details über die Pressor-Garde.

Noch während des Angriffes auf die Basis erwachte ARCHETIM und gab Kamuko den Befehl zum Aufbruch des Trecks des GESETZES. Kamuko sprach bei ARCHETIM vor und informierte die Superintelligenz über die jüngsten Ereignisse. ARCHETIM spürte die Nachtlicht-Beinschienen auf, Kamuko legte auch diesen Rüstungsteil an. Als ARCHETIM verkündete, die Rüstung sei vom Chaos berührt worden, war für Kamuko klar, dass Perry Rhodan als Dieb ausschied. Sie wäre jetzt wieder bereit, der JULES VERNE den Mitflug nach Tare-Scharm zu gestatten.

Dazu kam es allerdings nicht. Als CHEOS-TAI sich Mitte Mai selbst aus der LAOMARK ins Oa-System versetzte, befahl ARCHETIM den sofortigen Aufbruch des Trecks des GESETZES, an dem auch Kamuko teilnahm. Als die JULES VERNE im November in INTAZO eintraf, war auch Kamuko noch anwesend. Auf Wunsch Perry Rhodans bürgte sie für ihn und gewährte der JULES VERNE die Teilnahme am Treck des GESETZES unter ihrem Befehl. Als die Galaktiker befehlswidrig aktiv wurden, um die Besatzung eines explodierenden Raumschiffes der To s'amosa zu retten, schränkte Kamuko die Bewegungsfreiheit der JULES VERNE weiter ein.

Nach der Vernichtung der Thermodyn-Zentrale SIAH begab Kamuko sich zum Ort des Geschehens, um den Vorgang persönlich zu untersuchen. Wieder einmal fiel der Verdacht auf die Galaktiker, aber durch die Aufzeichnungen seines SERUNS konnte Rhodan der Prinzipa klar machen, was wirklich vorgefallen war. Sie erkannte, dass sie den Galaktikern zu Dank verpflichtet war. Anfang Dezember – nach JULES VERNE-Bordzeit – brach sie mit einer 180.000 Einheiten starken Kampfflotte nach Tare-Scharm auf, um die Vereinigung der Chaotischen Zellen Bernabas und Bi-Xotoring zu einem Chaotischen Geflecht zu verhindern. Der Einsatz schlug fehl. Kamuko verlor circa 7000 Schiffe und musste unverrichteter Dinge ins INTAZO zurückkehren.

Nach dem Verschwinden Perry Rhodans erwirkte Mondra Diamond von Kamuko die Erlaubnis, zusammen mit einer Kampfflotte der Prinzipa nach Tare-Scharm einfliegen zu dürfen. Kamuko erteilte diese Erlaubnis erst, als ARCHETIM den erneuten Einsatz bei Bi-Xotoring befahl. Kamuko ließ sich nach anfänglichen Zweifeln davon überzeugen, dass Perry Rhodan tatsächlich auf ihrem Flaggschiff entführt worden war. Sie veranlasste die Installation von Wächtersäulen auf der JULES VERNE, die das Schiff bei einem Enterversuch durch Feinde vernichten würden. Allerdings spielte sie Gucky einen Datenträger zu, der eine komplette Sternkarte der Proto-Negasphäre enthielt. Erneut führte Kamuko eine diesmal 120.000 Schiffe umfassende Flotte in die Proto-Negasphäre. Durch den Einsatz zweier GESETZ-Geber bei Bi-Xotoring konnte das Chaotische Geflecht tatsächlich aufgelöst werden. Es entbrannte eine Raumschlacht, als mehrere Tausend Traitanks materialisierten.

Seit ihrem Versuch, die Negane Stadt mit einem Beiboot zu erkunden, galt Kamuko als verschollen. Tatsächlich wurde sie im Neganen Kerker gefangen gehalten und sollte durch KOLTOROC verhört werden, sobald die Superintelligenz eintraf. Allerdings wurde sie schon gleich nach ihrer Ankunft von dem Assomga Gremsa gefoltert, unter anderem mit dem Assomga-Biss. Sie blieb aber zunächst standhaft. Neun Wochen nach ihrem Verschwinden, am 11. Mai 20.059.812 v. Chr., bat Ki-Myo Perry Rhodan um Hilfe. Der Terraner brach sofort mit der JULES VERNE und der PLURAPH auf, um Kamuko zu befreien. Die Aktion gelang, doch Kamuko trug bereits eine Kralle des Laboraten.

Obwohl die Laboratenkralle mittels des Atrentus-Verfahrens erfolgreich neutralisiert werden konnte, verschlechterte sich Kamukos Gesundheitszustand rapide, bis sie dem Tode nahe war. Sie erholte sich schnell, als die JULES VERNE ein von Raum-Zeit-Routern offen gehaltenes Transmitterfeld durchflog und in die Nähe von Margin-Chrilox gelangte. Sie war nun frei von der Beeinflussung durch die Laboratenkralle. Perry Rhodan überließ ihr die Nachtlicht-Rüstung (komplett mit dem aus der Relativzukunft stammenden Vektor-Helm) unter der Bedingung, dass sie der JULES VERNE die Beobachtung der Retroversion gestatten und die vollständige Rüstung nach dem Ende der Kämpfe um Tare-Scharm nie wieder einsetzen würde. Kamuko willigte ein. Sobald sie die Rüstung angelegt hatte, gewann sie einen perfekten Überblick über alle Vorgänge in der Proto-Negasphäre. Außerdem vernetzte sie sich mit NEMO, so dass die JULES VERNE endlich ungehindert navigieren konnte.

Kamuko verlangte, sofort zur TAROSHI gebracht zu werden, denn sie erkannte, dass Ki-Myo schon mehrere verhängnisvolle taktische Fehler begangen hatte, die es zu korrigieren galt. Rhodan musste ablehnen, denn die JULES VERNE wurde erneut angegriffen. Er stellte Kamuko zwar eine Space-Jet zur Verfügung, doch es gelang der Aeganerin nicht, zu einem Schiff aus ARCHETIMS Flotte zu gelangen. Ihre Space-Jet geriet ebenfalls in Gefahr. Die Aeganerin versuchte, zur JULES VERNE zurückzukehren. Dort hatte Perry Rhodan jedoch angesichts der Tatsache, dass die Retroversion aufgezeichnet wurde und die JULES VERNE den Hyperstürmen nicht mehr entkommen könnte, einen Not-Kontextsprung eingeleitet, durch den der 19. April 1346 NGZ erreicht werden sollte. Kamukos Rückkehr wurde zwar registriert, aber sie schaffte es nicht, vor dem Notkontextsprung rechtzeitig einzuschleusen. Nach dem Sprung war von ihrer Space-Jet keine Spur zu sehen, sie galt als verschollen.

Im Dienst des LICHTS

Tatsächlich wurde die Space-Jet von einem Ausläufer jenes n-dimensionalen Feldes erfasst, das die Zeitreise ermöglichte. Die Jet rematerialisierte im Jahr 1502. (PR 2696)Nach einer längeren Zeit der Bewusstlosigkeit fand Kamuko sich in der irgendwo im Leerraum zwischen unbekannten Galaxien treibenden Jet wieder. Die JULES VERNE war nirgendwo zu sehen, Überlichtantrieb, Hyperfunk und Fernortung der Jet waren ausgefallen. Die Lebenserhaltungssysteme funktionierten aber noch. Kamuko erkannte, dass sie keine der Galaxien erreichen konnte und ihr Leben in Einsamkeit beschließen würde. Sie war allein mit sich und ihren Gedanken und konnte sich auch durch eine zum Ritual werdende tägliche Routine nicht vom Grübeln über ihr Versagen bei der Finalen Schlacht ablenken. Sie gab sich die Schuld an ARCHETIMS Ende und leistete sich selbst einen Schwur: Niemals mehr würde sie die Nachtlicht-Rüstung für Kampfhandlungen einsetzen.

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Das LICHT VON AHN
Heft: PR 2478 – Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Als sie die Einsamkeit nicht länger ertrug, programmierte sie einen von ihr auf den Namen Deprot (aeganisch für »Trauer«) getauften Serviceroboter so um, dass er mit der Zeit so etwas wie ein Eigenbewusstsein entwickelte und ihr als Gesprächspartner dienen konnte. Circa 109 Jahre vergingen. Irgendwann erkannte Kamuko, dass die Nachtlicht-Rüstung Gewalt über sie zu gewinnen begann: Die Rüstung hielt die Aeganerin weit über die für ihr Volk normale Spanne hinaus am Leben, nahm aber auch Einfluss auf ihren Geist. Vor allem der Vektor-Helm schien immer wieder mit mentaler Stimme zu ihr zu sprechen, um sie dazu zu verführen, ihn einzusetzen. Gegen diese quälende Verlockung setzte Kamuko sich zwar erfolgreich zur Wehr, doch eines Tages musste sie erkennen, dass sie die restlichen Rüstungsteile nicht mehr ablegen konnte. In ihrer Verzweiflung zerstörte sie Deprot, reparierte ihn aber bald darauf wieder, als sie einen im Leerraum treibenden Asteroiden ortete. Kamuko stieg aus, um den Gesteinsbrocken zu untersuchen, und entdeckte eine uralte Anlage, in der sich ein noch funktionsfähiges Hyperfunkgerät befand. Es gelang Kamuko, den Sender mit Bordmitteln in Gang zu setzen, und wenig später erschien ein Raumschiff der nichthumanoiden Sinlasa, das sie aufnahm.

Die Sinlasa waren ein Hilfsvolk der Superintelligenz LICHT VON AHN. Kamuko wurde zum Sitz dieser Entität in der Galaxie Ahn-Aarhoven gebracht. Sie wurde von der Heißen Legion geprüft, die dem LICHT diente, und erhielt dann eine Audienz bei der Superintelligenz. Das LICHT war überzeugt davon, dass Kamuko und die Nachtlicht-Rüstung nicht zufällig zu ihr gekommen waren. Die Superintelligenz war Teil einer Allianz, zu der auch ES gehörte, und deren Aufgabe im Kampf gegen die Negasphäre des Herrn der Elemente bestand. Kamuko erfuhr vom Schicksal des Kosmonukleotids TRIICLE-9 und von der Absicht des Herrn der Elemente, das Pseudo-Nukleotid Aqaho-TRIICLE zu erschaffen, mit dem er die Entwicklung im Kosmos lenken könnte.

Kamuko trat im Jahr 1633 in die Dienste des LICHTS und sollte die Superintelligenz bei der Vernichtung von Aqaho-TRIICLE unterstützen. Kamuko sollte aber nicht zum Kampf gezwungen werden. Stattdessen erhielt sie den Auftrag, in der Galaxie Altasinth eine Organisation von Kundschaftern aufzubauen, die die Quartale Kraft in der Universalen Schneise nutzen sollte. Kamuko kam auf die Idee, dieser Organisation den Namen »Friedensfahrer« zu geben. (PR 2479 – Kommentar)

Die Gründermutter

Da die Allianz weder Kosmokraten noch Chaotarchen diente, sondern für das Leben an sich kämpfte, willigte Kamuko ein. Ihr wurden alle Mittel zur Verfügung gestellt, die sie brauchte, um die Mondkette der Friedensfahrer zu errichten. Dazu gehörten auch von ES hergestellte Androiden. Nach 700 Jahren war die Arbeit im Rosella Rosado-System fast beendet. Noch wurde die Organisation selbst aber nicht ins Leben gerufen.

Im Jahr 2326 erschien das LICHT selbst mit einer riesigen Flotte im Rosella Rosado-System. Die Superintelligenz bat Kamuko nun doch, aktiv am Kampf teilzunehmen, aber Kamuko blieb ihrem Schwur treu und lehnte ab. Einige Monate nach dem Abzug des LICHTS wurde eine 8,5 Kilometer durchmessende Reparaturwerft für Schlachtschiffe in das System gebracht und in einer Hyperraumnische im Inneren der Sonne versteckt. Kamuko machte diese Station zu ihrer Basis.

Nach 48 Jahren kehrte die siegreiche Superintelligenz LICHT VON AHN zurück. Aqaho-TRIICLE wurde zerstört, aber der Preis war hoch: Im Kampf gegen den Dekalog der Elemente und die ebenfalls beteiligte Terminale Kolonne TRAITOR wurde fast die gesamte Flotte des LICHTS vernichtet, das LICHT wurde tödlich getroffen. Kamuko glaubte nun, verantwortlich für den Tod einer zweiten Superintelligenz zu sein, und beschloss, die noch gar nicht existierende Organisation der Friedensfahrer zu einem Bund von Individualisten zu machen, der für das Leben an sich eintraten und sich aus allen Auseinandersetzungen der Hohen Mächte heraushalten sollte.

Als nach 17 Jahren überraschend die YRKADA mit der Heißen Legion auf Ospera abstürzte, und als nach weiteren 18 Jahren die letzten Enthonen und Varia im Rosella Rosado-System erschienen, vollendeten sich Kamukos Pläne. Die Organisation der Friedensfahrer entstand, Borgin Sondyselene wurde ihr erster Patron. Kamuko zog ich zurück, ihre Identität blieb den Friedensfahrern späterer Generationen verborgen. Sie wurde auch nicht aktiv, als Cairol II im Rosella Rosado-System erschien und Samburi Yura als Tribut für die Nichteinmischung der Kosmokraten in die Angelegenheiten der Friedensfahrer mitnahm. Sie agierte nur noch aus dem Verborgenen, wobei sie ein Netz von getarnten Transmitterstationen und Unterkünften in der Mondkette benutzte. Bald beschränkte sie sich auf reine Beobachtungen, und irgendwann ignorierte sie die Geschehnisse der Außenwelt fast vollständig. Die Nachtlicht-Rüstung verhinderte in all den Jahrhunderten, dass Kamuko alterte. Der Geist der Aeganerin verwirrte sich jedoch immer mehr. Manchmal wünschte sie sich, einfach sterben zu können, doch die Nachtlicht-Rüstung schien der Ansicht zu sein, dass die ehemalige Prinzipa noch gebraucht wurde. Ihr letzter Gefährte, der Roboter Deprot, »starb« beim Hyperschock des Jahres 1331 NGZ: Als sein syntronisches Gehirn ausfiel, war er nur noch ein Haufen Schrott. Kamuko stellte den »toten« Roboter neben ihrem Sitz auf und sprach manchmal noch zu ihm.

Im Oktober 1345 NGZ entdeckten Kantiran und Cosmuel Kain auf Hinweis des Friedensfahrers Injata N'tuvage in den Bergen Osperas nahe der Glasbasilika Spuren der Gründermutter. Sie wollte anscheinend weiter im Untergrund bleiben, denn sie zeigte sich nicht und nahm Kantiran die Erinnerung an diese Tage. Erst durch die Nennung des Codeworts »Injata N'tuvage« durch Cosmuel Kain im Juli 1346 NGZ erinnerte sich Kantiran wieder an die Begebenheiten.

Im September 1347 NGZ spürte Kantiran während Chyndors Bestattung auf Ospera die Anwesenheit der Gründermutter. Er studierte Aufzeichnungen des Mondes und spürte so eine der Wohnhöhlen Kamukos auf. Gemeinsam mit Cosmuel Kain entdeckte er dort den Einstieg in ein geheimes Transmitternetz. Einer der Transmitter verfügte über ein System zur Bildaufzeichnung, das einen Blick auf die letzte Person ermöglichte, die die Anlage vor Kantiran und Cosmuel betreten hatte. So erkannten die beiden, die Perry Rhodans Bericht über die Operation Tempus kannten, wer die Gründermutter wirklich war.

Kamukos Erwachen

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Heft: PR 2478
© Heinrich Bauer Verlag KG

Kamuko beobachtete, wie Kantiran und Cosmuel Kain über den Transmitter ihre geheime Basis, die Schlachtschiffswerft, erreichten. Sie hielt die beiden Friedensfahrer für Störenfriede, die vernichtet werden mussten. Fast ohne es bewusst zu bemerken, aktivierte Kamuko die Roboter der Werft und befahl ihnen, die beiden Eindringlinge anzugreifen. Dann erinnerte sie sich in vollem Umfang an ihre Vergangenheit. Endlich erwachte sie aus dem Teufelskreis ihrer wirren Gedanken. Sie erkannte, dass die Eindringlinge nicht ihre Feinde waren und dass sie die letzten 2500 Jahre durch ihre Untätigkeit unnütz vergeudet hatte. Kamuko rief die Heiße Legion herbei, um die beiden davon abzuhalten, in eine zuvor von ihr selbst errichtete Falle zu tappen. Sie war verwundert, als sie feststellte, das Kantiran Perry Rhodans Sohn war. Kantiran versuchte Kamuko davon zu überzeugen, dass ein Kampf gegen die Negasphäre von Hangay unausweichlich war.

Derweil wählten die Friedensfahrer am 9. September 1347 NGZ ihren neuen Patron. Die Friedensfahrer bestimmten Kantiran zu ihrem neuen Oberhaupt. Der Kampf gegen die Negasphäre war nun beschlossene Sache. Am 11. September trat Kamuko vor die Friedensfahrer. Ihr geistiger Dämmerzustand war überwunden. Sie akzeptierte Kantirans Entschluss und verkündete selbst den Kriegszustand. Allerdings weigerte sie sich weiterhin, den Vektor-Helm anzulegen und aktiv in die Kämpfe einzugreifen. Sie reiste an Bord von Kantirans THEREME II nach Cala Impex, wo sie am 7. Oktober eintraf. Dort begegnete sie Perry Rhodan. Auch an der Durchquerung des Grenzwalls am 23. Oktober nahm sie teil.

Am 10. November entschloss sich Kamuko angesichts des zweiten vergeblichen Angriffs der Galaktiker und Friedensfahrer auf GLOIN TRAITOR doch noch, den Vektor-Helm aufzusetzen. Es ist nicht ganz klar, inwieweit sie dies unter dem Einfluss der Nachtlicht-Rüstung tat. Fast sofort verschwand ihre Hinfälligkeit. Die wiedererstarkte Prinzipa übernahm mit Rhodans Einwilligung den Oberbefehl über die Flotte und lenkte diese mithilfe ihrer überlegenen Orientierungsfähigkeit an allen feindlichen Streitkräften vorbei direkt ins unmittelbare Umfeld GLOIN TRAITORS. Ebenso ging sie beim vierten Angriff am 11. November vor. Sie war nun bereit, die Rüstung dauerhaft zu nutzen. So war sie in der Lage, die Nadel des Chaos nach deren Flucht am 15. November wieder aufzuspüren.

Quellen