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Dieser Artikel wurde Ende April 2012 in die Liste der Exzellenten Artikel aufgenommen.
Die Ausbildung und Abspaltung eines Bewusstseinssplitters ist ein Teilaspekt der Vergeistigung.
Im Zusammenhang mit der Superintelligenz VECU wurde auch der Begriff Sextadim-Span verwendet. (PR 3046)
Allgemeines
Es sind die machtvollen Persönlichkeiten, Mutanten oder vergeistigte Entitäten, die über ein genügend großes psionisches Potenzial verfügen, um einen Teil ihres »Selbst« zielgerichtet einzusetzen oder in ihrem Sinne handeln zu lassen. In einem kreativen Prozess sind sie fähig, ihre »transpersonalen« Eigenschaften oder Fähigkeiten zu nutzen, um passive oder (teil)autonome »Ableger« aus sich selbst zu erschaffen.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Bewusstseinssplitter als weiterhin zugehöriger Teil der »mentalen Substanz« des abspaltenden »Hauptbewusstseins« zu betrachten ist. Das bedeutet, dass sowohl dem Hauptbewusstsein stets gegenwärtig ist, dass ihm etwas fehlt, als auch dem Splitter – gegebenenfalls – klar ist, nur Teil von etwas Größerem zu sein. Eine »vollständige«, auch durch geistige Unabhängigkeit geprägte Individualität kann ein Splitter demzufolge gar nicht oder nur durch das Eintreten außergewöhnlicher Ereignisse beziehungsweise Umstände erreichen. Letztlich dienen sie dem Zweck, für den sie geschaffen werden.
Erkenntnisse
Die allgemeinen Mechanismen, die bei der Ausformung eines Bewusstseinssplitters zur Anwendung kommen, sind wohl denen ähnlich, die auch zu einer Vergeistigung führen, also der Hinwendung zu einer als reines Bewusstsein existierenden Lebensform. Damit liegen sie allerdings auch weitestgehend im Dunkeln. Es ist lediglich möglich, sich auf Erkenntnisse aus dem Bereich der Hyperphysik zu stützen oder sich auf Erfahrungen anderer Völker zu berufen.
Wichtig erscheinen dabei vier Aspekte:
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Daraus ergibt sich ein grobes Leitbild darüber, welche Prozesse durchlaufen und welche Gesetzmäßigkeiten berücksichtigt werden müssen. Eine Grundbedingung ist natürlich, dass eine Person oder Entität fähig sein muss, das eigene psi-energetische Potenzial mental zu erfassen, darauf Einfluss zu nehmen und eine psionische »Ballung« separieren zu können. Zu berücksichtigen ist dabei, dass die geistige Gesamtkapazität aus Bewusstsein und Splitter geringer ist, als sie das vollständige Bewusstsein für sich allein darstellt. Demzufolge kann ein Bewusstseinssplitter nicht beliebig groß oder ihre Anzahl nicht beliebig hoch sein. Wird dieses Prinzip nicht bedacht, kann das zu einem Verlust an Handlungsfähigkeit führen.
Die Kohärenz, also die Möglichkeit mit dem Psionischen Netz in Wechselwirkung treten zu können, eröffnet die Möglichkeit, jede andere Person, die ja ebenfalls mit dem Psionischen Netz verbunden ist, zu erreichen. Dabei bleibt eine Beziehung zu dem ausgesandten Bewusstseinssplitter bestehen, wodurch eine gegenseitige Verkoppelung erhalten bleibt und somit eine weitergehende Interaktion ermöglicht wird.
Bislang ist ungeklärt, auf welche Weise der ausgesandte Splitter erhalten bleibt, der ja, für sich gesehen, den Kräften des Hyperraums schutzlos ausgeliefert ist. So kann nur spekuliert werden, dass das Hauptbewusstsein diesen Schutz übernimmt und für die Zeitspanne des »Transports« durch das Psionische Netz aufrecht erhält. Wie sich gezeigt hat, können entsprechend starke Bewusstseinssplitter diesen Schutz aber auch selbst übernehmen.
Erscheinungsformen
Je nach Absicht und in Abhängigkeit von der geistigen Stärke eines Bewusstseins kann dessen Splitter in verschiedenen Ausdrucks- oder Erscheinungsformen manifestiert sein. Darüber hinaus lassen sich qualitative Unterschiede in der Art feststellen, dass man Bewusstseinssplittern verschiedene »Wertigkeiten« zuweisen kann.
Medium
Mit einem von ihm ausgesandten Bewusstseinssplitter kann ein dazu fähiges Wesen manipulativ auf andere Bewusstseine wirken. Dies kann zu einer schlichten Informationsübermittlung genutzt werden oder um den »Empfänger« mit einer »psionischen Legitimation« auszustatten. Mit einem solchen Splitter lassen sich aber auch Angriffspunkte schaffen, über die eine vollständige Kontrolle anderer Lebewesen möglich ist.
Im Bereich der »normalen«, nicht parabegabten Lebewesen kann selbst ein – im Rahmen dessen was möglich ist – kleiner Bewusstseinssplitter ein starkes Machtinstrument darstellen.
Geschichtlicher Kontext
Die Armadaflamme war ein psionische Siegel, das jeder Angehörige der Endlosen Armada zeitlebens sichtbar mit sich trug. Indem er jeder Flamme einen zu Ordoban-Substanz gewandelten Teil seines eigenen Bewusstseins beigab, verlieh ihr Ordoban jedoch eine höhere Qualität. Obwohl die Flamme eine äußerliche Erscheinung war, war sie doch auch mit dem Bewusstsein ihres Trägers verbunden, was Ordoban eine begrenzte Kontrolle der Armadisten erlaubte. (PR 1200)
Im Jahr 430 NGZ erlebte Jennifer Thyron, die sich auf der SOMBATH in einem Orbit um den Planeten Etustar aufhielt, einen intensiven Traum. Sie hatte den Eindruck, dass sich Bewusstseinssplitter von der Superintelligenz ESTARTU in jedem Lebewesen, in jeder Pflanze und sogar in der gesamten anorganischen Materie des Planeten befanden. Ab dem 10. August waren Roi Danton, Ronald Tekener und Veth Leburian mehrere Wochen lang Gäste im Garten der ESTARTU und registrierten dabei die Eidos und Morphe als Träger der Bewusstseinssplitter; von der unbelebten Materie war keine Rede mehr. (PR 1299)
- Anmerkung: Da ESTARTU zu diesem Zeitpunkt in einem anderen Universum weilte, könnte es sich sowohl bei dem Traum als auch bei den späteren Erlebnissen der Vironauten um eine Täuschung oder bewusste Irreführung durch die Animateure handeln.
Auch Oogh at Tarkan benötigte als Träger seiner Bewusstseinssplitter einen physischen Stoff. In seinem Fall handelte es sich um geklonte Gehirnzellen, die aber nicht in einem Lebewesen, sondern in allen Statuen des Attar Panish Panisha aller Upanishada deponiert wurden. Diese ansonsten leblosen Standbilder strahlten zumindest in der Anfangszeit Ooghs Botschaft des Glaubens an den Dritten Weg aus. Auf diese Weise wollte sich der Kartanin als Prophet der ESTARTU profilieren. Nach seiner von den Singuva erzwungenen Flucht aus der Mächtigkeitsballung Estartu etwa 50.000 v. Chr. verstummte die Stimme, um erst Anfang Dezember 446 NGZ wieder zu erklingen. In allen Upanishada verkündete der wieder erweckte Oogh at Tarkan, dass der Permanente Konflikt eine Irrlehre war, die nichts mehr mit der ursprünglichen Philosophie der Superintelligenz ESTARTU zu tun hatte, und trug damit entscheidend zum Ende des Kriegerkults bei. (PR 1348, PR 1349)
Mithilfe ihrer Paragabe der Mental-Dislokation konnten entsprechend begabte Wesen wie Gon-Orbhon (PR 2267) oder Kirmizz (PR 2358) Teile ihres Bewusstseins abspalten und auf andere Personen übertragen. In den bekannt gewordenen Fällen wurde diese Fähigkeit eingesetzt, um in Form eines mentalen Angriffs die vollständige Kontrolle über andere Bewusstseine zu erlangen. Mental-Dislokatoren konnten eine ihrer mentalen Potenz entsprechende Anzahl Splitter ausformen und entsprechend viele Personen »übernehmen«. Die Stärke der Splitter nahm dabei aber proportional zu ihrer Gesamtzahl ab, wodurch sich ebenfalls die Kontrollmöglichkeiten verringerten. Das Potenzial dieser Bewusstseinssplitter stellte eine Präsenz dar, die der Angegriffene als fremden, von außerhalb kommenden Einfluss wahrnehmen konnte. Mental starke Wesen konnten sich solcher Angriffe erwehren indem sie den Zugang des Splitters zum eigenen Bewusstsein gar nicht erst zuließen oder ihn wieder »zurückschleuderten«.
Eine paramechanische Entsprechung dieser Fähigkeit fand sich mit dem Anzug der Phantome. Die Möglichkeiten dieses Hochtechnologieproduktes erlaubten es, von außen auf das Bewusstsein des Anzugträgers zuzugreifen, die Abspaltung eines Splitters einzuleiten und den gesamten weiteren Vorgang in Gemeinschaft mit dem Bewusstsein zu steuern. (PR 2050)
Wenn auch auf einer weit höheren Ebene angesiedelt waren die grünen Helioten THOREGONS ebenfalls eher schlichte Konstrukte. Aus der mentalen Substanz dieser Superintelligenz gebildet, galten sie als deren »manifestierte Gedanken« und dienten so quasi als programmierte psionische Felder zur Kommunikation der 250.000 THOREGON-Sonnen untereinander. (Kommentar PR 2184) [4]
Den angeführten Beispielen ist gemein, dass die entsprechenden Bewusstseinssplitter selbst keinen eigenen Willen repräsentieren, sondern lediglich als Medium oder Schnittstelle dienen. Die damit einhergehenden Auswirkungen sind einzig auf das Bewusstsein zurückzuführen, das den Splitter aussendet.
Personifizierung
Die BATTERIE war vor allem das, was ihr Name bereits aussagte: Sie war eine Quelle psionischer Energie, die vom Nukleus im Solsystem zurückgelassen wurde, um den TERRANOVA-Schirm aufrechterhalten zu können. (PR 2473) Daneben aber, so hieß es, hätte sie auch als »Gefäß« für einen Bewusstseinssplitter des Kollektivwesens dienen können. (PR 2474) Die Splitter derart hochstehender Wesenheiten, insbesondere jene von Superintelligenzen, besaßen immer eine besondere Qualität. Mit einem Bewusstseinssplitter des Nukleus hätte die BATTERIE eine völlig neue, weit höher einzustufende Wertigkeit erfahren: eine eigene »individuelle Persönlichkeit«.
Aufgrund ihrer Herkunft aus einem Kollektivbewusstsein bedürfen solche Bewusstseinssplitter einer gesonderten Betrachtung.
Kollektivbewusstseine setzen sich bekanntermaßen aus einer Vielzahl einzelner Bewusstseine zusammen, die, singulär betrachtet, über eine Vielzahl von hyperenergetischen, durchaus bis in den UHF-Bereich des Hyperspektrums reichende Schwingungen definiert werden können. In Diagrammform aufgezeichnet ergibt sie so ein individuelles und einzigartiges Zuckerman-Spektrum. Durch Wechselwirkungen wie Resonanz, Interferenz und resultierenden Oberschwingungen bildet sich in dieser Konzentration ein neues, übergeordnetes und in seiner Qualität höher zu bewertendes Gesamtbewusstsein mit bis in die sechste Dimension reichenden Peaks, das das eigentliche Wesen der Kollektivintelligenz in einer rein hyperphysikalischen Sichtweise bestimmt oder ausmacht.
Dementsprechend wird auch der Splitter derartige Merkmale, zumindest in einer abgeschwächten Form, aufzeigen. Wesentlich ist dabei, dass ein Bewusstseinssplitter eben nicht durch eines der originären Bewusstseine gebildet wird, sondern im Eigentlichen einen (Bestand-)Teil der mentalen Substanz des höherwertigen Gesamtbewusstseins darstellt.
Für Superintelligenzen stellen Bewusstseinssplitter auch eine Möglichkeit dar, das Transformsyndrom zumindest in einem kleinen Rahmen zu umgehen und so im Normalraum wirken zu können. (Kommentar PR 1977) [5] So sind häufig bedeutende Aufgaben zu erfüllen, wenn höhere Wesenheiten einen mit Persönlichkeit ausgestatteten und zu selbstbestimmten Handlungen fähigen Bewusstseinssplitter aussenden.
Die Erscheinungsform dieser Splitter ist nicht festgelegt und kann stark differieren. Sie kann sowohl rein energetischer, als auch körperlich-materieller Natur sein.
Geschichtlicher Kontext
Mit seiner hyperenergetischen Struktur war das Paragonkreuz der BATTERIE des Nukleus ähnlich, nur dass es »tatsächlich« einen Bewusstseinssplitter enthielt. Die Superintelligenz ES stellte es für die »Weihe« neuer Mitglieder dem Orden der Schutzherren von Jamondi zur Verfügung. (PR 2248) Es stellte eine derart starke Persönlichkeit dar, dass es sich später freiwillig und (vermutlich) vollständig von ES trennte, als es sich der Ahandaba-Karawane anschloss und die Mächtigkeitsballung »seiner« Superintelligenz verließ. (PR 2299)
Die Superintelligenz THOREGON war schon deshalb auf extern operierende Splitter ihres Selbst angewiesen, weil sie ihre Heimstatt, das Erste Thoregon, aufgrund ihrer selbst auferlegten Beschränkung nicht verlassen konnte. (PR 2197) Deshalb erschuf sie die silbernen Helioten als ihre Erfüllungsgehilfen und Sprachrohr. Diese rein energetischen Existenzen waren es auch, die im Namen der Koalition Thoregon die jeweils neuen Boten von Thoregon bestätigten. (PR 1900)
Als das Schicksal der Galaxie Andromeda auf dem Spiel stand, formte der Nukleus aber auch tatsächlich einen Bewusstseinssplitter aus. Zunächst war dieser Splitter, Kiriaade, nicht materiell existent, sondern konnte sich lediglich in traumartigen Visionen mitteilen. (Andromeda 1) Erst durch die Aufnahme von 300.000 Charandiden-Bewusstseinen im Nukleus, die sich schließlich in Kiriaade konzentrierten, gewann sie genügend Kraft, um sich körperlich manifestieren und auch aktiv am Kampf gegen den Gelben Meister beteiligen zu können. (Andromeda 6)
Etwa vier Millionen Jahre v. Chr. sandte die Superintelligenz Nisaaru ihren Splitter Sirku in der körperlichen Erscheinungsform eines Humanoiden aus, um Kontakt mit ES aufzunehmen. (PR 2000) Im Jahr 1291 NGZ erschien er erneut, um das für den Abschluss des Konstituierenden Jahres wichtige Gan Grango Ranka zu ermöglichen. (PR 1997) Ob es sich in beiden Fällen um einen identischen, mit dem gleichen psionischen Inhalt versehenen Splitter handelte oder ob sie lediglich denselben Namen trugen, blieb ungeklärt. Obwohl die Umstände des Wirkens von Sirku eher dagegen sprachen, machte er wohl einen großen Teil Nisaarus aus, denn die Superintelligenz bezeichnete sich ohne ihn als lediglich bedingt handlungsfähig. (PR 1992)
Zu einem unbekannten Zeitpunkt entsandte die Entität VATROX-VAMU zwei Bewusstseinssplitter zusammen mit Truppen seiner Jaranoc in die Immaterielle Stadt Connajent, die sowohl Connajent selbst als auch die Basis-Station auf dem Planeten Astogur besetzten, um sich deren Möglichkeiten zu sichern. Durch eine Manipulation von Samburi Yura strandete Connajent auf einem unbelebten Planetoiden, den Alaska Saedelaere im Jahr 1463 NGZ erreichte. Der Bewusstseinssplitter beherrschte mit seiner allgegenwärtigen Präsenz mittlerweile nahezu die gesamte Stadt und trieb die Bewohner in den Wahnsinn. Um dem Leiden der Bewohner ein Ende zu bereiten und die Gefahr zu bannen, die von dem Splitter ausging, ließ Saedelaere ganz Connajent durch die Waffen der LEUCHTKRAFT vernichten. (PR 2558, PR2559) Im Jahr 1513 NGZ fand Perry Rhodan dann den Splitter VATROX-VAMUS in der Basis-Station von Connajent. Dieser nahm die Gestalt einer saurierartigen Kreatur aus Tiovam-Hyperkristallen an, konnte aber von Rhodan im Zweikampf besiegt werden. (PR-Stardust 6)
- Anmerkung: Bewusstseinssplitter, die in einer körperlich fassbaren Form auftreten, werden häufig auch als »Inkarnation« bezeichnet. In einem allgemeinen Sinne können Inkarnationen jedoch auch ein im Grunde körperloses Wesen in seiner »Gesamtheit« darstellen, sei es in einer real-materiellen Form oder als Materieprojektion. Lediglich Auswirkungen des Transformsyndroms können hierbei Beschränkungen auferlegen. Beispielgebend sei hier Taurec genannt. Auch »endgültig« organisch existent gewordene Wesen wie BARDIOCS »Ableger« CLERMAC und andere gelten als Inkarnation. Der »Splitter« einer Wesenheit jedoch repräsentiert lediglich einen speziellen, sachbezogenen und in der Regel temporären Aspekt.
Fragment
Offensichtlich besteht die Möglichkeit, dass ein Bewusstsein, nachdem es sich einmal »innerhalb eines anderen« befunden hat, dort einen fragmentarischen Rest seines Selbst, kaum mehr als einen »psionischen Fußabdruck«, hinterlässt.
Dem sterbenden Bewusstsein von Kintradim Crux war es im Jahr 1304 NGZ unbemerkt gelungen, sich während seiner Auseinandersetzung mit Torr Samaho in Mondra Diamond festzusetzen. Vermutlich geschah dies, als Diamond den mentalen Todesschrei des einstigen Architekten vernahm. (PR 2095) Bis zum Jahr 1346 NGZ blieb dieser Umstand unentdeckt. Nun aber zeigte sich, dass auch dieses Restbewusstsein noch immer stark genug war, Mondra Diamonds Körper zu übernehmen, ihr eigenes Bewusstsein konnte es jedoch nicht vollständig unterdrücken. So war sie in der Lage, sich durch die Aufnahme einer an sich tödlichen Dosis Gift selbst und damit auch das Fragment Kintradim Crux' zu töten. Sie selbst wurde allerdings reanimiert. (PR 2389)
Vollständige Zersplitterung
Die vollständige Zerschlagung eines Bewusstseins in extrem viele und dabei extrem kleine Splitter ist kein freiwilliger Akt. Sie ist vielmehr das Resultat eines geführten Angriffes oder verheerender Umstände. In seiner aggressiven Form wurde ein derartiges Vorgehen bislang nur in der Bekämpfung von Superintelligenzen bekannt.
Das Ziel eines derartigen Angriffes ist es, das gesamte Bewusstsein in derart viele Teile zu zerschlagen, dass der einzelne Splitter für sich gesehen kein entscheidendes Machtpotenzial mehr verkörpert oder nicht mehr über ein ausreichend großes Maß an mentaler Fesselkraft verfügt. Können sich die Splitter nicht anderweitig »Halt« verschaffen, werden sie von den Kräften des Hyperraums zerrissen und endgültig vernichtet.
Geschichtlicher Kontext
Etwa um das Jahr 50.500 v. Chr. fiel ESTARTU einem Angriff des Herrn Heptamer zum Opfer. Sie war sich der bevorstehenden Auseinandersetzung jedoch bewusst und konnte deshalb entsprechende Vorbereitungen treffen. So war sie in der Lage, die Milliarden Splitter, in die sie zerschmettert wurde, zu gleichen Teilen auf Angehörige der Völker der Juatafu und Benguel zu verteilen, die dadurch eine evolutionäre Weiterentwicklung erfuhren. Daneben gelang es ESTARTU, sie auch mit einer »Prägung« zu versehen, einer verbleibenden Affinität zueinander, die ihr eine »Wiederauferstehung« in der Zukunft ermöglichen sollte. Mithilfe verschiedener Katalysatoren konnten sich die Splitter in einer Dualfusion zu größeren, höherwertigen Einheiten verbinden, die wegen der fehlenden mentalen Fesselkraft jedoch sehr kurzlebig waren. Dennoch führte diese Möglichkeit im Jahr 448 NGZ schließlich zur erneuten Genese der Superintelligenz. (PR 1399)
Der Angriff auf VAIA im Jahr 155.081 v. Chr. wurde mit paramechanischen Mitteln geführt. Mithilfe des von den Kosmokraten zur Verfügung gestellten Ultramagneten gelang es dabei, die zwischen den einzelnen Bewusstseinen der Kollektivintelligenz wirkenden Bindungskräfte aufzulösen. Sie wurden nun in die Mentaldepots des Magneten gesogen und in Form einer psionischen Schockwelle wieder ausgestoßen. Trotz dieser vernichtenden Umstände gelang es einem großen Teil der Bewusstseine, sich dabei zu etwa 250.000 Konglomeraten, den so genannten Schmerzwechten, erneut zusammenzufinden. (PR 2173) Derartig organisiert war es diesen Splittern nun möglich, die nächsten 160.000 Jahre zu überstehen. Erst als es im Jahr 1312 NGZ gelang, den verbliebenen Korpus VAIAS, der durch den Angriff in eine vollständige, an ein Koma erinnernde Handlungsunfähigkeit verfallen war, zu erwecken, konnten sich auch deren Bewusstseinssplitter wieder zu der Superintelligenz zusammenfinden. (PR 2195)
Die Kosmokratin Vishna versuchte zu einem unbekannten Zeitpunkt das Virenimperium für sich in Besitz zu nehmen. Dazu ging sie regelrecht in diesem gigantischen Rechner auf und verband sich mit ihm. Aufgrund einer integrierten Sicherheitsschaltung explodierte das Virenimperium jedoch, wobei sich die einzelnen Viren über das gesamte Universum verteilten – behaftet mit einem als Vishna-Komponente bezeichneten, winzigen Splitter der Kosmokratin. Erst während der Phase der Rekonstruktion des Virenimperiums Anfang des fünften Jahrhunderts NGZ fanden auch die Bewusstseinssplitter wieder zueinander. Sie traten zunächst in verschiedenen Teilmanifestationen wie Gesil oder Srimavo auf und konzentrierten sich schließlich in Belice erneut zu Vishna. (PR 1114)
Fremdbestimmte Abspaltung
Mittels der von ihr entwickelten psionischen Jetstrahlen war Seth-Apophis fähig, gewaltsam in die Bewusstseine von Personen einzudringen, dort einen Splitter abzuspalten und diese schließlich im DEPOT »einzulagern«. In ihrer Gesamtheit bildeten sie dort einerseits diese Superintelligenz und ermöglichten ihr andererseits die Beeinflussung der betroffenen Wesen. Im Besonderen wurde dadurch auch die weiterhin bestehende Verbindung des Bewusstseinssplitters mit dem originären Bewusstsein deutlich. (PR 1100)
Die Kosmokratin Vishna beraubte Taurec eines Teils seines Bewusstseins. Als Chthon existierte dieser fortan als »vierdimensionaler Schatten«, unfähig sich im Standarduniversum materialisieren zu können. Mithilfe seines Nebelwamses konnte sich Chthon gerade lange genug vor dem Einfluss des Hyperraums schützen, bis er sich schließlich wieder mit Taurec verband. (PR 1153)
Extrasinn
Bei einem aktivierten Extrasinn von einem Bewusstseinssplitter zu sprechen erscheint grundsätzlich falsch, da es sich im eigentlichen Sinne um eine biologische Komponente handelt. Es gab jedoch einen Vorfall, aufgrund dessen man die Definition des Extrasinns differenzierter auslegen kann oder vielleicht auch muss.
Im Jahr 3600 konnte ANTI-ES Atlan da Gonozal dessen Extrasinn entreißen und in die Leere der Namenlosen Zone schleudern. In der Folge konnte der sich wie ein eigenständiger Bewusstseinsinhalt mit Wöbbeking zu der Wesenheit Chybrain verbinden, bevor er sich letztlich wieder mit Atlan verband. (Atlan 600)
Zumindest für Atlans Extrasinn gilt also, dass er weit mehr als einen bloßen biologischen Zusatz darstellt. Zu »was« er geworden ist, kann nicht endgültig bestimmt werden. Im Laufe der Jahrtausende währenden Koexistenz könnte er vielleicht tatsächlich zu einem mentalen Bestandteil von Atlans Bewusstsein geworden sein, den man im weitesten Sinne als Bewusstseinssplitter bezeichnen kann. Oder, was allerdings aus jeder Perspektive als hochspekulativ zu bezeichnen wäre, er hat sich zu einem eigenständigen, selbstbestimmten Bewusstsein entwickelt, das man dann eher als »Teilbewusstsein« [6] des Arkoniden bezeichnen müsste.
Teilbewusstsein
Ein anderer, dem Bewusstseinssplitter verwandter Gesichtspunkt ist das Teilbewusstsein oder präziser, das »anteilige« Bewusstsein als eines von vielen »innerhalb« eines Kollektivbewusstseins. Wo dabei in der »praktischen Anwendung« eine Grenze zu ziehen ist, ist allerdings nicht wirklich klar zu definieren. Bedeutend ist jedoch, dass Teilbewusstseine eine eigene Wertigkeit aufweisen, denn immer sind es Persönlichkeiten, die einmal körperlich real existiert haben und später in einem Bewusstseinskollektiv aufgegangen sind.
Ob die Fähigkeit, das einzelne Bewusstsein bewahren und gegebenenfalls auch wieder aus dem Kollektiv entlassen zu können, naturgegeben ist oder eine besondere Fähigkeit darstellt, ist nicht bekannt.
Ebenso wie Bewusstseinssplitter werden auch Teilbewusstseine zur Erfüllung spezieller Aufgaben oder als Boten eingesetzt.
Geschichtlicher Kontext
Vor allem von ES wurde bekannt, dass diese Superintelligenz bevorzugt Teilbewusstseine einsetzte. Gerade bei Kontaktaufnahmen zu den Terranern traten so immer wieder »Personen« auf, die Perry Rhodan und seinen Getreuen bereits bekannt waren, wodurch von vornherein ein gewisses (beabsichtigtes?) Maß an Vertrautheit erreicht wurde. Großteils handelte es sich dabei um Bewusstseine, die in ihrem einstigen Leben über paranormale Fähigkeiten verfügten. So trat beispielsweise Ernst Ellert als Bote von ES auf (PR 1599, PR 1744) oder es wurden einstige Mitglieder des Mutantenkorps für Hilfsleistungen »zur Verfügung« gestellt. (PR 1993) Ungeklärt blieb dabei jedoch, ob die einstige paranormale Begabung »tatsächlich« eine beachtenswerte Eigenschaft darstellte, denn ES nutzte auch nicht paranormal begabte Bewusstseine wie beispielsweise die »göttliche« Rallas (PR 32) oder Carfesch. (PR 1000)
In Bezug auf ES erlangte der Aspekt, Teilbewusstseine bewahren zu können, seine größte Bedeutung sicherlich im Rahmen des Plans der Vollendung. Nachdem ES im Jahr 3581 20 Milliarden Aphiliker-Bewusstseine aufgenommen hatte, bewahrte er sie bis 1218 NGZ und entließ sie dann wieder, um im Arresum »Inseln des Lebens« zu erschaffen. (PR 1749)
Durch Ernst Ellert wurde aber auch bekannt, dass die Möglichkeit, das einzelne Bewusstsein wieder aus dem Bewusstseinspool entlassen zu können, unter Umständen nicht auf »ewig« besteht. Wenn ein Bewusstsein mit ES verschmolzen ist, also dessen Essenz vollständig aufgenommen wurde, scheinen sich Bindungskräfte zu entwickeln, die dies schließlich unmöglich machen. (PR 2599)
Es scheint somit sowohl eine Möglichkeit zu geben, Teilbewusstseine komplett mit ES zu verschmelzen, als auch die Möglichkeit sie »auf Abruf« zu halten, um sie wieder problemlos freisetzen zu können. Dies ist insbesondere für ES interessant, da sich die Superintelligenz der kosmischen Evolution entziehen will und eine Weiterentwicklung zur Materiequelle – nach der Maßgabe des Zwiebelschalenmodells und dem Willen der Kosmokraten – verweigert. Da eine sehr große Menge aufgenommener Bewusstseine unweigerlich zu einer Entwicklung zur Materiequelle führt, ist ES daran interessiert sich die Möglichkeit der Freisetzung zu erhalten oder sich sogar zu teilen, um eine bestimmte Grenzkapazität nicht zu erreichen. (PR 2599)
Auch THOREGON war nicht nur imstande, Bewusstseinssplitter in Form der Helioten abzuspalten, sondern sie war auch fähig, Bewusstseine aus sich selbst zu entlassen und körperlich auftreten zu lassen. So traf Perry Rhodan während seines Aufenthaltes im Ersten Thoregon auf Chabed. Dieser einstige Raum-Zeit-Ingenieur sollte den Terraner überzeugen, sein Wirken endgültig im Sinne der Koalition Thoregon zu gestalten. (PR 2197)
Fawn Suzuke war ein Teilbewusstsein des Nukleus. Im Jahr 1344 NGZ erschien sie Perry Rhodan zunächst in einer nicht stabilen Form, um vor der von TRAITOR ausgehenden Gefahr zu warnen. (PR 2300) Beständige »Körperlichkeit« erreichte sie offenbar erst durch die Fähigkeit der Psi-Korrespondenz Marc Londons. (PR 2304) Aus Liebe zu Marc London wäre sie bereit gewesen, sich in die BATTERIE zu integrieren. Da die jedoch weiter als Energiequelle diente, wäre Fawn Suzuke mit ihr vergangen, sobald deren Energie erschöpft war. (PR 2474)
Weblinks
Rainer Castors Kommentare im Perry Rhodan Technik Forum:
Quellen
- PR 32, PR 1100, PR 1114, PR 1153, PR 1200, PR 1299, PR 1348, PR 1349, PR 1399, PR 1599, PR 1744, PR 1749, PR 1900, PR 1992, PR 1993, PR 1997, PR 2000, PR 2050, PR 2095, PR 2173, PR 2195, PR 2197, PR 2248, PR 2267, PR 2299, PR 2300, PR 2304, PR 2358, PR 2389, PR 2473, PR 2474, PR 2558, PR 2559
- Perry Rhodan-Kommentare aus PR 1977, PR 1992, PR 2184, PR 2196, PR 2430
- PR-Extra 3
- PR-Stardust 6
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