Wolterhaven

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit der Stadt der Roboter. Für weitere Bedeutungen, siehe: Stadt der Roboter (Begriffsklärung).
Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit der Roboter-Kaste der Handlanger. Für weitere Bedeutungen, siehe: Handlanger.

Wolterhaven ist eine ausschließlich von Robotern bewohnte Stadt auf Pthor. Daher wird sie auch immer wieder als Stadt der Roboter bezeichnet.

Pthor Wolterhaven.PNG
Lage von Wolterhaven auf Pthor
A363Illu.jpg
Atlan 363 - Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Lage

Diese Stadt liegt südwestlich von Orxeya zwischen der Straße der Mächtigen und dem Meeresufer. Im Norden beginnt der Blutdschungel (Atlan 308), und der diesen Urwald entwässernde Blutfluss mündet nahe Wolterhaven in einem mächtigen Delta. Dadurch ist die Umgebung morastig, weshalb die gesamte Stadt auf Säulen errichtet wurde. (Atlan 308)

Etwa fünf Kilometer vor der Stadt verliert sich die Straße der Mächtigen in diesem Morast. (Atlan 489)

Stadtbild

Die Stadt ist auf unterschiedlich hohen Plattformen errichtet worden, die auf Stützen im morastigen Boden stehen. Die Gerüststangen sind hohl, zehn Meter hoch, mehr als zwei Meter im Durchmesser und voneinander mehr als 100 Meter entfernt. Die Stadt setzt sich aus unzähligen Einzelplattformen zusammen, von denen jede von einer Gruppe von Säulen getragen wird. Die Säulengruppen weisen unterschiedliche Höhen auf. Die Plattformen haben unterschiedliche Höhen, von etwa zehn bis etwa 100 Metern über dem Untergrund, je nach hierarchischer Stellung des die Plattform bewohnenden Robotbürgers. (Atlan 308)

Die tatsächliche Größe der Stadt ist für einen Außenstehenden nicht einschätzbar, doch bedeckt sie eine Grundfläche von circa 100 km2 und wird von den so genannten Robotbürgern bewohnt. Will man die Stadt betreten, geht man zu einer der Säulen und spricht »broaigh«, dann wird man durch eine rasch gebildete Öffnung mit einem Antigravfeld nach oben befördert, wo man etwas unsanft landet. Ist man nicht sicher, ob man eine Transportsäule vor sich hat, spricht man »Llinlith« und erhält Auskunft über den Standort der nächsten Transportsäule. Dies funktioniert auch innerhalb der Stadt, um auf andere Plattformen zu wechseln. (Atlan 308)

Am (völlig ungesicherten) Rand einer niedrigen Plattform zu einer höher gelegenen sieht man zwischen den Säulen bis auf den morastigen Boden hinab. Die Gebäude sind von verschiedenerlei Form, Höhe und Umfang, jedoch alle ohne Fenster. Je höher man kommt, desto zierlicher und formschöner wirken sie. Es befinden sich immer wieder kleinere Parks und Pflanzen auf den Plattformen. (Atlan 308)

Das höchste Gebäude der Stadt ist der Sitz des Herrn Moonkay. Die oberste Plattform ist 100 Meter hoch und von einer mächtigen Kuppel umschlossen. Die 20 Meter darunter liegende Ebene besteht aus einer dschungelähnlichen Parklandschaft mit Säulen, einem kleinen Wasserfall, Felsformationen, Blumen und einem Podest, auf dem (zumindest zeitweise) Ginover stand. Noch eine Etage tiefer gibt es überraschend gut ausgestattete Wohnmöglichkeiten für Pthorer, inklusive gefüllter Vorratsräume. (Atlan 308)

Bewohner

Wolterhaven wird ausschließlich von den verschiedenen Robotertypen bewohnt. Es muss aber zumindest von Zeit zu Zeit Gäste geben, darauf lassen zumindest die bequemen Wohnmöglichkeiten einiger Herren schließen.

Die Roboter sind unabhängige Maschinen, die sich selbst reproduzieren. Sie haben verschiedenste Formen, je nach Einsatzgebiet, und können sich im Laufe der Zeit auch verändern. Sie verfügen außerdem über Emotionen und eine Ethik, deren Ziel das Erreichen der Vollkommenheit ist. Diesem Ziel sind alle anderen Bestrebungen nachgeordnet.

Robotbürger

Die Bürger, auch »Herren« genannt, bestehen aus zwei Meter durchmessenden Kugeln, deren Anzahl ihren Status ausdrückt. Sie müssen nicht in direktem Kontakt zueinander stehen, um miteinander zu funktionieren. Es gibt insgesamt nur 110 Bürger in der Stadt. (Atlan 308)

Die Anzahl der Kugeln spiegelt ihre Rechnerleistung und damit ihren gesellschaftlichen Stellenwert wider. Jener Bürger mit den meisten Kugeln wird als Großbürger bezeichnet. (Atlan 308) Je nach Bedeutung stehen den Robotbürgern eine unterschiedlich große Anzahl an Robotdienern und Handlangern zur Verfügung. In Summe gibt es etwa 15.000 davon. (Atlan 488)

Alle Robotbürger stehen mit der FESTUNG in Verbindung, auch wenn dieser Kontakt meist nur einseitiger Natur ist. Es kann aber durchaus vorkommen, dass einzelne Roboter die Befehle aus der FESTUNG den eigenen Zielen unterordnen, besonders dann, wenn sie im Widerspruch zu den Gesetzen der Vollkommenheit stehen, die sich die Bewohner Wolterhavens auf ihre Fahnen geschrieben haben.

Bekannte Robotbürger

Robotdiener

A308 1.JPG
Atlan 308
© Heinrich Bauer Verlag KG
A332Illu.jpg
Atlan 332 - Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Sie werden auch als Arbeiter bezeichnet und bestehen aus einem verschachtelten Körper, auf dem sich diverse Linsensysteme und Anzeigen befinden. Sie haben zwei Beine und zwei biegsame Arme, die in vier Greifklauen enden. Ihre Intelligenz reicht von relativ gering bis sehr hoch gezüchtet.

Diese Klasse zerfällt in vier Unterklassen:

  • würdige Arbeiter
  • fleißige Arbeiter
  • nimmermüde Arbeiter
  • ideenreiche Arbeiter

Bekannte Robotdiener

Handlanger

Dies ist die unterste Kaste der Roboter. Sie haben nur ein geringes Maß an Intelligenz und sind zur Verrichtung mehr oder weniger stupider Tätigkeiten geschaffen worden. Sie sind meist von kastenförmiger Gestalt. (Atlan 308)

Bekannte Handlanger

Geschichte

Wolterhaven diente unter anderem dazu, den Kurs Pthors vorauszuberechnen. Außerdem ließen hier die Herren der FESTUNG nach einem Weg forschen, wie der Paratronschirm durchbrochen werden konnte, den die Terraner um Pthor gelegt hatten.

Wolterhaven wurde im Jahr 2648 von einer Truppe Söldner aus Orxeya geplündert, nachdem der Händler Gäham Lastor durch Atlan und Razamon Illusionssteine in die Stadt bringen ließ. Im anschließenden berauschten Freudentaumel waren die Robotbürger und Robotdiener nahezu handlungsunfähig. Erst das Eingreifen des Arkoniden und des Berserkers konnte die Plünderung stoppen. Der Anführer Gädar Glomp musste seine Leute abziehen, und nachdem die Roboter wieder zu Sinnen gekommen waren, wurden alle in der Stadt verbliebenen Räuber getötet. (Atlan 308)

Nach dem Sturz der Herren empfingen die Robotbürger widerspruchslos Befehle der Odinssöhne und befolgten sie auch. Als der »Ruf des Wächters« VONTHARA ertönte, wurden auch die Robotbürger und -diener deaktiviert (Atlan 363), nur die Handlanger blieben funktionstüchtig. Diese richteten in der Stadt ein heilloses Durcheinander an und beschädigten sie stark. Als dann die Robotbürger erwachten, hielten sie sich für adelige Herrscher und widmeten sich ganz der Gestaltung ihres Reiches und Hofstaats. Nur Maicol war danach normal. Mit Hilfe Kennons und Razamons wurde zuerst Breita, danach Großbürger Trailer umprogrammiert, sodass wieder Ordnung einkehrte. Danach wurden umfangreiche Reparaturmaßnahmen ergriffen. (Atlan 371)

Bei der Invasion der Krolocs unternahm Kargentoff die Rolle des Repräsentanten Wolterhavens und half mit, eine Abwehrstrategie gegen die Angreifer zu entwerfen und danach zu koordinieren. Dabei leistete Wolterhaven unerwartet großen Widerstand, indem die Feinde durch eine speziell auf sie abgestimmte Strahlung unberechenbar gemacht wurden, was den Invasoren tausende Soldaten kostete. Schließlich ließ ihr Anführer Tagger Blyhs Wolterhaven aus großer Höhe systematisch beschießen. Dabei wurde etwa ein Drittel der Stadt schwer beschädigt, bis die Strahlung abgeschaltet wurde. (Atlan 389) Nachdem die Invasion zurückgeschlagen werden konnte, begannen umfangreiche Reparaturmaßnahmen. (Atlan 390)

Auf der Weiterreise zur Schwarzen Galaxis wendeten sich die Robotbürger an Atlan. Herr Duuklak, der für alle Robotbürger sprach, bot die WOLTERBOOT an, um damit zum Archiv des Schreckens vorzustoßen, dessen Position bekannt war. Dort sollten wertvolle Informationen über ihr unfreiwilliges Ziel zu finden sein. Bei der Expedition wurden Herr Bediennark, seine drei Diener Heiswell, Viedenkork und Tobarstien, sowie Sator Synk losgeschickt. Nur letzterer kehrte zurück, denn sie wurden nach 3-SEOMOD-17 umgeleitet, wo eine verrückte Roboterzivilisation die Eindringlinge tötete. Dieses Opfer war nicht umsonst, da Synk die richtigen Koordinaten des Archivs von dort mitbrachte. (Atlan 393)

Als die Scuddamoren Pthor besetzten, zeigten sich die Robotbürger kooperationsbereit. Allerdings trieben sie doppeltes Spiel, denn sie stellten dem Orxeyaner Sator Synk einige Arbeiter und Handlanger zur Verfügung, die speziell für den Guerillakampf geeignet waren. Daher wurden sie auch Robot-Guerillas genannt. (Atlan 424)

Quellen

Atlan 308, Atlan 315, Atlan 358, Atlan 363, Atlan 371, Atlan 389, Atlan 393, Atlan 424, Atlan 489