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Überblick | ||
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Serie: | Atlan-Miniserien (Band 6) (eigenständige Nummerierung) |
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Zyklus: | Traversan | |
Titel: | Der letzte Mann der OSA MARIGA | |
Autor: | Rainer Castor | |
Titelbildzeichner: | Stefan Lechner | |
Innenillustrator: | Robert Straumann | |
Erstmals erschienen: | Dienstag, 17. November 1998 | |
Hauptpersonen: | Atlan, Jautiasch dom Cicol | |
Handlungszeitraum: | 18.–21. Prago des Ansoor 12.402 da Ark (April 5772 v. Chr.) | |
Handlungsort: | Milchstraße | |
Extrasinn: |
Ein unbekannter Gegner? | |
Lexikon: | Arkonstahl, Couratto III, Couratto IV, Don Redhorse, Tonta | |
Zusätzliche Formate: | E-Book, enthalten in Traversan Hardcover 2, Grünband 36, Hirnkost Ausgabe 1, Eins A Medien Hörspiel Nr. 20 |
Handlung
Altao Ta-Camlo, alias Atlan, hält sich noch immer in der Bauchfalte des Kjörk auf. Der riesige Raubsaurier ist paralysiert worden und verharrt vornübergebeugt auf seinen kräftigen Vorderarmen in dem Käfig. Der Arkonide ist in dem Beutel gefangen. Die Vibrationen verraten ihm, dass die OSA MARIGA, das Trägerraumschiff des Weltraumzirkus, gestartet ist.
An Bord des Zirkusschiffes wird der Kommandant Jautiasch von Terban darüber informiert, dass im Zielgebiet ein Hypersturm tobt, der im Kernbereich einen Durchmesser von etwa zehn Lichtjahren aufweist. Ausläufer werden ihre Wirkung noch in 100 bis 200 Lichtjahren entfalten. Der Kommandant kann seine Panikattacke nur mühsam vor der Mannschaft verbergen. Als aufstrebender Offizier hatte er eine Transition durchführen lassen, die in einem Asteroidenfeld endete. Das Raumschiff wurde zerstört, nur die Besatzung der Zentrale überlebte. Der Sprung in das Couratto-System ist wegen des Hypersturms mit einem großen Risiko behaftet. Jautiasch sucht die Zirkusdirektorin Farfanee auf.
Die Orbeki-Frau versteht zwar die Bedenken des Kommandanten, beharrt aber aus finanziellen und vertragsrechtlichen Gründen darauf, den Sprung in das Couratto-System trotz des Hypersturms zu riskieren. Jautiasch gibt Befehl, die erste Transition zum Leuchtfeuer 12-Lokorn vorzubereiten und durchzuführen.
Die Tierpflegerin Ishirea kümmert sich um das Wohlergehen des ihr anvertrauten Kjörk. Die Arkonidin nutzt die Gelegenheit, bewaffnet sich mit Skalpell, Sprühflasche und Lappen und beginnt, den Saurier von Parasiten zu befreien und die Schuppen zu polieren. Langsam beginnt die Paralyse nachzulassen. Erstaunt beobachtet sie, wie ein Arkonide aus dem Bauchbeutel des Raubsauriers klettert. Die Vorstellung wird von einem Warnsignal und einer Lautsprecherdurchsage verhindert. Der Kommandant gibt bekannt, dass die Transition in einem Hundertstel Tonta durchgeführt werden wird.
Die OSA MARIGA erhält alle notwendigen Genehmigungen, um den Sprung nach 12-Lokorn auszuführen. Diese wurden auch von der ROMAN erteilt. Ein Leka-Beiboot vom Typ LE-20-05 fordert durch einen Vorrangkode oberster Priorität die Einschleusung in die ROMAN. Der Agent der Tu-Ra-Cel, der mit einem Imperatorensiegel ausgestattet ist, wird von Kitamarsch und Maycrom empfangen. Der unbekannte Siegelträger übernimmt die Befehlsgewalt über die ROMAN. Er setzt den Kommandanten und seinen Ersten Offizier darüber in Kenntnis, dass er Altao von Camlo verfolgt, der eventuell in den Brand im Jagdpalast auf Links-Aubertan verwickelt ist und vielleicht als Hochverräter gilt, der einen versuchten Mordanschlag auf Seine Erhabenheit Reomir IX. unternommen hat. Da Altao auf Links-Aubertan nicht mehr auffindbar ist, ist dringend anzunehmen, dass er versucht, das System zu verlassen. Der Agent erkundigt sich über die Schiffsbewegungen der letzten Tontas. Es stellt sich schnell heraus, dass lediglich ein ziviles Schiff um das Verlassen des Systems angesucht hat – die OSA MARIGA. Da es der ROMAN nicht mehr möglich ist, den Weltraumzirkus abzufangen, ordnet der Siegelträger die Verfolgung an. Aufgrund der in der arkonidischen Flotte üblichen Disziplin wagt es Kitamarsch nicht, den Befehlen des Siegelträgers zu widersprechen.
Unmittelbar nach der Transition nach 12-Lokorn sucht Altao Ta-Camlo die Schiffsführung der OSA MARIGA auf. Er bittet darum, nach Links-Aubertan zurückgebracht zu werden, wo seine Freunde auf ihn warten. Für die Änderung der Route und den erwarteten Einnahmenausfall bietet er eine stattliche Entschädigung in Höhe von 100.000 Chronners. Farfanee ist einverstanden. Der Betrag wird von Altaos Chipkarte auf den Kreditchip des Weltraumzirkus umgebucht.
Die Strukturtaster der OSA MARIGA schlagen an. Ein Schlachtschiff der imperialen Flotte ist in den Normalraum zurückgetaucht und steuert den Weltraumzirkus an. Die Waffenkuppeln sind ausgefahren, die darin untergebrachten Waffen sind aktiviert. Altao Ta-Camlo, Farfanee, Terban und Jautiasch stürmen in die Zentrale. Altao fordert den Kommandanten auf, eine Nottransition durchzuführen, da der Angreifer ohne Warnung das Feuer eröffnen wird, da er sich zweifellos im Angriffsflug befindet. Da die Koordinaten zur Rückkehr in das Links-System noch nicht programmiert worden sind, befinden sich noch immer die Daten für den Sprung in das Couratto-System im Speicher der Bordpositronik. Während Jautiasch auf die Schalttaste zur Einleitung der Transition schlägt, wird die OSA MARIGA von Desintegratorstrahlen mit etwa 30 Metern Durchmesser getroffen, die zwei Löcher in den konusförmigen Sektor des Schiffes bohren und Dutzende Meter bis weit in den Bereich der eigentlichen Kugelzelle reichen. Drei weitere Treffer streifen den Konusboden und fräsen aus der Kante halbkreisförmige Abschnitte heraus. Mindestens fünf der Impulstriebwerke werden vollständig zerstört. Zumindest zwei Impulsstrahlen haben unterhalb des Ringwulstes langgestreckte Krater verursacht. Der Hangarabschnitt mit den beiden Leka-Beibooten ist schwer getroffen. Durch die Treffer bläht sich die OSA MARIGA auf einen Durchmesser von einigen Kilometern auf und verschwindet durch den Hyperraum. Ein rotierender Trichter bildet sich und bewegt sich auf die ROMAN zu. Die Transition der OSA MARIGA hat einen Verbindungskanal geöffnet, durch den harte hyperenergetische Strahlung austritt und sich kugelförmig ausbreitet. Die auf fünfdimensionaler Basis arbeitenden Aggregate der ROMAN beginnen zu stottern, die künstliche Schwerkraft setzt zeitweise aus, gewaltige Entladungen toben durch die Schutzschirme. Ausläufer des Hypersturm-Überschlags regen 12-Lokorn zum Ausstoß von gewaltigen Protuberanzen an.
Trotzdem fordert der Siegelträger die sofortige Transition, um die OSA MARIGA nicht entkommen zu lassen. Kitamarsch verweigert jedoch den Befehl, um das Schiff und seine Mannschaft nicht zu gefährden. Er beruft sich auf einen Paragraphen in der Allgemeinen Dienstanweisung der Raumflotte. Der Agent beschimpft den Kommandanten und beginnt auf ihn einzuschlagen. Kitamarsch wird der Meuterei beschuldigt. Der Siegelträger droht, ihn zu töten. Maycrom, der seinen Kommandanten unterstützen will, wird ebenfalls attackiert. Der Agent reißt in seiner Wut sogar die Rückenlehne eines Kontursessels aus der Halterung und schleudert sie quer durch die Zentrale. Die in der Zentrale anwesenden Orbtonen wagen es nicht einzugreifen. Der Siegelträger bedroht Kitamarsch mit einer T-21-Luccot. Er gewinnt seine Beherrschung zurück und verlässt wortlos die Zentrale. Maycron informiert Kitamarsch, dass die eben erlebten Symptome auf eine Abhängigkeit von Eyemalin zurückzuführen sind. Der Agent ist danach süchtig.
Altao Ta-Camlo und die Besatzungsmitglieder der OSA MARIGA erleben eine seltsame Transition. In entstofflichtem Zustand können sie den Hyperraum wahrnehmen und sehen in einer wabernden Schwärze Gebilde schwimmen, die Quallen mit weit ausragenden Tentakeln und pumpenden Glockenkörpern gleichen. Nach Tro Khons Aussage handelt es sich bei um einzelne Universen. Die Rückkehr in den Normalraum ist äußerst schmerzhaft.
Auch Ishirea hat mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bereits vor der Transition hat die Tierpflegerin den Kjörk von seinem Transportkäfig in sein eigentliches Gehege zu bringen versucht. Durch die veränderte Transition sind die Energieschirme, die den Korridor abschirmten, zusammengebrochen. Nun steht Ishirea schutzlos vor dem Raubsaurier, der von den Entzerrungsschmerzen zur Raserei getrieben wird. Die armlangen Krallen der Hinterbeine schlitzen den Körper der Arkonidin auf. Sie ist die erste, die an Bord des Zirkusraumschiffes stirbt – unbeobachtet und einsam. Auf den Decks mit den Tiergehegen bricht infolge von Fehlfunktionen und Ausfällen der Sekundärpositronik und damit einhergehenden Käfigöffnungen, dem Zusammenbrechen von Feldbarrieren und hilflos agierenden Robotern das Chaos aus.
Altao und Jautiasch erholen sich am schnellsten von den Entzerrungsschmerzen. Sie übernehmen die Steuerung der OSA MARIGA. Explosionen erschüttern das Schiff. Auf der nur noch zum Teil funktionierenden holographischen Panoramaprojektion wird ein Planet immer größer. Altao fährt die verbliebenen Bremstriebwerke auf 110% ihrer Leistung hoch. Hyperfunk und Prallfelder funktionieren nicht mehr. Trotz der Bremswirkung wird es eine harte Landung auf Couratto III werden. In einem Feuerschweif aus ionisierten Luftmolekülen rast die OSA MARIGA der Planetenoberfläche entgegen. Das Schiff taucht in das Urmeer ein, prallt auf den seichten Meeresboden und überschlägt sich. Der Weltraumzirkus versinkt im Schlot eines unterseeischen Vulkans. An Bord spielen sich zahlreiche Dramen ab. Viele Tote sind zu beklagen, unter ihnen ist auch Farfanee. Medoroboter kümmern sich um die Verletzten. In der Zentrale gibt es bis auf die Zirkusdirektorin keine Opfer.
Jautiasch beauftragt Terban und Qandoar Rettungstrupps zusammenzustellen und das Schiff zu durchkämmen. Währenddessen versuchen der Kommandant, Altao Ta-Camlo und die übrigen Mitglieder der Zentralebesatzung, die Positronik zu reaktivieren und die erlittenen Schäden festzustellen. Altao allerdings stellt an gewissen Geräuschen fest, dass unter der OSA MARIGA höchstwahrscheinlich ein Vulkan auszubrechen droht. Ihm und auch der Besatzung ist klar, dass sie das Schiff so schnell wie möglich verlassen müssen. Allerdings liegt die OSA MARIGA in einer Tiefe von 423 Metern. Der Wasserdruck außerhalb des Schiffes liegt beim 42,3-fachen des Normalwertes.
Nur 204 Besatzungsmitglieder haben den Absturz überlebt. Von diesen sind 27 sehr schwer verletzt und 247 sind vermisst. Die vier oberen Decks sind von Wasser überflutet, ebenso drei der Hauptschächte. In den unteren Bereich der OSA MARIGA ist Magma eingedrungen. Kemprey entwickelt den Plan, das Schiff in druck- und wasserdichten Behältern zu verlassen. An Bord gibt es insgesamt zehn dieser Container, in denen üblicherweise die Tiere transportiert werden. Der Springer will die notwendigen Umbauarbeiten übernehmen. Kommandant Jautiasch bestimmt, dass die Tiere in dem Wrack zurückbleiben müssen. Zudem leistet er hervorragende Arbeit. Er spendet den Überlebenden Trost, ist überall, wo es erforderlich ist, um zu helfen. Er organisiert auch die Vorbereitungen für die Flucht aus dem Wrack.
Am 20. Prago des Ansoor 12.402 da Ark sind sechs Container in Rettungskapseln mit eigenem Antrieb und Luftversorgung umgebaut worden. Die überlebenden 177 Frauen und Männer sind in die Container eingeschweißt worden. Ein Hangar und die dazugehörige Schleuse werden geflutet. Drei der Behälter erreichen schnell die Meeresoberfläche. Jautiasch beaufsichtigt in seinem Raumanzug die Evakuierung. Einer der restlichen Container verkeilt sich zwischen den verbogenen Elementen des Ringwulstes. Der Vulkanträger schafft es, ihn freizubekommen. Während er dem letzten Container nachschaut, bricht sein Trauma endgültig durch. Er zieht sich in das Innere der OSA MARIGA zurück. Dort trifft er auf das Kecz'dharr, das mit ihm telepathischen Kontakt aufnimmt. Es sieht in seinem Leben nach dem Tod Farfanees keinen Sinn mehr. Gemeinsam warten sie auf die Magma, die immer schneller im Schiff hochsteigt und dann über ihnen zusammenschlägt.
Altao Ta-Camlo und seine Gefährten erreichen mit den Containern die Oberfläche des Meeres von Couratto III. Die OSA MARIGA ist von dem aufsteigenden Magma zerstört worden. Den Frauen und Männern des Weltraumzirkus bleiben etwa 30 Tontas Zeit Kontakt mit der Außenwelt herzustellen. Dann wird die Luft knapp werden.
Nach 22 Tontas gelingt es den 114 Überlebenden in ihren vier Druckcontainern Funkkontakt mit einer der arkonidischen Forschungsstationen auf Couratto IV herzustellen. Ein Leichter Kreuzer fixiert mit Traktorstrahlen die Container. Schutzfeldglocken werden erzeugt, die verschweißten Tore geöffnet und die Insassen geborgen. Der Kreuzer bringt die Überlebenden nach Couratto IV. Dort trifft auch die ROMAN ein. Alto Ta-Camlo ist davon überzeugt, dass sich sein Jäger ebenfalls an Bord des Schlachtschiffes befindet.
Innenillustration