Moby

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Bei den Mobys handelt es sich um eine planetengroße kristalline Lebensform, auf die die Terraner in Andro-Beta stießen.

Sie wurden von den Meistern der Insel (MdI) als Darlos bezeichnet und als Superwächter über die Twonoser eingesetzt. Die auch Wächter über die Wächter genannten Wesen galten beim Eintreffen der Terraner in Andro-Beta als tot, da sie leblos durch Andro-Beta trieben.

Die Meister der Insel nannten sie neben Darlos auch »Sternenwanderer«. (PR 3168)

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Heft: PR 233 IV - Innenillu 2
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Ein Moby oder Darlo hat die Form einer abgerundeten Scheibe oder einer extrem abgeplatteten Kugel. Typische Größen für einen Moby sind ein Durchmesser von rund 14.000 Kilometern, eine Höhe von 5000 Kilometern, eine Eigenschwerkraft von 0,7 Gravos und eine Körperwärme von 3 °C.

Die Oberfläche dieser Giganten ist tiefschwarz und von kleinen Gebirgen überzogen. Der Körper des Mobys selbst enthält gigantische Hohlräume.

Der Moby-Tolot, der die CREST II gefangen setzt, durchmisst horizontal 30.000 Kilometer, vertikal 10.000 Kilometer, bei einer Körpertemperatur von 25 °C. In seinem Inneren haben sich etwa neun Millionen Twonoser in drei gigantischen Höhlungen angesiedelt. Diese werden von den Terranern nach ihrer Lage als Bauch-, Mittel- und Rückenetage bezeichnet.

Am Rand des riesigen Körpers befinden sich ringsumher tausende bis zu 400 Kilometer lange, bewegliche Fäden, die der Energieaufnahme durch Anzapfung einer Sonne und der Fortbewegung durch energetischen Rückstoß dienen.

Physiologie

Mobys entstehen aus Planeten, die durch den Einsatz von Radolxin (beziehungsweise Ara-Toxin) vernichtet wurden. Sie haben zahlreiche Organe, die im Prinzip denen von (viel kleineren) Lebewesen aus Kohlenstoff gleichen – nur dass sie aus anorganischer Materie bestehen. Diese Organe nehmen im weitesten Sinne auch Aufgaben von mit Hyperenergie arbeitenden Maschinen wahr. Darunter fallen:

  • Fäden (siehe oben): Auf der Außenseite in den Weltraum ragende externe Organe, die der Energieaufnahme dienen. Man kann sie grob mit Kiemenbüscheln vergleichen oder mit Blättern einer Pflanze, in denen Fotosynthese betrieben wird – nur auf einer erheblich größeren Dimension.
  • Fortbewegungsorgane: Der Moby bewegt sich innerhalb eines Sonnensystems mittels Kraftfeldern fort. Deren Energien stammen aus den Fäden. Wo die Organe liegen, ist nicht bekannt. Die Energien sind so außergewöhnlich groß, dass sie den ganzen Moby gar mit Überlichtgeschwindigkeit fortbewegen können.
  • Gehirn: Die Steuerzentrale des Mobys, auch Instinktgehirn genannt. Besteht aus großen Kristallblöcken und befindet sich bei »jungen« Mobys in einem Hohlraum im Inneren des Körpers. Es wandert im Laufe der Zeit an die Oberfläche und liegt bei »älteren« Mobys völlig frei. Das Instinktgehirn enthält eine hyperenergetische Konstante (ein Restbewusstsein), die von der getöteten Bevölkerung des ursprünglichen Planeten zurückbleibt.
  • Immunsystem: Die Energiepolizisten (siehe unten).
  • Konvertermagen: Hierin wird während des Fluges zwischen den Sternen gespeichertes Materie in Energie umgewandelt.
  • Mundöffnung: Die Aufnahme von Materie – wie zum Beispiel des Asteroiden Troja – erfolgt durch eine breite Mundöffnung an der Vorderseite des Mobys.
  • Schutzfeld: Warum der Moby während seiner Überlicht-Phase nicht entstofflicht, ist unbekannt.
  • Sinnesorgane: Der Moby reagiert auf Energien unterschiedlichster Art, darunter Hitze und Gravitation. Wo diese Organe liegen und wie sie aussehen, ist unbekannt.
Zitat: [...] »Anstatt aus Kohlehydraten, Fetten, Stärken und Eiweiß bestand seine Nahrung aus elektromagnetischer Energie, und anstelle eines Mauls hatte er eine Vorrichtung, die eine Hälfte eines planetengroßen Körpers von den anderen trennen und somit eine Öffnung erzeugen konnte, die selbst wiederum groß genug war, um einen Planetoiden etwa von der Größe der Ceres mühelos zu verschlingen.« [...] (PR 237)

Mobys können Energien emittieren, die als Waffen eingesetzt werden können. Damit können sogar Großraumschiffe vernichtet werden. Aus mindestens drei Mobys kann außerdem ein Transmitter gebildet werden, dessen Funktionsweise einem Sonnentransmitter ähnelt.

Nach dem Ausbleiben der lebensspendenden Hyperimpulse der Funkstation auf Siren lebten die Mobys noch zwei Wochen und starben dann ab. Ob dies mit der Aktivierung der Mobys durch diese Funksignale zusammenhängt, oder ob es sich dabei um eine Sicherungsmaßnahme der Meister der Insel zur Kontrolle der Mobys handelte, ist unbekannt. (PR 244)

Mobys als Lebensraum

Die Mobys sind von schmarotzenden Lebewesen befallen. Dazu zählen Bioparasiten und die im Jahr 2402 bereits für ausgestorben gehaltenen Tongkt. Normalerweise werden diese Bioparasiten von so genannten Energiepolizisten in Schach gehalten. Es handelt sich bei den Energiepolizisten praktisch um die Zellen des Immunsystems der Mobys – eine Energielebensform mit einem kristallinen Instinktgehirn.

Abgestorbene Mobys wurden zum Beispiel von den Twonosern besiedelt. Die Terraner stießen im Jahr 2402 im Moby-Tolot auf eine Twonoser-Zivilisation, die sich dem Leben im Moby bestens angepasst hatten. (PR 235, PR 236)

Namensherkunft

Die Bezeichnung »Moby« geht auf den weißen Wal aus dem Roman Moby Dick von Herman Melville zurück. Das Wort »Darlo« ist dagegen vermutlich ein Anagramm des zweiten Namensbestandteils des Meisters der Insel Aset-Radol.

Bekannte Mobys

  • Moby-Tolot – Der Name stammte von Atlan, weil er dem Haluter Icho Tolot die Schuld daran gab, dass die CREST II von in diesem Moby angesiedelten Twonosern gekapert werden konnte. (PR 235, S. 8)

Geschichte

Herkunft

Die ersten Mobys – sie wurden zu diesem Zeitpunkt von den Meistern der Insel als Darlos bezeichnet – wurden von Aset-Radol, dem ersten Faktor VI der MdI, ab dem 19. Jahrtausend v. Chr. entwickelt. Von Faktor I erhielt er eine größere Menge Altrit. Er experimentierte in dieser Zeit mit dem Hyperkristall, der nur auf Tamanium vorkam, und entdeckte dessen Wirkung auf die Ökosphäre beliebiger Planeten. Aset-Radol richtete gewaltige Labortrakte auf dem Planeten Dumestol ein und entwickelte dort eine Substanz, die er nicht unbescheiden Radolxin nannte. (Ara-Toxin 6)

Mit dieser Substanz konnte er ganze Planeten in bizarre kristalline Lebewesen verwandeln. Das Toxin zerstörte dabei die komplette planetare Ökosphäre und wandelte sie in eine Substanz um, die den Planeten überzog und kristallisierte. Es liefen chemische und hyperenergetische Prozesse ab, die den ehemaligen Planeten in eine völlig neue Lebensform umwandelten. Dieser Umwandlungsprozess erstreckte sich über Jahrhunderte oder Jahrtausende. Der Moby wurde umso leistungsstärker, je höher entwickelt die planetaren Lebensformen waren. Erstes Opfer dieses Umwandlungsprozesses war Dumestol. Die Forschungen zu den Darlos weckten auch Mirona Thetins Interesse. Sie wollte immer auf dem neuesten Erkenntnisstand gehalten werden. Nach der Fertigstellung des ersten Darlos wollte Mirona die Forschungen allerdings nicht weiter fortsetzen. Während seines Einsatzes in Apsuhol betrieb Aset-Radol die Darlos-Forschung weiter. Er lernte, die Darlos durch mechanische Einwirkung auf die Instinktgehirne zu lenken und zu domestizieren. (Ara-Toxin 6)

Bei seiner Flucht über das Holoin-Sonnenfünfeck aus Karahol im 8. Jahrtausend v. Chr. versteckte Aset-Radol sich im Inneren eines Darlos, der den Impuls absorbierte, mit dem Mirona Thetin seinen Zellaktivator zünden wollte. Er nahm zehn Darlos mit in die Milchstraße. (Ara-toxin 6)

Dort fand er allerdings trotz langer Suche kein Altrit und konnte daher weder Duplos noch neue Darlos erzeugen, als seine Hyperkristall-Vorräte aufgebraucht waren. Die Darlos versteckte er zunächst im Milchstraßenzentrum. Im 1. Jahrtausend v. Chr. positionierte er je drei Darlos als Transmitter in der Eastside, in der Nähe des arkonidischen Imperiums und beim Unlichtplaneten. Die unsterblich gewordenen Aras der MO-Eskorte wurden von Synuit und durch die Hypnostrahler der Raumstation FOARY beeinflusst und forschten in Aset-Radols Sinn weiter.

Kampf der Terraner gegen die MdI

Als die Terraner im Juli 2402 im Rahmen des Unternehmens Brückenkopf Andro-Beta mit dem Geheimsatelliten Troja nach Andro-Beta vorstießen, kam es gleich mehrmals zu unliebsamen Begegnungen mit den im All treibenden Riesen. Nach Auskunft des maahkschen Geheimdienstoffiziers Grek-1 sollten alle diese Superwächter aufgrund einer so genannten Energieschwundseuche tot sein.

Direkt nach seiner Ankunft im Andro-Beta-Dreieck wurde Troja von einem Moby verschluckt, der mithilfe des Gesteinsbrockens seinen Energiehaushalt ausgleichen wollte. Wenig später wurde die CREST II ins Innere des von neun Millionen Twonosern bewohnten toten Moby-Tolot verschleppt und dort längere Zeit festgehalten.

Im August 2402 stieß die BAGALO auf einen Moby, dessen Bewusstsein durch Bioparasiten-Fraß in drei Komponenten, die so genannten Sternenbrüder, aufgespalten war. Dieses Gehirn lag an der Oberfläche des Mobys.

Wenig später wurde der von den letzten Laurins bewohnte Planet Destroy von einem energetisch aufgeladenen Moby vernichtet. Als dieser auch den Planeten Arctis, auf dem die Terraner einen Stützpunkt unterhalten, anzugreifen drohte, zerstörten die beiden Wellensprinter Rakal und Tronar Woolver mit STOG-Säure sein im Inneren des Körpers liegendes Gehirn. Der steuerlos gewordene Sternenwanderer wurde anschließend von terranischen Raumschiffen mithilfe von Traktorstrahlen in die Sonne gestürzt.

Bald mussten die Terraner erkennen, dass der offensichtlich ferngesteuerte Moby kein Einzelfall war. Bislang ging man davon aus, dass der größte Teil der anorganischen Sternenwanderer längst abgestorben sei, musste nun jedoch erkennen, dass es sich dabei nur um eine Art Schlafzustand gehandelt hatte.

Die Meister der Insel hatten die scheinbar leblosen Mobys durch lebensspendende Funkimpulse reaktiviert, um den für sie unkontrollierbar gewordenen Vorgängen in Andro-Beta ein Ende zu setzen und um die in ihren Augen unfähigen Twonoser grausam zu bestrafen. Die Mobys luden sich in der Nähe von Sonnen energetisch auf, und überzogen die Kleingalaxie mit einer Spur der Verwüstung; tausende bewohnter Welten wurden von ihnen zerstört. Perry Rhodan und seine Begleiter waren schließlich gezwungen, Andro-Beta fluchtartig zu verlassen.

Nur einige kleine Einsatztrupps suchten nach der geheimnisvollen Sendestation, welche die Aktivierungs- und Steuerimpulse für die Mobys ausstrahlte. Diese wurde schließlich auf dem Mond Siren des Planeten Gleam im künstlich angelegten Tri-System gefunden und durch einen mittels Arkonbomben ausgelösten Atombrand vernichtet. Die drei Mobys, die das Sonnensystem bewachten und abriegelten, verzögerten durch die permanente Aufnahme der ungeheuren Energiemengen die Vernichtung Sirens um zwei Wochen. Nach dieser Zeitspanne starben sie durch das Ausbleiben der lebensspendenden Hyperimpulse ab. Danach detonierte Siren am 4. Oktober 2402.

Steuerlos geworden setzten die ohne die Impulse absterbenden anderen Mobys jedoch ihr Vernichtungswerk fort und rotteten dabei die Twonoser fast vollständig aus.

Es ist anzunehmen, dass die Mobys nach und nach in die Gravitationsfelder der Sonnen Andro-Betas gerieten und so ihr Ende fanden.

Neue Mobys

Nach der Hyperimpedanz-Erhöhung des Jahres 1331 NGZ kam es zu einem Durchbruch in den Forschungsprojekten der MO-Eskorte, denn jetzt wurde kein Altrit mehr benötigt: Gewöhnliche Khalumvatt-Hyperkristalle erfüllten den gleichen Zweck. Damit wurde das Projekt Ara-Toxin gestartet. Aset-Radols Ziel bestand darin, die Hauptwelten der dominierenden Machtblöcke der Milchstraße (außer jenen der Arkoniden) in Darlos zu verwandeln, um an der Spitze des von ihm favorisierten Volkes der Aras selbst die Macht übernehmen zu können. Seine Beteiligung an diesem Projekt war der MO-Eskorte nicht bekannt, ebenso wenig ahnte jemand, dass Aset-Radol ein Gegenmittel entwickelte, durch das der Umwandlungsprozess eines Planeten in einen Darlo in der Anfangsphase rückgängig gemacht werden konnte.

Zahlreiche Planeten in der Milchstraße wurden mit dem Ara-Toxin verseucht. Der Umwandlungsprozess war im Fall des Planeten Remion am weitesten vorangeschritten. In der Endstufe des Befalls durch das Ara-Toxin verwandelte sich Remion im Jahr 1340 NGZ in den ersten neuen Moby der jüngeren Vergangenheit. Der Moby entwickelte ein Eigenleben und drohte das System zu zerstören. Er konnte vertrieben werden, als sein Instinktgehirn auf Perry Rhodans Betreiben mechanisch gereizt wurde. Er verschwand mit unbekanntem Ziel in den Hyperraum.

Am 11. Juli 1340 NGZ erschienen drei Mobys als Geleitschutz der MO im Cjuis-System. Es war nicht bekannt, ob der ehemalige Planet Remion zu diesen drei Mobys gehörte. Fest stand, dass bereits mindestens zwei weitere Planeten durch das Ara-Toxin in Mobys umgewandelt worden waren. Aset-Radols Pläne wurden letztlich durch Perry Rhodan, Julian Tifflor und Zhanauta Filgris durchkreuzt, die auf Betreiben Zheobitts in die Sache hineingezogen worden waren. Mit dem von Aset-Radol zur Verfügung gestellten Gegenmittel wurden alle weiteren verseuchten Planeten »geheilt«. Aset-Radol steuerte den Unlichtplaneten ins Ungewisse. Was aus den anderen (neuen) Mobys wurde, ist nicht bekannt.

Quellen