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Dieser Artikel befasst sich mit der Leitstelle der Endlosen Armada. Für weitere Bedeutungen, siehe: Loolandre (Begriffsklärung). Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit dem Vorhof des Loolandre. Für weitere Bedeutungen, siehe: Vorhof des Loolandre (Begriffsklärung). |
Der Loolandre (Saddreykarisch für »Zeichen der Größe«) – auch als Armadaeinheit 1 und Armadaherz bezeichnet – ist ein aus planetarischer Materie hergestellter, künstlicher Himmelskörper von der Größe eines Sonnensystems, der vor vielen Jahrmillionen in der Galaxie Behaynien aus dem Braunen Zwerg Inkmazor erschaffen worden ist.
Übersicht
Das Imperium von Nor-Gamaner hatte den Loolandre als Monument für die Schaffenskunst ihrer 163 Mitgliedsvölker gedacht. Jedes dieser Völker bekam eine Sektion zur Verfügung gestellt, um sich selbst darstellen zu können. Über all dem sollte der saddreykarische Heerführer Ordoban wachen. Ordobans Bewusstsein wurde durch Tarkcierung in den Loolandre integriert. Man kann also sagen, dass der Loolandre und Ordoban identisch sind. Später wurde der Loolandre zur zentralen Kontroll- und Leitstelle der Endlosen Armada.
Aufbau
Der Loolandre besteht aus mehreren Zonen, die sich innerhalb einer Kugelschale mit einem Durchmesser von mindestens vier Lichtjahren befinden. Die äußeren Bereiche dienen als Schutz- und Abwehrzonen, der eigentliche Loolandre befindet sich im Zentrum dieser Zonen.
Die Pforten des Loolandre
Unabhängig davon, aus welcher Richtung man sich dem Loolandre nähert, stößt man zwangsläufig auf eine von insgesamt vier Energiebarrieren fünfdimensionaler Natur, die im Normalraum nicht eindeutig lokalisierbar sind. Erreicht man sie, nimmt man lediglich eine milchige, schwach leuchtende Barriere im All wahr. Diese hintereinander liegenden Pforten des Loolandre hindern Unbefugte daran, den Loolandre zu betreten. Sie können nicht umgangen werden und sind unzerstörbar. Die Pforten werden vom Pförtner, Chmekyr, bewacht. Ein Durchqueren ohne nervenaufreibende Prüfungen (Epikur-Syndrom, Diadem-Kreuzzug, den Induzierten Schuldkomplex, eine Traumreise in die eigene Vergangenheit) ist nur privilegierten Entscheidungsträgern möglich. Zu den privilegierten Wesen, denen ein Durchqueren der Pforten zu jeder Zeit gestattet ist, gehören die Silbernen. Auch Nachor von dem Loolandre gehört zu den berechtigten Personen. In seinem Bewusstsein ist die Information über vier Sinnsprüche gespeichert, die als Code für den Zugang zum Loolandre dienen. Die Sinnsprüche lauten:
- 1. Pforte: Gier und Sattheit stehen der Einsicht im Wege
- 2. Pforte: Freiheit und Gerechtigkeit – sie sind im täglichen Bemühen neu zu erringen
- 3. Pforte: Weise ist, wer erkennt, dass die Vergangenheit die Zukunft bestimmt
- 4. Pforte: Der letzte Schritt, wenn auch sorgsam durchdacht, bringt manchen in den Vorhof der Hölle
Vorhof
Wem es gelingt, die Pforten zu durchqueren, gelangt in den Vorhof des Loolandre. Hierbei handelt es sich um eine Kugelschale mit einem Außendurchmesser von vier Lichtjahren, die ein halbes Lichtjahr dick ist. Über diesen Bereich verstreut befinden sich zahlreiche Planeten und Planetoiden und Raumstationen, die so genannten »Machtnischen«, auf denen die insgesamt 100 Clans leben. Dies waren die ersten Völker, die seinerzeit Ordobans Ruf zur Gründung der Endlosen Armada gefolgt waren. Irgendwo im Vorhof lebt auch die legendäre Clansmutter.
Kern
Nach dem Vorhof kommt die Lichtsphäre mit einem Durchmesser von drei Lichtjahren. In diesen Bereich strömt Energie aus dem Hyperraum, das als Licht materialisiert. Es gibt dort derartig starke Störungen, dass Überlichtflug, Hyperfunk und Transmitterverkehr nahezu unmöglich oder lebensgefährlich sind.
Tiefer im Inneren der Lichtsphäre befindet sich ein Gebiet chaotischer Gravitation. Hier leben auch die Herzscouts. In diesem Bereich befinden sich verschiedene asteroidenartige Objekte sowie Projektoren für telepathische und parareale Halluzinationen. Unter anderem wird hier der Angriff der Dodachen auf die Hauptwelt der Zyuben-Zivilisation nachgestellt; dies wird gesteuert durch eine Staubwolke, die in Wirklichkeit aus künstlichen semiorganischen Partikeln besteht und eine Biopositronik darstellt. Hier existieren auch – im Jahr 427 NGZ verfallene – Raumstationen und Objekte wie der Wabenziegel, die früher zur Vermehrung und Behandlung von Ordoban-Substanz genutzt wurden. Der Wabenziegel und die Steuerstationen und Triebwerke des Loolandre sind laut Aussage eines Silbernen Objekte mit dem bis zu 80-fachen Volumen eines durchschnittlich großen Planeten.
Dann kommt schließlich der »Kern des Loolandre«: ein gigantisches, trapezförmiges Objekt, das aus planetarischer Materie erschaffen wurde. Dieses Objekt ist 350 Millionen Kilometer lang, die Länge der unregelmäßigen Trapez-Schmalseiten beträgt 40 bis 70 Millionen Kilometer. Die Höhe des Objekts schwankt von Ort zu Ort erheblich, durchschnittlich ist es 1,4 Millionen Kilometer hoch.
Aus sehr weiter Entfernung nimmt man in der Oberfläche des Loolandre zahlreiche Vertiefungen, Stollen und Löcher wahr. Die Terraner haben das Loolandre deshalb scherzhaft mit einer Scheibe Schweizer Käse verglichen. Auch das Innere des Loolandre ist stark gegliedert: Schächte und Hallen durchziehen das gesamte Gebilde. Die Schwerkraft schwankt deshalb zwischen 0,5 und 1,5 g.
Im Loolandre haben sich viele verschiedene Völker angesiedelt, für die eigens Lebenssphären geschaffen worden sind, die den Umweltbedingungen ihrer einstigen Heimatwelten entsprechen. Einige Völker leben auch auf der Oberfläche des Loolandre, wie die Gharwos und die Aytos. Außerdem gehen im Loolandre unzählige Armadamonteure den unterschiedlichsten Tätigkeiten nach.
Halle der Sterne
Als wichtigste Einrichtung des Loolandre kann die Halle der Sterne bezeichnet werden. In diesem 1500 Meter hohen und am Boden 1000 Meter durchmessenden Kuppelraum, der sich im Zentrum des Loolandre befindet, wurde der Energiekäfig mit dem tarkcierten Bewusstsein Ordobans aufbewahrt.
Ihren Namen hat die Halle der Sterne erhalten, weil an ihrer Decke der Nachthimmel des Planeten Saddreykar dargestellt ist. Die Halle der Sterne hat nur einen einzigen Zugang, der durch ein riesiges, zweiflügliges Portal verschlossen werden kann. Das Portal ist an der Außenseite mit einem kristallinen Material beschichtet, in die das Saddreyu-Symbol eines Berges mit abbrechender Spitze eingebrannt ist. Das Portal trägt deshalb den Namen Tor des Saddreykaren.
Geschichte
Der Loolandre wurde vor über 100 Millionen Jahren von den Völkern des Imperiums von Nor-Gamaner erbaut. Für den Kern, also den eigentlichen Loolandre, wurde die Materie eines ganzen in Entstehung begriffenen Sonnensystems verwendet.
Der Loolandre sollte ein Denkmal für das Imperium von Nor-Gamaner sein und an den Frieden erinnern, den das Imperium über die gesamte Galaxie Behaynien gebracht hatte. Er wurde deshalb für die Ewigkeit gebaut und wie ein Museum angelegt, in dem jedes Volk des Imperiums einen Platz erhalten sollte. Ordoban, der größte Heerführer des Imperiums, sollte ebenfalls, in tarkcierter Form, ewig »weiterleben«. Sein Bewusstsein wurde in einem Energiekäfig in der Halle der Sterne aufbewahrt, konnte sich aber im Loolandre frei bewegen und sogar vorübergehend Gestalt in pseudomaterieller Form annehmen.
Über Jahrtausende hinweg erfüllte der Loolandre seinen ursprünglichen Bestimmungszweck und diente als Wallfahrtsort für alle Völker des Imperiums. Mit der Zeit geriet der Loolandre aber weitgehend in Vergessenheit und wurde nur noch von wenigen Personen, vor allem von Historikern, gelegentlich besucht.
Ordobans Einsamkeit endete, als der Kosmokrat Tiryk im Loolandre erschien und ihm eine neue Aufgabe zuwies: Die Bewachung des Kosmonukleotids TRIICLE-9. Ordoban sandte einen hypnosuggestiven Ruf über ganz Behaynien aus und scharte eine riesige Wachflotte um den Loolandre, aus der mit der Zeit die Endlose Armada entstand. Ordoban-Substanz aus dem Loolandre wurde in der Flotte dezentralisiert und gezüchtet, daraus und aus den Brutschiffen entstanden später die so genannten Krusten. Der Flug und alle Vorgänge innerhalb der Endlosen Armada wurden vom Loolandre aus gesteuert und kontrolliert.
Nach dem Verschwinden von TRIICLE-9 setzte sich das Loolandre zusammen mit der Endlosen Armada in Bewegung, um das Kosmonukleotid wiederzufinden, was im Jahr 426 NGZ gelang. Nach dem Sturz durch den Frostrubin befand das Loolandre sich zunächst in der Galaxie M 82. Ordoban erlitt dabei einen Schock, seine einzelnen im Loolandre und der Endlosen Armada verteilten Elemente verloren ihre Verbindung untereinander. Ab diesem Zeitpunkt musste Ordoban als tot bezeichnet werden, und es ergingen keine Anweisungen mehr vom Armadaherz an die Armadaeinheiten.
In dieser Situation planten die Armadaschmiede, die Körper und Bewusstseine der 100.000 gefangenen Weidenburnianer mit Hilfe des Terasymbionten zu verschmelzen und in den Loolandre zu integrieren. Sie sollten als Waffe gegen die Armadarebellen und die Galaktiker eingesetzt werden und das Loolandre für die Armadaschmiede übernehmen. Diese Pläne konnten vereitelt werden, als Perry Rhodan und Nachor von dem Loolandre 427 NGZ das Armadaherz erreichten. Sie konnten die ins Loolandre integrierten Bewusstseine der Weidenburnianer auf ihre Seite ziehen und somit das Loolandre kontrollieren. Dadurch wurde die Rückkehr der Endlosen Armada – und damit auch des Loolandre – an ihren ursprünglichen Standort ermöglicht.
Trivia
Im Jahr 1217 NGZ entdeckten die Beausoleils eine Sternenballung, der sie aufgrund ihrer relativen Nähe zu Behaynien den Namen Loolandre-Haufen gaben.
Quellen
PR 1169, PR 1170, PR 1177, PR 1178, PR 1187, PR 1197, PR 1714