Sternenarche

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Als Sternenarchen werden die lemurischen Generationenschiffe bezeichnet.

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Lemuria 1
© Heyne

Allgemeines

Bei den insgesamt 47 Sternenarchen handelt es sich um einen Schiffstyp, der als Generationsschiff ausgelegt ist. Die Schiffe sind meist relativ groß und bieten genügend Raum für mehrere tausend Menschen.

Die verschiedenen Archen können in Aufbau und Größe stark variieren. Allen gemeinsam ist eine längliche Form und die strikte Vermeidung von aufwendiger Technologie an Bord der Archen. Die Vermeidung von Technologie basiert in erster Linie in der Vermeidung von Systemausfällen, die die Arche schon nach kurzer Zeit außer Gefecht setzen könnten. Außerdem wird durch diese Maßnahme die Energiesignatur der Schiffe auf ein Minimum reduziert, was zusammen mit einem hohen Ortungsschutz dazu führt, dass die Archen nur aus nächster Nähe erkannt werden können.

Die Technologiereduzierung führte zu einer Reihe von Merkmalen die für alle Archen typisch sind. Die Gravitation wird nicht durch künstliche Gravitationsfelder erzeugt, sondern durch die bei der Rotation des Schiffs um die Längsachse entstehende Fliehkraft simuliert. Daher haben Sternenarchen eine lange Bauform, da die Schwerkraft mit zunehmender Entfernung von der Drehachse stark zunimmt. So liegt die Gravitation auf den Außendecks der NETHACK ACHTON bei anderthalb G und ist in den Innenbereichen nur halb so hoch.

Eine weitere Reduzierung konnte durch die Verteilung der anfallenden Arbeit auf die Kolonisten erreicht werden. An Bord der Archen stehen für die meisten Arbeiten keine Maschinen oder Roboter zur Verfügung. Die Produktion von Nahrung und Sauerstoff geschieht mit Pflanzen, die bei künstlicher Klimatisierung wachsen.

Technische Daten

Technische Daten: Sternenarche
Aufbau: längliches Schiff (meist 1 km oder länger)
Unterlichtantrieb: Neutrino-Fangfeld
Offensivbewaffnung: Sprengköpfe mit konventioneller oder atomarer Ladung
Defensivbewaffnung: leichtes Prallfeld am Bug
Energieversorgung: Kernspaltungsreaktoren, Neutrino-Fangfeld
Beiboote: viele Landungsboote
Besatzung: mehrere tausend Personen
Abbildung
Risszeichnung: »Sternenarche ACHATI UMA« (Lemuria 3) von Michael Fey

Die an Bord nötigen Computersysteme sind mehrfach-redundant in verschiedenen Modulen des Schiffes verteilt und über ein isoliertes Kabelnetzwerk verbunden. Die notwendige Energie für den Bordbetrieb wird mit altmodischen Kernreaktoren gewonnen. Außerdem sind an der Schiffsaußenseite Antennen befestigt, mit denen ein Neutrino-Fangfeld generiert wird, um die energiereichen Neutrinos einzufangen.

Über die Bewaffnung der Archen sind nur wenige Details bekannt. Sie sollen über konventionelle oder atomare Sprengköpfe verfügen, wie sie von den Terranern im Kalten Krieg verwendet wurden.

Über Energieschutzschirme oder höherdimensionale Schilde verfügen diese Schiffe nicht. Allein ein schwaches Prallfeld schützt die Arche am Bug vor Mikrometeoriten.

Die Fortbewegung der Archen geschieht im Dilatationsflug bei Lichtgeschwindigkeit. Die genaue Antriebsmethode beruht auf der Ausnutzung eines Neutrino-Fangfeldes. Bestimmte Mutanten an Bord können mit ihrer Abjin genannten Fähigkeit die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass sich Neutrinos und Antineutrinos treffen. Bei diesem Prozess wird viel Energie frei, die das Schiff antreibt.

Besatzung

Die Besatzung einer Arche ist in mehrere Kasten eingeteilt, die die ihnen zugeteilten Aufgaben übernehmen. (Lemuria 1)

An der Spitze des Schiffs steht der Naahk (lem.: »Oberster Wächter«). Er ist der Schiffskommandant und Herr über Leben und Tod an Bord des Schiffes. Er wurde für diese Aufgabe geschult und soll bis zum Erreichen des Ziels das Schiff leiten und bewahren. Dafür hat er als einziger vollen Zugriff auf den Bordcomputer des Schiffs und kann über diesen die verschiedenen Bereiche des Schiffs überwachen. Um seine Aufgabe bis zum Ende ausführen zu können wurde jeder Naahk vor dem Abflug mit einem Zellaktivator ausgestattet. (Lemuria 1)

Die Tenarchen sind die Offiziere des Schiffs. Sie haben sich aus den unteren Kasten durch besondere Leistungen hochgearbeitet. Sie dienen dem Naahk in verschieden Positionen als rechte Hand, leiten die anderen bei ihrer Arbeit und kontrollieren ihren Zusammenhalt. (Lemuria 1)

Die Tenoy bilden die Sicherheitstruppe an Bord des Schiffes. Sie nehmen Polizeiaufgaben war und führen disziplinarische Maßnahmen aus. (Lemuria 1)

Die unterste Kaste bilden die Metach, die einfachen Arbeiter. Sie stellen den Großteil der Schiffsbesatzung und übernehmen an Bord jede ihnen zugeteilte Aufgabe. Ihr Arbeitsbereich umfasst je nach Ausbildung Feldarbeit, Reparatur und Wartung der Bordsysteme und die sonstigen Aufgaben die zur Aufrechterhaltung der Gemeinschaft anfallen. Diese Arbeitsgruppen werden Metach'ton genannt. Die Metach, die auf den Feldern arbeiten, werden auch Feldschweine genannt. (Lemuria 1)

Eine Sonderstellung unter dem Metach nehmen die Kalpen, auch Luftmacher genannt, ein. Sie sind ständig auf dem ganzen Schiff in den Luftschächten unterwegs, um diese instand zu setzen und die schiffsinterne Luftversorgung zu sichern. In der Regel handelt es sich um sehnige, schlanke und gelenkige Gestalten, die auch noch in die engsten Schächte kriechen, um sie auszubessern. Ihr Werkzeug tragen sie in einem Rucksack mit sich. (Lemuria 1)

Eine außenstehende Kaste bilden die Magtar. Sie sind die Psychologen an Bord. Im Dienst des Naahks korrigieren sie die Ansichten von Menschen, die die Gemeinschaft verlassen haben. Sie leben ausschließlich in Räumen an der Mittelachse des Schiffs. Aufgrund der niedrigen Schwerkraft atrophieren ihre Muskeln und sie können diesen Bereich nach einigen Jahren Flugzeit nicht mehr verlassen. Ein Mitglied dieser Kaste ist der Pekoy. Er ist der Verhörspezialist an Bord und führt an vermeintlichen Verrätern Befragungen durch. Dabei soll er die genauen Umstände ihrer Verfehlungen und eventuelle Mittäter aufdecken. Er trägt eine Maske mit Schlitzen für Augen und Mund und eine runde Öffnung für die Nasenlöcher. Eine schwere Schürze verhüllt den Pekoy. In seiner ledernen Tasche trägt er Instrumente bei sich, die an das Werkzeug eines Chirurgen erinnern. (Lemuria 1)

Liste der Sternenarchen

Siehe dazu: Projekt EXODUS.

Geschichte

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Lemuria 3
© Heyne

Die Sternenarchen wurden Jahrhunderte vor den ersten Bestienüberfällen auf das lemurische Reich im Rahmen des von Levian Paronn initiierten Projektes EXODUS im Wikipedia-logo.pngOrbit um Lemur zusammengebaut. Das Material wurde dabei mit Hilfe des Astroliftes kostengünstig in den Orbit gebracht. Mit ihnen sollte der Fortbestand des Volkes der Lemurer trotz möglicher Angriffe aus dem All sichergestellt werden. Die Konstruktion erfolgte im Orbit über Lemur. Von hier aus starteten insgesamt 47 Archen in verschiedene Richtungen der Milchstraße.

Die Bestien erbeuteten die Kursdaten der Sternenarchen aus lemurischen Archiven. Es gelang Icho Tolot nach seiner Zeitreise zwar, diese Daten weitgehend zu vernichten, die Bestien konnten jedoch die Kurse einiger Sternenarchen rekonstruieren. Sie suchten die Schiffe auf, vernichteten sie jedoch nicht, sondern statteten sie mit Hyperfunksendern aus. Diese Sender sollten Signale ausstrahlen, sobald die Archen ihren Dilatationsflug beendeten und von anderen Lemurern betreten wurden. Die Signale sollten die Arsenalwelt der Bestien aktivieren. Auf diese Weise wollten die Bestien die vollständige Ausrottung des lemurischen Volkes sicherstellen.

In den folgenden 50.000 Jahren blieben die Archen unentdeckt. Sie wurden lediglich von Levian Paronn und Icho Tolot besucht und betreut. Der Haluter gewann durch diese Besuche bei den Sternenarchen-Besatzungen den Status einer legendären Figur, die als »Hüter« bezeichnet wurde. Wegen des Flugs bei Lichtgeschwindigkeit kam es zu einer Zeitdilatation um den Faktor 100, während des Flugs sind an Bord der Archen nur 500 Jahre vergangen.

Im Jahr 1327 NGZ wurde die Arche NETHACK ACHTON gleichzeitig von den Raumschiffen PALENQUE und LAS-TOÓR entdeckt. Es kam zu einer gemeinsamen Erkundung der Arche. Dabei wurde die lemurische Herkunft entdeckt. Eine weitere Auffälligkeit zeigte sich in der Verehrung von Figuren des Hüters. Die Erkundung wurde durch eine akonische Raumflotte beendet, die die Arche für die Akonen sicherte. Die PALENQUE konnte kurz vor ihrem erzwungenen Aufbruch einen fünfdimensionalen Funkimpuls unbekannten Ursprungs von der Arche auffangen.

...

Nach dem Ende der Bestien-Krise wurden die Besatzungen der bereits entdeckten Sternenarchen auf zwei Planeten angesiedelt, deren Koordinaten geheim blieben. Sie erhielten Unterstützung von den Akonen und den Terranern. Levian Paronn, Ion Lissos und zwei weitere Bestien, die sich vermutlich aufgrund der Wirkung des lemurischen Psychogen-Regenerators zu Halutern entwickelt hatten, erhielten die Aufgabe, die noch nicht entdeckten Sternenarchen zu suchen und ihren Besatzungen zu helfen. Über das weitere Schicksal der Sternenarchen und der Lemurer ist bisher nichts bekannt.

Andere Sternenarchen

Neben dem Großprojekt der Sternenarchen gab es ein weiteres Programm, das das Erreichen anderer Galaxien vorsah.

126 NGZ entdeckten der Oxtorner Omar Hawk und der Modul Baar Lun ein lemurisches Raumschiff, die CHYBADARA (»Zuflucht der Freien«). Dieses Schiff hatte eine Länge von 3700 Metern und eine Dicke von 2200 Metern. Es war seit der Zeit des Krieges gegen die Haluter unterwegs, um die Galaxie M 64 zu erreichen. (Die Kinder der Chybadara)

Anmerkung: Da die CHYBADARA circa 50.000 Jahre benötigte, um bis zum Jahr 125 NGZ den Rand von M 64 zu erreichen, müsste das Raumschiff über Überlicht-Triebwerke verfügen, um die elf Millionen Lichtjahre von der Milchstraße zu überbrücken.

Quellen