Herren der FESTUNG

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit den Herrschern von Pthor. Für den Heftroman, siehe: Herren der FESTUNG (Roman).

Die Herren der FESTUNG waren die Herrscher über das Weltenfragment Pthor, bis sie im Jahr 2648 getötet wurden.

A331Illu.jpg
Atlan 331 - Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Im Jahr 2648 waren die Herren der FESTUNG embryonale Wesen, die aber total vergreist wirkten. Sie besaßen eine helle Hautfarbe, waren komplett haarlos, hatten schwarze Augen und sprachen mit Kinderstimmen. Sie waren bereits uralt und schwammen in etwa zehn Meter hohen und drei Meter dicken Kapseln, die voll gelblicher Nährflüssigkeit waren. Darin gab es eine kleine Schaltfläche, die sie bedienen konnten. (Atlan 331)

Charakterisierung

Einst waren sie Wesen, die sich an getroffene Vereinbarungen hielten. So musste der Magier Orthwin lange auf sie einreden, ehe sie bereit waren, die Burg der Zyklopen als Verankerungsplatz für Kolphyrs Dimensionstaucher freizugeben, da der einzige noch lebende Zyklop, Phynx, ihnen einen Lehenseid geschworen und immer treu gedient hatte. (Atlan 321)

Später verloren sie dieses Ehrgefühl und handelten zusehends paranoid. Wo der Verdacht aufkam, jemand könnte ihre Position gefährden, fuhren sie schwere Geschütze auf. Vermutlich erzeugte ein Nuklearangriff die Stahlquelle im Blutdschungel, wo sich angeblich ein Volk gegen sie aufgelehnt hatte. Auch die ehemaligen Bewohner des Gebiets, das später zur Dunklen Region wurde, ließen sie rücksichtslos auslöschen.

Schließlich pervertierte sich diese Einstellung noch so weit, dass sie sogar wegen Nichtigkeiten ihre Versprechen abänderten oder brachen – einfach nur, um ihr Machtgefühl auszukosten. Sie hatten keine Bedenken, tausende Untergebene in den sicheren Tod zu schicken für Ziele, die ihnen eigentlich nicht besonders wichtig waren. Sie wollten nicht mehr respektiert, sondern nur noch gefürchtet werden. Ihre Untergebenen hassten sie inbrünstig, waren aber machtlos. Es bereitete ihnen Vergnügen zu sehen, wie ihre Gegner leiden mussten.

Sie zeigten klare Anzeichen von Verfolgungswahn, der unter anderem zum Verbot einer bildlichen oder auch nur verbalen Darstellung der Herren der FESTUNG führte. Zuwiderhandeln wurde mit der Todesstrafe geahndet – die zusätzlich auch noch für alle galt, die das Werk gesehen beziehungsweise die Schilderungen gehört hatten. Und weiterhin dadurch, dass sie in ständiger Furcht vor einem einmal gegen sie stattfindenden Aufstand lebten. Daher gab es auf dem gesamten Gelände der FESTUNG kaum gefährliche Waffen – was letztendlich mit ein Grund dafür war, dass sie besiegt werden konnten. (Atlan 331)

Standardmaßnahmen gegen Widersacher und potenzielle Widersacher waren das Entsenden von Killern und der Einsatz von Massenvernichtungswaffen. Wer sich erlaubte, die Herren der FESTUNG in Frage zu stellen, hatte sein Leben so gut wie verwirkt – außer sie erachteten ihn als für später noch wertvoll (wie z. B. Artol Forpan, doch der Gordy hatte sich aus verlorener Ehre selbst das Leben genommen). Schon eine geringe Abweichung vom normalen Vorgehen konnte die Herren auf die Idee bringen, es mit einem Querdenker zu tun zu haben. Aus solch einem belanglosen Grund ließen sie einen ihrer wertvollsten Killer, Koy den Trommler, verfolgen und foltern.

Als sich ihr Ende abzeichnete, entpuppten sie sich als jämmerliche, um Gnade winselnde Feiglinge. (Atlan 331)

Fähigkeiten

Sie konnten sich mit den Initiatoren mental verständigen. Die Initiatoren benutzten dazu ihr Palo, eine anderthalb Meter große Leuchterscheinung, die über deren Köpfe schwebte. Es ist nicht bekannt, ob die Herren der FESTUNG etwas ähnliches benutzten, über geringe parapsychische Fähigkeiten verfügten oder eine technische Möglichkeit zur Kontaktaufnahme hatten. Bekannte Parafähigkeiten besaßen sie offenbar keine.

Herkunft

Die Herren der FESTUNG bezeichneten sich selbst als die »Enkel des Großen Oheims«.

Anmerkung: Der Begriff »Großer Oheim« wurde von den Autoren später in Dunkler Oheim abgewandelt.

Als gesichert gilt, dass sie aus der Schwarzen Galaxis stammten.

Herrschaft

Abgesehen von der schon angesprochenen Schreckensherrschaft, verfolgten sie vermutlich einige wichtige – wenngleich oft unmenschliche – Pläne. So hatte alles auf Pthor eine gewisse Funktion. Einige wilde Stämme im Blutdschungel, die immer wieder Orxeya überfielen, hatten vermutlich die Aufgabe, der Stadt kein planloses Wachstum zu erlauben. Die Duldung der Piraten vom Regenfluss, dass die Pthorer nur unter großem Risiko zur Senke der verlorenen Seelen vorstoßen konnten. Das Fehlen fast jeglicher Straßen, dass es nur zu wenig Wanderbewegung und daher auch kaum zu Kontakt unter den einzelnen Stämmen kam. Alles hatte auf seine Weise ein Konzept, wenngleich das von den meisten als nachteilig angesehen wurde.

Die Herren der FESTUNG bezogen ihre Ressourcen aus allen Orten Pthors und der überfallenen Planeten. Die Guurpel aus Panyxan sowie die Wargoons aus Cafoort lieferten Fische und Meeresfrüchte, die Valjaren Obst und Gemüse, die Technos Werkzeuge, die Kelotten aus Aghmonth Androiden, etc. Sie steuerten das Zusammenleben der Bewohner sowie die Angriffe auf die Planeten, die das Weltenfragment heimsuchte.

Ihre wichtigste Aufgabe war es, für den Dunklen Oheim neue Lebewesen für seine Organschiffe zu sammeln und in der Schwarzen Galaxis abzuliefern.

Anmerkung: Dieser Sinn wird erst sehr spät im Zyklus erkennbar. Vorher wurde gelegentlich erwähnt, ihre Aufgabe sei es, die »falsche« Entwicklung vieler Planeten zu korrigieren. Deren Zivilisationen hätten sich zu sehr der Wissenschaft und Technik und zu wenig der magischen Forschung zugewandt.

Bekannte Herren der FESTUNG

Die Namen der Herren der FESTUNG zum Zeitpunkt von Atlans Ankunft auf Pthor waren:

Früher gehörte angeblich noch Porquetor dazu. Dieser wurde aber (vermutlich vor 2600) aus der FESTUNG verbannt, weil er eine gefährliche Krankheit hatte, die nicht geheilt werden konnte. Er zog sich danach in die Feste Grool zurück und wollte von dort ein eigenes Reich aufbauen, woran er jedoch scheiterte.

Geschichte

Zu einem unbekannten Zeitpunkt (vermutlich vor circa 50 Millionen Jahren) übernahmen die Herren der FESTUNG die Herrschaft über Pthor. Dabei vertrieben sie Odin aus der FESTUNG und nahmen seinen Platz ein. Odin wurde fortan die Aufgabe übertragen, gemeinsam mit seinen Söhnen über die fünf Abschnitte der Straße der Mächtigen zu wachen. Nach einiger Zeit wurde Odin aber (vermutlich von den beziehungsweise im Auftrag der Herren der FESTUNG) getötet. Fortan lebten die Herren mit den Odinssöhnen in einer Art »bewaffneter Friede«; so lange die vier ihre Aufgabe verrichteten, wurden sie in Ruhe gelassen. Sie gaben sogar die Weisung aus, dass den Odinskindern nichts passieren durfte. Das wussten auch die Bestien aus der Ebene Kalmlech (wie das vonstattenging, ist aber nicht bekannt).

Anmerkung: Das ging vermutlich einher mit der Eroberung der Dimensionsfahrstühle durch den Dunklen Oheim (daher auch die Zeitangabe von 50 Mio. Jahren). Da Odin vermutlich nicht bereit war, andere Planeten zu überfallen und die dortigen Kulturen zu zerstören, wird diese Aufgabe wohl erst von den Herren der FESTUNG übernommen worden sein.

Nach der Machtübernahme wurde Pthor dazu eingesetzt, blühende Zivilisationen zu zerstören. Der Großteil wurde durch das Auftauchen des Weltenfragments und den dadurch ausgelösten Flutwellen, Erdbeben und Vulkanausbrüchen zerstört. Den Rest erledigten die Horden der Nacht gemeinsam mit den Berserkern.

Sie erlaubten den Magiern, sich auf Pthor anzusiedeln und schlossen im Tal der Schneeblume einen Pakt mit ihnen. Die Magier durften fortan frei forschen und experimentieren, aber die Ergebnisse ihrer Tätigkeiten mussten sie auf Verlangen den Herren der FESTUNG zur Verfügung stellen. (Atlan 327)

Eines Tages ließen sie die in der späteren Dunklen Region existierende Hochkultur zerstören. Ihre Städte wurden zerbombt, aus dem größten Explosionskrater wurde später das Emmorko-Tal, in dem die Überlebenden ein großes Schloss errichteten. Danach erst wurde dieses Gebiet durch die aus der Teufelsfurche aufsteigenden Nebelschwaden zur Dunklen Region. (Atlan 326)

Vor etwas mehr als einer Million Jahre (Zeitangabe ziemlich ungewiss) ließen sie den Dimensionstaucher des Antimateriewesens Kolphyr in der Burg der Zyklopen festsetzen, wodurch die Zyklopenküste zur Eisküste wurde. (Atlan 321)

2648 erkannten sie, dass es Eindringlinge von der Erde geben musste; der Planet, der einen Paratronschirm um Pthor errichtet und damit die Zerstörung unmöglich gemacht hatte. Denn allzu deutlich waren ihre Spuren. Der Kartaperator, ein großes Energiegeschütz, das den Schutzschirm knacken sollte, wurde auf für sie unerklärbare Art zerstört (Atlan 315), danach das Antimateriewesen aus der Eiszitadelle befreit – die Herren sahen sich zu Handlungen gezwungen. Obendrein versammelten sich auch die Odinssöhne erstmals nach einer kleinen Ewigkeit wieder – es schien, als würde Ragnarök bevorstehen, was die Herren ängstigte. (Atlan 325) Sie setzten sich mit Copasallior, dem Oberhaupt der Magier, in Verbindung, und verlangten Unterstützung in Form von magischen Waffen. Doch bereits einige Tage später war es nicht mehr möglich, in die Große Barriere von Oth einzudringen. (Atlan 328)

Die Odinssöhne hatten sich inzwischen in Kampfausrüstung zur FESTUNG aufgemacht, und von der anderen Seite näherten sich die Fremden. In ihrer bereits etwas weltfremden Art beschlossen die Herren, den Angreifern den Eintritt in das Gelände der FESTUNG zu ermöglichen, da sie außerhalb zu großen Schaden anrichten würden und man sie innerhalb der FESTUNG leichter töten konnte. Auf den Gedanken, ihnen ein paar Kampfroboter mit Energiewaffen oder ein paar Hundert Dellos mit Schusswaffen oder Schwertern entgegen zu schicken, kamen sie wohl nicht. Mehrmals hätten sie die Angreifer beinahe geschnappt, aber sie entkamen immer wieder. (Atlan 330) Schließlich konnten sie die Odinssöhne gefangen nehmen und ließen sie sich vorführen. Wenig später kam Atlans Gruppe hinzu. Nach einigen Schwierigkeiten gelang es dem Dello Darsior, das Lebenserhaltungssystem abzuschalten, was bald darauf zu ihrem Tod führte. (Atlan 331)

Quellen

Atlan 310, Atlan 315, Atlan 321, Atlan 325, Atlan 326, Atlan 327, Atlan 328, Atlan 329, Atlan 330, Atlan 331