Vascalo

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Vascalo aus dem Valos-Clan, wegen seines Buckels auch als Vascalo der Krumme bekannt, war ein Vetter des Taschkars der Takerer und kommandierte die Invasionsstreitmacht, die 3438 in die Milchstraße einfiel.

Erscheinungsbild

Er war nur 1,61 Meter groß und untersetzt, mit breiten Schultern und Hüften. Seine Arme reichten weit über die Knie hinab, aber Vascalo hatte Hände wie ein Künstler. Dazu kam ein Gesicht von klassischen Proportionen: blaue Augen, eine »griechische« Nase und langes, dunkelbraunes Haar. Im Bereich des ersten Nackenwirbels begann ein gerundeter Auswuchs, der sich bis weit den Rücken hinunterzog. Vascalo konnte deshalb seinen Kopf nur um maximal vierzig Grad drehen – jedes weitere Umsehen erforderte eine Körperdrehung aus dem Becken heraus.

Charakterisierung

Vascalo der Krumme war ein hervorragender Psychologe und hochdekorierter Wissenschaftler. Zugleich war er jedoch ein eiskalter Pragmatiker ohne jeden Skrupel. Wut oder Hass hatten keinen Einfluss auf seine Entscheidungen.

Außerdem war Vascalo ein Instinktiver Pedoautokrat. Falls jemand versuchte, ihn mittels eines Pedotransfers zu übernehmen, ging ein Großteil von Vascalos Bewusstsein in den Körper des Angreifers über. In Vascalos Körper blieb jedoch noch genug Bewusstsein übrig, um dem Angreifer die Kontrolle über den Körper zu verwehren – der Pedotransferer war damit effektiv so lange in Vascalos Körper gefangen, bis dieser von sich aus den Übernahmevorgang beendete.

Ovaron beschrieb Vascalo gegenüber Oberst Edmond Pontonac so: »Er hat einen Buckel, ein sehr ausdrucksstarkes Gesicht und einen miesen Charakter. Außerdem besitzt er das volle Vertrauen des Taschkars.«

Anmerkung: Lediglich PR 498 beschreibt auch pazifistische Züge und Skrupel in Vascalos Persönlichkeit. In der Bearbeitung für Silberband 54 wurden diese zum Teil naiven Gedankengänge herausgenommen.

Geschichte

Der junge Vascalo hatte sehr lange gebraucht, um seine Fähigkeiten voll auszubauen. Er hatte zehn Jahre gebraucht, um seine Stärken und Schwächen als Pedoautokrat zu verstehen, sowie weitere fünf Jahre im Training verbracht. Sein Training hatte viele Opfer gefordert, sowohl Tote als auch Geistesgestörte blieben zurück. (PR 493)

Vascalo wurde 3438 zum Chef der Marsav ernannt. Als Anführer des Sicherheitsdienstes war er nur dem Taschkar, seinem Vetter Ginkorasch, gegenüber verantwortlich. Im selben Jahr überschlugen sich die Ereignisse in seinem Leben. Kurz vor der endgültigen Zerstörung Takeras durch terranische Arkonbomben gelang es ihm, innerhalb des VALOSARS die Finalblockschaltung auszuführen. Daraufhin standen 160.000 Sammler unter Kontrolle des Taschkars. (PR 492)

Ginkorasch übergab den Oberbefehl über die Flotte an seinen Vetter. Vascalo sollte die Rache des takerischen Volkes an den Terranern vollstrecken und mit den Sammlern im Gegenzug Terra zerstören. In zwei Wellen starteten die Sammler in Richtung Milchstraße. Nach dem langen Flug aus Gruelfin kamen die Sammler am 6. Juni nahe Wega aus dem Dakkarraum. Es kam zu Abwehrkämpfen zwischen der Solaren Flotte und der ersten Welle. Zusammen mit der zweiten Welle hoffte Vascalo auf einen Durchbruch Richtung Sol. Er rechnete allerdings nicht mit der Solidarität der galaktischen Völker gegen einen extragalaktischen Invasor. Neben den Posbis und den anderen Terranischen Staaten kamen selbst die Akonen und Überschweren zu Hilfe. (PR 492, PR 495)

Als Ablenkung startete Vascalo einen Angriff mit Pedotransferern auf Titan. Bis zu zwei Millionen Kriegsdiener sollten den Mond über den Pedopeiler in Ovarons Geheimbasis besetzen. Der Angriff unter direkter Führung des Krummen schlug allerdings fehl. Vascalo konnte sich der Verfolgung durch Ribald Corello – auf den er dabei einen Anschlag mit einem Dakkarsprung-Generator verübte – entziehen und schließlich an Bord des Fragmentraumers BOX-86104 zu seiner Flotte flüchten. Dort erfuhr er von dem Umsturz in Gruelfin: Die Juclas hatten die Macht über das Takerische Reich an sich gerissen und den Taschkar ermordet. Vascalo erklärte sich selbst daraufhin zum neuen Taschkar, konnte aber nie in sein Amt eingesetzt werden. (PR 497, PR 498)

Vascalo starb am 26. Juli 3438 in der Nähe der Plutobahn. Die Urmutter hatte den Einsatz ihrer Sammler gegen das Solare Imperium als unvereinbar mit ihrem Fundamentalprogramm gesehen und daraufhin sich selbst mit all ihren Sammlern ins Solsystem begeben. Dort unterbrach ihre Erscheinung die Kämpfe zwischen den Takerern und Terranern – die Terraner wurden überzeugt, dass die Urmutter nichts zu ihrem Schaden unternehmen würde, die takerischen Sammler, die nach wie vor unter der Final-Blockschaltung standen, wurden stillgelegt. Danach setzten sich die Einzelteile der Urmutter zu einem Ganzen zusammen, wobei alle Sammler ihren festen Platz einnehmen. Schließlich zerstörte sich die Urmutter mit allen an Bord befindlichen Takerern selbst, indem sie sich allmählich bis zur Weißglut aufheizte. Angesichts dieser erschütternden Niederlage, auf die er keinen Einfluss mehr hatte, zerbrach Vascalo innerlich. Kurz vor seinem Tod befand er sich an der Schwelle zum Wahnsinn und zweifelte an seinen Fähigkeiten. Im Inneren seines Sammlers starb er vermutlich an Rauchvergiftung, bevor sein Körper verbrannte. (PR 499)

Quellen

PR 492, PR 493, PR 495, PR 497, PR 498, PR 499