Sturm der neuen Zeit

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Überblick
Serie: Perry Rhodan-Planetenromane (Band 379)
PR-TB-379.jpg
© Heyne Verlag
Titel: Sturm der neuen Zeit
Untertitel: Auf den Spuren einer halutischen Legende - ein Abenteuer mit Icho Tolot
Autor: H. G. Francis
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Erstmals erschienen: Oktober 1994
Handlungszeitraum: 1202 NGZ (siehe hier)
Handlungsort: NGC 4826, Titanic

Handlung

Icho Tolot folgt mit der HALUTA den Spuren einer halutischen Legende, denn er hält es für denkbar, dass die Haluter sich doch nicht aus den Bestien von M 87 entwickelt haben könnten. In einer Kleingalaxie am Rand des Raumsektors von NGC 4826 entdeckt Tolot einen Planeten, den er Titanic tauft. Auf diesem Planeten lebt ein Volk sechsgliedriger Echsenwesen auf einem Technikniveau, das etwa dem Mittelalter auf der Erde entspricht.

Tolot parkt die HALUTA im Wikipedia-logo.pngOrbit und landet mit einem Beiboot bei einem auffälligen Bauwerk, nämlich einer großen Steinkugel, die an einen Kugelraumer erinnert und außerdem drei Höhlungen aufweist, deren Position Ähnlichkeiten mit halutischen Augen aufweist. Kurz darauf erscheint eines der vierbeinigen und zweiarmigen Echsenwesen und schießt mit einer Armbrust auf Tolot. Der Bolzen streift ihn nur ganz leicht. Tolot fühlt sich bedroht und wirft einen Stein in einen Baum, um seine Kampfkraft zu beweisen. Da die Echse nicht reagiert, läuft er dann in einem Scheinangriff auf sie zu.

In diesem Moment erscheint ein zweites, etwas anders gekleidetes Echsenwesen, ebenfalls mit einer Armbrust. Durch den Scheinangriff irritiert, schießt der Neuankömmling auf die andere Echse und verletzt sie schwer. Tolot leistet sofort Erste Hilfe, während er die andere Echse aus den Augen verliert. Er kann das Leben des Verletzten retten, doch da muss er mitansehen, dass die zweite Echse in sein Beiboot eingedrungen ist. Bevor er noch etwas unternehmen kann, kommt es durch von der Echse ausgelöste Fehlschaltungen zu einer Explosion, die das Beiboot und einen Großteil von Tolots Ausrüstung zerstört. Er sitzt damit ohne Funkgerät auf dem Planeten fest!

Eine Erkundung des Kugelgebäudes lässt Tolot vermuten, dass es sich um ein Grabmal handelt. Wieder draußen, steht die verletzte Echse vor ihm. Beide reden kurz dank eines Translators, und die Echse scheint zunächst freundlich zu sein und warnt ihn sogar vor einer giftigen Pflanze. Als Tolot sich zum Dank verbeugt, reagiert die Echse merkwürdig, faucht ihn an und verschwindet. Tolot folgt ihr nicht. Da er im Wrack seines Beiboots nichts Brauchbares entdecken kann und zudem sein Kampfanzug verschwunden ist – vermutlich gestohlen – marschiert Tolot etwas später zur nächsten Stadt.

Währenddessen erreicht das verletzte Echsenwesen, dessen Name Stackon lautet, die Stadt Erz und will dem Obersten Stifter, höchste religiöse und weltliche Instanz der Stadt, von dem Fremden berichten. Sein Vorgesetzter verweigert ihm aber dies und öffnet zudem seinen Verband, wodurch Stackon fast verblutet. Erst in letzter Minute rettet ihn der Arzt Eguordo.

Als Tolot bei der Stadt ankommt – sein Translator hat inzwischen die scheinbar sehr einfache Sprache der Echsen analysiert – greift ihn eine Echse mit einem Messer an. Er kann sie leicht entwaffnen, doch auch dieses Wesen flieht daraufhin panisch vor ihm. Am Stadttor erhält Tolot keinen Einlass, da offenbar eine ritualisierte Formel verlangt wird und er diese nicht kennen kann. Tolot beschließt, das Tor im Sturmlauf aufzubrechen, auch, um die Echsen von weiteren Angriffen auf ihn abzubringen. Kurz vor dem Aufprall erkennt er jedoch erschrocken, dass er die Fähigkeit der Strukturumwandlung nicht mehr einsetzen kann. Tolot prallt auf das Tor, wird verletzt und verliert das Bewusstsein. Die Echsenwesen nehmen ihn gefangen.

Angekettet in einer Zelle, kommt der Haluter zu sich. Kurz darauf erlebt er eine sehr ritualisierte Gerichtsverhandlung, der er kaum folgen kann, bevor er wieder eingesperrt wird. Tolot analysiert seine Lage und vermutet, dass die Schockwelle der Explosion des Beiboots sein Planhirn und damit auch die Fähigkeit der Strukturumwandlung geschädigt hat. Er beschließt auszubrechen, was ihm dank seiner großen Körperkraft gelingt, und flieht aus der Stadt. Tolot wird unterwegs noch mit einer Kanone angegriffen, kann aber erfolgreich reagieren.

Etwa zeitgleich hat der Arzt Eguordo eine Audienz beim Obersten Stifter. Der Fremde, nämlich Tolot, soll sterben. Eguordo versucht, sich für eine friedliche Kommunikation auszusprechen, und wird zur Zwangsarbeit im Bergwerk verurteilt. Auf dem Weg dorthin tötet er seinen Bewacher und verlässt die Stadt Erz.

Dann wird Stackon zum Obersten Stifter bestellt. Sein Vorgesetzter wird in seinem Beisein zum Tode verurteilt, da er die Meldung über den Fremden nicht weitergeleitet hat. Stackon erhält den Auftrag, den Fremden zu töten. Dazu darf er Soldaten und eine magische Waffe einsetzen. Tatsächlich übergibt ihm kurz darauf der Waffenmeister der Stadt einen Energiestrahler und erklärt die Bedienung.

Eguordo versucht, Tolot zu kontaktieren. Er entdeckt dessen Spuren und hat Erfolg. Beide sprechen miteinander, und der Obyeter – der Eigenname der Echsen – erklärt ihm, welche Fehler er gemacht hat. Die Obyeter leben in einer extrem ritualisierten Gesellschaft, in der Verhaltensweisen, Sprachformeln und Gesten bis ins kleinste Detail zu beachten sind. Tolot hat unbeabsichtigt Gesten benutzt, die tödliche Beleidigungen darstellen. Auch der erste Schuss auf ihn hat ihn absichtlich verfehlt, da die Obyeter nicht kämpfen, um zu töten, sondern lediglich ihre Fähigkeiten demonstrieren. Tolot war nach Auffassung der Obyeter schon besiegt, als ihn der Bolzen gestreift hat.

Beide marschieren zusammen weiter. Eguordo berichtet von einer »Neuen Zeit«, die den Planeten bald umfassend verändern wird, und warnt Tolot vor den Daquen, gefährlichen nachtaktiven Tieren, vor denen sich beide in einer Höhle verbergen. Tolot erzählt, dass sein Raumschiff im Orbit wartet. Eguordo wiederum spricht von Legenden aus der tiefen Vergangenheit, dass einst »Schwarze Riesen« den Planeten beherrschten und »magische Waffen« hinterlassen haben, die jetzt von den Priestern verwaltet werden.

Stackon und eine Hundertschaft Soldaten suchen Tolots Spuren, als sie auf eine große Gruppe fremder Echsenwesen, die »anderen Blutes« sind, stoßen. Diese beachten nicht die üblichen Kampfritualregeln, und es kommt zu einer Schlacht auf Leben und Tod. Verzweifelt setzt Stackon die Strahlwaffe ein und entscheidet so das Gefecht. Viele Soldaten sind tot oder schwer verletzt. Die Überlebenden ziehen weiter.

Tolot hat inzwischen erkannt, was auf dem Planeten passiert. Die Obyeter, die er kennengelernt hat, sind Kaltblüter. Eguordo ist aber Vertreter einer neuen Generation mit warmem Blut, die dabei ist, die Vorherrschaft zu erringen. Beide fliegen mithilfe von Tolots Antigrav zur Stadt, wo sie in den Tempel eindringen. In unterirdischen Anlagen finden sie Spuren einer technischen Zivilisation. Der Waffenmeister greift mit einer Strahlwaffe an, doch kann Tolot ihn entwaffnen. In einer Kammer entdeckt Tolot Computer und nimmt einen Datenträger an sich, findet aber auch seinen zerstörten Kampfanzug. Dann greifen von draußen immer mehr Obyeter an.

Tolot macht einen Ausfall und schlägt die Angreifer zurück. Inzwischen sind auch Stackon und seine Soldaten wieder in der Stadt, die annähernd zeitgleich von den Warmblütern überfallen wird. Diese gewinnen schnell die Oberhand. Stackon wird im Kampf getötet. Tolot und Eguordo dringen zum Obersten Stifter vor, der ebenfalls eine Strahlwaffe hat und sich als weibliches Wesen mit zahlreichen Jungechsen erweist. Tolot versucht zu verhandeln, doch begeht die Stifterin vor seinen Augen mit dem Strahler Selbstmord.

In der Stadt ist ein wildes Gemetzel im Gange, da die Warmblüter alle Kaltblüter töten. Eguordo macht Tolot klar, dass auch er als Fremder in Lebensgefahr ist. Tatsächlich werden beide kurz darauf mit dem »Meister«, dem Führer der Warmblüter, konfrontiert, der Tolots Strahlwaffe bei sich hat. Eguordo spricht zugunsten Tolots, doch dieser soll sterben. Auch Argumente Tolots ignoriert der Meister.

Tolot flieht vor der Übermacht in Richtung Grabmal, doch wird er dort eingekreist. Den Tod vor Augen, sieht er plötzlich ein Beiboot der HALUTA landen, das die Obyeter vertreibt. Die Syntronik der HALUTA hatte ihn die ganze Zeit beobachtet, aber erst jetzt ein Eingreifen für nötig gehalten. Tolot verlässt den Planeten. Eine Analyse des Datenträgers ergibt, dass sich niemals Haluter oder mit diesen verwandte Wesen auf dem Planeten befunden haben.

Anmerkungen

  • Der Roman enthält keine direkten Zeitangaben. Icho Tolot war mit der HALUTA unterwegs. Von ihrer Indienststellung bis 1174 NGZ hatte die HALUTA kaum Gelegenheit, die weite Reise nach NGC 4826 zu unternehmen, die Entfernungen waren zunächst für den Enerpsi-Antrieb zu groß. Anschließend steckte die HALUTA für Jahrhunderte in einem Stasisfeld fest oder sie machte Zeitsprünge. Teils war Icho Tolot auf Halut nach dem Ende von Monos gebunden. Also kann man die untere Grenze für die Handlungszeit im PR-TB 379 auf 1174 NGZ festlegen.
    Die HALUTA wurde im Jahr 1220 NGZ zerstört. Der Roman erschien aber zu einem Zeitpunkt, als in der Heftserie die Handlung im Jahr 1217 NGZ spielte. Weiterhin war die HALUTA ab 1202–1220 NGZ fast ausschließlich mit der BASIS zur und an der Großen Leere unterwegs. Daher liegt der letzte realistische Zeitpunkt für die Reise nach Ohark im Jahr 1202 NGZ.
    Selbst mit der Technologie des 12. Jahrhunderts NGZ dauert eine Reise über 16 Mio. Lichtjahre etwa 4–5 Monate, hin und zurück dann etwa 9 Monate. Das schließt eine Reihe von Möglichkeiten im Zeitraum von 1174-1202 NGZ aus. Im Oktober 1202 NGZ verbrachte dagegen die BASIS als großes Trägerschiff mit Icho Tolot und der HALUTA als Beiboot an Bord einige Zeit in unmittelbarer Nähe von NGC 4826, um den Stützpunkt Coma-1 einzurichten. Icho Tolot hätte damals also mit Leichtigkeit während des einige Zeit dauernden Aufenthalts der BASIS vor Ort mit seinem eigenen Raumschiff einen schnellen Abstecher in die nähere Umgebung machen können. Dann also wäre Icho Tolots Reise nach Ohark noch am ehesten auf Ende Oktober 1202 NGZ zu terminieren.
  • Die (nur bedingt kanonische) Archiv-CD1 gibt als Handlungsjahr »um 1183 NGZ« an.
  • Zu Beginn der Geschichte wird der zweite Obyeter, der Icho Tolot begegnet durch den ersten verletzt. Dieser zweite Obyeter wird später als Stackon identifiziert. Stackon ist damit nicht der Obyeter, der Icho Tolot gleich zu Beginn mit Pfeilen beschossen hat. Auf S. 21 wird aber Stackon explizit als Schütze genannt. Hierbei handelt es sich um einen Autorenfehler.

Personenregister

Icho Tolot Der Haluter sucht die Vorfahren seines Volkes.
Stackon Der Obyeter gehört noch zur alten Generation.
Oberster Stifter Höchste religiöse und weltliche Instanz der Stadt Erz
Eguordo Der Obyeter gehört einer neuen Generation seines Volkes an.