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Die Stachelkugeln waren Bestandteil eines Angriffssystems der Cyén.
Allgemeines
Ende des Jahres 2047 traten vermehrt verschiedene Objekte öffentlich in Erscheinung, bei denen man die Zusammenhänge zunächst nicht näher kannte. Sie waren aber alle durch einen aufeinander aufbauenden Entstehungsprozess entstanden. Der Prozess war vergleichbar mit dem eines Schleimpilzes, der Einzeller erzeugte, die sich permanent durch Zellteilung selbst vermehrten und sich schließlich zu Sporenträgern gruppierten.
Nach einem Transport an einen anderen Ort bildete sich aus den Sporen eine neue Generation von Einzellern und schließlich eine neue Generation von Sporenträgern. Diese Prozesse wurden von den Cyén und ihren Verbündeten gezielt zur Bildung eines unheimlichen Angriffssystems genutzt, das gegen alle restlichen Völker der Milchstraße gerichtet war.
Projekt Stachelkugel
Ein vergleichsweise harmloser Schleimpilz auf der Extremwelt Nandrus war die Basis für die Einzeller. Der Planet befand sich im Randbereich des Milchstraßenzentrums knapp vier Lichtjahre von der Dunkelwolke Point Allegro (Arla Mandra) entfernt. Der Riesen-Schleimpilz hatte den Planeten zum größten Teil überwuchert, lebte aber mit den übrigen Organismen in Symbiose.
Zwischen 2025 und 2036 erforschten die Báalols (Antis) im Rahmen des von den Cyén initiierten Projektes namens Stachelkugel diesen Schleimpilz. Der Leiter des Projektes selbst war ein Tekteronii und ein Mitglied des Zehnerrates von Aralon. Sie führten in alle erdenklichen Richtungen sowohl gentechnische und biochemische als auch hyperphysikalische Experimente durch. Aus dem nun Saam genannten Schleimpilz wurden so Einzeller erzeugt, die sich von Hyperkristallen und anderen hyperaktiven Substanzen ernährten und primitive Individuen beeinflussen konnten.
Die Cyén veränderten dieses von den Báalols übernommene Zwischenprodukt anschließend parapsychisch erheblich weiter. Nach diesen Abwandlungen waren die Einzeller in der Lage, sprichwörtlich die »Grenzen der Dimensionen« zu überwinden.
In der Nähe des vierten Planeten des unbewohnten Sonnensystems BB14-KH3698-R1 wurden ab 2047 in einem künstlichen Mond (wahrscheinlich eine Vorstufe eines Schreckensmondes) Gallertkügelchen und Stachelkugeln in riesigen Massen produziert.
Gallertkügelchen
- Größe: bis maximal einen Meter
- Aufgaben: Beeinflussung von Opfern; Vermehrung der eigene Art; Erzeugung von Stachelkugeln
- Anmerkung: In den Romanen wurden auch diese Synonyme benutzt: Sporengallerte, Stachelkügelchen, Stachelkugelsporen, Saam-Gallerte, Saam-Spore und andere
Die milchigen Gallertkügelchen (Einzeller) wurden beherrscht von einer beängstigenden und animalischen Gier nach Nahrung sowie einem extrem triebhaften Vermehrungsdrang. Ihre maximale Größe von ungefähr einem Meter erreichten sie dabei erst, wenn sie ausreichend genug Nahrung aufnehmen konnten. Bei der Teilung begannen sie zu schwingen und es bildeten sich Einschnürungen. Schließlich drifteten Sporenträger als winzige Ableger davon. Aus den Sporen schlüpften wieder Einzeller, deren Teilungsrate so lange andauerte, bis sich erneut der vielzellige Gewebeverband gebildet hatte. Als Nahrung saugten sie die Energien hyperaktiver Kristallkerne in sich auf und die ursprünglich hochwertigen Hyperkristalle verwandelten sich so in minderwertiges und unbrauchbares Material.
Waren die Gallertkügelchen ausgewachsen oder stand ihnen keine weitere Nahrung mehr zur Verfügung, sammelten sie sich an einem Punkt und wandelten sich in die nächst höhere Evolutionsstufe zu einer Stachelkugel um.
Die Gallertkügelchen wurden aber von Cyén auch darauf ausgerichtet, andere Lebewesen zu beeinflussen. Dabei handelte es sich nicht um eine Suggestion im klassischen Sinne. Sie konnten mit Hilfe der Cyén die Gehirne der Opfer mittels eines eingepflanzten Ablegers kontrollieren. Nahe dem Kleinhirn wurde ein zwei Zentimeter langer wurmähnlicher Kleinorganismus paraphysisch implantiert. Stechende Schmerzen begleiteten die Penetration. Die Kügelchen konnten ihren unfreiwilligen Wirt aber auch - wenn notwendig - sofort töten. Eine operative Entfernung des Wurms hatte den sofortigen Tod des Beeinflussten zur Folge.
Über den Symbionten erlangte der Befallene eine höhere Intelligenz. Er verfügte aber ab sofort über keinen freien Willen mehr. Die Wurmbefallenen waren somit die perfekten Befehlsempfänger ohne jeglichen Selbsterhaltungstrieb. Ableger, Gallertkügelchen und selbst Stachelkugeln waren hierbei allerdings nur Befehlsübermittler. Die eigentliche Kontrolle und Lenkung der Wurmbefallenen war nur von einem sich in der Nähe befindlichen Cyén-Götzen (Cyén-Körperfragment) möglich. Verschwand dieser Einfluss, versetzte der Symbiont den Wirt in eine Art von Apathie oder Agonie. Ein verklärter Gesichtsausdruck kennzeichnete dann jeden Beeinflussten.
Die Opfer konnten sich vor der Beeinflussung kaum schützen, da die Gallertkügelchen durch eine Art Kurz-Teleportation in der Lage waren, auch Energieschirme zu durchdringen. Die einzige einigermaßen wirksame Waffe gegen die Einzeller waren Desintegratoren. Die Gallertkügelchen lösten sich dann unter Leuchterscheinungen als Folge des nichtthermischen Auflösungsprozesses auf. Wurden die Gallertkügelchen stattdessen fatalerweise mit Psychostrahlern bekämpft, erzeugten sie in den manipulierten Gehirnen der Befallenen eine Überreaktion des Ablegers, die wiederum in einer Sprengung des Opfergehirns endete.
Stachelkugeln
- Größe: 0,7 bis 10.753 Kilometer Durchmesser
- Aufgaben: Beeinflussung von Opfern; Erzeugung von Gallertkügelchen; Erzeugung von Schreckensmonden
- Funktion: Transport von Sporenträgern in neue Einsatzgebiete; lebende Raumschiffe
- Anmerkung: In den Romanen wurden auch diese Synonyme benutzt: Stachelkugel, Gallertkugel, Sporenträger und andere
Bei Stachelkugeln handelte es sich um mehrere Kilometer große kugelförmige Gebilde mit zahlreichen spitzen, bis zu 100 Meter langen Stacheln. Ihr Korpus bestand aus einer Art metall-keramischen Verbundstoff, der mit hyperkristallinen Einschlüssen durchsetzt war. Die Stachelkugeln waren von einer extrem festen Außenhaut umhüllt, die auch einem längeren Aufenthalt im Weltraum widerstand. (Blauband 14)
Im Inneren herrschten organisch wirkende Strukturen wie porige gewölbte Wände und gebogene aderartige Durchgänge vor. Alles deutete auf eine organisch gewachsene Herkunft hin. In den meisten Bereichen ließen sich die traditionellen Grundstoffe lebender Materie wie Stärke, Zucker, Proteine, Stickstoff, Schwefel und Phosphor nachweisen. Dazwischen befanden sich auch Kalziumverbindungen, wie sie für menschliche Knochen typisch sind. Auch Aminosäuren und doppelspiralige Nukleinsäuren wurden entdeckt. (Blauband 14)
Die Stachelausleger selbst waren mit reichen Kristallansammlungen ausgestattet, die vermutlich für die Beweglichkeit sorgten. Auf welcher Basis diese Bewegungsfähigkeit möglich war, konnte letztendlich nicht festgestellt werden. Zweifelfrei waren die Stachelkugeln aber in der Lage, sich mit Hilfe einer Art von Hypersprüngen innerhalb eines Sonnensystems sehr schnell zu bewegen.
Diese Erkenntnisse hatte man einer auf dem vierten Planeten der Sonne BB14-KH3698-R1 abgestürzte Stachelkugel zu verdanken. Das leblose Gebilde fand man in einem völlig dehydrierten und steinharten Zustand vor. Obwohl das Protoplasma sich zu einer weitgehend homogenen Masse umgewandelt hatte, konnte man in deren Innenbereich gelangen. (Blauband 14)
An allen Orten, an denen sich starke Konzentrationen der Stachelkugeln bildeten, war es für andere Parabegabte nicht mehr möglich, mental Einblick zu nehmen. Es bildeten sich die so genannten Blinde Flecken oder Schattenzonen.
Die erstaunlichste Erkenntnis über die Stachelkugeln war aber, dass sie selbst dann nicht vernichtet werden konnten, wenn sie im Weltraum mit Gravitationsbomben beschossen wurden. Es kam zwar zunächst zu einer Entmaterialisation, aber danach waren sie aufgrund artverwandter Energieformen um ihre Rematerialisation bemüht. (Blauband 14) Dazu fehlte ihnen zunächst aber noch die dazu notwendige Energie. Ein erneuter Beschuss mit Gravitationsbomben würde aber genau dafür sorgen, sodass die Stachelkugeln sogar gestärkt wieder in Erscheinung treten würden.
Monde des Schreckens
- Größe: mehrere tausend Kilometer
- Aufgaben: Steuerung der Aktivitäten von Stachelkugeln und Gallertkügelchen; Erzeugung von Stachelkugeln; Erzeugung des Sonnenkillers
- Funktion: Stützpunkt für Cyén-Götzen, die von hier aus die Befallenen kontrollieren konnten
- Anmerkung: In den Romanen wurden auch diese Synonyme benutzt: Schreckensmond, Terror-Mond, künstlicher Mond und andere
Gerieten Stachelkugeln und Gallertkügelchen bei Kampfhandlungen in eine aussichtslose Lage, so verließen sie wie auf Kommando ihre Opfer und versammelten sich alle an einem Ort im Weltraum des entsprechenden Sonnensystems. Milliarden von Gallertkügelchen und Millionen von Stachelkugeln bildeten Wolken von mehreren tausend Kilometern Durchmesser. Fremdartige Prozesse bestimmten dann die weitere Entwicklung. Parakräfte wirkten, Hyperraumaufrisse waren festzustellen. Beachtliche Energien flossen ab und froren zur Stofflichkeit aus. (Blauband 15)
Ein gewaltiger Umwandlungsprozess war angelaufen. Währenddessen verkleinerte sich die Wolke und nahm dabei an Masse zu. Das Gebilde nahm kontinuierlich ab, wurde immer kompakter, massiver und die Oberfläche verdunkelte sich zunehmend. Ein sogenannter Mond des Schreckens war gerade entstanden. (Blauband 15)
Die Schreckensmonde nahmen dabei die Größe natürlicher Monde an. Die kleinsten Monde maßen gerade mal zwei Kilometer, die größten hatten einen Durchmesser von mehr als 20.000 Kilometern. (Blauband 15)
Mit der Bildung eines dieser Mondes einher ging die Zerstörung sämtlicher Hyperkristalle in der näheren Umgebung. Dies betraf Kristalle innerhalb von Anlagen ebenso wie natürliche Vorkommen.
Wurde ein solcher Schreckensmond mit Gravitationsbomben bekämpft, ertönte ein paraverbaler Schrei, den selbst Nicht-Mutanten hören konnten. Bei sämtlichen von den Gallertkügelchen Beeinflussten explodierten dann die Gehirne, ausgelöst vermutlich durch eine Wechselwirkung zwischen dem Terror-Mond und den Ablegern, die die Gallertkügelchen in ihren Opfern hinterlassen hatten. (Blauband 15)
Sobald die Monde des Schreckens zu ihrer vollen Größe ausgewachsen waren, stießen sie zwölf bis zwanzig Stachelkugeln einer neuen Generation aus, die ihrerseits einen Durchmesser von 700 bis 5300 Metern besitzen konnten. (Blauband 15)
Anschließend bildeten die Schreckensmonde hyperenergetische Zapfstrahlen, die sie mit der Sonne des jeweiligen Sternsystems verbanden. Damit stand ihnen eine nahezu unerschöpfliche Energiequelle zur Verfügung. Nun entstanden um die Monde herum paraphysikalische Kraftfelder, die eine hyperraumartige Entrückung aus dem Standarduniversum erzeugten und die Monde so jedem Zugriff entzogen. Selbst Fusionssprengsätze von 500 Gigatonnen drangen nicht durch diese Kraftfelder. (Blauband 15)
Sonnenkiller Xymondhoria
- Aufgaben: Stützpunkt der Cyén; ultimative Waffe; Zerstörung von Sonnensystemen
Xymondhoria wurde nach einem auf Mythen basierenden Lied, das eine »Alte Sternenfestung« besingt, benannt – Xymondhoria, der Sonnenkiller. (Blauband 15)
Der erste bekannte Einsatz von Xymondhoria endete mit der Vernichtung von Mhalloy. Dann bewegte sich der Sonnenkiller direkt auf das Arkon-System zu. Die Arkoniden versuchten mit ihren Robotflotten und Einheiten ihrer Verbündeter vergeblich, Xymondhoria aufzuhalten. Nach einer zwei Stunden andauernden Schlacht unter Führung der ARKON II konnte der Sonnenkiller aus dem Arkon-System vertrieben werden. Dies gelang nur durch die tatkräftige Unterstützung von Petronier-Kugeln. Mit Transitionen zog sich Xymondhoria in die Peripherie Thantur-Loks zurück. Dort suchte der Sonnenkiller die Saddim-Dunkelwolke auf. Xymondhoria setzte seinen Vernichtungsflug im Vhirlgha-Herzogtum fort. Das Zentralsystem mit Ejembiol und Igniclef, das Vemo-System und das Tasup-System wurden zerstört. (Blauband 15)
Am 34. Prago des Eyilon 19.018 von Arkon bezog der 50 Kilometer große Sonnenkiller Stellung nahe dem Zhygor-System. (Blauband 15)
Einst sollte die Zentralfestung Mooshar als letztes Mittel gegen eine siegreiche Invasion der Horden von Garbesch eingesetzt werden. Die Energien die Mooshar hierzu benötigte, bezogen die Sternjuwelen aus dem Sonnenkiller Xymondhoria und den Lichtelfen. Mooshar und Xymondhoria schaukelten sich gegenseitig auf und wurden zu einer Gefahr für den Fortbestand der Galaxis. Es kam zum Kampf zwischen den Cyén und zum Untergang der Herrscher des Tekteron-Bundes. Die bei der Explosion von Mooshar und Xymondhoria freiwerdenden Energien wurden in die Sogmanton-Barriere geleitet, die daraufhin komplett mitsamt allen eingelagerten Sonnensystemen in den Hyperraum gerissen wurde. (Blauband 16)