Sohn der Götter

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Überblick
Serie: Atlan-Heftserie (Band 304)
A304 1.JPG
© Heinrich Bauer Verlag KG
Innenillustration
Zyklus: König von Atlantis
Titel: Sohn der Götter
Untertitel: Begegnung mit dem Wächter des schlafenden Fafnir
Autor: Marianne Sydow
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator: Horst Hoffmann (1 x)
Erstmals erschienen: 1977
Hauptpersonen: Atlan, Razamon, Honir, Muur-Arthos, Szaru
Handlungszeitraum: 1. September 2648 (Tag 11–14 Pthor-Eigenzeit)
Handlungsort: Pthor (Straße der Mächtigen, Schloss Komyr)
Zusätzliche Formate: E-Book

Handlung

Atlan und Razamon konnten den Technos von Zbohr mit einem Zugor entkommen. Da sie aber nicht genau wussten, wo die Flugkorridore verlaufen, die für die Gleiter offen sind, verließen sie diesen und stürzten gleich neben der Straße der Mächtigen ab. Hugin und Munin, die beiden Raben Odins, beobachten den Absturz und fliegen nach Westen zum Schloss Komyr, dem Sitz des Göttersohns Honir. Sie machen Odins Sohn darauf aufmerksam, dass etwas passiert ist. Dieser ist für die Überwachung des Streckenabschnitts der Straße zwischen Zbahn und Orxeya zuständig. Er besteigt seine Windrose und braust damit los. Sein doppelköpfiger Diener Muur-Arthos, einst ein Mitglied der Horden der Nacht, bleibt allein im Schloss zurück.

Kaum dass Honir abgereist ist, steigt Szaru, ein beinahe halbintelligentes Monster der Horden, aus dem Kelch-Or-See. Allen Monstern wurde von den Herren der FESTUNG strikt verboten, sich den Burgen der Odinssöhne zu nähern, und ganz besonders, ihnen etwas anzutun. Daher hat Szaru auch gewartet, bis Honir sein Schoss verlassen hat; über das erste Verbot setzt er sich aber hinweg. Muur-Arthos flieht in heller Panik und versteckt sich in einem tief in Innern der Gemäuer Komyrs liegenden Weinkeller, während der Drache im Innenhof beträchtliche Verwüstungen anrichtet. Der Doppelköpfige schließt mit seinem Leben ab und tröstet sich über die ihm noch bleibenden letzten Stunden durch Weinkonsum hinweg.

Auch ein halbintelligentes Burkoll hat gemerkt, dass ein Gleiter abgestürzt ist. Es betrachtet es als seine Aufgabe, die Straße der Mächtigen frei zu halten und wird daher von Honir geduldet, ebenso wie seine Brüder. Es nähert sich der Absturzstelle und beschließt, die beiden organischen Wesen, die daneben liegen, erst einmal in seinen Magen zu entsorgen, bevor es sich an die schwere Arbeit macht, den Zugor zu entfernen. Doch während es versucht, Razamon aus seiner Bekleidung zu zerren, erwacht Atlan und kann es vertreiben. Auch Razamon erwacht wenig später, und mit verschiedenen Schrottteilen können sie sich die Burkolls vom Hals halten, kommen jedoch nicht vom abgestürzten Gleiter weg.

Honir kommt an die Absturzstelle und vertreibt die Burkolls, die sich inzwischen gesammelt haben, mit seiner Vars-Kugel. Er hält Atlan sofort für einen Göttersohn und fragt ihn, welchen Abschnitt des schlafenden Fafnir er denn zu bewachen hat. Atlan erklärt bereitwillig, dass er und Razamon von der Erde kommen und bedankt sich für die Rettung. Honir nimmt beide mit sich, damit sie sich auf Komyr erholen können.

Dort angekommen entdecken sie rasch den unliebsamen Gast Szaru, der auch die letzte Weisung der Herren der Festung, niemals gegen einen Odinssohn vorzugehen, ignoriert. Er attackiert die drei Störenfriede. Atlan und Razamon können sich mit ein paar abgebrochenen Ästen speerähnliche Waffen besorgen, und während Honir in das Schloss eindringt, greifen sie den Drachen an. Nach hartem Kampf kann Szaru besiegt werden, anschließend kippt Honir um. Atlan entdeckt, dass er eine schwere Wunde in der rechten Hüftengegend hat. Sie tragen ihn ins Schlossinnere, entkleiden ihn und entdecken dabei, dass Honir eine Körpermaske trägt. Darunter kommt eine junge, aber sehr kräftige Frau zum Vorschein. Während sie die Wunden versorgen, stürmt der betrunkene Muur-Arthos herein, bewaffnet mit einem Schwert, dass er so ungeschickt schwingt dass er sich beinahe selbst enthauptet, und will die mutmaßlichen Mörder seines Herren töten. Razamon entwaffnet ihn, während ihn Atlan fesselt und ihn in einem anderen Raum seinen Rausch ausschlafen lässt.

Als Honir wieder erwacht, ist sie zunächst schockiert, dass ihr Geheimnis entdeck worden ist, erzählt dann jedoch ihre Geschichte. Ihr wirklicher Name ist Thalia, und sie ist die einzige Tochter Odins. Da es aber nicht sein durfte, dass Odin eine Tochter hatte, war es der einzige Ausweg, der ihr von Anfang an blieb, die Identität eines Sohnes anzunehmen. Atlan und Razamon versuchen, sie von dieser unsinnigen Einstellung abzubringen, und es scheint, sie haben Erfolg. Bei einem gemeinsamen Abendmahl, bei dem Thalia erstmals seit Hunderttausenden von Jahren wieder als Frau teilnimmt, beweist sie, dass sie nicht nur Körperkräfte von vier ausgewachsenen Männern hat, sondern auch ebensolchen Appetit. Anschließend bringt Muur-Arthos sie zu ihren Quartieren, nicht ohne ihnen eine indirekte Warnung zukommen zu lassen.

Atlan misstraut dem Frieden und übernimmt die Wache, als er seltsame Melodien vernimmt. Zusammen mit Razamon suchen sie die Quelle und beobachten Muur-Arthos, wie er schlafwandlerisch einen hohen Turm besteigt und davon runter springen möchte. Sie retten ihn und machen die Windharfe, ein mysteriöses Musikinstrument, dafür verantwortlich. Als sie wieder in ihre Gemächer gehen wollen, werden sie beinahe das Opfer eines herabstürzenden Torsimses. Das sind ganz offensichtlich Anschläge von Thalia die wohl ihre Mitwisser beseitigen will, obwohl die beiden Gäste versprochen haben, niemandem etwas über Honirs wahre Identität zu erzählen. Die beiden und der Diener begeben sich in die Küche und richten sie so her, als hätten sie gerade nochmals gegessen, als Thalia eintritt. Alle drei stellen sich dumm und wollen von den Vorkommnissen nichts bemerkt haben. Beim nächsten Frühstück wird nicht mehr darüber gesprochen. Danach macht sich Muur-Arthos daran, den Drachenkadaver zu zerlegen und das Fleisch für die Küche verwendbar zu machen. Dabei kostet er immer wieder vom rohen Drachenfleisch und bekommt nach und nach seine ursprünglichen Körperkräfte zurück.

Auch wenn sie es mit großem Bedauern tut, Thalia sieht keine andere Möglichkeit als ihre Mitwisser erneut beseitigen zu wollen. Sie vergiftet ihren Diener und präpariert eine Steinsäule so, dass sie Atlan und Razamon zerschmettert hätte, währe Atlan nicht übervorsichtig gewesen. Nun greift sie in voller Rüstung und Bewaffnung an, kann sie aber nicht töten. Im Gegenteil, sie erweisen sich als so gute Kämpfer, dass sie keine andere Wahl hat, als aus dem Schloss zu fliehen. Danach gibt sie auf, denn der einzige Zugang zu Komyr ist von ihren Gegnern blockiert. Sie verspricht, fortan nichts mehr gegen den Arkoniden und den Berserker zu unternehmen und sieht erleichtert, dass auch Muur-Arthos ihren Giftanschlag überlebt hat.

Als Wiedergutmachung gibt sie den beiden Gefährten Quorks und Schwerter sowie wertvolle Tipps, die sie an ihrem nächsten Ziel, der Handelsstadt Orxeya, brauchen können. Danach brechen sie auf, gemeinsam mit Muur-Arthos, den Thalia nicht länger in ihrer Nähe dulden kann, obwohl er ihr wertvolle Dienste erwiesen hat. Nach einiger Zeit kommen sie an eine Stelle der Straße der Mächtigen, an der ein Burkoll damit beschäftigt ist, eine Barrikade aus Baumstämmen und Steinen wegzuräumen, die immer wieder von unsichtbaren Gegnern aufgestellt werden. Da überkommt es den Doppelköpfigen, er stößt ein wildes Kampfgeschrei aus und stürmt in die Ebene Kalmlech, um sich den Horden der Nacht wieder anzuschließen. Die beiden Gefährten setzen ihren Weg nach Orxeya fort.

Anmerkungen

  • Honir hält Atlan für einen Göttersohn (nicht Odinssohn, das kann ein Unterschied sein). Aber die Frage, welchen Abschnitt der Straße der Mächtigen der Arkonide bewacht, ist unlogisch, denn nur wenige Atemzüge später erzählt Honir von seinen drei Brüdern und welchen Abschnitt diese bewachen. Es bleibt nur noch ein einziger Streckenteil übrig, nämlich der, den Odin höchstpersönlich überwacht hatte, und der hat (aus Respekt gegenüber Odin?) keinen Bewacher.
  • Thalia hat weder die Körpermaske noch die Rüstung oder den Helm der Honir-Rüstung jemals abgenommen, auch nicht zum Essen, denn nicht einmal Hugin und Munin durften ihre wahre Identität kennen. Man fragt sich unwillkürlich, wie sie es mit der Körperhygiene gehalten hat und wie sie geschlafen hat. Darauf wurde aber im Roman nicht eingegangen.
  • Atlan und Razamon haben seit ihrer Ankunft auf Pthor großen Wert darauf gelegt dass niemand erfährt, dass sie von der Erde kommen. Beim Erstkontakt mit Honir erzählt der Arkonide das aber bereitwillig, obwohl der Göttersohn ganz offensichtlich im Auftrag der Herren der FESTUNG eine Überwachungsaufgabe hat.

Innenillustration