Orgh

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Begriffsklärung Dieser Artikel beschreibt das Volk der klassischen Perry Rhodan-Serie. Für das Volk der Perry Rhodan Neo-Serie, siehe: Orgh (PR Neo).
Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit dem Titel Gal und den Shaft genannten Orgh-Gruppen. Für weitere Bedeutungen, siehe: Gal und Shaft (Begriffsklärung).

Die Orgh sind die Bewohner von Orgha, dem siebten Planeten des Gigant-Systems.

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Heft: PR 98 – Innenillustration 2
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Die Orgh sind Insektoide. (Lordrichter 3) Der braun geschuppte Rumpf ist circa zwei Meter lang, hat einen Durchmesser von 30 Zentimetern und ist wespenartig eingeschnürt. Die vier Arme sitzen am oberen Körperdrittel. Die drei Beine haben keine Gelenke, sie funktionieren wie teleskopartige Stoßdämpfer. Die Orgh bewegen sich daher mit ruckartigen Sprüngen fort. Ein zweifacher Wirbel mit der Funktion eines Kugelgelenks verbindet den tropfenförmigen Kopf mit dem Rumpf. Die Orgh sind janusköpfig. Sie haben zwei Gesichter mit verkümmerten Zwiebelnasen und vier einander gegenüber liegende Sehorgane, die ihnen fast vollständige Rundumsicht ermöglichen. Der Kopf läuft in einer 20 Zentimeter langen Spitze aus, die als Sende- und Empfangsorgan für Gedankenimpulse dient. Die Orgh sind jedoch keine Telepathen. Ihr »Organfunk« dient nicht nur der Verständigung, sondern auch der Identifizierung, denn jeder Orgh hat eine einzigartige Subjektwelle, über die er erkannt werden kann. Mittels des Organfunks können sich die Orgh auch mit ihren Maschinen in Verbindung setzen. (PR 98 E)

Trotz intensiver medizinischer Bemühungen beträgt die Lebensspanne eines Orghs nur 240 bis 320 Jahre. Eine Königin dagegen kann 400 Jahre alt werden. (PR-TB 28)

Charakterisierung

Die Orgh kennen keine Individualität und keine Emotionen. Ihr Leben dient nur der Erfüllung von Aufgaben. Jeder Orgh wird sofort nach der Geburt wie eine Sache registriert. Das alles ist für sie ebenso selbstverständlich wie die starre Hierarchie ihres Volkes; sie empfinden dies nicht als Zwang. Begriffe wie »Gut« und »Böse« sind ihnen vollkommen fremd, sie handeln rein zweckorientiert. (PR 98 E)

Die Orgh wünschen nicht, durch fremde Reiche gestört zu werden, weswegen sie sich aus der galaktischen Politik absolut heraushalten und von sich aus keinen Kontakt aufnehmen. Allerdings sind sie Besuchern gegenüber aufgeschlossen. (PR-TB 28)

Bekannte Orgh

Gesellschaft

Sie agieren in Gruppen, die als Shaft bezeichnet werden. Ein Shaft besteht aus mindestens 109 und maximal 317 Einzelwesen. Befehlshaber eines Shaft ist der Shaftgal. Er handelt eigenständig im Rahmen bestimmter Gesetze, durch die seine Machtbefugnisse festgelegt werden. Der Shaftgal hat die Gewalt über Leben und Tod und ist nur dem Gal verantwortlich. Ein Gal hat mehrere Shaftgals unter sich. Nur die Gals haben Eigennamen. Einfache Orgh werden lediglich mit Kennziffern bezeichnet. Nummer Eins eines Shaft ist stets der Shaftgal. (PR 98 E)

Sie werden von einer Königin regiert. Diese ist ein riesiges Geschöpf, mindestens zehnmal so groß wie ein normaler Orgh. Obwohl sie die äußere Gestalt eines Orgh hat, verbringt sie ihr ganzes Leben liegend in einem Raum und wird von künstlichen Sonnen bestrahlt. Ihre Kopfantenne ist zwei Meter groß. Nur die Königin kann den Nachwuchs bestimmen.

Anmerkung: Obwohl kein direkter Widerspruch zwischen PR-TB 28 und PR 98 besteht, ähneln die Orgh im Taschenbuch bezüglich ihrer Friedfertigkeit und Gutgläubigkeit stark den Volatern, während sie im Heftroman als ebenso fremdartig und gefühllos beschrieben wurden wie die Druuf. Ihre Gesellschaftsform erscheint ganz allgemein humaner und menschenähnlicher.

Eine bei den Orgh bekannte Längenmaßeinheit wird als Couss bezeichnet. (PR 98 E)

Raumschiffe

Die überlichtschnellen Raumschiffe gleichen zwei miteinander verbundenen Orgh-Köpfen. Deshalb werden sie auch als »Tropfenraumer« beziehungsweise »Doppelrumpfschiffe« bezeichnet. Die Hüllenfarbe ist ein sehr dunkles Grau. Eine bekannte Einheit, die auf Tramp zum Einsatz kam, ist circa 200 Meter lang und verfügt über hochentwickelte Tarntechnik. (PR 98 E)

In diesen Raumschiffen befindet sich je ein Orgh, der eigenständig denken kann. Bei dieser Kreatur handelt es sich wahrscheinlich um ein künstlich erschaffenes biologisch-technisches Mischwesen. Es ruht in einer mit zäher Flüssigkeit gefüllten Wanne beziehungsweise besteht daraus. Dieser Orgh kann verschiedene Energieformen sowohl absorbieren, wodurch er gestärkt wird, als auch freisetzen. Auf diese Weise können Raumschiffe entladen, Maschinenparks aufgebaut und Gestein verflüssigt werden. Außerdem kann ein solcher »Orgh des Schiffes« eine Art Energiewelle erzeugen, die als Schwarze Wand bezeichnet wird. Diese Energieform wird als Waffe von sehr großer Zerstörungskraft eingesetzt. (PR 98 E)

Das Erkundungsschiff ist in der Form eines doppelrümpfigen Torpedos gebaut und vierzig Meter lang. Die beiden Rümpfe sind mit zwei Tunnelgängen verbunden. Der Antrieb kann auf Lichtgeschwindigkeit beschleunigen. Die Besatzung besteht aus fünfzig Orgh.

Geschichte

Vor vielen Jahrtausenden lebten die Orgh in einem Sonnensystem, weit entfernt von Gigant. In diesem Gebiet gab es zahlreiche von Orgh bewohnte Planeten, deren Bewohner sich gegenseitig bekriegten. Jedes Mal, wenn eine Königin in einem Raumschiff geboren wurde, steuerte dieses Schiff mit einem Teil des Orgh-Volks einen Planeten an, auf dem die Königin dann ihre eigene Kolonie gründete. So wurde auch Orgha besiedelt.

Anmerkung: Was aus den restlichen Orgh-Völkern wurde, ist nicht bekannt. Es ist unter anderem möglich, dass sie sich selbst in einem Krieg auslöschten.

Eines Tages entdeckte eine Expedition der Orgh auf dem elften Planeten des Gigant-Systems die Positronik Kher. Diese behauptete, errechnet zu haben, dass die Sonne Gigant ungefähr im Jahr 3150 zu einer Nova werden würde. Da sich die Sonne tatsächlich aufheizte und von einem hellgelben Stern zu einem weißen Stern wurde, schenkten die Orgh dieser Behauptung Glauben. Kher verfügte allerdings über Maschinen, mit denen sich Planeten aus einem Sonnensystem lösen ließen, auch wenn diese noch justiert werden mussten.

Er zwang die Orgh, entsprechende Experimente mit den Maschinen durchzuführen. Sollten die Orgh nicht Folge leisten, drohte er damit, die Sonne sofort zur Nova zu machen. Im frühen 20. Jahrhundert begannen die Orgh mit entsprechenden Tests im Gigant-System, wobei sie den jeweils äußersten Planeten aus seiner Wikipedia-logo.pngUmlaufbahn entfernten. Bei diesen Experimenten wurden die Planeten durch die veränderten Gravitationsverhältnisse zerstört. Als bereits drei Planeten aufgrund der Gravitationsstörungen von innen heraus zerbrochen waren, wurden die Experimente in andere Sonnensysteme verlagert, beispielsweise nach Blue oder Ringo.

Im Jahr 2044 landeten Orgh-Raumschiffe in drei Wellen auf dem Planeten Tramp. Die erste Flotte bestand aus über 200 Schiffen. Nach deren Start kamen zunächst nur vier Orgh-Schiffe nach Tramp. Die dritte Welle umfasste mehr als 500 Einheiten. Die Orgh installierten Maschinen und führten verschiedene Experimente durch. Die auf Tramp heimischen Mausbiber setzten ihre telekinetischen Kräfte ein, um mit den Maschinen zu »spielen«. Durch Zufall wurde dabei ein Aggregat zerstört, wobei eine gewaltige Energieflut freigesetzt wurde. Nur 18 Raumschiffe der ersten Flotte entgingen der Vernichtung. Die Orgh setzten ihrerseits die Schwarze Wand gegen die Mausbiber ein und töteten viele von ihnen. Die Terraner registrierten den Energieausbruch, konnten aber keine Auffälligkeiten auf Tramp feststellen, denn sie untersuchten den Planeten zunächst nicht gründlich genug. Zudem war die Tarntechnik der Orgh zu weit entwickelt für die Ortungssysteme des Solaren Imperiums. Beim Start der dritten Orgh-Flotte machte ein terranischer Leichter Kreuzer, der den Planeten umkreiste, eine merkwürdige Ortung, die jedoch für eine Fehlfunktion gehalten wurde. So blieben die Aktivitäten der Orgh unentdeckt. (PR 98 E)

Anfang Januar 2045 flog der vom Heimweh nach seiner Heimatwelt ergriffene Mausbiber Gucky nach Tramp. Er stellte fest, dass der Planet auf seine Sonne zustürzte und zerrissen zu werden drohte. Gucky konnte lediglich 28 Ilt-Kinder retten, bevor der Planet am 9. Januar unterging. (PR 98 E)

In der Folgezeit schürte Gucky einen Hass auf die von ihm »Mordwespen« genannten Wesen. (Lordrichter 3)

Erst wenige Jahrzehnte vor 2350 gelang es den Orgh, ein erfolgreiches Experiment durchzuführen. Von diesem Zeitpunkt an erhielten sie keine weiteren Maschinen und bereiteten sich auf das Verlassen des Gigant-Systems vor. Noch immer vertrauten sie Kher.

2350 gelangte Gucky mit der THUNDERBOLT zum Planeten Orgha, wo ungefähr eine Billion Orgh lebten. Er konnte eine Verständigung mit den Wesen über einen Translator herstellen. So erfuhren die Terraner von den Hintergründen, die zur Zerstörung des Planeten Tramp geführt hatten. Gucky erkannte, dass Kher die Orgh hinterging: Er hatte nicht vor, ihnen weitere Maschinen zu überlassen, sondern konnte sich nach den nunmehr erfolgreichen Experimenten aus dem System absetzen. Auch hatte Kher keine Möglichkeit, die Sonne tatsächlich sofort in eine Nova zu verwandeln.

Es gelang Gucky und seinen Begleitern, die riesige Positronik zu vernichten. Die Orgh schlossen mit Terra einen Handelsvertrag. Gucky nannte die Geschichte um die Erlebnisse auf Orgha »Die Spur der Rache«. (PR 255)

Mehr als 300 Jahre später begegnete Gucky einer Orgh-Königin, die ihm von verwandten Insektenvölkern berichtete, die über Jahrtausende hinweg im Krieg standen. (Lordrichter 3)

Es bestand weiterhin Gefahr für die Planeten des Gigant-Systems, denn der Roboter Tabor hatte herausgefunden, dass die Aufheizung der Sonne von einem Atombrand herrührte, der langsam stärker wurde. Darum würde auch der fünfte Planet im 25. Jahrhundert vor der Verflüssigung stehen, und schließlich würde auch die metallene Oberfläche Orghas im 32. Jahrhundert keinen Schutz mehr bieten. Spätestens dann müssten die Orgh ihren Planeten verlassen, zumal nun keine Planetenantriebsmaschinen existierten, die Orgha in eine sicherere Umlaufbahn bugsieren konnten.

Was letztendlich aus diesen Orgh geworden ist, ist unbekannt.

Im Jahr 3580 nutzte Ronald Tekener während eines Kampfes in der Colderan-Arena eine Orghlederrüstung, von der nicht einmal der zuständige Arenameister wusste, wie widerstandsfähig sie war. (PR 707, S. 43)

Mitte Mai 1225 NGZ trafen Atlan und Kythara in einer Station der Varganen auf Narukku auf Orgh, die den Stützpunkt okkupiert hatten. Diese Orgh waren aber deutlich größer als die bisher bekannten Mordwespen. Sie stellten in riesigen Anlagen Androiden her, die sich selbst Naruks nannten und als Kämpfer für die Lordrichter von Garb dienen sollten, denen sich auch die Orgh verschrieben hatten. (Lordrichter 3)

Quellen