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Martynas Deborin war der Argyris von Olymp.
Erscheinungsbild
Er trug meist leger-elegante Kleidung. Dazu gehörte für gewöhnlich ein dunkler Anzug mit blütenweißem Hemd und Einstecktuch sowie eine getönte Kommunikationsbrille. (PR 2787)
Im Jahr 1550 NGZ war er etwa achtzig Jahre alt. (PR-Olymp 9, S. 7)
Charakterisierung
Deborin war sehr intelligent und hatte eine aufrichtige und intensive Beziehung zu seiner Frau Indrè Capablanca. Er war ausgesprochen zielstrebig, was er aber geschickt hinter einer höflich-floskelhaften Fassade verbarg. Eine seiner Angewohnheiten war es, zu Terminen meist zu spät zu kommen. So sicherte er sich die Aufmerksamkeit aller Anwesenden. (PR 2787)
Geschichte
Im Jahr 1517 NGZ war Martynas Deborin Kaiser von Olymp und trug damit den Titel Argyris. Er übte die Regierungsgeschäfte zusammen mit seiner Ehefrau Kaiserin Indrè Capablanca aus. Beide beherrschten das Spiel der Täuschung und Macht in der hohen Politik perfekt. Obwohl sich die beiden immer treu waren, spielten sie nach außen hin das lockere Paar, das einer gelegentlichen Affäre nicht abgeneigt war. (PR 2787)
Mitte Juni 1517 NGZ kündigte der vom Atopischen Tribunal entsandte Berater des Kaiserpaares, ein Tesqire namens Yoqort, einen wichtigen tefrodischen Diplomaten an, der dem Olymp-Komplex ein besonderes Angebot von Maghan Vetris-Molaud überbringen sollte. Martynas und Indrè vermuteten dahinter das Angebot zum Übertritt Olymps zum Neuen Tamanium. (PR 2787)
Kurz darauf erhielt Indrè Capablanca einen Anruf von der Solaren Premier Cai Cheung, die ihr einige wichtige Besucher ankündigte, die sie unbedingt persönlich empfangen sollte. Das Kaiserpaar entsprach der Bitte und lernte so unter anderem die in Masken auftretenden Perry Rhodan, Atlan und Gucky kennen, die zusammen mit zwei Laren uralte larische Hinterlassenschaften auf Olymp untersuchen wollten. Martynas und Indrè verschafften Rhodan und seinen Gefährten die notwendigen Legitimationen, um eine larische Station unterhalb der gesperrten Ausweichzentrale TRAPPER aufzusuchen. (PR 2787)
Während eines Banketts am 20 Juni zu Ehren des angekündigten Diplomaten Gillam Quentacca unterbreitete dieser Indrè und Martynas tatsächlich das Angebot zum Beitritt des Olymp-Komplexes zum Neuen Tamanium. Die beiden erbaten sich etwas Bedenkzeit, waren aber entschlossen, dem Ansinnen zuzustimmen, um so die Möglichkeit zu bekommen, für Perry Rhodan Informationen zu beschaffen. Allerdings wollten sie zuerst eine Volksabstimmung durchführen. (PR 2787)
Die Untersuchungen der larischen Station durch Rhodan und sein Team wurden auf unbekannte Weise durch die auf Olymp stationierte Ordische Stele bemerkt, welche dem onryonischen Clusterkommandanten Pason Passaic mitteilte, dass auf dem Planeten eine »Alte Wunde« aufgerissen worden sei. Das Kaiserpaar wurde durch Yoqort zu Pason Passaic beordert, der ihnen die Untersuchung der Situation durch die Onryonen ankündigte. Auf dem Rückweg in die Argyrische Säule des Ostens brachte Indrè ihren Symbionten Ftempar dazu, einen psionischen Warnruf an Gucky auszusenden. Diesen Symbionten trug sie getarnt als Kleid am Körper. Durch den psionischen Impuls verlor Martynas kurzfristig das Bewusstsein. Rhodan unterbrach daraufhin die Erkundung der Station und verließ den Planeten, um zur RAS TSCHUBAI zurückzukehren. (PR 2787)
Etwa sechs Monate später hielt das Kaiserpaar gerade eine Pressekonferenz ab, als eine dringende Mitteilung von der FÜRST DAGOREW, dem Flaggschiff einer am Zeitriss stationierten Wachflotte eintraf. Sie versuchten die Presse damit abzulenken, indem sie Yoqort baten, ihnen Details über das Beitrittsangebot des Neuen Tamanius an den Olymp-Komplex zu berichten. Dieser überraschte alle mit der Eröffnung, dass das Atopische Tribunal gewillt war, der einzigen Bedingung nachzugeben, die Martynas Deborin und Indrè Capablanca für den Beitritt zum Neuen Tamanium gestellt hatten. Der Atopische Richter Matan Addaru Jabarim hatte zugestimmt, den im System Boscyks Stern stationierten Cluster aus onryonischen Raumschiffen abzuziehen und durch tefrodische Schiffe zu ersetzen. Weiter Bestand hatte aber der Entschluss des Kaiserpaares zu einer Volksbefragung. Diese sollte am 1. Juni 1518 NGZ stattfinden. Das Kaiserpaar nutzte die Konzentration der Reporter auf Yoqort, um anauffällig zu verschwinden. (PR 2806)
Sie nahmen Kontakt mit der FÜRST DAGOREW auf und erführen von Kommandant Jael Günebakan, dass drei fünf Kilometer lange Walzenraumer aus dem Zeitriss erschienen waren. Die beiden entschlossen sich, den Omiträger sofort aufzusuchen um die Lage vor Ort in Augenschein zu nehmen. (PR 2806)
Es kam zum Kontakt mit der Besatzung der fremden Schiffe. Diese wurden von Tiuphoren gesteuert und bewohnt. Die Kaiserin plante mit einem Inspektionsteam auf die Sterngewerke genannten Raumer überzuwechseln und bat Yoqort in einem Funkgespräch, an der Mission teilzunehmen. Der Tesqire sagte sofort zu, um »für die Atopie und das Tribunal zu werben«, wie er behauptete. Martynas Deborin sollte an Bord der FÜRST DAGOREW bleiben, da er nicht auf den besonderen Schutz eines Symbionten wie Ftempar verfügte. Schweren Herzens willigte Deborin in die Pläne ein. (PR 2806)
Bei einem weiteren Funkkontakt mit Caradocc Accoshai, dem Kommandanten des Sterngewerks XOINATIU stimmte dieser der Forderung Martynas Deborins zur Untersuchung seines Raumschiffes zu. Nach dem Ende des Gesprächs fragte Indrè Capablaca den Tesqiren nach seiner Meinung Accoshai betreffend. Yoqort warnte sie davor dem Tiuphoren zu vertrauen. Seiner Einschätzung nach versuchte er etwas vor den Olympiern zu verbergen. (PR 2806)
Trotzdem begab sich das Inspektionsteam, bestehend aus Kaiserin Indrè Capablaca, Yoqort, dem Xenotechnoanalytiker Feres Hayati und vier Raumlandesoldaten unter der Führung von Endra Karesch umgehend an Bord des Sterngewerks. Dazu nutzten sie die CLOSSTERMAN, ein 40 Meter Beiboot der FÜRST DAGOREW. Dieses war von Mahum Wiland, dem Chefingenieur des Omnitragers mit mehreren Transmittern ausgerüstet worden, um im schlimmsten Fall eine schnelle Flucht zu ermöglichen. Mahum Wiland übernahm mit dreien seiner Mitarbeiter auch die Steuerung der CLOSSTERMAN. (PR 2806)
Mahum Wiland und seine Leute blieben an Bord des Beibootes, während Indrè Capablanca, Yoqort und der Rest der Gruppe das Sterngewerk betraten. Nach der Begrüßung wurden sie von Accoshais Stellvertreter Vecnud Uxay durch das Schiff geführt. Auf dem Weg in die Antriebssektion geriet das Inspektionsteam in einen Hinterhalt, bei dem auch die Funkverbindung von den Tiuphoren unterbrochen wurde. Mahum Wiland hüllte die CLOSSTERMAN daraufhin in einen Schutzschirm, ohne zu wissen, dass das Schiff bereits durch Indoktrinatoren infiltriert worden war. (PR 2806)
Martynas Deborin ließ eine Funkverbindung zu Accoshai herstellen und forderte diesen ultimativ dazu auf, ihm innerhalb einer halben Stunde eine Verbindung zu dem Inspektionsteam herzustellen, ansonsten würde er der Wachflotte den Angriffsbefehl auf die Sterngewerke geben. Der Caradocc versuchte auf Zeit zu spielen, aber der Kaiser machte ihm unmissverständlich klar, dass er nicht von seinem Standpunkt abweichen würde. (PR 2806)
Nachdem Accoshai aus aufgefangenen Nachrichtensendungen erfahren hatte, dass Indrè Capablanca die Kaiserin des Olymp-Komplexes und Martynas Deborin ihr Ehemann war, verlangte er im Glauben, dass für die Galaktiker keine Chance auf Entkommen bestand, freies Geleit von Deborin, da er sonst dessen Frau töten würde. Dem Inspektionsteam gelang allerdings mit Hilfe von Capablancas Symbionten und einem auf der CLOSSTERMAN versteckten Transmitter die Flucht zurück auf die FÜRST DAGOREW. (PR 2806)
Der Kaiser ordnete daraufhin den Angriff auf die Sterngewerke an. Die Flotte konnte diese aber nicht gefährden, da die Tiuphoren in die Hyperstenz wechselten und so entkamen. (PR 2806)
Nachdem sich dann die Olymper mit einer deutlichen Mehrheit gegen den Beitritt zum Nauen Tamanium ausgesprochen hatten, begann der schleichende Zerfall der Ehe Capablancas und Deborins. Während die Argyrisa nach wie vor sehr engagiert ihre Politik fortsetzte, machte sich ihr Ehemann rar. Deborin fühlte sich insgeheim durch die Entscheidung des Volkes gegen das Neue Tamanium gekränkt, da er der Meinung war, dass der Beitritt zu diesem Staat dem Olymp-Komplex durchaus Vorteile brächte. Das zunehmende Desinteresse des Argyris an den Regierungsgeschäften entging nicht der Aufmerksamkeit der Opposition. Beryn Mogaw, ihr Anführer, nutzte die Gunst der Stunde und begann eine Werbekampagne für vorgezogene Wahlen. Im Jahr 1522 NGZ putschte sich Mogaw, unterstützt durch die größten Handelshäuser und wichtigsten Lobbyisten, an die Macht. Er entzog dem bisherigen Herrscherpaar jegliche Unterstützung im Olympischen Tag und erwirkte die Einleitung eines Amtsenthebungsverfahrens. Um diesem demütigenden Verfahren zu entgehen, entschloss sich das Kaiserpaar, freiwillig abzudanken. (PR-Olymp 1, S. 60, PR-Olymp 9, S. 16, 22, 48)
Exiljahre und die Rückkehr nach Olymp
Nach dieser politischen Niederlage, der auch das Ende seiner Ehe folgte, zog sich Deborin aus dem öffentlichen Leben zurück und verließ Olymp an Bord einer Springerwalze. Den Olympern war sein Aufenthaltsort unbekannt und es kursierten Gerüchte über sein Ableben. (PR-Olymp 3, S. 53, PR-Olymp 9, S. 47)
Zuerst vagabundierte Deborin ziellos durch die Milchstraße. Schließlich beschloss er, inkognito nach Tefor zu gehen und die Wahrheit über die Tefroder und ihren Staat herauszufinden. In Apsuma nahm er die Identität eines tefrodischen Prospektors an, der sich nach einer erfolgreichen Karriere nun zur Ruhe setzte. Bald verfiel er der Alkohol- und Spielsucht, landete schließlich sogar im Gefängnis. In dieser Zeit nahm er die Identität von Krystophar an. Erst die Beziehung zur Crystalla ermöglichte ihm die Rückkehr ins normale Leben. Er entsagte dem Alkohol und baute Krystophar Counseling auf, eine erfolgreiche Beratungsfirma. Er setzte sein großes Wissen geschickt ein und gewann zufriedene Kundschaft. Letztendlich fiel er jedoch der Gläsernen Insel auf und wurde als Spion und Terrorist inhaftiert. Deborin wurde gefoltert und erfuhr, dass Crystalla in Wirklichkeit eine Agentin der Gläsernen Insel war. Da er gute Beziehungen auf Tefor aufgebaut hatte, wurde er schließlich von seinen tefrodischen Bekannten befreit und floh völlig desillusioniert aus dem Neuen Tamanium. Als er von dem wirtschaftlichen Untergang Olymps und den Machenschaften Beryn Mogaws hörte, kehrte er 1550 NGZ (immer noch als Krystophar) nach Olymp zurück. (PR-Olymp 9)
Am 13. Mai 1550 NGZ wurde er von Piri Harper und Frank Sulu in Elysion aufgespürt, nachdem die beiden einen Tipp von Deborins langjährigem Berater Ram Nanuku erhalten hatten. Am nächsten Tag fand im Privatanwesen von Nanukus ein Wiedersehen mit Deborins Ehefrau (alias Derin Paca) und Gucky statt. (PR-Olymp 6, PR-Olymp 9)
Am 15. Mai zeigten sich Deborin und Capablanca den protestierenden Olympern. Das Kaiserpaar rief die Bevölkerung des Olymp-Komplexes zum Widerstand gegen die tefrodischen Besatzer und die korrupte Regierung Beryn Mogaws auf. Trotz der Versuche Onara Gholads, durch Provokateure eine Intervention der Polizei zu verursachen, schlug sich die überwiegende Mehrheit der Olymper an die Seite der ehemaligen Regierungschefs. (PR-Olymp 11, S. 58–59)
Das Kaiserpaar übte zudem politischen Druck auf Falk Anrin aus, dem sehr gekonnt die Konsequenzen der Handlungen von Onara Gholad vor Augen geführt wurden. Anrin, nun voll davon überzeugt, im besten Interesse des Tamaniums zu handeln, vernichtete daraufhin den Datenträger mit dem Vertrag. Dadurch wurde auch die Anwesenheit der Tefroder im Olymp-Komplex illegal, was zum Rückzug der tamanischen Flotte führte. Für die Zeit bis zu den Neuwahlen, für die sich das Paar auch aufstellen ließ, wurden Capablanca und Deborin als Interim-Regierungschefs eingesetzt. (PR-Olymp 12, S. 15, 52 61)
Genesis
Nach den Unruhen von 1550 NGZ blieb Deborin ein treuer Bundesgenosse der LFG. Während der Kämpfe mit den Thoogondu sicherte er seine Unterstützung zu und ließ im April 1552 NGZ zusammen mit der Argyrisa rund tausend Raumschiffe als Unterstützung der Liga-Flotte zum Zhytorsystem fliegen, während eine gleichstarke Flotte zur Absicherung des Solsystems entsandt wurde. (PR 2969, S. 31–32)
Quellen