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Die Tiuphoren waren vor der Ära ARCHETIMS eines der beherrschenden Völker der Milchstraße. Ihre Flotte bildete vermutlich das Imperium der Empörer, von den Tiuphoren auch als Unbegrenztes Imperium von Tiu (PR 2804) bezeichnet. Von den Bitenni wurden sie »Sternfresser« genannt. (PR 2800) Ursprünglich stammen sie vom Planeten Tiu. (PR 2803)
Erscheinungsbild und Physiologie
Die Tiuphoren waren humanoide Wesen. Sie waren Sauerstoffatmer und an eine Schwerkraft von 0,91 Gravos (PR 2800) sowie an eine Temperatur von 5 bis -15 °C gewöhnt. (PR 2804 – Glossar) Sie hatten einen schlanken, hochgewachsenen Körperbau und bewegten sich elegant wie Tänzer. Ihre Gesichtszüge waren für Terraner nicht eindeutig als maskulin oder feminin erkennbar. (PR 2800)
Tiuphoren hatten lang gezogene rötliche Gesichter mit tiefliegenden Augen, schmalen Nasenschlitzen und einem schmalen kleinen Mund. (PR 2806)
Tiuphoren wurden als Zwitterwesen »primärgeboren«. Nach der Primärgeburt wurde ein Tiuphore von einem Elternteil in einer Körpertasche ausgetragen. Eine Zeitstrecke später erfolgte die Sekundärgeburt als eingeschlechtliches Wesen. (PR 2803) Vom männlichen Elternteil ausgetragene Neugeborene entwickelten sich in der Körpertasche zu männlichen Tiuphoren, vom weiblichen Elternteil ausgetragene Primärgeburten wurden weiblich sekundärgeboren. (PR 2804 – Glossar) Eine Ausnahme bildeten die Orakel: Diese wurden nach der Primärgeburt von Orakel-Pagen in einer Brutwiege aufgezogen und blieben zeit ihres Lebens Zwitter. (PR 2803)
Die Kampfanzüge der Tiuphoren wurden als Kriegsornate beziehungsweise Brünnen bezeichnet und bildeten mit ihnen eine Art Symbiose. (PR 2800)
Im Vorgefühl eines Kampfes setzten die Tiuphoren besondere Pheromone frei, die euphorisierend wirkten. Den Geruch bezeichneten sie als Kriegsbukett. (PR 2800) Terraner wurden vom Kriegsbukett nicht beeinflusst, konnten aber zumindest einen leichten an Gin erinnernden Geruch wahrnehmen. (PR 2804 – Glossar) Das Kriegsbukett konnte konserviert und künstlich aufbereitet werden, so dass es als Duftstoff zum Beispiel in Wohnräumen genutzt werden konnte. (PR 2806)
Charakterisierung
Die gesamte tiuphorische Gesellschaft war auf die Kriegsführung ausgelegt. Auch Individuen, die nicht zum Krieger geeignet waren, stellten sich in den Dienst der Sache und setzten all ihre Fähigkeiten dazu ein, die Sextadim-Banner ihrer Schiffe mit Bewusstseinen zu bereichern. (PR 2819)
Alles, was mit Heimat und Herkunft der Tiuphoren zu tun hatte, war mit einem Tabu belegt. Ihrer Überzeugung nach haben sie sich von ihrem Ursprung, also von der planetengebundenen Existenz, »erlöst«. Sie lebten seitdem nur noch in ihren Raumschiffen. Planetengebundene Lebewesen werden von ihnen als minderwertig angesehen. (PR 2800) Planeten wurden nur zum Kampf betreten. (PR 2803)
Die Tiuphoren waren ein kriegerisches Volk, das bei seinen Angriffen eine Form der Ästhetik zelebrierte: Wenn sie einen Planeten bombardierten, waren die Angriffe choreographisch in einer Art und Weise gestaltet, dass beispielsweise Städte möglichst zeitgleich zerstört wurden und Wohntürme möglichst symmetrisch einstürzten. Ebenso achteten sie bei der Zerstörung von Himmelskörpern, beispielsweise Monden, darauf, diese in möglichst gleichmäßige Stücke zu teilen. (PR 2800) Im Kampf konkurrierte jeder einzelne Tiuphore mit jedem Artgenossen. (PR 2803)
Bei Banner-Kampagnen nahmen sie besondere Individuen der von ihnen angegriffenen Völker gefangen und entleibten sie, um deren Seelen in die Sextadim-Banner ihrer Schiffe einzufügen. (PR 2800)
Einige Tiuphoren gelten als Planeten-immun, ihnen macht auch ein längerer Aufenthalt auf der Oberfläche eines Planeten nichts aus. Sie werden gleichermaßen verachtet und geschätzt. (PR 2872)
Bekannte Tiuphoren
- Accopherm, Sucyth – Kommandant der ROOKOKAI (PR 2835)
- Accoshai – Caradocc der XOINATIU (PR 2803)
- Argroncc, Rutan – Kommandant der Landungstruppen auf Laudhgast (PR 2810)
- Banyiba – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2817)
- Bysccu, Ohxon – Caradocc der YONNTICC (PR 2800)
- Calulloc – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2817)
- Cayxin, Tre – Caradocc (weiblich) der MIDOXAI (PR 2807)
- Chettcoim – Orakel der XOINATIU (PR 2806)
- Corkecc, Binyabik – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2803)
- Dacc, Milthred – Anführer einer Kampfeinheit der TOIPOTAI (PR 2803)
- Dekknotay – Planeten-immun und durchtriebener Taktiker auf Tefor (PR 2872))
- Dryjar, Gwikon – Eleve auf der TOIPOTAI (PR 2819)
- Fayacc, Xanot – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2817)
- Gennloc – Orakel der YONNTICC (PR 2800)
- Gerhon – Brünnenträger und Besatzungsmitglied der YONNTICC (PR 2800)
- Guddu, Pexxe – Caradocc der PRUITENTIU (PR 2807)
- Happuru, Verssidai – Bordorakel der SHEZZERKUD (PR 2873)
- Hoand, Woimar – Eleve auf der TOIPOTAI (PR 2819)
- Hunycc, Paxa – Chefwissenschaftler der XOINATIU (PR 2806)
- Jarocc – Brünnenträger und Besatzungsmitglied der YONNTICC (PR 2800)
- Jeereo, Miah (PR 2834)
- Karrok, Poxvorr – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2803)
- Kiak, Astirash – Eleve auf der TOIPOTAI (PR 2819)
- Klerctinc – Orakel der TOIPOTAI (PR 2803)
- Knaudh (PR 2875)
- Kollam, Maingk – Caradocc der ZAINGAA (PR 2840)
- Leracco, Rocan (PR 2875)
- Moaxec, Peccym – Editor der Fertigkeitenschule auf der TOIPOTAI (PR 2819)
- Mordacc – Stellvertreter Rutan Argronccs (PR 2810)
- Mukass, Logion – Besatzungsmitglied der LOIXUTIU (PR 2840)
- Ohri, Ccarlc (PR 2834)
- Olltinc, Nunu – Besatzungsmitglied der XOINATIU (PR 2807)
- Pedosai, Gorrot (PR 2808)
- Rant, Simca – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2805)
- Spaytecc, Xovor – Orakel der XISHULOCA (PR 2843)
- Taxmapu, Paqar – Orakel-Page der XISHULOCA (PR 2861)
- Texolot, Camaxi – Besatzungsmitglied der CIPPACONTNAL (PR 2859)
- Toxxot, Peyaszer – Caradocc der LOIXUTIU (PR 2840)
- Traccax, Hotorr – Kommandant der PYTANNOC (PR 2808)
- Tummai, Accron – stellvertretender Kommandant der PYTANNOC (PR 2808)
- Ukoll, Kamer – Besatzungsmitglied der LOIXUTIU (PR 2840)
- Urccale – Orakel der CIPPACONTNAL (PR 2859)
- Uxay, Vecnud – Besatzungsmitglied der XOINATIU, Accoshais Stellvertreter (PR 2806)
- Venyeth, Shoer – Xenoermittler der SHEZZERKUD (PR 2873)
- Warsacc, Shacc – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2817)
- Xardarion (PR 2803)
- Xenner, Oxyo – Orakel der MOYTAZUM (PR 2836)
- Xepenntnis, Cuaqqa – Besatzungsmitglied des Sterngewerkes CIPPACOTNAL (PR 2876)
- Xexet, Waccnar – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2817)
- Xo, Toccyn – Besatzungsmitglied der XOINATIU, Accoshais Gefährtin (PR 2806)
- Xommot, Maxal – Caradocc der CIPPACONTNAL (PR 2859)
- Xunn, Chuccoy (PR 2834)
- Yaconc, Vorr – Kommandant eines Sternspringers der TOIPOTAI (PR 2803)
- Yaff, Tnoxa – Anführer einer Kampfeinheit der TOIPOTAI (PR 2803)
- Yass, Cuttra – Orakel-Page auf der CIPPACOTNAL (PR 2876)
- Yolloc, Paddkavu – Caradocc der SHEZZERKUD (PR 2873)
- Yolloc, Xacalu – Kommandant der TOIPOTAI (PR 2803)
- Ypper, Trontocc (PR 2834)
- Yunc, Accveryn – Caradocc der XISHULOCA (PR 2843)
- Yxayar, Ggendra – Besatzungsmitglied der CIPPACOTNAL (PR 2876)
- Yxayar, Yernacc – Caradocc der MOYTAZUM (PR 2836)
- Zankarr, Warrnos – Besatzungsmitglied der TOIPOTAI (PR 2816)
Gesellschaft
Regierung
Das Reich der Tiuphoren wurde als Imperium der Empörer bezeichnet. Damit sollte zum Ausdruck gebracht werden, wie empörend ihr Krieg war und dass sich die Tiuphoren gegen alle zivilisatorischen Sitten empörten. (PR 2801 E, Kap. 1)
Kommandanten von Sterngewerken wurden mit dem Titel Caradocc angeredet. Als Flaggschiff aller Tiuphoren galt das Sterngewerk mit den besten Kriegern. Dessen Kommandant trug den Titel Tomcca-Caradocc und war Oberbefehlshaber aller Sterngewerke, die an einer Banner-Kampagne innerhalb einer Galaxie beteiligt waren. Im Jahr 20.103.191 v. Chr. war Xacalu Yolloc der Tomcca-Caradocc der Tiuphoren in Phariske-Erigon. (PR 2803)
Für die durch den Zeitriss in die Milchstraße des Jahres 1517 NGZ verschlagenen Tiuphoren verlieh sich Accoshai den Titel Tomcca-Caradocc dieser neuen Epoche. (PR 2807)
Religion
Die Tiuphoren glaubten an die reale Existenz eines Ortes, der eine Art Walhalla für sie darstellte und den Namen Catiuphat trug. (PR 2800) Die Überführung des Bewusstseins eines Tiuphoren fand im Saal der Aufhebung seines Sterngewerks statt. Die Orakel und die Ysicc spielten dabei wichtige Rollen. Bemerkenswert ist, dass die Zeremonie der Aufhebung nach dem Tod des Tiuphoren durchgeführt wurde, zu einem Zeitpunkt also, an dem das Bewusstsein eigentlich längst erloschen sein müsste. (PR 2803)
Sie sahen den Krieg als Möglichkeit zum Einzug in ein Jenseits, in dem sie ewig leben würden. Wer bei der Kriegsführung besonders intelligent, grausam oder kreativ war, bahnte sich damit den Weg in das Catiuphat. (PR 2819)
Sitten und Gebräuche
Es war den Tiuphoren wichtig, Stärke zu zeigen. Dementsprechend brachten sie Gegnern, die sich als besonders stark erwiesen, einen gewissen Respekt entgegen. Die Stärke von Neuankömmlingen wurde in Zweikämpfen getestet. (PR 2800)
Nicht nur mit den Angehörigen anderer Völker standen die Tiuphoren in ständiger Konkurrenz, diese Einstellung hatte auch allen anderen Tiuphoren gegenüber Gültigkeit. Diese immerwährende Herausforderung sollte zur Optimierung sowohl des einzelnen Individuums als auch der Gesamtheit ihres Volkes dienen. (PR 2817)
Selbstmord galt als unwürdig und abscheulich. (PR 2806)
Tiuphoren bevorzugten enge, asymmetrische Räume. Zugänge gab es nicht nur in Form von Türen in den Wänden, auch Einstiege an Boden beziehungsweise Decke der Räume waren vorhanden. (PR 2800)
Das Bewegen der Zunge von links nach rechts über die Lippen drückt Erheiterung aus. (PR 2800)
Alte Tiuphoren, die nur noch danach strebten, ins Catiuphat einzugehen, wurden als Catiosser bezeichnet. Der Begriff steht für »Weiser« und »Mordensmüder«. (PR 2861)
Zeitrechnung
Die Tiuphoren berechneten die Zeit in Zeitstrecken seit der Erlösung (ZSE) von ihrem Heimatplaneten. Das Jahr 20.103.191 v. Chr. entsprach der 87.770. Zeitstrecke. (PR 2800) Die Dauer einer solchen Zeitstrecke ist bislang (Stand PR 2803) nur insofern bekannt, als dass sie etwa der Dauer entspricht, während derer die Tiuphoren nach ihrer »Primärgeburt« von ihrem Vater in einer Körpertasche ausgetragen werden. (PR 2803)
Kürzere Zeiteinheiten wurden als Thihaccs bezeichnet. (PR 2804)
Technik
Raumschiffe
Bislang (PR 2800) sind drei Raumschiffstypen bekannt:
- Walzenförmige Sterngewerke mit einer Länge von etwa 5 km. (PR 2801) Diese trugen ein Banner aus einem hyperkristallinen Gewebe vor sich her, welches die von den Tiuphoren gefangenen Seelen enthielt. Gucky bezeichnete die Banner als Sack voller Seelen.
- Deutlich kleinere, bumerangförmige Sternspringer, die als Beiboote der Sterngewerke dienen können. (PR 2800, PR 2801)
- Kriegskapseln: Kleinste Raumschiffseinheit, werden als meist unbemannte Beiboote von Sternspringern eingesetzt. (PR 2808)
Im Jahr 20.103.191 v. Chr. besaßen die Tiuphoren etwa 80.000 Sterngewerke, die unterschiedlich groß und in unterschiedlichem Ausmaß mit Sternspringern bestückt waren. (PR 2819)
Roboter
Die Tiuphoren nutzten kleine, blauschwarz schimmernde Kampfroboter mit Walzenform und sechs Waffenarmen. (PR 2800)
Ein besonderer Robotertyp wurde als Indoktrinator bezeichnet. Es handelte sich um Roboter aus einem Masse-Energie-Gewebe (MEG), die in allen Größen vom Kampfroboter bis zur Nanomaschine eingesetzt wurden. (PR 2804, PR 2806)
Handwaffen
Eine beliebte Waffe bei Bodenkämpfen war eine fast körperlange Kampflanze, mit der starke Energieladungen abgefeuert werden konnten. (PR 2817)
Geschichte
Die Tiuphoren stammten vom Planeten Tiu (PR 2803), haben diesen gemäß ihrer Zeitrechnung vor 87.770 Zeitstrecken seit der Erlösung (ZSE) (ausgehend vom Jahr 20.103.191 v. Chr.) verlassen, beziehungsweise haben sich, wie sie es nannten, von ihrer Heimatwelt »erlöst«. (PR 2803)
Die Tiuphoren wanderten von Galaxie zu Galaxie. Im Jahr 20.103.211 v. Chr. traten die Tiuphoren erstmals in der Milchstraße, die seinerzeit Phariske-Erigon genannt wurde, in Erscheinung und begannen einen Krieg gegen die Völker der Galaxie. (PR 2801 E, Kap. 3)
Durch den von der ATLANC verursachten Zeitriss gelangte eine große Zahl von Sterngewerken in die Gegenwart des Jahres 1517 NGZ und verbreitete dort Angst und Schrecken. (PR 2806)
...
Nachdem die Tiuphoren den Kodex im Jahr 20.103.191 v. Chr. vernichtend geschlagen hatten und von diesem kaum noch Gegenwehr zu erwarten war, verloren die Angreifer das Interesse an Phariske-Erigon. Nur noch relativ wenige Sterngewerke plünderten und zerstörten die Welten der Galaxie. Während sich ein größeres Kontingent an Schiffen in einer Region innerhalb Phariske-Erigons sammelte, fand sich der Rest an einem Treffpunkt außerhalb der Galaxie ein. Dieser lag in Richtung der Heimatgalaxie der Ur-Laren, die die Tiuphoren als nächste Herausforderung sahen, da diese ihnen während der Kämpfe in Phariske-Erigon erheblichen Widerstand geleistet hatten. (PR 2819)