Nekrogenesis

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Überblick
Serie: Taschenbücher Ara-Toxin (Band 3)
PR-TB-Ara-Toxin03.jpg
© Heyne
Zyklus: Ara-Toxin
Titel: Nekrogenesis
Untertitel: Unter der Wirkung des Ara-Toxins verwandelt sich der Planet Samtum. Perry Rhodan erlebt die Endphase - und das Sterben einer bewohnten Welt.
Autor: Hans Joachim Alpers
Titelbildzeichner: Dirk Schulz
Erstmals erschienen: Dezember 2007
Hauptpersonen: Perry Rhodan, Marco Dochschué, Trantipon
Handlungszeitraum: April 1334 NGZ – Juli 1340 NGZ
Handlungsort: Remion
Anhang:

Das große Wohltätigkeitsturnier von Isan, Kurzgeschichte von Hanns Kneifel

Besonderes:

Der im Untertitel erwähnte Planet »Samtum« kommt in diesem Roman nicht vor.

Zusätzliche Formate: Ebook Sammelband

Handlung

Perry Rhodan und seine Begleiter sind mit der CONNOYT und zehn Begleitschiffen auf dem Weg zum Planeten Remion, den Trantipon als Testgelände für das Ara-Toxin missbraucht hat. Rhodan hat keine angenehmen Erinnerungen an diesen Planeten, denn er ist auf ganz besonders unrühmliche Art in die Geschichte der dort lebenden Menschen eingegangen.

Remion und Baba Rhodo

Remion ist eine terranische Kolonie, die im 21. Jahrhundert hauptsächlich von so genannten Kreolen besiedelt worden ist. Es handelt sich um Nachkommen einstiger Sklaven aus Afrika, die sich auf den karibischen Inseln mit anderen Volksgruppen vermischt haben. Die Remiona haben die Kultur ihrer Ahnen beibehalten. Sie hängen dem kreolischen Glauben an, in dem sich Christentum, Voodoo und diverse Naturreligionen auf eigentümliche Art vermischen. Die Remiona sind ein freiheitsliebendes Volk von Individualisten, das praktisch keine Rolle im Konzert der galaktischen Großmächte spielt. Eine Zentralverwaltung gibt es nicht, die Remiona leben in mehr oder weniger voneinander isolierten, autarken und unabhängigen Haciendas. Erst im 14. Jahrhundert NGZ entwickelt sich allmählich eine übergreifende Infrastruktur. Haupteinnahmequelle sind die Colocados, unscheinbar aussehende Früchte, die auf unterschiedlichste Weise angebaut und genutzt werden können. Sehr beliebt bei den Remiona, die gern und hemmungslos feiern, sind diverse Rauschmittel, die aus bestimmten Schichten der Colocados gewonnen werden.

Perry Rhodan hat den Planeten zweimal besucht, um ihn in das Solare Imperium einzugliedern. Schon sein erster Besuch im Jahr 2120 wurde zu einem Debakel, weil er unbeabsichtigterweise wie ein Kolonialherr aufgetreten war. Die Remiona hatten ihn mit Protestaktionen und Pfeifkonzerten empfangen, schließlich waren er und Reginald Bull mit verfaulten Früchten beworfen und vertrieben worden. Bei seinem zweiten Besuch im Jahr 2469 hatte Rhodan feststellen müssen, dass er persönlich in den Pantheon der remionischen Naturgötter aufgenommen worden war, und zwar als böser Baba Rhodo, Gott des Neids, der Missgunst und der Kloaken, dem man alles mögliche Übel anlastet und bei religiösen Festivitäten rituell verbrennt. Er war selbst in eine solche Feier geraten und erkannt worden - er hatte sein Heil in der Flucht suchen müssen. Im Jahr 3358 hatte schließlich ein Siedler von Remion einen Mordanschlag auf Rhodan verübt, diesmal allerdings auf einem anderen Planeten und möglicherweise auf Veranlassung des akonischen Energiekommandos.

Rückblick: Marco Dochschué

Marco Dochschué ist ein junger Remiones, der im April 1334 NGZ seine Ausbildungszeit mit einer besonderen Prüfung beendet, die gleichbedeutend mit einem Initiationsritus ist. Dabei kommt er mit der gleichaltrigen Carmen LaSalle zusammen, die er schon lange liebt. Die beiden werden ein Paar und ziehen vier Jahre lang glücklich als Vabundés durch die Lande - freie Gewerbetreibende, die sich immer nur für kurze Zeit dort niederlassen, wo es gerade Arbeit für sie gibt. In dieser Zeit treten auf Remion immer häufiger unerklärliche Umweltschäden auf. Im August 1338 NGZ lassen Marco und Carmen sich in der Hacienda Extebosch nieder. Dort freunden sie sich mit Raol Zingerosc und dessen Gefährtin Rumela Gomez an. Nach einer ausgelassenen Feier ziehen Carmen und Raol sich zu einer Liebesnacht zurück. Promiskuität ist bei den Remiona zwar etwas völlig normales, dennoch ist Marco zutiefst verletzt. So ist er ein leichtes »Opfer« für Rumela, die ihn mit einem Voodoo-Liebestrank behext, um ihn ins Bett zu bekommen. Marco ertränkt nach diesen Ereignissen seinen Katzenjammer in Rum. Er verlässt die Hacienda bei Nacht und Nebel, von Carmen will er nichts mehr wissen. Zuvor beobachtet er noch, wie Aras, die auf Remion angeblich Naturforschungen betreiben, irgendeine Substanz in den Boden pumpen.

Im Jahr 1339 NGZ wird Raol Zingerosc ermordet. Die Ermittlungen werden ein Jahr lang verschleppt, Akten werden unterschlagen oder gefälscht. Erst ein Jahr später, im Juni 1340 NGZ, rollen Janita Delgado von der lokalen Policia Hacienda Extebosch und Comisario Endo Garcia von der übergeordneten Policia Alianza den Fall wieder auf. Hauptverdächtiger ist Marco Dochschué, dessen Probleme mit dem Mordopfer allgemein bekannt sind. Die Spur führt allerdings zu Miguel y Gasset, dem Oberhaupt der Hacienda Extebosch. Dieser hat eine Abmachung mit dem Ara Trantipon, der eine Forschungskuppel in der Nähe der Hacienda betreibt. Was Inhalt dieser Abmachung ist, weiß niemand. Comisario Garcia und Janita Delgado führen einige Verhöre durch und kommen zu dem Ergebnis, dass Raol zum Schweigen gebracht wurde, weil er irgendetwas wusste, mit dem er das Oberhaupt der Hacienda Extebosch hätte belasten können. Auch Marco, der nach Extebosch zurückgekehrt ist, wird verhört. Er hat ein Gespräch zwischen Miguel y Gasset und Trantipon belauscht, demzufolge Remion zu Versuchszwecken verseucht werden soll. Die LFT soll gezwungen werden, zur Evakuierung die Dienste der Aras in Anspruch zu nehmen und teuer dafür zu bezahlen. Damit ist der Fall klar, und damit ist auch die Erklärung für die Umweltschäden gefunden, die in den letzten Jahren katastrophale Ausmaße angenommen haben.

Nekrogenesis

Inzwischen hat die CONNOYT Remion erreicht, wo auch die MOMANTAR und einige Quarantäneschiffe der Aras eingetroffen sind. Perry Rhodan, Julian Tifflor, Zhanauta Filgris und Pron Dockt begeben sich nach Remion, während die CONNOYT und ihre Begleitschiffe die anderen Ara-Raumer abfangen. Pron Dockt beginnt sofort mit der Analyse des Ara-Toxins, dem inzwischen große Teile der Natur Remions zum Opfer gefallen sind. Pflanzen und Tiere verfaulen bei lebendigem Leib, auf Menschen haben diese Verseuchungen aber noch nicht übergegriffen. Die Terraner und Zhana wollen sich Trantipon vornehmen. Als sie sich der Kuppel bei der Hacienda Extebosch nähern, stoßen sie auf Marco und die beiden Polizisten, die die Kuppel untersuchen wollten. Sie sind bereit, Rhodan zu helfen. Trantipon, seine beiden Mantarheiler-Kollegen und einige Remiona, die für sie arbeiten, versuchen zu fliehen. Die Remiona geben auf, als Zhana und Comisario Garcia einige von ihnen niederschießen. Zhana erschießt außerdem Kreolin, Schopsna verschwindet auf rätselhafte Weise spurlos. Trantipon wird festgenommen und verhört. Pron Dockt bearbeitet ihn so lange, bis er endlich alle Informationen aus dem Mantarheiler herausgeholt hat, die er benötigt, um die Wirkungsweise des Ara-Toxins zu verstehen.

Das Toxin ist kein Gift im eigentlichen Sinne, sondern eine quasiintelligente biologische Waffe, die permanent mit rasender Geschwindigkeit mutiert, sobald sie ausgebracht wurde. So passt sie sich gezielt an alle Lebensformen an, um sie auszurotten. Innerhalb von circa zwei Jahren arbeitet sich das Toxin von den einfachsten Lebensformen eines planetaren Ökosystems »nach oben«, wobei es sozusagen der Evolutionsleiter folgt. Dieser Prozess verläuft zum Ende hin immer schneller. Die befallenen Zellen verbrennen buchstäblich. In der letzten von Pron Dockt angenommenen Entwicklungsphase werden sämtliche Lebensformen auf eine Art Schleim reduziert, der den gesamten Planeten überzieht und sich in eine kristalline Masse umwandelt. Rhodan ordnet die sofortige Evakuierung Remions an. Marco, Comisario Garcia und die anderen unterstützen ihn dabei, denn für »Baba Rhodo« allein wäre es bei der dezentralen Organisationsstruktur dieses Planeten ein Ding der Unmöglichkeit, alle Remiona rechtzeitig zu erreichen. Rhodan muss auch auf Unterstützung von anderer Seite zurückgreifen: Arkonidische Raumschiffe übernehmen den Transport der Remiona, die zuvor in den Quarantäneschiffen dekontaminiert werden müssen, zu einer anderen, geeigneten Siedlungswelt.

Nicht jeder kann gerettet werden, denn inzwischen sind viele Menschen vom Ara-Toxin befallen, und Heilung gibt es nicht. Viele andere weigern sich auch einfach nur, ihre Heimat zu verlassen. Letzten Endes fallen sechs Millionen Remiona dem Ara-Toxin zum Opfer. Zu ihnen gehören auch Marco, Carmen, Comisario Garcia, Janita Delgado und Miguel y Gasset, dem seine Vereinbarung mit Trantipon nichts genutzt hat. Am 1. Juli 1340 NGZ beobachtet Perry Rhodan von der CONNOYT aus die letzte Phase der planetaren Umwandlung, von der Pron Dockt nichts hatte ahnen können: Das Ara-Toxin befällt nicht nur Lebewesen, es beeinflusst vielmehr sogar unbelebte Materie und vernichtet die Elemente des Planetenkerns durch hyperenergetische Wechselwirkungen. Die tiefschwarze, leblose, abgeplattete Schlackekugel, die am Ende übrig bleibt, erinnert Perry Rhodan frappierend an eine Pseudo-Lebensform, der er im Jahr 2402 schon einmal begegnet ist. Remion sieht aus wie ein Moby!