Schatt-Armarong

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17px-Qsicon exzellent.png Dieser Artikel wurde Ende Oktober 2007 in die Liste der Exzellenten Artikel aufgenommen.

Die Schatt-Armarong sind eine robotische Zivilisation unbekannter Herkunft. In ihrer eigenen Sprache nennen sie sich die Ewigen Diener. Sie warten seit ihrer Entstehung auf die Rückkehr ihrer Herren, die als einzige den Befehlenden Kode beherrschen.

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Klong
Heft: PR 1127 – Innenillustration 1
© Heinrich Bauer Verlag KG
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Parsf
Heft: PR 1128 – Innenillustration 1
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Insgesamt wurden von den Herren zehn verschiedene Robotertypen erschaffen. Jeder Typ war auf eine andere Aufgabe spezialisiert. Man konnte also anhand des Aussehens auf die Tätigkeit schließen.

Als sich die zehn Dynastien bildeten, bauten die Roboter ihre Nachkommen nur noch nach ihrem Ebenbild, ungeachtet ihrer Aufgabe. Ein Roboter, der nach Astronom aussah, konnte also auch für Reparaturen zuständig sein.

Als die Dynastien der Klong und der Parsf die Erde angriffen, fiel Geoffry Abel Waringer auf, dass die beiden Weltraumtitanen vom Aussehen her verblüffend den Gleichungen entsprechen, die man zur Deutung von kosmischen Katastrophen verwendet.

Schaubild Schatt-Armarong.PNG
Schaubild: Größe der Weltraumtitanen im Vergleich
zu anderen Objekten im Perryversum

Schaubild Parsfon.PNG
Schaubild: Größe des Weltraumtitanen Parsfon im Vergleich
zum Solsystem, mehrere Vergrößerungen

Klong

Die Körper der Klong sind ellipsoid, dabei etwa 1,50 m hoch und 50 cm dick. Sie stehen auf mehreren Metallstangen von etwa 50 cm Länge. Das Metall ist von silbergrauer Farbe. Am oberen Ende des Torsos befinden sich zwei kurze Antennen und ein schwebender Lichtring. Über diesen Ring kommunizieren die Schatt-Armarong mit Licht-, Funk- und Hyperfunksignalen. Unter dem Lichtring folgen dann mehrere Körperöffnungen in der Form senkrecht stehender Rechtecke. Darunter kommen zwei Tentakelarme mit Greiflappen. Darunter wiederum, knapp über der Körpermitte, befinden sich mehrere Kuppeln. Knapp unterhalb der Körpermitte besitzen die Schatt-Armarong dünne, senkrechte Schlitze. Hier befinden sich die Waffensysteme.

Klongheim

Die Heimat der Klong-Dynastie ist der Weltraumtitan Klongheim. Klongheim sieht aus wie ein hellblau glühender Rhomboid und ist sieben Lichtmonate lang. Er besteht dabei praktisch nur aus einem Gitter-Netzwerk, dessen Streben mehrere Kilometer dick sind. Als Baustoff dient Energoform, erstarrte Energie. An manchen Kreuzungspunkten sind kugelförmige Habitate befestigt, die auch als bewaffnete Raumschiffe fungieren können. Diese bestehen aus stabilisierter Formenergie und durchmessen 300 km. Tief im Inneren Klongheims gibt es auch dauerhafte Strukturen aus Metall.

Von Klongheim können Bruchstücke mit zehntausenden Kilometern Größe als selbstständige Raumschiffe abgespalten werden, solange dieses Bruchstück nur einen Knotenrechner enthält.

Parsf

Die Körper der Parsf sind kugelförmig, mit einem Durchmesser von 1,20 m. Sie besitzen sechs Tentakelbeine am unteren Körperende, auf denen sie sich bevorzugt fortbewegen. Die Parsf benutzen als Wappenfarbe ein dunkles Braun. Auf der oberen Körperhälfte besitzen die Parsf zehn Kuppeln und zwei Tentakelarme. In der Körpermitte befinden sich waagrechte Schlitze, als Abdeckung der Waffensysteme. Knapp unterhalb des Äquators befindet sich der Lichtring, über den die Parsf kommunizieren.

Parsfon

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Parsfon voraus!
Heft: PR 1129 – Innenillustration 1
© Heinrich Bauer Verlag KG

Die Heimat der Parsf-Dynastie ist der Weltraumtitan Parsfon. Er sieht aus wie eine hellblau glühende Stachelkugel von 2 Lichtmonaten Durchmesser. Die Stacheln selbst besitzen eine Länge von 1,5 bis 2 Lichtmonaten, so dass das Gebilde auf einen Gesamtdurchmesser von 5 bis 6 Lichtmonaten kommt. Als Baustoff dient Energoform, erstarrte Energie. Anders als bei Klongheim ist die Oberfläche Parsfons durch Schleusen verschlossen.

Die Stachelspitzen Parsfons können als Raumschiffe mit zehntausend Kilometern Länge abgetrennt werden.

Anmerkung: Auch, wenn sie in den Quellen explizit genannt und wiederholt werden, erscheinen die Größenangaben zu den Titanen leicht übertrieben. Allein Parsfons Volumen übersteigt das des Solsystems (und das großzügig gerechnet!) um den Faktor 1020 (100 Trillionen), wobei das Solsystem immerhin zu 99,99 % aus interplanetarem Vakuum besteht. Siehe dazu auch das Schaubild oben.

Charakterisierung

Die Schatt-Armarong waren durchaus zu Angst, Freude und Familienstolz fähig. Ihr ganzes Verhalten wurde von zwei Prämissen bestimmt: Priorität hatte die Loyalität den zukünftigen Herren gegenüber. An zweiter Stelle stand die Loyalität zur Familie.

Offenbar gab es in ihrer Grundprogrammierung auch die Maßgabe, nicht ohne guten Grund organische Lebewesen oder andere Schatt-Armarong zu töten. Es wird nicht als töten angesehen, wenn ein Roboter durch ein neueres Modell ersetzt wird. Bei den vertriebenen Dynastien der Parsf und der Klong hat sich diese Programmierung offenbar unbemerkt geändert: Da die Mitglieder des einen Clans die Mitglieder des jeweils anderen Clans für verrückt halten, ist es in Ordnung, sie zu zerstören.

Die Schatt-Armarong haben seit jeher Angst davor, an Rohstoffmangel zu leiden. Besonders ausgeprägt ist dies bei den nomadisierenden Parsf- und Klong-Dynastien. Diese sammeln aus Vorsicht alles ein, was sich irgendwann in ferner Zukunft als wertvoll erweisen könnte.

Jede Dynastie hat offenbar Eigenheiten entwickelt. Die Klong bevorzugen die Fortbewegung mittels Antigrav, während die Parsf sich im Normalfall zu Fuß fortbewegen.

Gesellschaft

Ursprünglich existierte nur ein Schatt-Armarong-Staat. Es herrschte strenge Arbeitsteilung gemäß den zehn Robotertypen. Dann bildete sich bei den Robotern der Wunsch nach Autarkie und Abgrenzung. Lokalpatriotismus entwickelte sich und es entstanden aus einem Staat mit zehn Völkern zehn Staaten. Trotzdem waren alle Schatt-Armarong immer noch in ihrem Wunsch, den Herren zu dienen, vereint.

Diese zehn Staaten bezeichneten sich als Dynastien, gemäß einem vermeintlichen Verwandtschaftsverhältnis untereinander. Es gab zum Beispiel die Troak-Dynastie (Nachwuchs-Produktion), die Parsf-Dynastie (Lauscher) und die Klong-Dynastie (Krieger).

Die Parsf-Dynastie nahm eine Sonderstellung ein: Ihre Aufgabe war es, auf Funksignale zu achten, die von den Herren stammen könnten. Zwar würde jeder Schatt-Armarong einen Impuls des Befehlenden Kodes sofort erkennen, doch hatten die Parsf eine besonders leistungsfähige Funktechnik entwickelt, die es ihnen ermöglichte, auch noch die schwächsten Funksignale zu untersuchen. Außerdem hatten sie den Befehlenden Kode am besten erforscht, und würden auch noch Bruchstücke von ihm erkennen.

Klong

Die Dynastie der Klong besteht aus 5 Millionen Mitgliedern. Dazu kommen etwa 15 Millionen robotische Konglomerate, die kein eigenes Bewusstsein besitzen. Vermutlich ist die Parsf-Dynastie ähnlich groß.

Regiert werden die Klong von einem Dreierrat bestehend aus dem Erstkonstruierten, Nachkömmling und Wächterchen. Diese Posten werden nicht durch Wahl besetzt, sondern diese drei Roboter werden speziell für das Regieren erschaffen. Der Erstkonstruierte regiert und überwacht den Zustand der Klong-Dynastie als Gesamtheit. Nachkömmling ist sein Stellvertreter und für strategische Planung zuständig. Wächterchen dient als oberstes exekutives Organ. Wenn der große Familienrat zusammentritt und alle Klong als Bewusstseinspool kommunizieren, geschieht dies ebenfalls unter der Regie von Wächterchen.

Die Klong besitzen keine richtigen Namen, bei ihnen bestimmt der Arbeitsplatz über den Namen. So gibt es Parsf-Null (Spion bei den Parsf aus der Null-Serie), Wachfunktion-11, Rechnerchen, Reparierfunktion...

Parsf

Die Parsf werden von einem Zehnerrat regiert. Bei ihnen bestimmt der Arbeitsplatz über den Namen. Der regierende Rat besteht aus Nita, Poso, Kre, Pon, Luw, Grin, Hak, Mec, Kyr (Spionageabwehr) und Amo (technologische Problemlösung). Amo ist der inoffizielle Vorsitzende des Rates, wegen seiner Genialität und weil er so perfekt konstruiert ist, dass er nur dreimal ersetzt werden musste.

Dott ist der Name der zehn einzigartigen Boten, wobei jedes Ratsmitglied einen hat. Hor ist die technologische Prüfinstanz für Nachkonstruktionen der wichtigsten Roboter und absolut einzigartig. Sar gehört zu den Sicherheitskräften Nitas. Mak ist für technische Inspektion zuständig. Die Aufgabenfelder von Jira und Wrol haben mit der Erschaffung des falschen Herren zu tun.

Technik

Die Technik der Schatt-Armarong ist der der Milchstraße anno 426 NGZ haushoch überlegen.

Die Rechner der Schatt-Armarong arbeiten (mindestens teilweise) psionisch. Dadurch ist es ihnen möglich zu erkennen, ob das Bewusstsein eines Wesens dem Befehlenden Kode entspricht und mit diesem Herrn auf instinktiver Basis telepathisch zu kommunizieren.

Die Schutzschirme der Schatt-Armarong sind extrem leistungsfähig und im Normalfall transparent. Bei Belastung wirken sie wie grünes Eis. Von der LFT-Flotte stammt daher der Begriff Kaltmantelschirm.

Über die Überlichttriebwerke der Schatt-Armarong ist nichts bekannt. Sie müssten jedoch theoretisch einen Überlichtfaktor von mehreren hundert Millionen besitzen.

Als Waffensystem der Weltraumtitanen ist nur der Vakuumblitzer eindeutig identifiziert worden. Er ist technologisch mit der Aufrisstechnik des Zeitdamms verwandt und arbeitet teilweise im psionischen Bereich. Näheres ist nicht bekannt. Die Schatt-Armarong selbst besitzen als körpereigene Waffensysteme unter anderem ein miniaturisiertes Selphyr-Fataro-Gerät.

Als Baustoff für ihre Weltraumtitanen dient ihnen Energoform. Dieser konnte von den Terranern nur als erstarrte Energie tituliert werden.

Als Transportfahrzeuge werden, vor allem bei Planetenexpeditionen, so genannte Gleitzellen eingesetzt. Es handelt sich dabei um unbewaffnete Antigravgleiter.

Geschichte

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Heft: PR 1127
© Heinrich Bauer Verlag KG

Die Schatt-Armarong wurden vor sehr, sehr langer Zeit von den unbekannten Herren erschaffen. Dann haben sie gewartet. Ihre gigantischen Raumstationen befanden sich tief im intergalaktischen Leerraum an unbekannter Position und befinden sich wahrscheinlich heute noch dort.

Viele Piraten, Diebe, Betrüger und Tyrannen haben versucht, die Schatt-Armarong zu berauben oder sich zu ihren Herrschern zu machen. Die Schatt-Armarong wussten jedoch, ihre Herren würden sich allein dadurch auszeichnen, dass sie den Befehlenden Kode beherrschen würden. Irgendwann waren die Schatt-Armarong der ganzen Lügen, Intrigen und Übergriffe überdrüssig. Fortan wurden die Neuankömmlinge nur noch auf den Befehlenden Kode untersucht. Da sie ihn nie kannten, wurden sie getötet und ihre Ausrüstung auf einen Müllhaufen geworfen. Mit der Zeit wurde dieser Müllplanetoid so groß, dass er weitere Neugierige anlockte, die das gleiche Schicksal erlitten.

Spaltung

Irgendwann entwickelten die Schatt-Armarong so etwas wie ein soziales Bewusstsein. Damit ging aber auch der Wunsch nach sozialer Definition einher. Jeder Roboter wählte sich als Umfeld die Roboter, die ihm am ähnlichsten waren. Als sich daraus die zehn Gruppierungen gemäß ihres Aussehens und ihrer Aufgabe gebildet hatten, entwickelten die Schatt-Armarong einen Nationalstolz. Jede Gruppe für sich wollte in Zukunft ihren eigenen Nachwuchs bauen und größtmögliche Autarkie in Sachen Versorgung anstreben. Es bildeten sich die zehn Dynastien.

Von nun an hatten die Schatt-Armarong ein Ziel: Prestige. Jede Dynastie wollte als die Größte, Fortschrittlichste und Modernste dastehen.

Die Klong-Dynastie war immer noch für die Verteidigung aller Schatt-Armarong gegen Außenstehende verantwortlich. Zwar besaß jeder Roboter eine schwache Bewaffnung, die Klong jedoch waren schwerer bewaffnet und besaßen als einzige taktische und strategische Programme für effektive Kriegsführung. Aus dieser Position heraus entwickelten die Klong selbstverständlich einen Standesdünkel, wonach die anderen Dynastien ihnen unterlegen wären. Sehr bald mussten sie jedoch erkennen, dass es andersherum war. Die Klong vernachlässigten die Forschung und wurden bald zur kleinsten Sippe.

Die Klong hatten nun das Problem, das Wissensgefälle abzubauen, ohne vor sich selbst das Gesicht zu verlieren. Sie fanden eine elegante Lösung: Spionage. Jede Dynastie baute ihre Roboter nach dem Typus ihrer ursprünglichen Aufgabe, ganz egal welche Werkzeuge er in Zukunft einsetzen sollte. Die Klong gingen den entgegengesetzten Weg: Sie bauten Roboter, die äußerlich wie Mitglieder anderer Dynastien aussahen, sich aber als Klong verstanden. Schon bald waren die anderen neun Dynastien infiltriert und die Klong wuchsen mit dem gestohlenen Wissen zur mächtigsten Sippe.

Verrat und Verbannung

Irgendwann waren die Parsf es leid zu warten. Wenn doch nur endlich ihre Herren kämen! Und was wenn es ihnen gelänge, die Herren von vorneherein für sich einzunehmen? Sie würden zur größten Dynastie aufsteigen. Jeder Herr wäre geeignet, solange er nur den Befehlenden Kode beherrschen würde.

Also begannen die Parsf damit ein Gebilde zu bauen, das den Befehlenden Kode ausstrahlen würde. Die Parsf kannten den Kode am besten und waren so in der Lage, ihn zu kopieren. Sie wollten den Befehlenden Kode aber so modifizieren, dass sie selbst eine größere Entscheidungsfreiheit hätten und über die anderen Dynastien herrschen würden.

Doch die Klong erfuhren von diesem sinistren Plan und klagten die Parsf vor dem Rat der Dynastien an. Es wurde beschlossen, dass der falsche Herr demontiert und die Parsf verbannt werden sollten. Doch die Parsf brachten die Frage auf, wie die Klong davon erfahren hatten. Die Klong-Spione wurden entdeckt und die Klong wurden ebenfalls verbannt.

Von nun an sollten Parsfon und Klongheim durch das All wandern, während die anderen acht Dynastien am Ort ihrer Entstehung auf die Herren warten würden.

Einsame Suche

Die Parsf und die Klong waren verzweifelt. Wie sollten sie nun Erlösung finden, wenn sie ihre Herren nie fänden? Jede Sippe hielt die andere für geistig verwirrt und funktionsgestört. Trotzdem blieben sie Schatt-Armarong und in ihrer Verzweiflung flogen sie von nun an nebeneinander her.

Irgendwann fingen die Parsf ein sehr schwaches Signal auf, das an den Befehlenden Kode erinnerte. Sie verfolgten die Spur, begleitet von den Klong. Diese hatten das Funksignal ebenfalls erhalten, es aber nicht als Fragment des Befehlenden Kodes erkannt. Die Fährte war ein Fehlschlag. Am Ausgangsort des Signals fanden beide Dynastien nichts, das irgendwie an den Befehlenden Kode erinnerte. Trotzdem zogen beide Dynastien eine wertvolle Lehre daraus: Sie hatten immer noch eine realistische Chance die Herren zu finden! Sie konnten die Herren suchen, während die anderen Dynastien passiv warten mussten.

Und so trieben die beiden Dynastien Seite an Seite für Jahrtausende durch das All. Keine Dynastie wollte der Anderen eine Chance geben, unter den Herren Einfluss zu erlangen. Eigentlich wollten die Klong die Parsf loswerden und umgekehrt, doch die Parsf brauchten die Kampfkraft der Klong zum Schutz und die Klong brauchten die Parsf, weil diese am fähigsten waren die Herren zu finden. Trotzdem wurden Pläne geschmiedet, um die jeweils andere Dynastie in ferner Zukunft vernichten zu können.

Die Parsf benötigten für den Bau ihrer Instrumente ganz bestimmte Quarze (vermutlich Hyperkristalle), die jedoch relativ selten waren und mit denen die Klong nichts anfangen konnten. Also spielten die Klong den Parsf sehr geschickt stark verunreinigte Quarzmeteore zu, in denen sie Transmitter versteckt hatten, um die Parsf eines Tages überfallen zu können. Um die Parsf davon abzuhalten diese Brocken zu nutzen, wurden ihnen außerdem Brocken von großer Reinheit zugespielt. Die Parsf lagerten die unreinen Brocken als eiserne Reserve über ganz Parsfon verteilt und wurden nicht misstrauisch.

Um die Klong loszuwerden hatten die Parsf ein Trojanisches Pferd entwickelt. Sie spielten den Klong-Spionen Informationen zu, die Parsf würden wieder versuchen einen Herrn zu bauen und hofften, dass die Klong versuchen würden diesen Herrn noch vor der Fertigstellung zu rauben. Diesmal handelte es sich um einen organischen Herrn in einem Plaststahlbehälter. Diese organische Masse war in Wirklichkeit ein Konglomerat von metallfressenden Mikroorganismen, die die Klong wie eine Pest vernichten sollten.

Nach Jahrtausenden, im Jahr 426 NGZ, fingen die Parsf plötzlich ein Signal auf, bei dem es sich eindeutig um ein Fragment des Befehlenden Kodes handelte: Die Herren waren nahe! Es war Zeit die Klong auszuschalten und zu den alleinigen Lieblingen der Herren aufzusteigen. Also ließen die Herrscher der Parsf an einen enttarnten Spion durchsickern, der neue Herr stünde kurz vor der Fertigstellung. Wie erwartet trafen die Klong Vorbereitungen für einen Überfall und die Parsf fanden einige Transmitter. Sie entzifferten den Plan mit den unreinen Quarzbrocken und ließen den Klong mit ihren Gegenmaßnahmen absichtlich eine Schwachstelle.

In dieser Situation besuchten zwei biologische Androiden namens Lucius und Sycho im Auftrag Vishnas zuerst die Klong und dann die Parsf. Angeblich sollten sie im Auftrag ihrer Herrin (die selbstverständlich den Befehlenden Kode beherrsche) den Zustand der beiden Dynastien überprüfen. Um auf der sicheren Seite zu sein, beschlossen die Klong den künstlichen Herrn trotzdem zu rauben. Während der Kampfhandlungen wurden Lucius und Sycho versehentlich getötet.

Selbstverständlich gelang es den Klong unter großen Verlusten den Herrn nach Klongheim zu bringen. Sie entnahmen sofort eine Zellprobe, die jedoch augenblicklich die umstehenden Roboter und Wände angriff. Die Klong vernichteten das kontaminierte Metall sofort und gründlichst und griffen aus Rache die Parsf an.

Zwischen den beiden Weltraumtitanen entspann sich eine gewaltige Raumschlacht mit Robotern und Transportgleitern. Nun trat Vishna auf den Plan. Sie begab sich persönlich zu den Klong und wurde dort als die vollendete Form anerkannt. Man brachte sie zu einer zentralen Schaltstelle, wo sie ein Relais anbrachte, über das sie mit dem Alpha-Programmierer den Befehlenden Kode übermittelte. Das gleiche Tat sie dann auch in Parsfon. Als erstes übergab sie den Schatt-Armarong astronomische Koordinaten. An dieser Stelle würden sie einen Planeten namens Erde finden. Ihn sollten sie aus seiner Bahn reißen.

Im Dienst Vishnas

Am 16. September 426 NGZ fielen Parsfon und Klongheim 40 Lichtstunden von Sol entfernt aus dem Hyperraum. Selbstverständlich taten sie dies nicht plötzlich, sondern sukzessiv in mehreren Schüben.

Die TSUNAMI-Flotte der LFT konnte im Schutz ihrer ATGs in Klongheim Informationen sammeln, bevor sie mit Waffengewalt vertrieben wurden. Nachdem die Kontaktversuche gescheitert waren, entschied sich der Krisenstab unter der Leitung Reginald Bulls und Julian Tifflors zu einem Angriff. Alle verfügbaren Waffensysteme wurden ausprobiert, doch keines zeigte gegen diese Moloche Wirkung.

Inzwischen hatten die Schatt-Armarong von Vishna den Befehl erhalten, Erkundungsschiffe auszusenden, um das Solsystem astronomisch zu vermessen. Dies sollte den Abtransport der Erde erleichtern. Also wurden Bruchstücke mit etwa zehntausend Kilometern Länge abgetrennt, die verschiedene Positionen in und um das Solsystem bezogen.

Dann passierten zwei Dinge, die Vishnas Plan zum Scheitern bringen sollten: Zuerst gelang es den beiden TSUNAMIS T-80 und T-82 je ein Bruchstück von Parsfon und eines von Klongheim zu zerstören. Je etwa 30 Roboter überlebten und wurden als Gefangene nach Terra gebracht.

Die anderen Kundschafter waren inzwischen auf Unstimmigkeiten im elektromagnetischen Spektrum gestoßen: Vor zwei Tagen hatte sich die Erde noch am entgegengesetzten Ende der Umlaufbahn befunden! Dank der Rechenleistung des Virenimperiums konnte Vishna nun den Trick der Terraner mit dem Zeitdamm nachvollziehen. Also befahl sie den Schatt-Armarong mit ihren Vakuumblitzern auf den vermuteten Standort der Erde zu feuern. Dies sollte der zweite Fehler sein.

Der Zeitdamm wurde zerschlagen. Rohe Mentalenergie zerstörte die Harmonie der Psioniker im Psi-Trust. Als Folge davon kam es zu Zeiteinbrüchen: An mehreren hundert Stellen materialisierten Dinge und Lebewesen aus vergangenen Epochen. Etwa hundert Psioniker erlitten durch die Strahlung jedoch auch eine permanente Geistesstörung. Es gelang den Psionikern nach etwa einer Stunde einen neuen Zeitdamm zu erzeugen. Während dieser kurzen Zeit gelangte zufälligerweise Grek 336 aus der Zukunft nach Terra.

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Heft: PR 1129
© Heinrich Bauer Verlag KG

Die psychisch gestörten Psioniker wurden zu weiteren Untersuchungen in das HQ-Hanse gebracht. Dort trafen sie zufälligerweise mit den gefangenen Klong zusammen: Die Menschen erkannten, dass es sich um Klong handelte und die Klong waren entzückt, dass diese Wesen den Befehlenden Kode beherrschten. Einige Stunden später ließ man zwei geistig Verwirrte wieder mit den Klong und den Parsf reden. Danach waren die Schatt-Armarong viel zugänglicher und erzählten von ihrer Geschichte und von Vishna.

Sowohl die gefangenen Klong als auch die gefangenen Parsf steckten in einem tiefen Dilemma: Sie hatten nun plötzlich zwei Herren. In ihrer Not griffen sie zu einem semantischen Trick. Vishna war die Vollendete Form und besaß den Befehlenden Kode, diese Menschen hingegen sprachen den Befehlenden Kode.

Die Hanse-Sprecher beschlossen, daraus ihren Vorteil zu ziehen. Reginald Bull ließ bei Galbraith Deighton und sich durch einen araischen Psychophysiker die Mentalstruktur an den Befehlenden Kode anpassen. Die Wirkung würde sich jedoch nach 30 Stunden verflüchtigen.

Zwei Einsatzteams aus je zwei befehlenden Psionikern und einem Aufpasser sollten in die beiden Weltraumtitanen eindringen und die Manipulation Vishnas rückgängig machen. Galbraith Deighton ging mit Ruda Northrop und Tschak Dimitr nach Parsfon. Reginald Bull ging mit Sidne Laventhol und Paoli Yveress nach Klongheim.

Die Schatt-Armarong begrüßten die neuen Herren enthusiastisch. Endlich war das Schema des großen Planes erfüllt worden. (Anmerkung: Der große Plan könnte nur eine psychische Stütze sein.) Das Unternehmen gelang, auch wenn es in Klongheim Unannehmlichkeiten durch einen internen Machtkampf gab, der von den Herren beigelegt werden musste. Die Relais wurden zerstört.

Die neuen Herren

Die vier Psioniker weigerten sich jedoch auf die Erde zurückzukehren. Dort wären sie Patienten, hier wären sie Könige. Sie beschlossen, zu den anderen acht Dynastien der Schatt-Armarong zurückzukehren. Sie hofften, es würde ihnen gelingen, das Trauma des langen Wartens zu heilen und die Schatt-Armarong zu einem konstruktiven Volk zu machen. Wie es den Schatt-Armarong seitdem ergangen ist, ist unbekannt.

Quellen

PR 1127, PR 1128, PR 1129