Hoonrust

Der Ligride Hoonrust war ein Diener des Gward.

Geschichte

Geheime Mission

Ende 3819 war Hoonrust Kommandant der CANTRISS. Er erhielt von Falcamir den Befehl, ein Raumschiff für eine Geheimmission in eine fremde Galaxie vorzubereiten. (Atlan 752)

Hoonrust wurde in die Zweifel, die Lorad gegenüber den Hyptons hegte, eingeweiht. Der Kommandant der CANTRISS sollte noch weitere zehn absolut vertrauenswürdige Gward-Kommandanten für diese Mission gewinnen. (Atlan 752)

Schließlich wurden fünf Schiffe, darunter die CANTRISS und die KLINSANTHOR, die jedoch von Fartuloon gekapert wurde, ausgewählt, die mit insgesamt 40 Frauen und Männern auf die Reise geschickt wurden. Hoonrust wurde als Kommandant des Unternehmens bestimmt. (Atlan 752)

In einer fremden Galaxie

Nach 33 Tagen erreichte die Flotte die Außengrenzen der Galaxie Bennerton. Als sich die CANTRISS in der näheren Umgebung einer gelblichweißen Sonne befand, ortete Nakida Bewegungen von Raumschiffen. Auch von der GHAZI traf eine derartige Meldung ein. Hoonrust ließ die Flugrichtung der fremden Schiffe feststellen. Diese zeigte auf Enterny, der Heimatgalaxie der Ligriden. Die fünf ligridischen Fernraumschiffe gingen auf Abfangkurs. Doch die beiden fremden Raumschiffe entzogen sich einer Untersuchung durch die Einleitung einer Linearetappe. (Atlan 763)

Merkwürdige Schiffe

Nur kurze Zeit später schlugen die Ortungssysteme erneut Alarm. Zwei weitere Echos waren auf den Bildschirmen aufgetaucht. Es handelte sich diesmal um ein größeres und ein kleineres Raumschiff. Funksprüche zur Kontaktaufnahme wurden ausgeschickt, doch die Fremden reagierten nicht. Noch ehe die fünf ligridischen Einheiten nahe genug gekommen waren, verschwand das größere Schiff. Traktorstrahlen griffen nach dem kleineren. Hoonrust war erstaunt, dass die beiden Schiffe grundsätzlich dem neuen Typ von Experimentalraumschiffen ähnelten, wie eines davon auf BASTION II stationiert war. Auf der Außenhülle des fremden Raumschiffes war ein streifenartiges Muster in den Farben Silber, Gelb und Tiefrot sichtbar. Ansonsten hatte man, ausgenommen der Namens-Schriftzug, von jeglichen Verzierungen abgesehen. Auch diese Tatsache war bei den Ligriden üblich. (Atlan 763)

Kampf gegen Stahlmänner

Enterkommandos der ECUYER und der CANTRISS unter der Führung von Hoonrust machten sich auf den Weg zur Schleuse des fremden Raumschiffs. Mit zwei Projektoren, die an die Energieversorgung der ECUYER angeschlossen waren, wurde das Schott aufgeschweißt. Abwehranlagen wurden zerschossen. Roboter griffen die Ligriden an. Auch hier zeigte sich wieder eine gewisse Ähnlichkeit mit den Stahlmännern der Hyptons. Es entbrannte ein heftiger Schusswechsel, aus dem die Ligriden siegreich hervorgingen. Sie hatten jedoch zwei Verletzte zu beklagen, die von Clercom zurück auf die ECUYER gebracht wurden. (Atlan 763)

Als der Trupp die Zentrale des etwa 110 Meter langen Schiffes erreichte, fand sich Hoonrust mit den Kontrollen schnell zurecht. Auffallend waren jedoch neben den auch für Ligriden konzipierten Schaltpulten einige niedrigere, langgestreckte Konsolen, vor denen seltsam geformte Sitzgelegenheiten standen. Hoonrust gelang es leicht, die Bordpositronik zu identifizieren. Er gab Fragen nach dem Namen des Schiffes sowie Zweck, Zielplanet und Ausgangspunkt der Reise ein. Neben für ihn nicht verständlichen Textpassagen und Zahlenreihen waren eindeutig die beiden Begriffe »Bennerton« und »Fjukium« zu lesen. (Atlan 763)

Ungewöhnliche Fracht

Hoonrust wurde von seinen Männern in den Laderaum des fremden Raumschiffs gerufen. Dort zeigte man ihm einen Schrank, der aus ausziehbaren Laden bestand. In einer dieser Laden befand sich eine junge Ligridin im Kälteschlaf. Aufgrund des über der konvex gewölbten Sichtscheibe angebrachten Schildes wurde die Frau Inua genannt. Insgesamt gab es mehr als 200 dieser Tiefschlafkammern, in denen männliche und weibliche Ligriden schliefen. (Atlan 763)

Vernichtung

Einem Gefühl von Gefahr nachgebend, ordnete Hoonrust den schnellen Rückzug aus dem seltsamen Raumschiff an. Inua wurde mitgenommen. Lediglich eine Wache in der Zentrale und in der Schleuse wurde zurückgelassen. Sprengsätze wurden von der Kontrollinstanz der VAR 71 aktiviert und zerstörten das Robotschiff wie auch die ECUYER. (Atlan 763)

Auf der Brutwelt

Hoonrust gelang es nicht, der jungen Ligridin Inua Informationen entlocken. Die attraktive Frau wusste nichts und verhielt sich wie ein unwissendes Kind. Zione gelang es, die Koordinaten des Planeten Fjukium zu berechnen. Dort angekommen schickte Hoonrust die GHAZI und die MARDOZA los, um diese Welt zu erkunden. Als die beiden Raumschiffe 6000 Meter unterschritten und damit den Tarnschirm durchstießen, wurde eine Stadt sichtbar. Eine Kolonne schlanker, zweibeiniger Wesen mit silberngrünlicher Schuppenhaut und runden, echsenhaften Köpfen wurde von Stahlmännern eskortiert. Abwehreinrichtungen schossen die GHAZI ab. Es gab keine Überlebenden. Hoonrust steuerte die CANTRISS in einem steilen Winkel auf die Meeresoberfläche zu. Er setzte das Schiff in einer Tiefe von 50 Metern unter dem Meeresspiegel ab. Die Ligriden wollten spätestens nach einem Tag wieder starten und nach BASTION II zurückfliegen. (Atlan 763)

In einem Beiboot machten sich Hoonrust, Zione und Nakida zur Stadt auf. Erneut wurden sie auf eine Kolonne von Fjukern aufmerksam, die von Stahlmännern von einem Gebäude zu einem anderen getrieben wurden. Die Roboter wurden von Ikusern begleitet. Im Inneren eines Bauwerkes lagen Fjuker auf schmalen Pritschen und waren über Schläuche und Kappen mit technischen Geräten verbunden. Es war offensichtlich, dass hier biologische Experimente stattfanden. In einer weiteren Anlage befragten die Ligriden einen der lethargischen Fjuker. Allerdings waren die Informationen, die sie erhielten, mehr als dürftig. (Atlan 763)

Während sich Hoonrust und seine beiden Gefährten zum Beiboot zurückzogen, kam ihnen der Gedanke, dass die Hyptons hier auf Fjukium ein Volk versklavten und manipulierten und dies wahrscheinlich auch mit den Ligriden vorhatten. Einen Zusammenhang mit den in der VAR 71 entdeckten schlafenden Ligriden wie Inua erkannten sie noch nicht. (Atlan 763)

Hoonrust erhielt die Nachricht von der Zerstörung der KHALACK. Teshar informierte den Kommandeur der nur mehr aus zwei Einheiten bestehenden Flotte über seine gewonnenen Erkenntnisse. Die Traube der Denkenden Biologen bereitete einen Transport vor. Die durch Umzuchtexperimente veränderten Fjuker sollten in eine andere Galaxie gebracht werden. (Atlan 763)

Die beiden Beiboote der Ligriden landeten bei einer Hütte, die von einem veränderten Fjuker bewohnt wurde. Dieser glich verblüffend einem Ligriden. Der Mann war den Stahlmännern und Ikusern entkommen. Er beschäftigte sich seither mit der Beschwörung »Absommenperks«, den er in einer Skulptur aus Holz und Stein dargestellt hatte. (Atlan 763)

Schreckliche Gewissheit

Hoonrust und seine Gefährten erahnten die für sie schreckliche Wahrheit. Im Gespräch mit dem Einsiedler wurde klar, dass aus den Fjukern durch biologisch-genetische Experimente der Hyptons, durchgeführt von den Ikusern, Ligriden entstanden. Diese Veränderten wurden an Bord von Raumschiffen verfrachtet und in die Galaxie Enterny transportiert. Während des Fluges wurde ihnen von einer komplizierten Maschinerie eine neue Identität verliehen. (Atlan 763)

Die Ligriden befanden sich knapp vor dem Wahnsinn. Die Erkenntnis über ihre wahre Herkunft wirkte wie ein Schock. Es kam zu Selbstmorden. Hoonrust kehrte mit seinen elf verbliebenen Ligriden zur CANTRISS zurück. Das Fernraumschiff startete und konnte den von der MARDOZA abgelenkten Abwehreinrichtungen entkommen. Auf dem langen Rückflug nach Manam-Turu versuchten Hoonrust, Zione und Baztak die einzelnen Teile des Puzzles zusammenzusetzen. Die gewonnenen Erkenntnisse ließen als einen Teil der möglichen Folgen einen kollektiven Selbstmord des stolzen Volkes der Ligriden befürchten. Auf jeden Fall stieg der Hass auf die Hyptons ins Unermessliche. (Atlan 763)

Probleme

Zwei weitere Ligriden an Bord der CANTRISS begingen Selbstmord. Hoonrust, Zione, Baztak, Nakida und weitere fünf Ligriden hielten sich neben Inua noch an Bord des Fernraumschiffes auf. Inua sprach während des langen Fluges nach BASTION II mit Hoonrust. Hoonrust arbeitete an einem Dokumentationsband, das er Lorad übergeben wollte. An Bord der CANTRISS kam es zu Kämpfen zwischen den Ligriden, die mit den Einsichten und Enttäuschungen nicht mehr fertig wurden. Mit seinem Lähmstrahler griff Hoonrust ein. Eine Frau und ein Mann hatten den Tod gefunden. Inua und der Kommandant übergaben die Toten dem Weltraum. Bis auf Hoonrust, Zione, Baztak und Inua waren alle Besatzungsmitglieder dem Wahnsinn verfallen. Auch Nakida hatte Selbstmord begangen. (Atlan 763)

Hoonrust bereitete einen Funkspruch an BASTION II vor, in welchem die Ligriden aufgefordert wurden, die CANTRISS zu entern und nach dem Datenband zu suchen. Das Signal wollte er in einer Endlosschleife ausstrahlen.

Eine Explosion im mittleren Teil riss die Außenhülle auf. Die übrigen Sektoren wurden durch Sicherheitsschotts abgetrennt. Hoonrust verschloss die Öffnung in einem Magazin. Dabei entdeckte er die halbverkohlte Leiche eines Ligriden und eine weitere, die vom herausgerissenen Schott des Magazins zerquetscht worden war. Eine Untersuchung der Kabinen der Besatzung ergab, dass bis auf den Kommandanten, Baztak, Zione und Inua alle tot waren. Wahrscheinlich waren sie durch die Verabreichung von Medikamenten durch die von ihnen manipulierten Medoroboter gestorben. (Atlan 763)

Eine neue Bedrohung

Bei Baztak und Zione zeigte sich eine andere Form der Beeinflussung. Sie wurden zu Geschöpfen EVOLOS. An erster Stelle ihrer neuen Aufgaben stand die Beseitigung Hoonrusts. Doch der Kommandant ahnte etwas und schloss sich in der Zentrale des Raumschiffs ein. Er brachte Alarmeinrichtungen an, die ihm die Annäherung der beiden Ligriden melden sollten. Es dauerte nicht lange und die Anlage schlug an. Baztak betrat die Zentrale. Hoonrust versuchte ihm die Waffe aus der Hand zu schlagen. Dabei löste sich ein Schuss, der den Oberschenkel des Kommandanten streifte. Hoonrust traf mit einem Strahlschuss den Navigator zwischen die Schulterblätter. Vor den Beinen Inuas blieb Baztak tot liegen. (Atlan 763)

Hoonrust suchte Zione in ihrer Kabine auf. Er erklärte, Baztak getötet zu haben. Zurück in der Zentrale schnitt sich der Kommandant die verbrannte Kleidung vom Leib. Ein Medoroboter verabreichte ihm ein schmerzstillendes Mittel und trug eine dicke Schicht Sprühsalbe auf. Inua erklärte sich bereit, Hoonrust zu warnen, sobald sie etwas Ungewöhnliches feststellte. (Atlan 763)

Zurück in Manam-Turu

Die CANTRISS verließ nahe BASTION II den Linearraum. Die Funksprüche des Fernraumschiffes wurden auch von der KLINSANTHOR aufgefangen. Der ligridische Sprecher bat um Entsendung eines Enterkommandos, das wichtige Informationen über die Geschehnisse in der Galaxie Bennerton und den Brutplanten Fjukium an Bord finden würde. Während die KLINSANTHOR längsseits ging, brach der Funkspruch, der in Endlosschleife ablief, ab. Hoonrust selbst meldete sich und bat Lorad um Hilfe. Er war schwer verwundet und erschöpft. Fartuloon forderte Zugang zur Zentrale der CANTRISS. Er erblickte in der Zentrale den ausgestreckten Körper eines Ligriden, der von einer jungen Ligridin beobachtet wurde. Während Fartuloon die Erstversorgung des verletzten Ligriden aufnahm, berichtete dieser von den Echsenwesen auf Fjukium und von Inua. Hoonrust bat den Fremden, die Ligridin mitzunehmen. Das Schmerzmittel begann zu wirken. Der Kommandant übergab Fartuloon eine versiegelte Bandkassette. Alle Völker Manam-Turus sollten erfahren, wie die Ligriden ausgenutzt wurden. Hoonrust sprach auch von Zione, die versucht hatte, die CANTRISS zu übernehmen und ihn zu töten. Als sich fünf Schiffe von BASTION II näherten, kehrte Fartuloon an Bord der KLINSANTHOR zurück. Inua wurde von ihm mitgenommen. Mit Höchstbeschleunigung raste die KLINSANTHOR davon. (Atlan 763)

Bald darauf starb Hoonrust. Sein Bericht war vorerst nur Lorad bekannt. (Atlan 768)

Quellen

Atlan 752, Atlan 763, Atlan 768