Die Erben der Machraban

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Überblick
Serie: Perry Rhodan-Planetenromane (Band 335)
PR-TB-335.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Titel: Die Erben der Machraban
Untertitel: Ihre Sonne stirbt – doch die Zukunft wartet auf sie
Autor: Arndt Ellmer
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Erstmals erschienen: Februar 1991
Handlungszeitraum: 1149 NGZ, 2 Mio. v. Chr. – 448 NGZ
Handlungsort: Aylay, Neyscuur
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 62

Handlung

Das Buch schildert in Episoden die Geschichte der Anoree über einen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren.

*

Rabo Montfant, ein Techniker aus dem Volk der Anoree, lebt mit seiner Frau Nurola, einer Ärztin, und sieben Kindern auf dem Planeten Aylay. Die Anoree sind besorgt, denn ihre Sonne Gamesh flackert wesentlich früher als vorhergesagt, und es droht eine zu starke Abkühlung des Planeten. Die Regierung versucht, mithilfe von Experimenten die Sonne zu beeinflussen, aber bisher mit wenig Erfolg. Andererseits gibt es zu wenige Raumschiffe mit Überlichtantrieb, als dass eine Evakuierung der Bevölkerung realistisch wäre. Rabo Montfant gehört zu jenen in der Bevölkerung, die mit der Politik der Regierung unzufrieden sind. Er beschließt, selbst aktiv zu werden.

Seit gut 100 Jahren gibt es immer häufiger seltsame Phantomen, vermutlich von Schiffen eines unbekannten, technisch weit überlegenen Volkes. Die Anoree haben zudem große Raumstädte zwischen der Galaxie Neyscuur und ihrer eigentlichen Heimat, der Kleingalaxie Gorondaar, errichtet. Die dort lebenden Anoree unterscheiden sich bereits körperlich von den Planetenbewohnern und setzen häufig künstliche Implantate ein, vor allem zur Steigerung ihrer Sinneswahrnehmungen. Einer dieser Anoree ist Alander Telaant, der selbst eine Phantomortung miterlebt und zum Regierenden Rat gehört.

Es kommt schließlich zu einer Vorsprache Rabo Montfants beim Rat, aber niemand hört auf sein Vorbringen. Telaant versucht, ihn zu beschwichtigen. Dann wird das Thema der Phantomschiffe diskutiert, von denen die Anoree vermuten, dass sie aus einer anderen Galaxie kommen müssen – und ein Phantom sogar in der Ratshalle entdeckt, das aber wieder verschwindet!

Zwölf Jahre vergehen. Rabo Montfant engagiert sich führend in der Forschung mit erfolgreichen Sonnenexperimenten. Telaant und der Rat lassen dagegen neue Raumschiffe bauen. Außerdem planen sie, den Planeten Aylay mit Schutzschirmprojektoren gegen Sonneneruptionen zu schützen. Es kommt erneut zu einer Konfrontation von Montfant und Telaant, doch erkennen beide, das Wohl des Volkes zu verfolgen. Auch gibt es immer mehr Phantomortungen. Schließlich passiert das Undenkbare: Eines der Phantomwesen nimmt Kontakt mit Montfant auf und stellt sich als Danifkor Tsol vor. Tsol entführt einen Luftbus, mit dem Rabo unterwegs ist, zur Großbaustelle im All, an der die Flotte der Anoree im Bau ist, und setzt ihn dann als Zeichen auf dem dritten Planeten ab. Außerdem warnt er die Anoree vor drohenden starken Erdbeben und rettet durch direktes Eingreifen Montfants Familie vor dem Tod. Rabo Montfant berichtet seine Erlebnisse, lehnt aber das Angebot, Ratsmitglied zu werden, ab.

Jahrzehnte vergehen. Rabo Montfant stirbt schließlich in hohem Alter. Bei seinem Begräbnis ist auch Telaant anwesend und unterhält sich mit der Witwe Nurola. Diese erkennt, dass die Lebenserwartung der Raumstädter viel höher ist als die der Planetenbewohner.

Wieder Jahre später wird auf der Raumstadt Heyderan Alarm ausgelöst, denn in unmittelbarer Nähe ist plötzlich ein Schwarzes Loch erschienen, das immer näher kommt. Berylla, eine weibliche Anoree, erkennt, dass nicht etwa der Abstand zum Schwarzen Loch sinkt, sondern dieses offenbar wächst. Dann entdeckt sie einen getarnten Fremden in der Zentrale der Raumstadt, bevor die Stadt scheinbar hinter den Ereignishorizont sinkt. Als ein Suchschiff, bemannt mit Anoree und Vasuuren, erscheint, fehlt jede Spur von Heyderan. Der Schiffskommandant Menander Sobral ist besorgt, denn seine Familie lebte in der Stadt. Dann bemerkt er, dass das Schwarze Loch nur eine optische Täuschung ist, denn die Orter zeigen nichts an. Im nächsten Moment wird ein fremdes Raumschiff entdeckt. Sobral lässt Kurs in das Schwarze Loch nehmen; sofort wird die Raumstadt sichtbar. Dann meldet sich die Stimme eines Unbekannten, die sagt, die Anoree hätten die Prüfung bestanden.

Weitere Jahre verstreichen, und auch Alander Telaant ist ein alter Mann geworden. Da kommt es endlich zum Kontakt mit den Fremden. Telaant fliegt nach Aylay, wo eine riesenhafte Raumstadt erschienen ist. Grazile, humanoide Fremdwesen, die sich Amarena nennen, zeigen sich den Anoree. Auch Danifkor Tsol ist unter ihnen. Die Amarena sind die Herren der Schwarzen Sternenstraßen, eines interstellaren Netzwerks, das Schwarze Löcher benutzt, um große Entfernungen zu überbrücken. Die Anoree sollen ihre Nachfolge antreten, da sie sich ins Exil nach Amagorta zurückziehen wollen. Die Amarena erzählen ihre Geschichte und erklären, dass sie die Anoree wegen ihrer fortgeschrittenen Ethik ausgesucht hätten. Telaant stirbt zufrieden in den Armen Tsols.

Sehr viel Zeit vergeht, 72.000 Jahre seit Antritt des Erbes. Die Anoree ändern ihre Namensstruktur, indem sie nur noch Nachnamen haben. Die Raumstädter haben kaum noch Gemeinsamkeiten mit den Planetenbewohnern. Als neue Heimatwelten sind vor gut 2000 Jahren Jauccron und Passanay besiedelt worden. Tellur Montfant, der sich jetzt Montfur nennt, fliegt nach Heyderan zu Gesprächen, denn er will die Raumstädter vor Degeneration warnen. Sie glauben ihm zunächst nicht, doch dann kehren schließlich alle 20 Raumstädte in die besiedelten Systeme zurück. Je zehn gehen in den Wikipedia-logo.pngOrbit der beiden Siedlungswelten.

Immer weiter schreitet die Zeit voran. In einer Episode wird von dem Anoree Fliederlieder berichtet, dessen Aussehen dem der Anoree vor 100.000 Jahren entsprechen soll. Er lebt als Ausgestoßener wie ein Streuner, was in der Anoree-Sprache »cantarui« heißt, und hat mit Dranoga, einer anderen Ausgestoßenen, eine Familie gegründet. Die Anoree sind stark degeneriert, und ohne die Hilfe der Aiscrou wären die Sternenstraßen wohl nicht mehr nutzbar. Die Nachkommen der einstigen Raumstädter sind immer stärker bestrebt, sich mit Implantaten zu verbessern, wogegen es von der Mehrheit der Anoree vehemente Opposition gibt. Die Raumstädte selbst sind in Vergessenheit geraten.

Fliederlieder besucht den verlassenen alten Heimatplaneten Aylay, wo er eine Pyramide mit dem Erbvertrag zwischen den Anoree und den Machraban genannten Fremden entdeckt. Er findet aber auch alte Aufzeichnungen, die den richtigen Namen Amarena enthalten, und erfährt von den Raumstädten. Nach einem Ruineneinsturz wird er schwer verletzt und erwacht in einer Klinik auf Jauccron, wo er von der Existenz eines Geheimbundes erfährt, der sich »Organisation der Wanderer« nennt und das genetische Erbe der Raumstädter fortführt. Die Mitglieder setzen auf Implantate und erklären Fliederlieder, er sei eine neue Hoffnung für das ganze Volk. Der Name Amarena gerät aber vollkommen in Vergessenheit.

Erneut vergehen Jahrhunderttausende, das Erbe liegt zwei Millionen Jahre in der Vergangenheit. Kriege haben den Anoree zu schaffen gemacht, bis sie schließlich allen Nicht-Anoree verboten haben, die Sternenstraßen zu benutzen. Auch sie selbst reisen kaum noch. Ein Anoree namens Montfant besucht Aylay, wo aber kaum noch Spuren zu finden sind. Der Konflikt zwischen Anoree und den jetzt Cantaro genannten Raumstadtnachfahren schwelt immer noch. Zugleich suchen die Anoree nach den Machraban, aber ohne Erfolg.

Schließlich finden die Cantaro in der Kleingalaxie Hourpha seltsame Trümmer, die sie als Spur zu den Machraban verstehen. Das ganze Teilvolk verlässt seine Brüder durch das Schwarze Loch Tophama und löscht nach der Reise die Passagedaten. Für gut 700 Jahre wird kein Anoree mehr von den Cantaro hören.

Dann, im 12. Jahrhundert NGZ nach der Zeitrechnung der Milchstraße – es gibt bei den Anoree kaum noch technische Fortschritte – kehren Tausende von Cantaro-Schiffen in die Heimat zurück. Ihr Anführer nennt sich Shoudar und berichtet vom Ende der Amarena. Die Anoree begrüßen die lange verschwundenen Brüder und bitten sie, ihren alten Siedlungskontinent auf Jauccron wieder zu besiedeln. Damit ist das Volk wieder vereint.

Personenregister

Rabo Montfant Ein Anoree-Techniker
Nurola Seine Frau, eine Ärztin
Alander Telaant Ein Anoree-Raumstädter
Danifkor Tsol Ein Amarena
Berylla Eine weibliche Anoree
Menander Sobral Kommandant eines Suchschiffs
Tellur Montfant alias Montfur
Fliederlieder Ein Ausgestoßener
Dranoga Eine Ausgestoßene
Shoudar Cantaro-Anführer