Schach für Thora

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Überblick
Serie: Perry Rhodan Neo (Band 266)
Neo266.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Zyklus: Arkons dunkle Zeit
Titel: Schach für Thora
Autor: Ben Calvin Hary
Titelbildzeichner: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erstmals erschienen: Freitag, 26. November 2021
Handlungszeitraum: 10.000 v. Chr., ≈8000 v. Chr. (Bordzeit der SOL: 2102)
Handlungsort: Iprasa, Nhodas
Zusätzliche Formate: E-Book, Hörbuch
Leseprobe: Leseprobe.png © Heinrich Bauer Verlag KG
Hörprobe: Hörprobe.png © Eins A Medien GmbH, Köln

Kurz­zusammen­fassung

...

Handlung

Tiefe Vergangenheit, ca. 10.000 v. Chr.

Tuale da Nirwor ist Biologin an der Grinnis-Universität, die sich auf Nhodas befindet, einem Mond des Planeten Bhedan. Mit ihren Gefährten Nongra, Lilliam und Dergor ist sie bei der Suche nach Genmarkern mit außergewöhnlichen Eigenschaften auf Iprasa gelandet. In den Blutgletschern des Nordens haben sie nach den Ureinwohnern des Planeten gesucht, den insektoiden Taa. Die letzte Begegnung zwischen Arkoniden und Taa liegt zu diesem Zeitpunkt bereits 70 Jahre zurück.

Sie sind mit einer Leka-Disk gelandet und haben sich, jeder mit einem Schlitten, auf den Weg gemacht. Nach dreitägiger Suche im Felsland sind ihre Vorräte erschöpft gewesen und sie wollten sich auf den Rückweg machen. Doch plötzlich ist ein Schneesturm losgebrochen, der auch durch die Kontrollsatelliten nicht gemeldet worden war. Tuale ist von ihren Gefährten getrennt geworden. Und nun, eineinhalb Tage später, irrt sie noch immer durch den Sturm.

Plötzlich entdeckt sie vor sich ein katzenartiges Wesen, das sie auffordert, ihr zu folgen. Es führt sie in eine Höhle, in der sie Becken mit einem eigenartigen Schleim findet. Die Katzenartige fordert sie auf, davon zu essen und verschwindet. Dann tauchen Insektoide in Kutten auf. Es sind Taa. Sie verstehen die arkonidische Sprache. Tuales Anwesenheit hier ist unvorhergesehen, die Bruthallen sind heilig, aber ebenso das Gesetz der Gastfreundschaft. Doch der Nährschleim dient einem anderen Zweck, also wird man sie anders versorgen.

Tuale wird ins Dorf Offdar gebracht, eine Ansammlung von Gebirgshöhlen, in denen die Taa hausen. Man weist ihr einen Raum zu. Ruhen soll sie auf getrocknetem Moos und solches Moos bekommt sie auch als Nahrung. In kürzester Zeit wird Tuale krank. Sie stürzt in ein Delirium, wird dann aber von den Taa mit einem grünen Schleim gesund gepflegt. Sie lernt den Anführer Sieben-Offdar-Neun und andere Taa kennen, deren Namen ähnliche Buchstabenkombinationen wie Neun-Offdar-Elf oder Elf-Offdar-Siebzig darstellen. Nach der Behandlung ist das Moos für sie kein Gestrüpp mehr, sondern ein verwobenes Polster dünner Pflanzenfasern, und die Umgebung bei den Taa wirkt wohnlich auf sie.

Der Sturm lässt erst einen Monat später nach. Mit einem Trupp Taa macht sich Tuale auf die Suche nach ihren Gefährten. Die Leka-Disk ist verschwunden, doch in einer Gletscherspalte finden die Taa den Schlitten ihres Gefährten Nongra. Tuale setzt durch, dass er mit Hilfe von Fackelöl eine Art Feuerbestattung bekommt. Seine Rationen stellen eine willkommene Abwechslung vom Einerlei des grünen Schleims dar. Weil sie weder von Arkon noch Nhodas Hilfe zu erwarten hat, nimmt sie das Angebot von Sieben-Offdar-Neun an, in den Stamm aufgenommen zu werden.

Noch bevor die Aufnahmezeremonie durchgeführt wird, will Tuale herausfinden, was sich in dem geheimnisvollen Lager befindet, in das der Schlitten gebracht wurde. In der Nacht schleicht sie durch die Höhlen und gelangt an eine Stahltür. Dort wird sie entdeckt. Sieben-Offdar-Neun will ihr nichts weiter enthüllen. Er meint, ihr Volk, die Arkoniden, seien Parasiten, würden sich im Kosmos ausbreiten und sich nehmen, was sie wollen, ohne sich darum zu kümmern, welche Not ihre Gier auslöst. Doch andere Taa stimmen anders ab, und schließlich wird Tuale in das Lager geführt: Es ist ein Raumschiff. Auch die Taa konnten sich nicht in der kargen Umgebung von Iprasa entwickeln, sondern kommen von außerhalb.

Das Raumschiff heißt OFFDAR, wie das Dorf. Um vor den Arkoniden verborgen zu bleiben, halten die Taa jede Energieentfaltung auf einem Minimum. Taa heißt in der Ursprache der Insektoiden "alleingelassen", die OFFDAR kommt von einer Welt namens Ploohn, und das ist auch der ursprüngliche Name des Volkes. Seit ihrer Notlandung haben sich die Taa vor den Arkoniden versteckt.

Seit einiger Zeit taucht in Tuales Bewusstsein eine zweite Stimme auf. Plötzlich kann sie Details in den Insektengesichtern ihrer Gastgeber wiedererkennen und sie unterscheiden. Ihr Denkvermögen scheint sich zu verbessern, sie entwickelt etwas, das sie Sama-Huhan, die göttliche Stimme, nennt. Dann beginnen die Schmerzen, besonders dann, wenn sich die Stimme meldet. Heimlich beginnt sie mit einem in Nongras Schlitten gefundenen Analysegerät ihre eigene DNS und die der Taa zu vergleichen. Die DNS der Taa entnimmt sie dem Nährschleim. Mittlerweile weiß sie, dass er von den Afterdrüsen weiblicher Taa, der Hebammen, die bei der Königin leben, stammt. Der Nährschleim ist mit Genmaterial der Taa geradezu überfrachtet. Die Sequenzen der DNS unterscheiden sich erheblich. Die Taa haben 265 Chromosomen, die Arkoniden 46, aber in einem kurzen Abschnitt ist Tuales DNS mit der DNS der Taa fast identisch.

Sieben-Offdar-Neun verweigert ihr zunächst die Benutzung der Laboratorien des Raumschiffes, weil er die Emissionen fürchtet. Dann brechen bei Tuale Tumore aus. Elf-Offdar-Elf, der Arzt, meint, dass er ihr nicht helfen kann. So erlaubt Sieben-Offdar-Neun schließlich Tuale, dass sie selbst an ihrer Heilung forscht. Mit altertümlich wirkenden Geräten der OFFDAR, einer Untersuchungsglocke über einer Liege, versucht Tuale, ihr Gehirn zu erforschen. Der Genabschnitt, der mit der DNS der Taa fast identisch ist, stammt von einer Mutation im Stirnlappen des Gehirns. Er weist 27,5 Prozent Abweichung von Arkon-Standard auf. Diese Abweichung ist bei Arkoniden bekannt und bei circa 30 Prozent der Arkon-Bevölkerung vorhanden. Die neue Entwicklung setzt bei diesem Stirnlappen an und wurde offenbar vom Nährschleim der Taa ausgelöst. Immer wieder legt sich Tuale unter die veraltete Abtastglocke im Raumschiff der Taa, doch die Tumore kann sie nicht besiegen. Sie schleicht sich in die Funkzentrale und sendet einen Notruf nach Arkon. Sieben-Offdar-Neun erwischt sie, ist über den Verrat entsetzt, lässt sie aber gehen. Ein Landekommando der Arkoniden liest Tuale nach einem Jahr Abwesenheit an der Oberfläche von Iprasa auf.

Tuale behauptet, sie habe eine abgestürzte Sonde in den Gletschern entdeckt und deren Funkmechanismus reaktiviert, um das Funksignal zu senden. Auf Nhodas wird Tuale einem rücksichtslosen Heilungsprozess unterzogen, die Tumore können aber beseitigt werden. Dann beginnt sie, langsam die Entdeckung ihres Extrasinns bekannt zu machen. Zunächst muss sie beweisen, dass sie nicht einfach an Schizophrenie leidet. Der Dekan ihres Instituts, Brodagir da Faehrl, erkennt auch die Ähnlichkeit der Genabschnitte bei Arkoniden und Taa. Während Tuales Mutation nur zu 70 Prozent ausgeprägt ist, ist sie bei ihm vollständig vorhanden. So beginnt er mit Selbstversuchen. Er nimmt verschiedenste Varianten nachgemachten Taa-Schleims zu sich. Doch es stellt sich kein Erfolg ein. Etwas fehlt. Weil seine Finanziers ungeduldig werden und Erfolge sehen wollen, will er einfach auf Iprasa landen, Taa einfangen, sie wie Tiere in Käfigen halten und den Schleim abmelken. Tuale ist entsetzt und versucht ihn zu einem Umdenken zu bringen, indem sie ihm eröffnet, dass die Taa intelligent sind. Doch sie erreicht das Gegenteil: Da Faehrl erklärt sie zu Invasoren.

Das erste Faehrlinstitut entsteht auf dem Plateau, auf dem Nongra seinen Tod gefunden hat und besteht nur aus wenigen Baracken. Rasch werden die Taa verpflichtet, Nährschleim zu liefern. Da Faehrl lässt eine antikognitive Strahlung entwickeln, die gegen die Taa eingesetzt wird. Die Ark Summia wird erschaffen, ein System aus Wissensprüfungen und Tests körperlicher Belastbarkeit, das jene Arkoniden ausfiltern soll, die eine Chance haben, nach der Aktivierung des Extrasinns geistig gesund zu bleiben. Eine erste Generation von Hertasonen entsteht, im dritten Jahr unterzieht sich sogar der Imperator der Prozedur. Faehrl plant aus nichtigem Anlass den Sturm auf die OFFDAR. Tuale ist dabei. Sie will den Stoßtrupp an den Wohngebieten vorbeiführen, um dadurch die schlimmsten Massaker zu verhindern, und führt sie durch den Labortrakt. Dort steht sie noch einmal Sieben-Offdar-Neun gegenüber, der sich wortlos niederschlachten lässt. Der Orbton, der den Trupp führt, vermutet, dass Sieben-Offdar-Neun die Liege und die Glocke, die hinter ihm standen, verteidigen wollte. Es ist die Untersuchungsliege und die Glocke, an der Tuale die ersten Untersuchungen durchführte. Weil sie der Taa verteidigt hat, wird sie zum Symbol erklärt. Dort durchlaufen seither Generationen von Arkoniden die letzte Phase der Ark Summia. Doch die Glocke, die Strahler und das sonstige Brimborium sind ohne Bedeutung. Es ist der Schleim der Taa, der den Extrasinn der Arkoniden erweckt. Nach 50 Jahren ist auch das Projekt der Verdummung der Taa abgeschlossen.

Am Ende ihres Lebens trifft Tuale noch einmal die Katzenfrau, die sie zu dem Becken mit Schleim geführt hat. Man weiß bereits, dass es drei Arten von Reaktionen auf den Schleim der Taa gibt: Einige Arkoniden können einen Extrasinn entwickeln, andere werden wahnsinnig, und eine dritte Gruppe, die Tai-Varotaa, reagieren auf völlig unerwartete Weise. Die Katzenfrau heißt Dao-Lin-H'ay und gehört zu den Schwestern der Tiefe. Diese sind auf der Suche nach Tai-Varotaa. Sie gibt Tuale einen Datenkristall, der ein Programm in die Aktivierungsglocke einschleusen soll, das die Schwestern der Tiefe verständigt, wenn ein solcher Sonderfall eintritt. Dao-Lin-H'ay hat in der Bruthöhle der Taa eine Stele mit einem Sender errichtet, von dem die Tai-Varotaa zu den Schwestern geholt werden sollen. Tuales Verstand soll eine Quantenverschränkung mit der Positronik der Stele eingehen, als deren Steuerelement dienen und nach Tuales Tod endgültig auf die Stele übergehen. So wird Tuale noch in Jahrtausenden leben.

Vergangenheit, ca. 8000 v. Chr.

Lagebesprechung an Bord der SOL: Man will die Implikationen der Erkenntnisse erörtern, die Sofgart im Karminsuul-Archiv gewonnen hat. Die arkonidischen Postroniken wurden jeweils von den Vorgängerpostroniken erbaut, von Rechnergeneration zu Rechnergeneration, seit den ersten Positroniken, die die Arkoniden ins System mitgebracht haben. So konnten auch die Splitter des Quantenschattens immer weitergegeben werden. Thora da Zoltral schlägt vor, die Splitter in SENECA zu sammeln und SENECA dann zu sprengen. Als der Vorschlag nicht auf Begeisterung stößt, fühlt sie sich verfolgt und reißt aus. Doch sie ist trainiert genug, dass sie erkennt, dass es an ihr selbst liegt, wenn sie meint, ihre Umgebung sei plötzlich geschlossen gegen sie. So flüchtet sie auf die Krankenstation.

Sam Breiskoll stellt fest, dass sich die Myelinschicht, die schützende Schicht um Thoras Nervenfasern, aufzulösen beginnt. Diese Neuronale Degradation wurde voraussichtlich von ihrem Extrasinn ausgelöst. Er hofft, dass man auf Iprasa eine Behandlung kennt. So wird Thora von einer Space-Disk am Raumhafen des Faehrlinstituts abgesetzt. Als Thora erklärt, dass sie eine illegitime Tochter von Domuur da Zoltral ist, dem Oberhaupt des Khasurns da Zoltral in dieser Epoche, und ihre Familie von ihren Problemen nichts wissen soll, ist Engoll da Heskmar, der Chefmediker des Instituts, bereit, nicht allzu genau in den Akten nachzuforschen, was dort über Thora aufscheint. Doch er kann Thora keine Hoffnung machen. Derartige Fälle sind bekannt. Es gibt keine Behandlung und viel mehr als auf den Tod warten wird Thora nicht können. In Thoras Geist erscheint Tuale da Nirwor, Thora sieht plötzlich eine unbekannte Höhle vor sich und erklärt, dass sie eine Wallfahrt machen will.

Kopramir da Zoltral ist der ungeliebte Sohn von Domuur da Zoltral. Der Extrasinn seiner Zwillingsschwester Glendegor wurde bereits aktiviert. Ihr Vater hat sie immer für die Begabtere und Kopramir für einen Versager gehalten. Doch jetzt versucht Kopramir seinem Vater zu beweisen, dass er sehr wohl befähigt ist. Bei den vorangehenden Tests für die Ark Summia hat Kopramir viel zu wenige Punkte erreicht, um zugelassen zu werden. Doch für den letzten Test hat er ein Spiel namens Sop'harmar-Borth gewählt. Mit Hilfe einer Überbrückungsschaltung, die ihm von seiner Schwester, die auch als seine Ehrendienerin dabei ist, installiert wurde, kann er derart viele Punkte erreichen, dass er zugelassen wird. Rhina da Moritur, der Institutsleiterin, kommt das verdächtig vor, doch sie kann ihm nichts nachweisen. Als dann Kopramir seinem Vater die Nachricht verkündet, reagiert dieser wieder gleichgültig.

In der Nacht kommen Kopramir Zweifel, ob es wirklich klug ist, sich ohne entsprechende Fähigkeiten der Ark Summia zu unterziehen. Er versucht zu fliehen, wird aber von Rhina da Moritur entdeckt. Da taucht Thora auf. Sie erklärt, dass sie während ihrer Wallfahrt Gesellschaft haben wolle und dafür ihren Halbbruder ausgewählt habe. Sie fliegt mit dem verblüfften Kopramir los.

Thora hatte wiederholt Träume aus dem Leben von Tuale. Sie will Kopramir als Zeugen dabei haben, der ihren Freunden berichten soll, wie sie in die Nacht gegangen ist. Sie weiß aus Tuales Träumen, wohin sie fliegen muss, um zur Bruthöhle der Taa zu gelangen. Dort werden sie sofort von Taa umzingelt, die von Sieben-Offdar-Einunddreißig angeführt werden. Die Taa geleiten sie durch Höhlen, die von Knochen übersät sind, bis zu einer Höhle, in deren Mitte eine Stele steht. Aus dieser tritt eine Leuchtkugel, die die Gestalt von Tuale da Nirwor annimmt. Der Rest von Tuales Erinnerungen geht auf Thora und Kopramir über. Tuale gibt selbst zu, dass ihr Geist umgekippt ist. Sie will für jedes Opfer, das die Taa erleiden müssen, ein Gegenopfer erbringen. Sie befiehlt den Taa, Thora und Kopramir hinzurichten.

Kopramir löst den Schutzschirm an Thoras Gürtel aus und zündet eine Perkussionsgranate, die er am Eingang gefunden hatte. Die Explosion erfüllt den Raum. Danach ist die Projektion erloschen und die Feindseligkeit der Taa auch. Im Sterben bittet Kopramir Thora, sie solle seiner Schwester und seinem Vater erzählen, dass sie stolz auf ihn sein können, er hat Tuale erlöst. Nach dieser Begegnung ist Thora geheilt. Sie übergibt Kopramirs Leichnam seiner Schwester und sagt, dass sie sich in ihm getäuscht haben. Als sie dann zur SOL startet, meldet sich Perry Rhodan: Eine große Zahl von Raumschiffen wurde in der Nähe des Arkonsystems geortet und nimmt Kurs auf die inneren Welten.

Anmerkung

  • In Perry Rhodan Neo Band 72 »Epetrans Vermächtnis« ließ sich aus den Kalenderdaten errechnen (8000 Jahre vor Epetran + 6000 Jahre nach Epetran, Handlungszeit des Bandes 4000 v. Chr.), dass die Gründung des Faehrlinstituts etwa 12.000 v. Chr. erfolgte. Nun ist in diesem Band im Kapitel »Tuales Träume I« angegeben, dass Tuales Handlungszeit »Vor zwei Jahrtausenden« liegt. Dies macht dann mit Thoras aktueller Handlungszeit 8000 v. Chr. das Jahr 10.000 v. Chr. zum Gründungsjahr des Faehrlinstituts.