Virus-Orden

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Der Virus-Orden war die kontrollierende Instanz der virotronischen Vernetzung.

Geschichte

Im Jahre 427 NGZ befanden sich Terra und Luna innerhalb des Grauen Korridors und waren den Auswirkungen der sieben Plagen der Kosmokratin Vishna ausgesetzt. Deren Abschluss und Höhepunkt war die virotronische Vernetzung der Menschheit mit dem Virenimperium.

Noch vor dem Beginn dieser Vernetzung schuf Vishna aus der Substanz des Virenimperiums neben den notwendigen 10,4 Milliarden Virochips auch die Ordensmänner des Virus-Ordens. Jeweils etwa zwei- bis zehntausend Virochips sollten in ihrer Funktion und Aktivität der Kontrolle und Leitung eines Ordensmannes unterstehen. Die Gesamtzahl der Mitglieder der Ordensgemeinschaft dürfte deshalb etwa 1,5 Millionen betragen haben.

Als zukünftige Heim- und Wirkungsstätte wurde jedem Angehörigen dieser Bruderschaft ein ebenfalls aus Virensubstanz gefertigter Zeitturm zur Verfügung gestellt.

Erscheinungsbild

PR1173Illu 2.jpg
Ordensmann (vorne)
Zeittürme (hinten)

Heft: PR 1173 – Innenillustration 2
© Heinrich Bauer Verlag KG

Obwohl sie von humanoider Gestalt waren, wirkten die mit einem eigenen Bewusstsein ausgestatteten, relativ großen, dabei jedoch sehr hageren Ordensmänner überaus geheimnisvoll. In ihre grüne Staubkutte gekleidet, ließ die stets über den Kopf gestülpte Kapuze keinen Blick auf ihr Gesicht zu. Stattdessen zeigte sich darunter lediglich tiefes, wesenloses Schwarz, in dem unaufhörlich weiße Lichter aufblitzten. (PR 1172)

Aufgabenstellung

Nach dem Erhalt des entsprechenden, von Vishna aus dem Virenhorst ausgesandten Signals, initiierten die Ordensmänner die ersten Datenströme vom Virenimperium zu den Virochips, und setzten so die virotronische Vernetzung in Gang. (PR 1172)

Von nun an hatten sie zwei Anforderungen zu erfüllen:

  • Einerseits oblag es ihnen, mithilfe ihrer Zeittürme historisch-kosmologisch bedeutsame Informationen aufzuspüren und dem Virenimperium zur weiteren Verarbeitung zur Verfügung zu stellen. Dazu diente ihnen der Zeitschacht in ihrem jeweiligen Turm. Indem sie in ihn hinab stiegen, waren sie in der Lage, Einblicke in die unterschiedlichsten Epochen der Geschichte zu nehmen. Relevanz besaßen dabei vor allem solche Daten, die dem Virenimperium bei der Berechnung der Antwort auf die dritte Ultimate Frage von Nutzen sein konnten. (PR 1172)
  • Die zweite, und eigentliche Hauptaufgabe der Ordensmänner aber war die Kontrolle sowie die Direktion der virotronischen Vernetzung. Dabei gewährleisteten sie nicht nur die fehlerfreie Funktion der Virochips, sondern mussten in Form einer Rückkopplung auch mit der Auswahl folgerichtiger, neuer Datenströme auf die Berechnungen der auf den Chips aktiven Sturmreiter reagieren. Auch wenn das Virenimperium die oberste Instanz der Vernetzung darstellte, wurde durch diese Aufgabenzuweisung der Prozess der Informationsverarbeitung durch den Virus-Orden bestimmt. (PR 1172)

Niedergang des Ordens

Diese interaktive Beziehung zwischen Virochip und Ordensmann stellte sich aber auch relativ schnell als die Schwachstelle im System der virotronischen Vernetzung heraus.

Bereits seit dem Beginn der Vernetzung befand sich Ernst Ellert als Gefangener auf der Nullsohle des Zeitturms von Stein Nachtlicht. Nachdem der Teletemporarier das Vertrauen des Ordensmannes gewonnen hatte, gelang es ihm, mit den Sturmreitern auf den von Stein Nachtlicht kontrollierten Virochips in Kontakt zu treten und sie aus ihrem tranceartigen Zustand, in dem sie ihrer Tätigkeit nachkamen, zu befreien. Sich ihrer selbst und ihres Schicksals nun bewusst, begannen sie damit, die Datenströme zu manipulieren und dadurch regelrechte Informationsstürme auszulösen. Durch dieses eigenständige Wirken lösten sich mehr und mehr Sturmreiter aus ihrer Trance. Dieser Umstand, die innere Einstellung der Sturmreiter, sowie die spezielle, biopsychische Form der Vernetzung führten dazu, dass Stein Nachtlicht zwangsläufig zu einem Verbündeten der Terraner wurde, sobald sich mehr als die Hälfte der Vernetzten der Steuerung und Kontrolle des Ordensmannes entzogen hatten.

Dieser Prozess blieb jedoch nicht auf den Virochip-Block von Stein Nachtlicht beschränkt, sondern griff rasend schnell auf viele andere über. Erst, als nahezu ein Drittel der Ordensmänner auf diese Weise die Seite gewechselt hatte, entschloss sich Vishna zum Eingreifen. Aber auch die Kämpfer, die sie gegen die Sturmreiter ausschickte, konnten den Fortgang der Ereignisse nicht mehr in ihrem Sinne verändern.

Dennoch war es nicht diese Entwicklung, die letztendlich zur Auflösung des Ordens führte. Zwischenzeitlich war es dem Kosmokraten Taurec gelungen, sich wieder mit seinem Schatten Chthon zu vereinigen und so seine eigentliche Stärke zurückzugewinnen. Während einer rein mental geführten Auseinandersetzung der beiden Kosmokraten gelang es Taurec, Vishna wieder auf die Seite der Ordnungsmächte zu ziehen. Derart geläutert, zeigte sich Vishna bereit, die Folgen ihrer Plagen auf Terra zu beseitigen. Da dies natürlich auch die virotronische Vernetzung einschloss, gingen die Ordensmänner wieder im Virenimperium auf.

Bekannte Ordensmänner

Durch ihre Aktivitäten erlangten vor allem folgende Ordensmänner einen relativ hohen Bekanntheitsgrad:

  • Stein Nachtlicht, der auch über das Ende der virotronischen Vernetzung hinaus seine individuelle Körperlichkeit bewahren konnte. (PR 1173)
  • Qual Kreuzauge hielt auf der Nullsohle seines Zeitturms Chthon gefangen. Durch die entfachten Informationsstürme löste sich sein Zeitturm regelrecht auf und Chthon konnte entkommen. (PR 1173)
  • Zart Fugrecht (PR 1174)
  • Blink Rauhmann (PR 1174)
  • Weih Sternblick und (PR 1174)
  • Sporn Zahnzeit gehörten zu den ersten Ordensmännern, die aufgrund der eingetretenen Entwicklung auf die Seite der Sturmreiter überwechselten. (PR 1174)
  • Stahl Flammkern und (PR 1175)
  • Herz Gutbrecht befreiten Ernst Ellert mithilfe von Stein Nachtlicht aus dessen Zeitturm. (PR 1175)
  • Staub Sinnhelfer riet Vishna zu Gegenmaßnahmen im Kampf gegen die Opposition der rebellierenden Sturmreiter. (PR 1174)
  • Grau Worttreu - Obwohl er bis zuletzt treu zu Vishna stand, bewirkte er durch seine Unfähigkeit zu lügen, dass sich Chthon, obwohl er eigentlich seine Individualität erhalten wollte, wieder mit Taurec verband. Erst dadurch wurde der Kosmokrat in die Lage versetzt, Vishna zurück auf die Seite der Ordnungsmächte zu ziehen. (PR 1174)

Quellen

PR 1172, PR 1173, PR 1174, PR 1175