Mann aus Glas

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Überblick
Serie: Perry Rhodan Neo (Band 200)
Neo200.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Zyklus: Die Solare Union
Titel: Mann aus Glas
Autor: Rüdiger Schäfer / Rainer Schorm
Titelbildzeichner: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erstmals erschienen: Freitag, 17. Mai 2019
Handlungszeitraum: 2060; November 2088
Handlungsort: Castorsystem; Denebsystem
Zusätzliche Formate: E-Book, Hörbuch
Leseprobe: Leseprobe.png © Heinrich Bauer Verlag KG
Hörprobe: Hörprobe.png © Eins A Medien GmbH, Köln

Kurz­zusammen­fassung

Im Jahr 2088 trifft der Oproner Merkosh im Castorsystem ein und erweist sich nach anfänglichen Missverständnissen als friedliches, wissensdurstiges Wesen. Die Rhodan-Brüder Tom und Farouq Rhodan da Zoltral sind dem sogenannten Drusenkartell auf der Spur, stoßen dabei jedoch auf einer chinesischen Kolonie auf den ehemaligen Obmann von Plophos, Iratio Hondro, der offenbar eine Mutantenfähigkeit besitzt.

Handlung

Im Jahr 2060 entdeckt ein terranischer Prospektor auf dem Planeten Rumal die extrem starken Geminga-Schwingkristalle. Diese erhielten ihren Namen aufgrund eines Impulses, den sie bei Aktivierung aussenden, der an den des gleichnamigen Pulsars erinnert.

Im November 2088 ist der Frachter KRAXN auf dem Weg nach Olymp. Hierzu ist eine Passage durch den Situationstransmitter geplant. Zuvor findet eine Überprüfung durch den Zoll statt, welcher allerdings nichts findet. Auf der KRAXN wird, gut getarnt, die NATHALIE geschmuggelt. Es handelt sich um ein kleines Spezialraumschiff mit hochgezüchteter Technik – das Einsatzschiff der Brüder Thomas und Farouq Rhodan da Zoltral. Die Brüder sind Agenten der legendären Abteilung III und im direkten Auftrag von Nike Quinto unterwegs. Sie sollen auf Olymp nach Hinweisen auf das sogenannte Drusenkartell suchen, welches illegalen Handel mit Geminga-Drusen betreibt. Das Kartell scheint sich über große Teile der bekannten Milchstraße zu verteilen. Sie haben dabei Unterstützung durch den Kapitän der KRAXN, Daan Meynster, der ihnen mit seiner Erfahrung wertvolle Hinweise liefern kann. Nach der Zolluntersuchung erfolgt der Sprung durch den Transmitter. Der Durchgang durch einen Situationstransmitter ist inzwischen durch sogenannte Isolationskokons auch für nicht Unsterbliche zu überleben, wenn auch sehr unangenehm.

Im Castorsystem aktiviert sich die Empfangsstation des Situationstransmitters außerplanmäßig und selbstständig. Es wird die höchste Alarmstufe »Fall Ares« ausgerufen und die Wachflotte nähert sich dem aktivierten Transmitterring. Die RACCOON, ein Kreuzer der Flotte, schleust Dragonflys der neusten Baureihe aus, eine davon gesteuert von Melik Dumanoglu, einem jungen, hitzköpfigen Raumsoldaten. Der Transmitter gibt plötzlich zwei starke Impulse ab.

Die KRAXN materialisiert gemeinsam mit der NATHALIE etwa zeitgleich zu Fall Ares. Sie bleiben weiter unerkannt und der Alarm gilt offenkundig nicht ihnen. Tom und Farouq können dementsprechend wie geplant mit ihren Nachforschungen fortfahren.

Die CREST II, das neue Einsatzschiff des Protektors, kehrt von seinem ersten Testflug zurück in das Solsystem. Die Kommandantin Thora Rhodan da Zoltral befiehlt den Anflug auf Luna, um dort das Schiff durchchecken zu lassen. Conrad Deringhouse, ihr Vorgänger, befindet sich inzwischen gemeinsam mit seiner Ehefrau Gabrielle Montoya im Ruhestand. Auf der Erde gehören fast die Hälfte aller Staaten zur Terranischen Union, ein weiteres Viertel ist zumindest assoziiert. Probleme bereiten noch die Staaten, welche sich hauptsächlich um China sammeln und den chinesischen Block bilden. Die TU hat in den letzten Jahrzehnten acht Kolonien gegründet, woraus sich letztlich am 12. Mai 2061 die Solare Union konstituiert hat, deren Präsident der noch immer rüstige und aktive Maui John Ngata ist. Durch das Variable Genome Project wurden die Kolonisten an die Umweltbedingungen der Kolonialwelten angepasst, was auf Terra insgesamt eher umstritten ist. Weiterhin existieren zwei chinesische Kolonien, welche unabhängig von der Solaren Union in Eigenregie verwaltet werden. Perry Rhodan und Ngata werben seit dem Ende des ANDROS-Konflikts für eine komplett geeinte Menschheit. Während des Anfluges auf Terra meldet sich Reginald Bull bei Rhodan und informiert ihn über den Fall Ares im Castorsystem. Die CREST II bricht umgehend dorthin auf.

Dumanoglus Dragonfly wurde von einer Hyperschockwelle getroffen, deren Wucht die Masse von zehn Ultraschlachtschiffen vermuten lässt. Anmessbar ist jedoch nur ein kleines, annähernd kugelförmiges Objekt mit einem Durchmesser von etwa sechs Metern. Es wirkt leicht »plattgedrückt«. Nach zwei Stunden ereignislosen Wartens erhält der junge Raumpilot die Erlaubnis, eine erste Aufklärung bis auf eintausend Kilometer Nähe zu fliegen.

Die Rhodanbrüder suchen eine Freifahrerkneipe auf Olymp auf, wo sie Zeuge einer Prügelei zwischen einem Epsaler und einigen Freifahrern werden. Der Wirt spricht Meynster an und stellt ihm ein Geschäft für das Kartell in Aussicht. Er soll zwanzig Drusen bester Qualität schmuggeln. Die Aktivierung löst ein starkes Echo aus. Tom und Farouq hoffen damit das sogenannte Ursprungsnest der Drusen finden zu können. Zurück auf der NATHALIE erhalten sie jedoch zunächst eine Prioritätsnachricht von Nike Quinto, welcher ihnen aufträgt, sich umgehend in der diplomatischen Vertretung des chinesischen Blocks zu melden.

Als die CREST II das Castorsystem erreicht, nähert sie sich umgehend dem alarmauslösenden Transmitterring und somit dem fremden Objekt an. Mit Hilfe von Dumanoglu werden Sonden ausgeschleust, welche sich dem Objekt bis auf Direktkontakt nähern. Das Objekt scheint organisch zu sein und zeigt weiterhin keinerlei Reaktion. Plötzlich meldet sich jedoch per Funk eine schrille Stimme. Der Anrufer nennt sich Merkosh und behauptet in friedlicher Mission zu kommen. Er bittet um Gastfreundschaft.

Die Auswertung des Drusen-Echos ergibt, dass es aus dem Wikipedia-logo.pngSternbild Schwan gekommen ist, in welchem auch die chinesische Kolonie Deneb liegt. In der diplomatischen Vertretung Chinas treffen die Rhodan da Zoltrals auf den Kulturattaché Wong Fèng sowie auf Ngata, welcher allerdings nur inoffiziell dort ist. Sie erfahren, dass die Deneb-Kolonie nicht mehr auf Hyperfunkanrufe reagiert. Der Grund dafür ist unklar. Sie bekommen von Ngata den Auftrag, Deneb anzufliegen und nach dem Rechten zu sehen. Wong Feng scheint große Angst zu haben. Die NATHALIE geht getarnt und ohne die KRAXN durch den Transmitter Richtung Deneb.

Der erste Kontakt mit Merkosh wird durch Rhodan persönlich gesteuert. Der Fremde möchte an Bord der CREST II kommen. Rhodan berät sich mit seiner Frau und der Kommandantin des Schiffes sowie dem Sicherheitschef Nakamura. Entgegen deren Empfehlung gibt er Merkosh einen Vertrauensvorschuss und bittet ihn, in einer Stunde an Bord zu kommen. Nachdem alle denkbaren Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden, schleust Merkosh mit seinem Schiff in die CREST II ein. Während sich der Fremde annähert, denkt Rhodan über das kontinuierliche Versagen aller Halatontechnologie nach. Seit dem Schließen der großen Ruptur lässt die Leistung solcher Geräte zunehmend nach und Rhodan vermutet, dass auch die Zellaktivatoren irgendwann betroffen sein könnten. Merkoshs Schiff ist ortungstechnisch nicht greifbar und auch der Ilt Gucky kann den Fremden in seinem Schiff nicht espern. Merkosh entsteigt seinem Schiff. Der Fremde erscheint gläsern, ist etwa zwei Meter groß, dünn und statt eines Mundes besitzt er einen ausstülpbaren Rüssel sowie zwei große, komplett grüne Augen. Ohren und Nase sind nicht sichtbar. Ein erstes, freundliches Gespräch erfolgt und Rhodan lädt Merkosh ein, in einem Konferenzsaal mit dem Austausch fortzufahren. Dort werde auch eine Erfrischung bereitstehen.

Die NATHALIE erreicht das Denebsystem. Die Sonne Deneb ist ein blauer Riese mit dem zweihundertfachen Durchmesser von Sol. Die Kolonie schweigt weiterhin, reagiert nicht auf die Funkanrufe der beiden. Es ist außerdem weder Flug- noch Individualverkehr auf dem Planeten anmessbar. Auf die Landeanfrage erfolgt ebenso wenig eine Antwort. Sie entschließen sich trotzdem zu landen.

Im Konferenzsaal erleben die Anwesenden Seltsames: Merkosh greift zu einer Banane, zerreibt sie sich auf der Brust und absorbiert sie. Offenbar nehmen Wesen seiner Art so Nahrung auf. In einem langen, guten Gespräch erklärt Merkosh, dass er ein Oproner sei und für das Omnitische Compariat friedlichen Kontakt herstellen möchte. Sein Volk sei im Ahaikusystem beheimatet, welches sich etwa 20.000 Lichtjahre von Terra entfernt befinde. Er bittet weiterhin darum, sich unbefristet auf der CREST II aufhalten zu dürfen, um die Menschen besser kennenzulernen. Im Gegenzug lädt er Rhodan und Begleiter seiner Wahl ein, seine Heimatwelt kennenzulernen. Ihm wird eine Kabine zugewiesen und die Genehmigung erteilt, vorerst unbefristet zu bleiben. Die terranischen Experten rätseln währenddessen über ihren Besucher. Er ist nur schwer messtechnisch zu analysieren, ist massiv strahlungsresistent. Sie vermuten, dass er von Wasserbewohnern abstammt, kommen ansonsten jedoch nicht weiter. Thora ist weiterhin misstrauisch, während Rhodan ihm vertrauen möchte. Zwei Stunden später werden verschiedene Diebstähle auf der CREST II gemeldet.

Tom und Farouq finden auf der Kolonie viele Tote, welche zudem genetisch missgestaltet erscheinen. Offenbar ist der Genpool der chinesischen Siedler zu klein gewesen. Die Todesursache liegt jedoch nicht darin begründet. In einem Supermarkt treffen sie auf eine Überlebende, welche sich als Jessica Tekener vorstellt. Sie ist auf der Suche nach ihrem Bruder Ronald. Plötzlich werden die drei mit Strahlwaffen angegriffen.

Auf der CREST II sind unterschiedlichste Dinge verschwunden, wie Orchideen, Ersatzteile oder andere, teilweise sehr persönliche aber wertlose Gegenstände. Der Verdacht fällt naheliegender Weise auf Merkosh, der aber laut Videoüberwachung seine Kabine nicht verlassen hat. Thora und Nakamura sind weiter argwöhnisch, gehen aber mit in das folgende Gespräch mit Merkosh. Vor diesem folgt jedoch eine kurze Besprechung mit Anson Argyris, dem Kaiser von Olymp, zur Situation im System. Rhodan erfährt, dass seine Söhne kurzzeitig ebenfalls anwesend waren. Bei dieser Information muss er an Nathalie denken, welche im Jahr 2080 auf Olymp verschollen ist. Außerdem denkt er an die zehn »Winterschlaf-Zellaktivatoren«, welche Avandrina di Cardelah den Terranern als Geschenk hinterlassen hat und daran, dass diverse Weggefährten die Geräte abgelehnt haben. Darunter waren neben Julian Tifflor, Conrad Deringhouse, Autum Legacy und Maui John Ngata auch seine Söhne Tom und Farouq. Beim anschließenden Gespräch mit Merkosh wirkt dieser verhaltensverändert und wirr. Nach kurzer Zeit muss das Gespräch abgebrochen werden und Rhodan berät sich stattdessen mit Rufus Darnell, dem Chefingenieur der CREST II. Dieser hat das sogenannte Vitron – Merkoshs Raumfahrzeug – untersucht. Jedoch haben auch diese Untersuchungen keine neuen Erkenntnisse gebracht. Als Rhodan zurück in seiner Kabine ist, hört er Geräusche aus dem Schlafzimmer. Er vermutet zunächst, dass Thora vor ihm zurückgekehrt sei, verwirft diesen Gedanken jedoch schnell wieder. Mit einem Paralysator bewaffnet schleicht er sich in das Zimmer.

Der Angriff auf Tom, Farouq und Jessica Tekener erfolgt durch Kolonisten, ist jedoch sehr ungenau und damit leicht abzuwehren. Es stellt sich in der Folge heraus, dass Tekener eine Privatermittlerin im Auftrag der Chinesen ist, aber nebenher tatsächlich auch ihren Bruder sucht. Sie berichtet, dass sich die Kolonie fest in der Hand des Kartells befand, als plötzlich eine Veränderung mit den Kolonisten geschah. Sie wirkten auf einmal dehydriert, zeigten wandernde Hautflecken und machten den Eindruck, unter Suggestion oder Hypnose zu stehen. Die drei Terraner beschließen zum Rathaus zu gehen, welches das Hauptquartier des Kartells darstellt. Dort finden sie eine etwa zwei Meter durchmessende Riesendruse, welche starke Kopfschmerzen auszulösen scheint. Vorsichtshalber ziehen sie sich zur NATHALIE zurück. Der Kopfschmerz wird jedoch immer stärker und Tekener scheint beeinflusst zu werden. Sie fordert das Schiff auf, sich zu öffnen. Tom und Farouq merken, dass der Druck immer stärker wird, können jedoch noch widerstehen. Zum Schein spielen sie jedoch mit, als ein Mann erscheint, der sich als Iratio Hondro vorstellt. Er will das Schiff für sich haben, kann jedoch von Tom überzeugt werden, dass die NATHALIE, da sie ein Spezialschiff darstellt, nur von zwei ausgebildeten Piloten geflogen werden kann. Da Hondro erkennt, dass er Tekener dazu nicht benötigt, will er sie dazu bewegen, sich selbst zu erschießen. Kurz bevor er sie zum Abdrücken bringen kann, wird er von Tom und Farouq paralysiert. Der psychische Druck fällt von allen ab. Tom und Farouq, denen die Vorgänge im Denebsystem nicht geheuer sind, lösen das Cassandra-Protokoll aus, einen direkten Notruf an den Protektor.

Der Eindringling erweist sich tatsächlich als Merkosh, welcher gerade in Thoras Wäsche herumkramt. Als Rhodan ihn zur Rede stellt, ist er untröstlich und erklärt, dass persönlicher Besitz seinem Volk völlig fremd sei. Er berichtet weiterhin, dass er in der Lage ist, sich mit spezieller Quantentechnologie unsichtbar und unortbar zu machen. Sein seltsames Verhalten in der vorherigen Besprechung begründet er damit, dass er den terranischen Wein probiert habe, ohne zu wissen, dass er für sein Volk giftigen Alkohol enthält. Er verspricht Besserung sowie die Rückgabe aller entwendeten Gegenstände. In diesem Moment erhält Rhodan die Meldung über den Hyperfunkruf unter dem Cassandra-Protokoll.

Die CREST II sammelt im Denebsystem die NATHALIE ein. Rhodan erkennt Hondro als vor drei Jahren abgesetzten, korrupten Obmann von Plophos wieder, der im Anschluss untergetaucht ist. Angeblich hat er auch seine eigene Familie ermordet. Er bietet China unbürokratische Hilfe bei der Räumung der Kolonie an und die CREST II kehrt in das Solsystem zurück.

Tom, Farouq und Jessica Tekener rätseln über die Vorkommnisse der letzten Tage und darüber, ob es eine Verbindung zwischen den Fähigkeiten von Iratio Hondro und der gefundenen Riesendruse geben könnte. Außerdem fragen sie sich, wo Nathalie und Jessicas Bruder Ronald abgeblieben sind. Auf der Denebkolonie befand er sich jedenfalls nicht. Der noch immer paralysierte Iratio Hondro wird zur weiteren Untersuchung nach Mimas gebracht.