Extrasinn

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Begriffsklärung Dieser Artikel beschreibt den Begriff der klassischen Perry Rhodan-Serie. Für den Begriff der Perry Rhodan Neo-Serie, siehe: Extrasinn (PR Neo).
Für die Sonderbeilage, siehe: Atlans Extrasinn.

Der Extrasinn (auch Extrahirn genannt) ist beheimatet in einem normalerweise brachliegenden Gehirnteil der Arkoniden, einem zusätzlichen Schläfenlappen, genannt Logiksektor, der durch eine mehrstündige hyperenergetische Aufladung mit fünfdimensionalen Impulsen in einem Faehrl-Institut aktiviert werden kann. Dieser Erweckungsvorgang wird nur bei Absolventen der dritten Stufe der ARK SUMMIA durchgeführt.

Übersicht

Aktivierung

Schon früh in der arkonidischen Geschichte stellten Parawissenschaftler fest, dass das zusätzliche Hirnfragment in ferner Vergangenheit selbstständig agieren konnte. Damit waren unter anderem solche Eigenschaften gemeint, die in den Bereich der tierischen Instinkte und Begabungen fallen. Aber wichtiger war die Fähigkeit des Gehirnsektors, Gegebenheiten aller Art zu erfassen, logisch zu analysieren und einzuordnen. Insbesondere in den hektischen und unübersichtlichen Situationen eines Raumgefechtes ermöglicht es der Extrasinn, die vielfältigen Daten und Geschehnisse zu überblicken, folgerichtig einzuordnen und entsprechend zu handeln.

Anmerkung: In PR-Arkon 10 wird beschrieben, wie anhand von Untersuchung an arkonidischen Leichen festgestellt wurde, dass sich der zusätzliche Hirnsektor irgendwann zwischen 2000 da Ark und 3000 da Ark gebildet hatte. Bei Leichen vor der Zeit von 2000 da Ark ließ sich eine solche Hirnregion nicht nachweisen.

Vor Beginn der Archaischen Perioden forschte ein Wissenschaftler namens Sarro in einem Faehrl genannten Forschungszentrum auf Iprasa an dieser besonderen, bis dato inaktiven Hirnregion. Sarro versuchte diese Gehirnregion zu aktivieren, doch als die Archaischen Perioden begannen, musste er sich von Iprasa nach Arkon I zurückziehen. Auf Iprasa ließ Sarro in seinem Faehrl Informationen zurück, die es Forschern folgender Generation ermöglichen sollten, seine Forschungen wieder aufzunehmen. (PR-Arkon 10)

Gegen Ende der Archaischen Perioden, etwa um 3660 da Ark, entdeckte der Hirtenjunge Sidhar Sarros Faehrl auf Iprasa. Sidhar nahm Sarros Forschungen wieder auf, und es gelang ihm nach Jahren mühsamen Forschens und mit Unterstützung der Gijahthrakos, eine Maschine zu entwickeln, um die inaktive Hirnregion zu aktivieren, die zunächst Sarro-Region oder Sarro-Sektor, später dann aber Extrasinn oder Logiksektor genannt wurde. Da sich bei ersten Experimenten herausstellte, dass nicht alle Arkoniden für eine Aktivierung geeignet waren und dass eine Aktivierung bei ungeeigneten Arkoniden zu schweren Hirnschäden führen konnte, entwickelte Sidhars Assistentin Laniri ein Auswahlverfahren, mit dem sich feststellen ließ, ob ein Arkonide für eine Aktivierung des Extrasinns geeignet war: das spätere ARK SUMMIA. Nach dem Ende der Archaischen Perioden verbreiteten sich Sidhars und Laniris Methoden im gesamten arkonidischen Reich. (PR-Arkon 10)

Eine solche Maschine befand sich auf dem Planetoiden Kusma. Ihr Aussehen wird als verwirrend beschrieben. Es gab einen Quader mit einem schlanken Auswuchs, geformt wie der Kopf eines Tapirs, kegelförmige Türme, Metallschlangen, Torbögen und zehn Meter hohe scharfe Metallblätter, die in einer Spirale endeten. (PR 122)

In der Blütezeit des Großen Imperiums kamen nur ausgesuchte und einflussreiche Arkoniden in den Genuss der Aktivierung. Hierzu mussten sie eine Vielzahl von Prüfungen (die drei Stufen der ARK SUMMIA) durchstehen.

Auch im Kristallimperium wurde die ARK SUMMIA verliehen.

Im 15. Jahrhundert NGZ gelang nur bei zwei von drei Arkoniden die erfolgreiche Aktivierung des Extrasinns. (PR-Arkon 3, S. 5)

Folgen einer fehlgeschlagenen Aktivierung

Als Folge einer fehlgeschlagenen Aktivierung konnten Gehirnschäden auftauchen. So litt etwa Tormanac da Hozarius ab seinem 130. Lebensjahr an Morbus Khesdar, einer degenerativen Krankheit. (PR 2717)

Funktionen

Ab der Aktivierung ist der Extrasinn seinem Träger ein stetiger Mahner, Warner und Ratgeber. Die Kommunikation erfolgt dabei auf telepathischem Weg. Die Aussagen des Extrasinns werden als leises Wispern im Bewusstsein vernommen. Der Extrasinn kann jedoch auch völlig unabhängig und von seinem Träger unbemerkt denken und auf mentalem Weg mit anderen telepathisch begabten Wesen kommunizieren.

Nicht wenige Extrasinne bezeichnen ihren Wirt mit »Narr«. Besonders bekannt ist in diesem Zusammenhang der Extrasinn Atlans, der dies regelmäßig tut, möglicherweise aus jahrtausendelanger Gewohnheit. Hinzu kommen bei Atlan zuweilen ausgesuchte Gehässigkeiten. Allerdings plagen sich auch andere Arkoniden, wie etwa Joriega da Zogeen und Bostich I. mit ihrem eigensinnigen Extrasinn. Atlans Extrasinn spricht im Hinblick auf seine Aktivierung auch von einer Geburt. Es ist anzunehmen, dass er sich mit zunehmender Lebensdauer immer selbstständiger fühlt.

Eine weitere Folge der Extrasinn-Aktivierung ist das fotografische Gedächtnis (PR 2), das bei längerer Lebensdauer zu Erinnerungsstaus führen kann. Es kommt dann bei bestimmten äußeren Reizen zu einem Erinnerungsschub, das heißt den Zwang, über Erlebnisse der Vergangenheit zu berichten.

Vereinzelt kann es zur Aktivierung latenter Paragaben kommen. Beispielsweise erhielt der Arkonide Crest da Zoltral durch die Aktivierung latente telepathische Fähigkeiten. (Blauband 14, S. 189)

Arkoniden mit aktiviertem Extrasinn sind ferner in der Lage, durch Willenskraft einen Monoschirm zu erzeugen. Dabei handelt es sich um eine Bewusstseinssperre, mit der ein Arkonide seine Gedanken vor einem Telepathen abschirmen kann; ein dumpfes Ziehen in der hinteren Schädelpartie warnt den Träger vor telepathischen »Angriffen«. (PR 50) Dagor-Meditationstechniken können die Errichtung eines Monoschirms erleichtern.

In extremen, bewusstseinsbeeinflussenden Situationen kann der Extrasinn unabhängig vom Wachbewusstsein agieren und so dem verwirrten Bewusstsein seines Wirtes einen festen Bezugspunkt bieten.

Der Extrasinn ist nicht so konzipiert, dass er seinen Träger anlügt oder ihn willentlich täuscht, sondern im Gegenteil ihm genau so die Wahrheit sagt, wie er sie sieht. Dies ist ein Grund, warum der Träger eines Extrasinns eine extrem robuste Psyche haben muss, denn er muss jederzeit die Wahrheit verkraften können, auch die unangenehme. (PR 966)

Arkoniden mit einem hohen Lerc-Grad können in Ausnahmefällen einen »multipel personalisierten Extrasinn« ausbilden. Bei diesen Personen entsteht eine Art gespaltene Persönlichkeit. Es ist jedoch noch niemals vorgekommen, dass der fehlgeleitete Extrasinn den gemeinsamen Körper dominiert hätte. (Monolith 1)

Extrasinn ist gegen den Hyperlicht-Effekt anfällig und hat unter dessen Einfluss eine deutlich verminderte Leistungsfähigkeit. (PR 2979, S. 22)

Nebenwirkungen

Neben den erwähnten nervenzehrenden Nebenwirkungen kommt es auch zu körperlichen Auswirkungen. Beim verstärkten Ansprechen des Logiksektors bei Atlans Erzähl-Zwang vermindert sich die Durchblutung der Gesichtshaut, so dass es zu sichtbarer Blässe kommt. Zudem kann es zu allgemeiner Kreislaufschwäche kommen. Auch ist beim inneren Dialog ein geistesabwesender Blick, ein In-sich-hinein-Hören zu beobachten.

Eigenständige Entität

   ... todo: Atlan 428 - Atlan 435 ...

Zumindest Atlans Extrasinn konnte getrennt von seinem Träger existieren und muss als eigenständige (körperlose) Wesenheit betrachtet werden. Im Jahr 3600 entriss ANTI-ES Atlan den Extrasinn und schleuderte diesen in die Leere der Namenlosen Zone, um ihn zu vernichten. Der Extrasinn wurde von Wöbbeking gerettet und zur Basis des Ersten Zählers zurückgebracht. Dort vereinigten sich Teile Wöbbekings und des Extrasinns zur neuen Entität Chybrain. Der Extrasinn wurde vorübergehend von der Quelle der Jenseitsmaterie beherbergt und später wieder mit Atlan vereinigt. (Atlan 600)

Einige Zeit später konnte sich der Extrasinn erneut von Atlan lösen, nachdem er sich mit den Energien des Spinars aufgeladen hatte. Der Extrasinn konnte sich in den Körper des Lebewesens Kik versetzen. ANTI-ES hegte den Plan, den Extrasinn zum Steuergehirn eines seiner Manifeste zu machen, hierzu kam es jedoch nicht. Der Extrasinn vereinigte sich nach kurzer Zeit wieder mit Atlan. (Atlan 616)

Bekannte Arkoniden mit aktiviertem Extrasinn

Künstlicher Extrasinn

Auf Rudyn entwickelten der Humanmediker Vitali Vagansk und der Nanosensoriker Derius Manitzke aus einer fixen Idee heraus innerhalb von zehn Jahren einen künstlichen Extrasinn mit dem Ziel, diesen allen Bewohnern der Zentralgalaktischen Union zur Verfügung zu stellen und diese damit weit über den Stand der restlichen Sternenvölker zu heben.

Die Idee der Entwicklung des künstlichen Extrasinns kam den beiden Männern, als sie im Jahr 3092 eine Rede Lordadmiral Atlans verfolgten, der durch seinen bei der ARK SUMMIA aktivierten Extrasinn große Erfolge feiern konnte.

Vitalis Spezialgebiet ermöglichte es, die Technologie der Balpirol-Halbleiter einzusetzen. Die Schwierigkeit lag darin, die Bioponblöcke so stark zu verkleinern, dass sie in subkutanen Regionen des Kopfes unter der Haut und im Gewebe des Trägers eingesetzt werden konnten. Die Hirnaktivität ersetzte die Bioplasma-Komponenten der hypertoyktischen Verzahnung. Steuerprozesse wurden von hochauflösenden Nanokameras, Richt- und Breitbandmikrofonen, Wärmedetektoren, olfaktorischen Sensoren und kinesthetischen Berührungsarealen bewerkstelligt. Die Mikro-Biopositronik wertete die angelieferten Daten aus und übermittelte die Ergebnisse der Berechnungen direkt an das Trommelfell.

Als Träger des künstlichen Extrasinns, der von Vitali auf den Eigennamen Cary getauft wurde, wurde Derius Manitzke ausersehen. Vitali Vagansk musste auf die Einflüsterungen verzichten, da nur er in der Lage war, eventuell auftretende Schwierigkeiten zu beseitigen.

Am 11. August 3102 um 13:01 Uhr schaltete Derius den bei ihm implantierten Extrasinn ein und stieg durch ihn innerhalb kürzester Zeit zum persönlichen Berater der Generalkalfaktors Ponter Nastase auf. Bei einem Gefecht starben beide, und die Zukunft des künstlichen Extrasinns ist ungewiss. (Rudyn 3)

Quellen