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Heerun war der Wasserrichter der Valaser auf dem Weltenfragment Dorkh.
Erscheinungsbild
Er war größer als die anderen Valaser, der Schädel kahl und von brauner Farbe. Seine Augen waren so schmal, dass man von ihnen nur zwei scharfe Schlitze sah. Von der Nase bis zu den Mundwinkeln verliefen ausgeprägte Falten. (Atlan 457)
Heerun bewegte sich mit der Eleganz eines jungen Mannes, obwohl er schon recht alt war. Das Geheimnis lag darin, dass die Valaser einen Teil ihrer Lebensenergie auf ihr Oberhaupt übertragen konnten, was dieses sehr lange leben ließ. (Atlan 457)
Geschichte
Bereits als die Valaser noch in Gojarah lebten, war er schon Wasserrichter und damit die höchste Autorität seines Volkes. Er war unzufrieden mit der Stellung seines Volkes, das den Händlern von Varlan Tribut in Form von Kriegsdiensten leisten musste, obwohl es viel wohlhabender war. Eines Tages wandte er sich deshalb an die SCHLOSSHERREN, setzte ihnen seinen Standpunkt auseinander und erhielt die Zusage, dass sie demnächst einen anderen Stellenwert bekommen würden. Die Händler erfuhren davon und schäumten vor Wut. (Atlan 457)
Seine Tochter Cheffryn erbrachte, wie auch andere Mädchen und Frauen, Botendienste für die Händler von Varlan. Aufgrund ihres Ehrgeizes brachte sie sich selbst das Lesen und Schreiben bei. Als sie damit prahlte, beschloss der Händler Klaechar, sie für eine Intrige zu verwenden. Er diktierte ihr einen Brief an Heerun, in dem stand, dass die Valaser die »unberührbare Stadt« Turgan angreifen sollten. Cheffryn hielt das für einen Scherz und schrieb es auf, weigerte sich dann aber, den Brief wie verlangt zuzustellen und rannte davon. Klaechar beauftragte eine andere Valasia, die nicht lesen konnte, und der Brief erreichte sein Ziel. (Atlan 457)
Heerun wurde misstrauisch und fragte bei den Händlern von Varlan nach, ob der Befehl wirklich ausgeführt werden sollte. Diese verlangten Gehorsam und drohten mit ihrer Vernichtung, wenn sie nicht gehorchten. Sie errichteten ein Netz aus Lügen und Verleumdungen, und die SCHLOSSHERREN bekamen Wind davon. Bei einer Verhandlung bestritt Klaechar, den Brief diktiert zu haben. Cheffryn wurde beschuldigt, das Volk der Valaser ins Unglück gestürzt zu haben. Die Händler verlangten ihren Tod durch eine Riesenspinne, und dem Wasserrichter blieb nichts anderes übrig, als das zu erfüllen, um sein Volk zu retten. Außerdem verhängten die SCHLOSSHERREN das Urteil, dass die Valaser Gojarah verlassen mussten, um fortan in der Wüste Churrum zu leben, wo sie die Siedlung Nophinen gründeten und fortan ärmlich lebten. (Atlan 457)
Cheffryn wurde von ihrem eigenen Vater vor der Höhle abgelegt, in der die Riesenspinne hauste. Aber die Bestie tötete sie nicht sofort, sondern betäubte sie mit ihrem Gift, brachte sie in die Spinnenhöhle und schloss sie in einen Kokon ein, wo sie die nächsten 200 Jahre lebte und dabei psychische Höllenqualen erlitt. (Atlan 457)
Im Jahr 2650 kamen Tzufadas und andere Krieger von einer Plünderung zurück. Sie brachten Atlan und eine junge Valasia als Gefangene mit, in der Heerun nicht seine eigene Tochter erkannte, da er sie seit langem für tot hielt. Mit dem König von Atlantis fand er bald eine Gesprächsbasis, denn sein Volk war vom Aussterben bedroht, und dagegen wollte er etwas unternehmen, auch gegen den Willen der SCHLOSSHERREN. (Atlan 457)
Cheffryn war so voller Hass gegen ihn, dass sie ihren Vater unbedingt töten wollte; nur Atlan konnte sie von unbeherrschten Handlungen abhalten. Das Mädchen merkte, dass ihr noch der Geruch der Spinne anhaftete. Sie war überzeugt, dass die Spinne sie verfolgen würde und stahl Wasser, um den Gestank von ihrem Körper abzuwaschen, was ihr auch gelang. Doch Wasserdiebstahl war das schlimmste Verbrechen bei ihrem in der Wüste Churrum lebenden Volk, und so wurde sie von Heerun zu vier Jahren Schwerstarbeit im Steinbruch verurteilt. Erst als Atlan einen Tag später den Wasserdiebstahl aus einem anderen Blickpunkt schilderte und Heerun die Identität seiner Tochter preisgab, dachte der Wasserrichter um. Er widerrief sein Urteil mit der Zwangsarbeit, klärte die Valaser über die von ihm beschönigten Geschehnisse vor 200 Jahren auf und rehabilitierte Cheffryn. (Atlan 457)
Mit einer Hundertschaft Krieger zog er aus, um die Spinne endgültig zu töten. Sie gossen Öl in den Höhleneingang, und Heerun näherte sich ihr mit einem Schild zur Abwehr. Das Öl wurde entzündet und die Spinne verkroch sich in ihrer Höhle. Heerun aber geriet in Treibsand, und nur seine Tochter war nahe genug, um ihn zu retten. Sie wollte ihn sterben sehen, aber ein Zuruf Atlans, dass sie danach den Rest ihres Lebens deshalb nicht mehr ruhig werde schlafen können, brachte sie zur Vernunft. Sie half ihrem Vater aus dem Treibsand, und anschließend wurde die Spinnenhöhle endgültig ausgeräuchert. (Atlan 457)
Auf der Rückreise versöhnten sich Vater und Tochter wieder. (Atlan 457)