Die Schwelle zum Nichts (Atlan-Roman)

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit dem Atlan-Heftroman. Für den Perry Rhodan-Heftroman, siehe: Die Schwelle zum Nichts.
Überblick
Serie: Atlan-Heftserie (Band 121)
A121 1.JPG
© Heinrich Bauer Verlag KG
Innenillustration
Zyklus: Im Auftrag der Menschheit
Unterzyklus: Das Erbe der Bernaler (Band 1/8)
Titel: Die Schwelle zum Nichts
Untertitel: Es geschieht in ferner Vergangenheit – ein Sternenvolk überschreitet die Grenze der Dimensionen
Autor: Kurt Mahr
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator: Johnny Bruck (1 x)
Erstmals erschienen: 1974
Hauptpersonen: Possert Egk Flangkort, Poola Sangtru, Sagnin Lorafa, Napral Egk Simenk, Gernok Egk Subra, Timpeh
Handlungszeitraum: vor Jahrtausenden
Handlungsort: Toulminth
Zusätzliche Formate: E-Book

Kurz­zusammen­fassung

In ferner Vergangenheit lebt auf dem Planeten Toulminth das Volk der Bernaler. Der Biophysiker Possert Egk Flangkort entdeckt, dass die Bernaler kurz vor Erreichen der Vollkommenheit stehen und dann nicht mehr im normalen Kontinuum existieren können. Als Reaktion startet er terroristische Aktionen, um die Bernaler wieder von der Vollkommenheit zu entfernen. Letztlich wird er überführt und in das Krankenland verbannt. Flangkort kann jedoch entkommen und zumindest seinen Zweitplan in die Tat umsetzen: Bernalische Gene, die das Bewusstsein beschreiben, werden nach einer Behandlung in alle Richtungen des Alls geschickt, um das kulturelle Erbe der Bernaler zu verbreiten. Kurz darauf tritt Flangkorts Prophezeiung ein, und die Bernaler verschwinden von Toulminth in ein Kontinuum, das Zeitflimmern genannt wird.

Handlung

Irgendwann tief in der Vergangenheit:

Toulminth ist der vierte von sieben Planeten der Sonne Ovendeno. Das System steht im Bereich des galaktischen Zentrums und ist die Heimat der grünhäutigen, 1,70 Meter großen humanoiden Bernaler. Es ist eine hochentwickelte Zivilisation, und die Zeit der Raumfahrtpioniere haben sie lange schon hinter sich gelassen. Trotzdem betreiben die Bernaler keine Raumfahrt, denn der Aufenthalt im Weltraum ist ihnen unangenehm. So streben sie die Vollkommenheit an, indem sie in ihrer geistigen Reife und Entwicklung wachsen.

Der Biophysiker Possert Egk Flangkort beendet soeben ein Experiment, bei dem die intelligente Bernalerin Sagnin Lorafa als Versuchsobjekt agiert. Flangkort führt die Bernalerin experimentell zur Vollkommenheit – und darüber hinaus. Dabei geschieht genau das, was der Biophysiker befürchtet hat, Lorafa verschwindet, als sie die Vollkommenheit erreicht, in ein übergeordnetes Kontinuum.

Flangkort weiß natürlich, dass es auch unvollkommene Bernaler gibt. Für diese steht eine vollkommene medizinische Versorgung bereit, und im Falle des Versagens werden kranke Bernaler ausgesondert und in das so genannte Krankenland gebracht. Nichtsdestotrotz sieht der Biophysiker für die Zukunft ein schlechtes Bild: Alle Bernaler werden bei Erreichen der Vollkommenheit in die höhere Existenzebene übertreten und Toulminth verwaist zurücklassen. Flangkort hegt große Zweifel, ob dieser Zustand tatsächlich so erstrebenswert sei.

Zunächst bespricht Flangkort sein Experiment und seine Befürchtungen mit seinem Freund Sigmar Kjellon (das »Egk« im Namen eines Bernalers weist auf den Status als Mitglied der Regierung hin). Der sieht in Lorafas Verschwinden den Tatbestand des Mordes und kündigt Flangkort die Freundschaft. Der Biophysiker klagt sich daraufhin selbst an und stellt sich dem Gericht, das ihn freispricht, da Lorafa sich freiwillig zur Verfügung gestellt hat und Flangkort nie damit gerechnet hat, dass der Versuch erfolgreich verlaufen würde. Er wird auch von der Regierung rehabilitiert. Das aber macht Flangkort nicht glücklich, denn er ist zu dem Entschluss gekommen, sein Volk von der Vollkommenheit fortzuführen, damit es nicht vergeht.

Durch die Dauer des Prozesses hat Flangkort viel Zeit verloren und die Entwicklung der Bernaler ist unaufhaltsam fortgeschritten. Er sieht sich gezwungen, zu drastischen Mitteln zu greifen, um zu verhindern, dass sein Volk den Zustand der Vollkommenheit erreicht. In einem Wasserpumpwerk schleust er eine winzige Sporenkultur ein, die eine Epidemie auslöst. 62.000.000 Bernaler erkranken. Sie verlieren das Bewusstsein und verspüren zwei Tage lang quälende Übelkeit. Es sind jedoch keine Todesopfer zu beklagen. Bald werden die Mikroorganismen entdeckt und unschädlich gemacht. Das Pumpenwerk wird als Ausgangspunkt der Epidemie identifiziert. Ein zerstörte Roboter wird entdeckt. Der wahnsinnige Attentäter muss so schnell wie möglich gefunden werden.

Zwischendurch besucht er seine Lebensgefährtin Poola Sangtru, die ihren gemeinsamen Sohn Jondar aufzieht. Flangkorts Überlegungen schließen andere Sternenvölker mit ein. Er will verhindern, dass auch diese den Zustand der Vollkommenheit anstreben und damit in ihr Unglück laufen.

Der Biophysiker setzt den zweiten Schritt, um die Entwicklung der Bernaler zu stoppen. Der Vorsitzende der Wissenschaftler, Napral Egk Simenk, ist besorgt über die letzten Geschehnisse. Es muss davon ausgegangen werden, dass ein kranker Bernaler dafür verantwortlich zeichnet. Als Simenk diese Erkenntnis gewonnen hat, steht plötzlich ein Vermummter vor ihm, um ihn zu entführen.

Flangkort entführt einundzwanzig der insgesamt 35 Mitglieder des Regierenden Wissenschaftsrats, darunter Gernok Egk Subra und Odna Egk Protim. Die Entführung dient nicht dem alleinigen Zweck, Verwirrung zu stiften und sein Volk von dem vorgezeichneten Weg abzubringen. Mit den 21 Personen hat er die geistige Elite des Volkes in seiner Hand.

Zwei Tage später entlässt Flangkort, der noch immer unerkannt sein Spiel treiben kann, die Entführten wieder in die Freiheit. Nun startet Possert Egk Flangkort seinen dritten Anschlag, obwohl sich in ihm alles dagegen sträubt. Er lässt Gernok Egk Subra eine Nachricht zukommen, in der er vor einem bevorstehenden Unglück warnt. Flangkort teilt in der Botschaft mit, dass ein wichtiges Gebäude zerstört werden wird.

Er platziert zahlreiche kleine Sprengkörper im Allgemeinen Rechenzentrum, dann fliegt er zum Versteck, in dem er die Regierungsmitglieder gefangen gehalten hat und holt die Rückenmarksproben ab, die er den Entführten abgenommen hat. Aus diesen Proben stellt er Ur-Gene her.

In einer atomaren Explosion vergeht das Rechenzentrum. Vier Bernaler, die Nachtdienst haben, sterben.

Mitten in der Nacht sucht Poola Sangtru eine Versammlung des Regierenden Wissenschaftsrats auf. Sie unterrichtet Napral Egk Simenk und Gernok Egk Subra über ihren Verdacht, dass ihr Gefährte Possert Egk Flangkort der gesuchte Attentäter sein müsse.

Simenk und Subra heften sich auf Flangkorts Spuren und überraschen den Biophysiker, der mit der Herstellung der Ur-Gene beschäftigt ist. Flangkort wird erneut angeklagt. Der Namenszusatz »Egk« wird ihm aberkannt. Possert Flangkort ist in allen Anlagepunkten geständig, nutzt aber die Gelegenheit, um der breiten Öffentlichkeit, die dem Verfahren interessiert folgt, seine Warnung erneut zukommen zu lassen. Er schildert seine Version vom Übertritt in ein übergeordnetes Kontinuum, in dem die Bernaler sich nicht zurechtfinden werden. Ihre Sinnesorgane werden ihren Dienst versagen, nur ein konturloses Flimmern, das er das Zeitflimmern nennt, wird erkennbar sein, in welchem die Bernaler ziellos umhertreiben werden. Am Ende steht seine Verbannung in das Krankenland.

Im Krankenland erkennt Flangkort schnell, dass er hier seinen Zweitplan zu Ende führen kann, an dem er schon längere Zeit arbeitet. Der Kranke Timpeh wird zu seinem zuverlässigen Gehilfen. Flangkort nimmt Tedoh-Äpfel zu sich. Timpeh bekämpft die Fieberschübe genau nach Anweisung des Wissenschaftlers mit kaltem Wasser. Durch diese Rosskur schafft es Flangkort, die Mikroorganismen in seinem Körper auszuschalten, die von den Behörden dort platziert worden sind und verräterische und mit Ortungsgeräten festzustellende elektromagnetische Strahlung aussenden. Auch Timpeh muss sich der Tortur unterziehen. Nun sind die Voraussetzungen geschaffen, um das Krankenland unbemerkt verlassen zu können.

Nach und nach gelingt es dem Biophysiker, 31 Ur-Gene seines Volkes zu isolieren. Aus den Nachrichten entnimmt Flangkort, dass sein Appell nicht gefruchet hat und die Bernaler sich wieder der Vollkommenheit annähern.

Die beiden Bernaler begeben sich zum brachliegenden Raumhafen, um eines der dort liegenden pfeilförmigen und rund 50 Meter langen Robotraumschiffe zu stehlen. Sie bringen die kleinen Behälter mit den Ur-Genen an Bord. Mit Waffengewalt zwingen sie die beiden Kontrolleure im Kontrollturm des Raumhafens, das Robotschiff zu starten. Dann ziehen sich Flangkort und Timpeh mit einem Gleiter zurück.

Napral Egk Simenk organisiert die Jagd auf die beiden Flüchtigen. Flangkort, der Timpeh in einem öden Landstrich abgesetzt hat, wird gestellt. Aber noch bevor die Ordnungskräfte zugreifen können, beginnt das, wovor sich Flangkort sich seit Langem gefürchtet hat. Die ersten Bernaler überschreiten die Schwelle zum Nichts hinein in die vierte Dimension und beginnen im Zeitflimmern zu verschwinden. Zurückbleibt eine verlassene Welt.

Die Ur-Gene, psionische Pakete mit dem Wissen der Bernaler, sind auf dem Weg. Sollten sie irgendwann ein intelligentes Wesen treffen, würde diesem das Wissen der Bernaler zufließen und über Paragaben verfügen. Doch das ist Zukunftsmusik. Possert Flangkort ist einer der letzten Bernaler, die Toulminth in ein übergeordnetes Kontinuum verlassen.

Innenillustration