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Der Vogel Dirikdak ist die Hauptfigur einer der klassischen arkonidischen Legenden.
Allgemeines
Die Sage vom Vogel Dirikdak ist nahe dem Grenzbereich zum Märchen. Der Vogel Dirikdak ist ein guter Geist, der in Bedrängnis geratenen Menschen hilft. Voraussetzung dabei ist, dass es sich um »anständige Menschen« handelt und dass sie unverschuldet in eine Notlage geraten sind. Er wird als großes Wesen beschrieben, das aufgrund seiner Körpermasse zwar nicht fliegen kann, aber sonst als überaus beweglich gilt. (Atlan 241)
Die Marschberichte
Die guten Taten des Vogels Dirikdak werden in den Marschberichten wiedergegeben. Es gibt mindestens sechs dieser kurzen Geschichten über das Wirken der Sagengestalt. Die Arkoniden interpretieren die Sage als Ansporn, dass es immer einen Ausweg aus einer misslichen Lage gibt, selbst wenn die nahe liegende Lösung ausgeschlossen erscheint. Der Ausweg besteht darin, etwas zu tun, das der Gegner nicht erwartet. (PR 2809)
Der Schatten der Vuloy
Der Marschbericht handelt vom Lande Parn und den flachen Ebenen Paynwerds.
Es handelte sich um eine sonnenbeschienene und üppige Landschaft, die ihre Bewohner mit allem versorgte, was diese zum Leben benötigten. Aber eines Tages erschienen die Vuloy, riesige Flugwesen, die mit ihren Schwingen die Sonne verdunkelten. Durch die Schatten verdarben alle Pflanzen, und im Lande Parn herrschte fortan Hunger, bis der Vogel Dirikdak erschien. Die Bewohner Parns baten ihn, in den Himmel zu fliegen und die Vuloy zu vertreiben. Der Vogel Dirikdak erwiderte, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie singen würde. Nach und nach stimmten alle Lebewesen Parns in den Gesang ein, bis die Vuloy, denen das Lied der Väter Parns nicht gefiel, vertrieben waren. (PR 2809)
Die Leeren Meere von Loytsaal
Der Marschbericht handelt vom Lande Loytsaal und dem Leeren Meer Wurukasha.
Die Bewohner der Küsten Wurukashas litten große Not, da der grausame Haposh alles Wasser in seinen Nassen Kerkern am Himmel gefangen hielt. Aber eines Tages erschien der Vogel Dirikdak. Die Bewohner Loytsaals baten ihn, in den Himmel zu fliegen und die Nassen Kerker zu öffnen. Der Vogel Dirikdak erwiderte, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie weinen würde. Er setzte sich an die Ufer des Leeren Meeres und begann zu weinen. Aufgrund der traurigen Klagelaute des Vogels Dirikdak weinten auch alle anderen Kreaturen und sogar die Berge und Winde mit dem Vogel Dirikdak. Ihre Tränen füllten die Leeren Meere bis an die steilen Ufer Loytsaals. Da sah Haposh ein, dass seine Nassen Kerker nutzlos waren und öffnete sie für die Lande Loytsaal. (PR 2809)
Die Nacht von Kytur
Der Marschbericht handelt vom Lande Kytur und den Glühenden Schluchten von Volamuur.
Volam, der Gebieter der Schluchten, prüfte die Bewohner des Landes Kytur täglich durch glühende Steine und heiße Asche, die er aus den Schluchten schleuderte. Doch die Bewohner bauten ihre Häuser aus den Steinen und pflanzten ihr Getreide in der fruchtbaren Asche. Volam war darüber so erbost, dass er Unmengen weiterer Asche in die Himmel schleuderte und so für viele Jahre die Nacht über Kytur hereinbrach. Viele Bewohner Kyturs starben. Aber eines Tages erschien der Vogel Dirikdak. Die Bewohner Kyturs baten ihn, in den Himmel zu fliegen und die schwarze Wolke zu vertreiben. Der Vogel Dirikdak erwiderte, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie tanzen würde. Die Schönheit des Tanzes ergriff alle Kreaturen Kyturs und sie tanzten mit dem Vogel Dirikdak am Rand der Glühenden Schluchten. Daraufhin stürzten die Schluchten in sich zusammen und begruben Volam. Diesem gelang es nicht, sich zu befreien, und so starb er aus Gram und die schwarze Wolke mit ihm. (PR 2809)
Die Zwillingsbäume des Wyrnalos
Der Marschbericht handelt vom Lande Ychendar und dem mächtigen Berg Wyrnalos.
Dort stand auf kargem Grund und am Rand einer tiefen Kluft der Nahe Gyrla, ein majestätischer Baum, der von seinem Bruder, dem Fernen Gyrna auf der andern Seite der Schlucht durch eine Brücke aus Luftwurzeln ernährt wurde. Die Früchte des Nahen Gyrla nährten die Bewohner des Landes Ychendar. Aber nach einem feuchten Frühling erscheinen die Szezza-Käfer und fraßen an der Wurzelbrücke, bis diese zerstört war. Der Nahe Gyrla trug in den darauf folgenden Jahren keine Früchte mehr, und die Bewohner Ychendars litten große Not. Aber eines Tages erschien der Vogel Dirikdak. Die Bewohner Ychendars baten ihn, über die Kluft zu fliegen, um dem Fernen Gyrna zu sagen, er solle seine Wurzeln wieder über den Abgrund strecken, auf dass sie wieder mit denen des Nahen Gyrla verwachsen würden. Der Vogel Dirikdak erwiderte, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie lachen würde. Die Fröhlichkeit ergriff alle Kreaturen Ychendars und sogar den Nahen Gyrla, so dass alle mit dem Vogel Dirikdak lachten. Dies sah der Ferne Gyrna, und aus Neugierde ließ er seine Wurzeln über die Kluft wachsen und verschränkte sie mit denen des Nahen Gyrla. Wiederum erschienen die Szezza-Käfer und nagten an den Wurzeln, aber diese wuchsen nur umso kräftiger. Die Käfer verschwanden daraufhin und wurden nie wieder gesehen. (PR 2809)
Sternlose Grafschaft
Der Marschbericht handelt von der Grafschaft Purn und der Ewigen Nacht.
Die Bewohner der Grafschaft liebten den Sternenhimmel ihrer Heimat, bis eines Nachts der Finstere Monarch seine Spinnen schickte, um die Sterne allein zu besitzen. Die Spinnen verständigten sich durch ein leises Summen, das durch das Reiben ihrer Vorderbeine entstand. So spannten sie ein großes Netz, indem sie ihre Fäden von einem zum anderen schossen, bis es den Himmel verbarg. Die Bewohner Purns versanken daraufhin in Traurigkeit, bis eines Tages der Vogel Dirikdak zu ihnen kam. Die Bewohner der Grafschaft Purn baten ihn, in den Himmel zu fliegen und das Netz zu zerreißen. Der Vogel Dirikdak erwiderte, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie pfeifen würde. Er öffnete den Schnabel und begann ein wunderbares Lied der Schönheit und Vollkommenheit zu pfeifen, und alle Kreaturen der Grafschaft stimmten ein. Die Melodie übertönte das Summen der Spinnen, so dass diese sich nicht mehr fanden, um das Netz weiterzuspinnen. Aus Angst vor dem Zorn des Finsteren Monarchen eilten sie hektisch hin und her und zerrissen das Netz. Der Finstere Monarch floh vor dem Lied des Vogels Dirikdak in die Tiefe des Himmels. Dort verfing er sich in den Fäden des Spinnennetzes und verhungerte. (PR 2809)
Die feurigen Gestade von Frydhbanc
Der Marschbericht handelt vom Lande Frydhbanc und den Gestaden des Grasmeeres.
Die Bewohner erfreuten sich am satten Grün der wogenden Halme, doch Rakonesh, der Herr des Regens, verweigerte ihnen seine milde Gabe. So verdorrte das Gras und als die Funkenkäfer mit ihren glühenden Leibern darüber hinweg zogen, entzündeten sie es. Das Feuer schlug hoch und näherte sich den Bewohnern Frydhbancs von allen Seiten. Aber da erschien der Vogel Dirikdak. Die Bewohner des Landes Frydhbanc baten ihn, in den Himmel zu fliegen und Rakonesh um Regen zu bitten. Der Vogel Dirikdak erwiderte mit trauriger Stimme, dass er nicht fliegen könne, aber stattdessen für sie sterben würde. Er schritt voran in die Flammen und wurde von ihnen verzehrt. Als Rakonesh das Opfer des Vogels Dirikdak sah, wurde er sehr traurig und weinte. Mit ihm weinten die Wolken und das Wasser löschte das Feuer. Die Bewohner Frydhbancs suchten nach dem Vogel Dirikdak, aber alles was sie fanden war ein Ei, das er in seinem Inneren getragen haben musste. Sie nahmen das Ei an sich und brachten es nach Hause. Dort hielten sie es in Ehren und warteten darauf, dass das Küken des Vogels Dirikdak schlüpfen würde. (PR 2809)
Geschichte
Schon zu Zeiten von Imperator Orbanaschol III. wollte die arkonidische Paläontologie Beweise dafür gefunden haben, dass es ein Wesen wie den Vogel Dirikdak in grauer Vergangenheit gegeben habe – groß, unbeholfen, fluguntauglich. Intelligenz und den Hang zu guten Taten konnten sie nicht feststellen. (Atlan 241)
- Anmerkung: Da sich die Arkoniden bekanntlich nicht im Arkonsystem entwickelten, stellt sich die Frage, wie der Vogel Dirikdak Eingang in die arkonidische Sagenwelt finden konnte. Insofern könnte die Sage vom Vogel Dirikdak auch akonische Ursprünge haben. Siehe: Atlan 241.
Im Jahre 10.499 da Ark benannte Atlan einen Roboter, dem er auf dem Planeten Oskanjabul begegnete, aufgrund seiner großen Ähnlichkeit zur Sagengestalt Dirikdak. (Atlan 241)
Auch im Jahr 1518 NGZ war der Vogel Dirikdak für die Arkoniden noch ein Begriff. Beispielsweise umgab sich die Arkonidin Heydaran Albragin stets mit einem robotischen Gesellschafter, den sie ebenfalls auf den Namen Dirikdak taufte. (PR 2808)
Ebenfalls Einzug gehalten hat der Vogel Dirikdak in das bei den Arkoniden sehr beliebte Garrabospiel. Es gibt eine Variante des Strategiespiels, in dem eine der Spielfiguren durch den Dirikdak ausgetauscht werden kann. (PR 2808)
Quellen