Bote des Unsterblichen (Planetenroman)

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit dem Planetenroman. Für den Heftroman, siehe: Bote des Unsterblichen.
Überblick
Serie: Perry Rhodan-Planetenromane (Band 219)
PR-TB-219.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Titel: Bote des Unsterblichen
Untertitel: Abenteuer im Mikrokosmos
Autor: Kurt Mahr
Titelbildzeichner: Alfred Kelsner
Erstmals erschienen: Juni 1981
Handlungszeitraum: 500.000 v. Chr., ≈1077, 3586 (siehe hier)
Handlungsort: Murcons Burg
Bezug: PR 916
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 16

Handlung

Das Buch schildert in drei Erzählungen, die in unterschiedlichen Epochen angesiedelt sind, die Geschichte des Volkes der Zaphooren in Murcons Kosmischer Burg.

*

ES, die Superintelligenz, wird auf die Geschehnisse in Murcons Burg aufmerksam. Freibeuter haben die Burg übernommen. Sie sind noch im Mikrokosmos isoliert, aber es besteht die Möglichkeit, dass sie Raumschiffe bauen, in den normalen Raum zurückkehren und so das Geheimnis der Burg verraten könnten. Dies würde wiederum die Pläne der Kosmokraten gefährden.

Daher sendet ES ein Bewusstsein aus seinem Bewusstseinsreservoir zu Murcons Burg, wo es die Gestalt eines angeblichen Freibeuters namens Hors-Tanathor annimmt. In Begleitung des Hundes Sikkim, der ein Meisterwerk fortgeschrittener Robottechnologie darstellt, trifft Hors-Tanathor, der wie ein junger Mann aussieht, auf eine Gruppe Freibeuter, die von Queviret geleitet wird. Man traut ihm nicht und hält ihn für einen Spion Murcons. Hors-Tanathor wird zum Anführer der Freibeuter, Erequoth, dem Sohn von Zaphoor, gebracht. Erequoth ist ein primitiver Mann. Hors-Tanathor behauptet, zur alten Stammcrew zu gehören und in den Gewölben der Burg ein Elixier der Langlebigkeit sowie technische Geheimnisse Murcons entdeckt zu haben. Erequoth interessiert dies nicht. Er lässt Hors-Tanathor in eine Zelle bringen, wo er auf seine Hinrichtung warten soll. Hors-Tanathor hofft, dass die Freibeuter ihn wegen der technischen Kenntnisse für wertvoll halten, aber er wird schließlich zur Hinrichtung abgeführt.

Hunderte von Freibeutern fordern seinen Tod, doch da greift der alte Proviantmeister Zaphoor ein. Er bürgt für Hors-Tanathor. Dabei fällt diesem eine hübsche junge Frau auf, Erequoths Verlobte Irica. Hors-Tanathor wird in Zaphoors Quartier gebracht, wo dieser ihm zu verstehen gibt, dass er ihn nicht als Freibeuter ansieht, aber seine technischen Kenntnisse prüfen will. Nerquin, ein junger Mann und Führer der Techniker, die versuchen, Murcons Geheimnisse zu entschlüsseln, ist hocherfreut über Hors-Tanathors Kenntnisse. Er nimmt ihn in die Gruppe der gut 80 Techniker auf. Hors-Tanathors Plan scheint realisierbar, denn er will subtil die Daten der Techniker manipulieren, damit es ihnen nicht gelingt, Raumschiffe zu bauen.

Abends besucht ihn Irica, die eine Enkelin der früheren Anführerin Irritt ist, in seinem Quartier. Beide verbringen eine leidenschaftliche Nacht. Am Morgen aber warnt Sikkim vor vier Attentätern. Hors-Tanathor warnt Irica, die fliehen kann. Dann konfrontiert er die Angreifer zusammen mit Sikkim. Dank der Fähigkeiten des Hundes, der sich teilen und verwandeln kann, scheitert der Angriff. Die Gegner fliehen panisch zu ihrem Auftraggeber Erequoth, während Hors-Tanathor Irica bei Nerquin versteckt.

Erequoth glaubt daraufhin, Irica habe ihn mit Nerquin betrogen, und in seinem Zorn befiehlt er einen Großangriff seiner Gefolgsleute auf die Techniker. Hors-Tanathor, der erfährt, dass die Techniker keine Waffen besitzen, bringt diese in Sicherheit. Dann will er Zaphoor einschalten. Er verspürt jedoch Gewissensbisse über sein Vorgehen gegen die Freibeuter. Zaphoor kann überzeugt werden, sich die Ereignisse anzusehen. Er ist wütend über seinen Sohn und will diesen als Anführer absetzen.

Zwei Tage vergehen. Hors-Tanathor erkundet die Burg und besucht die Techniker, denen er allerdings die jüngsten Ereignisse verschweigt. Dafür teilt er ihnen den Standort eines Nahrungsmittellagers mit, damit sie sich versorgen können, und verkuppelt Irica und Nerquin. Zurück in Erequoths Quartier, muss Hors-Tanathor erkennen, dass er zu spät kommt: Erequoth hat seinen Vater ermorden lassen. In der Folgezeit entwickelt sich Erequoth zu einem tyrannischen Herrscher. Die Freibeuter bleiben in zwei Gruppen gespalten, die sich bekämpfen: Aus Erequoths Leuten wird die Bruderschaft der Wahren Zaphooren, und aus den Technikern die Gewerkschaft der Freidenker. Erequoth selbst wird schon bald als wahnsinnig abgesetzt. Schließlich zieht sich Hors-Tanathor, dessen Auftrag erfolgreich war, zu ES zurück. Sikkim bleibt als Beobachter in der Burg. Er ist in den folgenden Jahrtausenden häufig aktiv, ehe er schließlich bei einer nuklearen Kraftwerksexplosion zerstört wird.

Viele Jahrtausende später – auf der Erde ist die Günz-Eiszeit zu Ende – möchte ES sich über die Situation in der Burg informieren. Abermals wird ein Bote erzeugt, diesmal als ältere Version Hors-Tanathors unter dem Namen Tanathu. Dieser begegnet einer Expedition der Wahren Zaphooren unter dem Anführer Ragnasuth, die den Auftrag hat, Nahrung zu erbeuten. Seit die Depots erschöpft sind, ernähren sich die Burgbewohner von »Stoff«, einer Art Nahrungsgrundstoff, deren Vorräte von der Gruppe der Unnahbaren kontrolliert werden. Die meisten Bewohner weisen wegen der Strahlung und der Ernährung Mutationen auf. Tanathu findet Daten vor, die Sikkim hinterlassen hat. Die Freibeuter haben sich in immer mehr Gruppen gespalten und fast alles technische Wissen verloren.

Ragnasuth traut Tanathu nicht. Als er ihn angreifen will, flieht Tanathu mittels technischer Tricks. Tanathu hat den Auftrag, das Überleben der Freibeuter zu sichern. Dazu sucht er eine Möglichkeit, den Stoff zu Nahrung zu verarbeiten. Er wird Zeuge eines Überfalls der Unnahbaren auf Ragnasuths Gruppe und kann Ragnasuth und dessen hübsche Gefährtin Vavajna befreien und aus der Gewalt des Riesen Ferlimor befreien. Als aber Ragnasuth wieder nur blinde Rache will, geht Tanathu davon. Er dringt in die Stoffgründe ein und entdeckt tatsächlich Maschinen aus Murcons Zeit.

Als Tanathu erfährt, dass Ragnasuth und Vavajna wieder gefangen wurden, manipuliert er den Stoff, so dass bei einem Freudenfest der Unnahbaren diese einen Rausch bekommen und ausfallen. Tanathu befreit Ragnasuth und befiehlt ihm, schnell seine Kameraden zu holen. Vavajna ist jedoch spurlos verschwunden. Tanathu verschwindet ebenfalls. Die Wahren Zaphooren überwältigen die Unnahbaren, von denen einige durch eine Methanolvergiftung erblindet oder sogar gestorben sind. Auch Ferlimor wird gefangen. In der Folge integrieren die Wahren Zaphooren die Unnahbaren und kontrollieren jetzt selbst die Stoffgründe. Als der Anführer bei einem Unfall stirbt, soll Ragnasuth die Nachfolge antreten. Diesem steigt der Ruhm zu Kopf, er will König werden und hält eine große Rede. Da erscheint Tanathu wieder und konfrontiert Ragnasuth. Unruhe bricht aus. Ragnasuth will Ferlimor hinrichten lassen, da gibt es eine Überraschung: Vavajna zeigt sich in einem strengen Gewand, und sie fordert die Herausgabe Ferlimors. Ragnasuth lehnt ab. Kurz darauf wird gemeldet, dass die Stoffquellen versiegt sind! Vavajna und ihre Gefolgsleute, bewaffnete Frauen, geben sich als die Bruderschaft der Unabhängigen Frauen zu erkennen. Im Namen der Großen Nährmutter übernehmen sie die Kontrolle über die Stoffquellen. Tanathu steht aufseiten von Vavajna, und als Ragnasuth angreift, schlägt er ihn nieder.

Ferlimor wird der Hauptgehilfe Vavajnas, und mithilfe der von Tanathu entdeckten Maschinen kann die neue Bruderschaft hochwertige Nahrung aus dem Stoff erzeugen und verteilen. Es entsteht eine neue stabile Gesellschaft. Ragnasuth begeht schon bald Selbstmord. Schließlich erfährt Tanathu noch vom Schicksal Sikkims, der als Gott Sikm in die Mythologie integriert wurde. Im Übrigen hofft er, durch die neue Bruderschaft auch das ungezügelte Bevölkerungswachstum bremsen zu können, und kehrt zu ES zurück.

Viele Jahre später – auf der Erde hat der Gang nach Canossa stattgefunden – empfängt ES den Ruf der Kosmokraten. Er sendet wieder einen Boten in die Burg. Diesmal trägt der Bote den Namen Tantha, und er hat die Gestalt eines alten Mannes. Tantha versucht, den König der Wahren Zaphooren, Warrak, mit Wissen der Vergangenheit zu locken, denn er soll Robotraumschiffe bauen, damit ein Besucher im Auftrag der Kosmokraten die Burg erreichen kann. Warrak hält Tantha für verrückt und will ihn festnehmen lassen, aber in einem Qualmeffekt entkommt dieser, nachdem er die Leibgarde außer Gefecht gesetzt hat. Nach wie vor arbeiten die Nahrungsmaschinen zuverlässig, aber das Überbevölkerungsproblem ist schlimmer geworden.

Tantha dringt in das Schlafzimmer des Königs ein, und mit hypnotischen Mitteln macht er ihn sich gefügig. Er wird für eine Generation Oberhaupt der Techno-Spürer und fördert die Raumschiffsentwicklung. Dann zieht er sich zurück, um nicht als Unsterblicher verdächtig zu werden. Viele weitere Jahre wandert Tantha von Gruppe zu Gruppe und gibt neue Impulse. Außerdem verbreitet er die Legende vom kosmischen Gasthaus, in dem die Zaphooren leben, und einem Gastwirt, der dereinst kommen soll. 100 Jahre nach seinem Rücktritt als Oberhaupt ist das erste Raumschiff fertig. Das Schiff kann aber den Mikrokosmos nicht verlassen, sondern fliegt immer an seinen Ausgangspunkt zurück.

Jahrhunderte vergehen. Tantha hilft dem aktuellen Vorsteher der Techno-Spürer, Niefull, und kann einer Intrige des Königs Karromin entgehen. Schließlich kann ein erstes Schiff den Mikrokosmos verlassen. Es gibt jedoch ein Problem: Die auftretenden Gravitationseffekte wären tödlich für Lebewesen an Bord. Niefull schwört daher, nie bemannte Flüge unternehmen zu wollen, und hält sich auch daran.

Sein Nachfolger Qualzor dagegen ignoriert die Warnungen und schickt eine Crew in den Tod, bevor er bei einem weiteren Test selbst umkommt. Erst damit enden diese Experimente. Tantha heiratet das Mädchen Nesvedid, mit dem er zwei Kinder hat, und denkt kaum noch an seine Mission, bis eines Tages seine Familie ermordet wird. Er rächt sich an dem Mörder, einem eifersüchtigen Freidenker, und erinnert sich an seine Aufgabe. Noch einmal erkundet er die Burg und findet eine Statue Irritts mit dem Hinweis, dass Murcon in sie verliebt war.

Eines Tages bringt eines der Schiffe den ersehnten »Gastwirt«, den Quellmeister der Loower, Pankha-Skrin. Es bricht zwar Krieg zwischen Techno-Spürern und Wahren Zaphooren aus, aber Tantha kann den Quellmeister treffen und hilft diesem, die Burg zu erforschen. Schließlich stirbt er körperlich, als er im Kampf gegen das Monster Kukelstuuhr den Loower verteidigt, und kehrt endgültig zu ES zurück.

Anmerkungen

Zur Datierung:

Personenregister

ES Die Superintelligenz sorgt sich um Murcons Kosmische Burg.
Hors-Tanathor alias Tanathu alias Tantha Beauftragter von ES
Sikkim (Sikm) Robot-Hund
Queviret Ein Freibeuter
Erequoth Anführer der Freibeuter
Zaphoor Namensgeber der Zaphooren
Irica Verlobte von Erequoth
Nerquin Anführer der Techniker
Irritt Urmutter der Zaphooren
Ragnasuth Ein Hitzkopf
Vavajna Seine hübsche Gefährtin
Ferlimor Anführer der Unnahbaren
Warrak König der Wahren Zaphooren
Niefull Vorsteher der Techno-Spürer
Karroman König der Zaphooren
Qualzor Niefulls Nachfolger
Nesvedid Gemahlin Tanthas
Pankha-Skrin Quellmeister der Loower
Kukelstuuhr Das von Murcon geschaffene Ungeheuer