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Maczadosch ist eine Stadt auf Rayt mit 480 Millionen Bewohnern. Sie ist die Hauptstadt des Naupaumschen Raytschats.
Übersicht
Maczadosch ist wegen seiner günstigen Lage am Äquator zur Hauptstadt geworden. Das Äquatorgebiet von Rayt besteht zum Teil aus einem breiten, relativ wasserreichen Urwaldgürtel.
Im Süden der Stadt gibt es das Drayac-Meer, das größte Meer des Planeten. Im Norden erheben sich die Tavar-Berge, eine den terranischen Alpen ähnelnde Gebirgskette. Ihre Gipfel sind bis zu siebentausend Meter hoch und immer schneebedeckt. Somit bilden sie ein riesiges Wasserreservoir für die Bewohner von Maczadosch. Dennoch reicht das Wasser nicht aus, die 480 Millionen Bewohner reichlich damit zu versorgen. Auch hier herrscht Wassernot, wie überall auf dem Planeten, sie ist nur nicht so stark ausgeprägt.
Aus Raumnot breitet sich Maczadosch in alle Richtungen aus: nicht nur in die Fläche, sondern auch in die Höhe und in die Tiefe. In der Stadt ragen bis zu tausend Meter hohe Wolkenkratzer auf, und die Stadt erstreckt sich bis zu viertausend Meter unter die Planetenoberfläche. Die Raytaner sind auf engstem Raum zusammengedrängt, um den Wasserquellen möglichst nahe zu sein. In Maczadosch gibt es Bereiche, in denen mit Wasser und sogar mit guter Atemluft Handel zu Wucherpreisen getrieben wird.
Im Norden der Stadt befinden sich in der den Tavar-Bergen vorgelagerten Steppe vier Raumhäfen. (PR 626) Auf ihren Landequadraten stehen Raumschiffe unterschiedlicher Bauart und Größe dichtgedrängt nebeneinander. Die Start- und Landefrequenz ist hoch. Es gibt Rohrbahnhaltestellen zum Weitertransport. Ein Rohrbahnzug kann bis zu fünftausend Personen aufnehmen. Eine der Stationen heißt Woodrar. Es gibt auch Großtransmitter für Fernverbindungen.
Wohnverhältnisse
Die obersten Stockwerke der Wolkenkratzer sind luxuriös ausgestattet; nur einer von hunderttausend Einwohner kann sich dies leisten. Dieser Luxus besteht in Maczadosch bereits darin, in einem Zimmer zu wohnen, in dem man sich frei bewegen, sauerstoffreiche Luft atmen und jederzeit seinen Durst löschen kann. Nur in diesen Stockwerken gibt es Räume, die als Toiletten und zur Körperpflege dienen. Zur Körperreinigung verwendet man Chemikalien, denn auch Wasser ist knapp.
In den tieferen Stockwerken sind die Räume kleiner und die Wasserzufuhr geringer, und die Luft ist schlechter. Wenn man sich reinigen möchte, muss man durch Pflegekorridore gehen, in denen man mit Chemikalien besprüht wird. Dabei steht ein Pflegekorridor bis zu fünfhundert Personen zur Verfügung, so dass man praktisch wie am Fließband abgefertigt wird.
In den unteren Stockwerken befinden sich die Wohnungen des Mittelstands. Diese Wohnungen sind höchstens zehn Quadratmeter groß, haben keinen eigenen Wasseranschluss und werden von bis zu acht Bewohnern genutzt. Das Wasser wird in Form von Rationen am Arbeitsplatz ausgeteilt, oder man löst seinen Wassergutschein in einer öffentlichen Trinkhalle ein. Die Bewohner dieser Stockwerke erledigen die Körperreinigung auf dem Wege zur oder von der Arbeit oder während eines Einkaufsbummels, indem sie durch eine Reinigungsanstalt gehen.
Viele Raytaner leiden an Klaustrophobie; sie fliehen aus ihren engen Wohnungen und irren ziellos durch die überfüllten Straßen. Einige hingegen verlassen ihre Wohnzellen gar nicht mehr und geraten in Panik, wenn sie aus irgendeinem Grund dazu gezwungen werden. In den untersten Bereichen der Gebäude ist der Raummangel am schlimmsten. Einige Raytaner sparen lange, um sich an einem Automaten einen Schluck Wasser kaufen zu können. Andere gönnen sich zu besonderen Feiern für einige Zeit eine der Miethallen. Dort können sie Stille und Weite genießen und die Halle durchlaufen, ohne ständig jemanden anzurempeln.
An kleinen, blauen Ozontanks, die sich überall befinden, kann man frischen Sauerstoff tanken. Nur selten findet man einen solchen Sauerstofftank, der nicht gerade benutzt wird. Obwohl Luftaufarbeitungsanlagen dauernd auf Hochtouren im Einsatz sind, gelingt es nicht, die Situation wesentlich zu verbessern. Sauerstoff spendende Pflanzen gedeihen in den subplanetaren Straßen der Städte nicht.
An der Basis der Hochhäuser herrscht immerzu Dämmerung. Schuttberge und Müll türmen sich auf und bizarres Leben fristet sein Dasein.
Die Bezirke der Sub-Stadt sind nach den 2098 Sonnensystemen des Reiches benannt. Im subplanetaren Teil der Stadt gibt es Geschäftsstraßen in Form von geraden Tunneln. Reklametafeln und helle Fassaden beleuchten ein geschäftiges Treiben. Angehörige der unterschiedlichsten Völker sind zu sehen. Es herrscht ein großer Lärm und die Luft ist schlecht, es stinkt erbärmlich.
In einer dieser Geschäftsstraßen befindet sich ein öffentlicher Fernsehübertragungsraum. Der immens große Raum ist von Antigravfeldern erfüllt, und die Zuschauer treiben darin wie in Wasser. Man bekommt einen Sitz mit einem daran befestigten Bildschirm und kann sich von den Antigravfeldern treiben lassen. Es gibt hier das gleiche Gedränge wie überall, aber die Schwerelosigkeit vermittelt ein Gefühl von Bewegungsfreiheit.
In den tiefsten Gebieten der subplaneten Stadt strömen oft tödliche Gase des Planeteninneren aus Rissen und Spalten in die Wohnbereiche.
Gelber Tempel
Der Gelbe Tempel, ein religiöses Zentrum, ist in einem Hochhaus angesiedelt, das zweckmäßig erbaut worden ist. Die Fassade ist von einem schmucklosen Grau. Auffällig am Gelben Tempel ist, dass er in einem 100 Meter durchmessenden Gebiet errichtet wurde, das frei von Besiedlung und Bebauung ist. Nur einige wenige Bäume wurden gepflanzt.