Bannistero

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Atlan 433 - Innenillustration 2
© Heinrich Bauer Verlag KG

Als Bannisteros bezeichnet man das System aus Kanälen und Zisternen, welche die Grallen auf Bordinfeel bewohnen.

Überblick

Bannisteros sind die Habitate, in denen die amphibischen Grallen leben. Sobald ein männlicher Gralle ausgewachsen ist, beginnt er mit dem Bau seines ersten Kanals. Die Bauvorschriften dafür sind streng, und jeder kleine Abschnitt eines Bannisteros wird der Allmacht der Natur geweiht.

Dabei ist besonders wichtig, dass der Kanal so gerade wie möglich verläuft, eine bestimmte Breite aufweist, und dass neben einem Bannistero kein Wasser stehen darf. Daher müssen manchmal zuerst Tümpel entwässert werden, bevor ein Kanal errichtet werden kann. (Atlan 428)

Untereinander sind die Bannisteros durch schmale Kanäle miteinander verbunden, durch die die Grallen längere Reisen unternehmen. Es ist aber nur in wenigen Ausnahmefällen erlaubt, den Bannistero eines anderen Grallen zu benutzen. Denn der Bannistero stellt den Mittelpunkt des Lebens für die Grallen dar, und gilt ihnen fast schon als heilig. (Atlan 428)

Die Zisternen dienen den philosophisch veranlagten Grallen zur Erholung und geistigen Reifung. Glaubt ein Gralle, einen Sprung in seinem geistigen Reifeprozess gemacht zu haben, beginnt er mit der Verlängerung seines Bannisteros bis zur nächsten Zisterne, die in der Regel prunkvoller ausfällt als die vorangegangenen. Sobald ein Gralle die dritte Zisterne vollendet hat (nach anderen Quellen die vierte Zisterne), erlangt er die Mannesreife. Durch das Oberhaupt der Gemeinschaft erhält er die Mannesweihe und das Recht, sich eine Frau zu nehmen und mit ihr ein Kind zu zeugen. (Atlan 428)

Hin und wieder kommt es vor, dass eifersüchtige Grallen den Bannistero eines Kontrahenten beschädigen. Dann hat der Geschädigte das Recht, »die Beschuldigung« auszusprechen. Gelingt es ihm innerhalb von zehn Monaten, den Verursacher ausfindig zu machen, wird dieser mit Schimpf und Schande davon gejagt. Wenn nicht, muss jener Gralle die Gemeinschaft verlassen, der die Beschuldigung ausgesprochen hat. (Atlan 428)

Geschichte

Die maximale Anzahl an Zisternen, die Grallen normalerweise errichten können, beläuft sich auf sieben. Im Jahr 2650 gab es nur drei Grallen, denen dies nachweislich gelungen war. Einer von ihnen war Minko Bal Poohl. (Atlan 428)

Im selben Jahr stellte der überaus talentierte junge Kirso Bal Taur die Frage nach der höheren Vollkommenheit. Gemäß den Gesetzen wurde ihm erlaubt, den Beweis anzutreten. Da er von der Kreisform überzeugt war, beeinträchtigte seine Bauweise die benachbarten Bannisteros, und es kam zu eine kleinen Revolution unter den Grallen. Schließlich stellte sich heraus, dass Taur von einem Dämon befallen war (Atlans Extrasinn). Die Körperlose Leenia befreite ihn von diesem Dämon, und errichtete den Grallen mehrere absolut gerade verlaufende Kanäle, was als Basis für die Errichtung neuer Bannisteros für die Opfer Taurs diente.

Quellen

Atlan 428, Atlan 433