Eine Welt der Linguiden

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Überblick
Serie: Perry Rhodan-Heftserie (Band 1506)
PR1506.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Zyklus: Die Linguiden
Titel: Eine Welt der Linguiden
Untertitel: Spurensuche im Simban-Sektor – und Begegnung in der Oase des Friedens
Autor: Marianne Sydow
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator: Johnny Bruck (1 x)
Erstmals erschienen: Dienstag, 3. Juli 1990
Hauptpersonen: Dorina Vaccer, Balasar Imkord, Perry Rhodan, Reginald Bull, Gucky
Handlungszeitraum: Dezember 1169 NGZ
Handlungsort: linguidisches Reich
Computer: Galaktische Tendenzen
Zusätzliche Formate: E-Book,
Druckauflagen PR-Heft 1506

Kurz­zusammen­fassung

Die Friedensstifterin Dorina Vaccer erkennt, dass die Vorfälle mit Senfro Datalba und Gerino Vaider lediglich Unfälle waren. Dennoch hält sie eine Anbindung der Linguiden an das Galaktikum für fatal für ihr Volk. Um den Wissensdurst der Galaktiker dennoch zu befriedigen, laden sie und Balasar Imkord Perry Rhodan und seine Gefährten nach Drostett ein.

Dort erläutert Vaccer das linguidische Konzept der verschiedenen Realitäten und demonstriert die Fähigkeiten der Friedenssprecher an Salaam Siin und Gucky. Außerdem begleitet Rhodan Imkord auf seinem jedes Jahr stattfindenden Lebensweg, der zum Kima-Strauch des Linguiden führt und ihm die friedliche Einstellung dieses Volkes verdeutlicht.

Einer Nachricht Atlans folgend starten die Galaktiker am 31. Dezember 1169 NGZ zum Sedeider-System.

Handlung

Salaam Siin sammelt Funksprüche der Linguiden, mit denen er deren Lingo genannte Sprache analysiert. Dabei stellt sich heraus, dass das Lingo keine Wörter für Lüge, Mord, Krieg oder artverwandte Begriffe kennt. Die Linguiden verwenden, wenn überhaupt, die entsprechenden Ausdrücke direkt aus dem Interkosmo. Im Übrigen unterscheidet sich das Lingo nicht sehr von den anderen Sprachen der galaktischen Lemuriden. Dies legt die Vermutung nahe, dass die Fähigkeiten der Friedensstifter weniger auf der Sprache selbst, sondern vielmehr auf der Persönlichkeit des jeweiligen Sprechers beruhen. Darüber hinaus kann der Ophaler herausfinden, dass die Linguiden in einem lockeren Gesellschaftsverbund leben, an dessen Spitze die Friedensstifter stehen, der ansonsten aber keine größeren Hierarchien aufweist.

Im Jergelen-System werden von Dorina Vaccer zur gleichen Zeit die Vorfälle mit Senfro Datalba und Gerino Vaider untersucht. Die Friedensstifterin erkennt, dass der durch die Teleportersprünge ausgelöste Verlust des Kimas bei den beiden Linguiden lediglich Unfälle waren, die die Mutanten aus Unkenntnis heraus verursacht haben. Dennoch erscheint ihr durch diese Ereignisse eine Bindung an das Galaktikum als gefährlich und hemmend für ihr Volk. Daher veranlasst Vaccer, der ODIN, der CIMARRON, der KARMINA und der HARMONIE die Landung auf einem Planeten im linguidischen Reich zu untersagen. Gleichzeitig ist sie davon überzeugt, dass der Wissensdurst der Galaktiker befriedigt werden muss, will man unüberlegte Aktionen verhindern. Vaccer nimmt zur Abstimmung des weiteren Vorgehens Kontakt mit dem Friedensstifter Balasar Imkord auf.

Unterdessen teilt sich der kleine Verband der Galaktiker auf. Die KARMINA begibt sich zu den Tentra-Blues, um das dortige Wirken der Linguiden näher zu untersuchen. Die restlichen Raumschiffe fliegen verschiedene Linguiden-Planeten an, wo Perry Rhodan einen der Friedensstifter zu treffen hofft. Der Weisung Dorina Vaccers folgend, wird den Galaktikern allerdings jeweils die Landung verwehrt. Der Weiterflug zum Teshaar-System mit der linguidischen Heimatwelt Lingora führt zum gleichen Ergebnis. Dort erfahren sie jedoch, dass der Friedensstifter Aramus Shaenor im Sedeider-System auf Teffon zu finden sei. In dem früheren Zayazza-System der Blues werden die Schiffe wiederum umgeleitet, dieses Mal jedoch, um der Einladung von Balasar Imkord zu folgen, der im Anira-System auf die Galaktiker wartet.

Auf Drostett werden Rhodan und seine Gefährten von Imkord und Vaccer empfangen. Vaccer vertritt den Galaktikern gegenüber ihren Standpunkt zum Nichtbeitritt der Linguiden zum Galaktikum. Gleichzeitig berichtet sie von zahlreichen Unfällen der Linguiden zu Beginn ihres Raumfahrtzeitalters, bei denen viele ihrer Artgenossen bei der Benutzung von Transitionstechnologie ihr Kima verloren hätten. Die Friedensstifterin widerspricht dem Vergleich des Kimas mit dem, was die Terraner als Seele bezeichnen. Sie versucht, den Besuchern das linguidische Konzept der verschiedenen Realitäten zu verdeutlichen:

An oberster Stelle befindet sich die Absolute Realität, die alle Phänomene und äußeren Einflüsse umfasst, auf die sich die Existenz des Universums gründet. Da diese Phänomene und Einflüsse nicht von Wesen erfasst werden können, die selbst Bestandteil dieses Universums sind, ist die Absolute Realität völlig unbekannt. Darunter steht die Objektive Realität, die alle bekannten allgemeingültigen Begriffe umfasst, aus denen sich das Bild des Universums zusammensetzt. Neben Begriffen, die mit den eigenen Sinnen erkannt werden können, werden auch Begriffe für beweisbare, aber nicht ohne technische Geräte oder die Wahrnehmung anderer Lebewesen zugängliche Phänomene verwendet. Zu diesen Begriffen gehören die Lichtgeschwindigkeit und andere kosmische Konstanten, die für alle bekannten Lebewesen gültig sind. Die Subjektive Realität umfasst das, was im Allgemeinen mit Wirklichkeit bezeichnet wird, also das Bild, das von den Sinnen übermittelt und im Wesentlichen von Lebewesen gleicher Abstammung geteilt wird. Die Bedeutung, die den Begriffen der Subjektiven Realität beigemessen wird, hängt vom jeweiligen Standpunkt der unterschiedlichen Arten von Lebewesen ab. Auf dieser Ebene ist die Sprache angesiedelt, die folglich nicht die Wirklichkeit an sich beschreibt, sondern das, was ihre Erfinder dafür halten. Durch Sprache und sprachliche Begriffe entsteht die Individuelle Realität eines jeden Lebewesens, die alles umfasst, was mit den persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen einer Person zusammenhängt. Sie beinhaltet die Ebene der Gefühle, Gedanken, Ideen, Phantasie und des Glaubens, also Phänomene, die sich nicht allgemeingültig messen lassen und von jedem Lebewesen anders erlebt werden. Diese Phänomene können die Sicht auf die Subjektive Realität beeinflussen und verzerren. Über den Umweg der Begriffe der Individuellen Realität lässt sich somit die Subjektive Realität manipulieren.

Dorina Vaccer demonstriert die Fähigkeiten der Friedenstifter an Salaam Siin. Der Ophaler fürchtet sich davor, in seine Heimat zurückzukehren, da er durch die erlittene und mittlerweile ausgeheilte Verletzung befürchtet, dass seine Gesangsfähigkeiten nicht mehr das Niveau aus der Zeit vor seinem Unfall erreichen. Vaccer verändert durch geschickten Einsatz der Sprache und ihrer nonverbalen Unterstützung durch die Körpersprache die Individuelle Realität von Siin, der anschließend von seiner unterdrückten Furcht befreit ist. Später wird auf diese Weise auch Gucky von seinen Selbstvorwürfen befreit, die er sich seit dem Unfall mit Gerino Vaider gemacht hatte.

Um den Galaktikern das Wesen seines Volkes besser verständlich zu machen, nimmt Imkord Rhodan mit auf seinen Lebensweg, der die Linguiden einmal im Jahr zu ihrem Kima-Strauch, der auch Lebensbaum genannt wird, führt. Die stumme Wanderung führt den Friedensstifter und den ehemaligen Zellaktivatorträger in die raue Gebirgslandschaft des Planeten, bis sie schließlich den Strauch erreichen. Der Frieden und die Harmonie, die Rhodan bei dem Lebensweg empfindet, führen bei dem Terraner zu der Überzeugung, dass es sich bei den Linguiden um ein von Grund auf friedliches Volk handeln muss.

Am 31. Dezember 1169 NGZ trifft eine Nachricht Atlans ein, nach der der Arkonide einen »Makel« der Linguiden auf Teffon gefunden habe. Die ODIN, die CIMARRON und die HARMONIE starten daraufhin zum Sedeider-System.

Innenillustration