Das Milliardenprojekt

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Überblick
Serie: Atlan-Heftserie (Band 73)
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© Heinrich Bauer Verlag KG

 

Zyklus: Im Auftrag der Menschheit
Unterzyklus: Tekeners Doppelgänger (Band 1/6)
Titel: Das Milliardenprojekt
Untertitel: Ein kosmisches Gaunerstück wird vorbereitet – ein Mann der USO soll das Opfer sein
Autor: Kurt Mahr
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Innenillustrator:
Erstmals erschienen: 1973
Hauptpersonen: Ronald Tekener, Sinclair Marout Kennon, Atlan, Tahoon, Welitsch, Poalu, Phoras von Chatron, Minart Kadebku, Matur Penetschky
Handlungszeitraum: Mitte Oktober 2841
Handlungsort: Pirac-Naych, Satisfy
Zusätzliche Formate: E-Book

Kurz­zusammen­fassung

Im Oktober 2841 versucht der Akone Phoras von Chatron, Besitzer der Bank für Galaktische Freundschaftswerbung (BAGAF), die UHB um ihr Vermögen zu erleichtern. Dazu lässt er den Terraner Matur Penetschky von Aras in einen Doppelgänger Ronald Tekeners verwandeln und versichert sich der Mithilfe des Positronik-Spezialisten Minart Kadebku, der einst von der UHB gefeuert worden ist.

Tekener wird in der BAGAF-Filiale auf Satisfy in eine Falle gelockt und gegen Penetschky ausgetauscht, wobei die Verbrecher zu ihrer Überraschung den Zellaktivator entdecken. In der Rolle Tekeners lässt Penetschky die Passwörter zu den Konten der UHB ändern und ermöglicht Kadebku so den Zugang. Der endgültige Raub wird durch drei UHB-Programmierer verzögert, die Kadebku auf die Schliche kommen, die ihre Nachforschungen jedoch mit dem Leben bezahlen. In dieser Zeit entdeckt Penetschky durch einen Anruf Atlans, dass Tekener zur USO gehört.

Handlung

Der Akone Phoras von Chatron heckt einen teuflischen Plan aus. Er will Ronald Tekener, den Chef der UHB, gefangen nehmen und ihn durch einen Doppelgänger ersetzen lassen. So hofft er, an das Vermögen der UHB heranzukommen. Ihm zur Seite steht Minart Kadebku, der von Rachegelüsten gegen Tekener geleitet wird. Er ist erst kürzlich von Tekener entlassen worden, als Unregelmäßigkeiten entdeckt wurden.

Die beiden Männer heuern Matur Penetschky an und lassen ihn nach Pirac-Naych bringen. Penetschky will sich dort als Patient der dortigen Ara-Sekte der Ortanorer von Mystong (Phoras von Chatron) zehn Millionen Solar verdienen. Innerhalb von neun Monaten wird aus ihm ein genaues Duplikat von Tekener, sogar die Lashat-Pocken werden bei ihm – unter Aufsicht von Ara-Wissenschaftlern – erzeugt und erfolgreich behandelt. Mittels Hypnoschulung werden ihm die genauen Verhaltensmuster von Tekener einsuggeriert. Seine Belohnung für die erlittenen Schmerzen und Entbehrungen sind nur ein Bruchteil dessen, was der Akone und Kadebku als Beute einstreichen werden.

Anfang Oktober 2841 beginnen Phoras von Chatron und Minart Kadebku, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Phoras ist auf Satisfy als Inhaber der BAGAF bekannt und hat bereits des Öfteren versucht, durch fingierte Schadensfälle die UHB zur Ersatzleistung zu zwingen. Allerdings ist er mit seinen Forderungen immer wieder abgeblitzt. Doch jetzt, Anfang Oktober, meldet er einen Überfall, bei dem er hypnotisiert worden ist und so gezwungen wurde, den Dieben aus seinen Tresoren Howalgonium und Bargeld in Höhe von 2,3 Milliarden Solar auszuhändigen. Hatkor Moromat informiert Ronald Tekener über die Beschwerde. Der Chef der UHB erklärt sich bereit, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und begibt sich ins Bürogebäude der BAGAF. Als Vorsichtsmaßnahme trägt er ein Armband mit eingebauter Videokamera mit sich, die eine ständige Verbindung zu Hatkor Moromat aufgebaut hat. So kann der Chef der Intern-Polizei alles sehen und hören, was in Tekeners Nähe vor sich geht.

Tekener, der von den Mätzchen des Akonen die Schnauze voll hat, beginnt mit Phoras von Chatron und Minart Kadebku ein Streitgespräch, da er nicht glaubt, dass die BAGAF überfallen worden ist. Als die Anwesenheit der Diebe in den Privatgemächern des Akonen bekannt wird, stürmt Tekener in die Suite und sieht sich seinem Doppelgänger, der nackt im Sessel sitzt, gegenüber. Der Chef der UHB wird paralysiert und augenblicklich entkleidet. Dabei gelingt es Minart Kadebku geschickt, die Armbandkamera Tekeners so zu platzieren, dass die Intern-Polizei nicht viel sehen kann. Der bewusstlose Tekener wird in einen Nebenraum gebracht. Dort entdeckt Kadebku den unter einer Schicht künstlicher Haut versteckten Zellaktivator des Terraners. Er entfernt ihn und legt ihn Penetschky an, der von einer Paytra-Spinne gebissen worden ist. Das Gift der Spinne wirkt innerhalb von zehn Minuten und ist absolut tödlich. Innerhalb dieser zehn Minuten muss die Behandlung erfolgen. Der Zellaktivator wird mit der künstlichen Haut, die sich mit der Epidermis des Doubles sofort verbindet, bedeckt. Penetschky erhält Tekeners Armband, und nun ist man endlich bereit, auf die aus dem Lautsprecher tönende Forderung nach Aufklärung der Geschehnisse einzugehen. Phoras von Chatron verhandelt mit Sinclair M. Kennon über die schnellste Möglichkeit des Transports Tekeners in die Klinik. Der angebliche Tekener wird von Beamten der Intern-Polizei per tragbarem Kleinsttransmitter direkt aus den Privatgemächern in die Klinik transportiert, wo ihn ein bereits bestens vorbereitetes Ara-Ärzteteam erwartet. Der echte Ronald Tekener ist inzwischen in den Tresoren der BAGAF verschwunden.

Anmerkung: Völlig unberücksichtigt bleibt hier, dass Tekener aufgrund seines Zellaktivators eigentlich gar nicht an der Vergiftung hätte sterben können. Auch der nachfolgende langwierige Genesungsprozess erscheint dadurch unglaubwürdig.

Nach dem Abzug der Polizisten beratschlagen Phoras und Kadebku über die nun veränderte Situation, hervorgerufen durch die Entdeckung des Zellaktivators. Es stellt sich nämlich das Problem, wie man das Gerät von Penetschky zu Tekener zurückbringt, und das innerhalb von sechs Stunden, denn dann würde ein rapider Zellverfall einsetzen und Ronald Tekener zum Tod verurteilen. Doch Phoras kann Kadebkus Angst eindämmen, indem er ihm mitteilt, dass er aus sicherer Quelle gehört habe, dass ein Zellaktivatorträger nicht nur sechs Stunden, sondern mehr als 60 Stunden ohne das Gerät auskommen kann.

Sinclair M. Kennon lässt sich von Phoras von Chatron unter Zeitdruck den Hergang der Ereignisse schildern. Eigentlich sollten er und sein Partner an einem Großeinsatz der USO auf dem Planeten Ferrol, wo es zu ernsten Unruhen gekommen ist, teilnehmen. Kennon kann keine Ungereimtheiten feststellen. Als er gehen will, platzt ein Mitarbeiter der BAGAF mit der Meldung in die Unterredung, dass drei Banditen, die den Überfall durchgeführt haben, gestellt und getötet wurden. Es handelte sich um zwei Blues und einen Perlian, die in Wahrheit von Phoras angeheuert worden sind, ohne wirklich zu wissen, worum es geht. Durch ihren Tod erspart sich der Akone die Bezahlung des zugesagten hohen Betrages an die drei Ahnungslosen.

Phoras absolviert einen Besuch im Krankenhaus. Dabei befestigt er vorsichtshalber einen IV-Ladungstäuscher an Penetschkys Oberschenkel und informiert ihn, dass er jetzt Träger eines Zellaktivators ist. Der nervöse Penetschky wird mit der Aussicht auf ein baldiges Ende der Aktion und auf die hohe Geldsumme beruhigt.

Penetschky beruft seinen Stab zu sich und beauftragt Baer Tahoon mit der Änderung von Kennwörtern, die den Zugriff auf die Bankkonten der UHB ermöglichen, da er einen unberechtigten Zugriff befürchtet. Auch sollen die Konten in andere Speicherbereiche verschoben werden. Die drei Hauptbereiche sollen durch die Kennwörter »Phoras«, »Bagaf« und »Kadebku« gesichert werden. Die Männer machen sich sofort an die zeitaufwändige Arbeit. Sie werden dazu angehalten, ihre Fortschritte, die Aufstellung der weiteren notwendigen Kennwörter und die Bezeichnung der Speicherbereiche an Tekener weiterzuleiten. Wenn Penetschky im Besitz all dieser Daten ist, wird es leicht sein, diese an Phoras von Chatron und Minart Kadebku zu übermitteln, die die Konten der UHB dann abräumen können.

Der echte Ronald Tekener, der den Verlust seines Zellaktivators bemerkt hat, stößt in seinem dunklen Gefängnis auf Kleidungsstücke, die er anlegt. Bei der Erkundung des Raumes stellt er fest, dass er von einem Absorptions-Energiefeld eingehüllt wird. Tekener erhält von Kadebku und Phoras Besuch, die ihn aufmerksam mustern und nach dem Wechseln einiger Worte den Tresorraum wieder verlassen. Tekener bleibt in der Dunkelheit zurück. Er schätzt, dass er nach dem Schockertreffer etwa zwei Stunden bewusstlos gewesen ist. Also glaubt er, er habe noch etwa vier Stunden zu leben, und klammert sich an die Hoffnung, dass die Hypothese über Zellaktivatoren, an die er sich erinnert, zutrifft. Diese besagt, dass man nach einer gewissen Eingewöhnungszeit auch über zwei Tage ohne Zellaktivator überleben kann, bevor der Explosive Zellverfall einsetzt. Diese Eingewöhnungszeit betrage angeblich 450 Jahre, er aber trägt seinen Zellaktivator erst seit etwa 430 Jahren. Er hofft, dass dies bereits ausreichend lange ist.

Anmerkung: Tekeners Befürchtung, er habe nur noch vier Stunden zu leben, ist unbegründet. Die Frist, binnen der der Zellaktivator wieder gefunden sein muss, beträgt 62 Stunden. (Siehe auch Atlan 49)

Penetschky erhält einen Videoanruf Kennons, der ihn ziemlich verwirrt. Kennon spricht von einem bevorstehenden Einsatz und fordert den falschen Tekener auf, sich beim »Alten« in der »Zentrale« zu melden und ihm über seine fortschreitende Genesung zu berichten. Es muss also noch ein Mitglied der UHB geben, dem Tekener und Kennon anscheinend untergeordnet sind. Und befindet sich die Zentrale der UHB doch nicht auf Satisfy?

Wenig später erscheint Baer Tahoon mit sämtlichen neuen Kennwörtern und Speicherplatzbezeichnungen. Nur ungern lässt er die brisanten Unterlagen am Krankenbett zurück.

Dann wird Phoras von Chatron vorgelassen, der sich Mikrokopien der Aufzeichnungen anfertigt. Mit diesen Kopien macht sich Minart Kadebku an die Arbeit, um den Abruf der UHB-Konten für den nächsten Tag vorzubereiten. In den drei Hauptkontenbereichen warten insgesamt 102 Konten der UHB, um von dem von Kadebku entwickelten Programm selbsttätig und schnell abgerufen zu werden. Der Computerfachmann Kadebku tastet sich mittels der Zugangscodes vorsichtig an die Konten der UHB heran.

Baer Tahoon ist misstrauisch geworden und glaubt, dass Tekener irgendwie gezwungen wird, die Konten für einen Raubzug vorzubereiten. Anders kann er sich die erteilten und bereits durchgeführten Anweisungen für die Änderungen der Kennwörter und Speicherbereiche nicht erklären. Tekener muss von Phoras von Chatron mit einem hypnotischen Zwang belegt worden sein, um dem Akonen die ungeheuren Geldmittel der UHB zukommen zu lassen. Gemeinsam mit Looban Welitsch und Haakaa Poalu macht er sich an die Entwicklung von Gegenmaßnahmen, um den vermuteten Raubzug verhindern zu können. Die drei Spezialisten überwachen die UHB-Konten und suchen nach unberechtigten Zugriffen. Und tatsächlich werden sie fündig. Es gelingt ihnen, die Befehlsimpulse bis zur BAGAF zurückzuverfolgen. Die drei Spezialisten wollen den Übeltäter auf frischer Tat ertappen und begeben sich eigenmächtig in die Kellergewölbe der Bank. Sie begehen den Fehler, die Intern-Polizei nicht zu informieren. Im Gebäude der BAGAF fällt ihnen Phoras von Chatron in die Hände. Er führt die drei Hobbydetektive in den Raum, in dem Minart Kadebku bereits, mit einem Thermostrahler bewaffnet, auf die Eindringlinge wartet. Es gelingt Kadebku, Welitsch und Poalu auszuschalten. Tahoon kann die Datenendstelle, von der aus der Transfer eingeleitet werden soll, völlig zerstören. Er stirbt in der Gluthölle eines Thermostrahls.

Die Zerstörung des Terminals verzögert die Durchführung des Raubzugs. Auch Matur Penetschky beginnt nun Schwierigkeiten zu machen. Für die Zeitverzögerung verlangt er rund 2,4 Millionen Solar mehr. Gezwungenermaßen sagt Phoras die Erhöhung zu. Nachdem er das Krankenzimmer verlassen hat, ruft Sinclair M. Kennon seinen Partner an und berichtet ihm vom spurlosen Verschwinden Tahoons und seiner beiden Mitarbeiter.

Am 4. November 2841 verlässt Penetschky die Klinik und sucht die Arbeitsräume im Verwaltungsgebäude in Kuppel I auf. Er macht sich mit den Gegebenheiten vertraut und sucht nach Aufzeichnungen über den geheimnisvollen »Alten« und die »Zentrale«, doch er kann nichts finden. Da teilt sich plötzlich eine Bücherwand und gibt einen verborgenen Bildschirm frei, auf dem Lordadmiral Atlan erscheint. Der Arkonide belehrt Penetschky darüber, dass er es nicht in Ordnung findet, wenn sich ein Oberst der USO selbst um einen so belanglosen Fall wie den Überfall auf Phoras von Chatron kümmert, anstatt ihn von einem Untergebenen untersuchen zu lassen. Penetschky ist sprachlos. Er erhält den Befehl, sich zu schonen und sich dann auf Quinto-Center zu melden, um Kennon in den Einsatz nach Ferrol zu folgen. Dann unterbricht der Lordadmiral die Verbindung.

Matur Penetschky ist klar, dass der geplante Raubzug unter keinen Umständen durchgeführt werden darf. Die Sache ist zu groß für sie geworden. Er stiehlt sich aus dem Gebäude, um seine beiden Mitstreiter zu informieren.

Währenddessen wartet der echte Ronald Tekener immer noch in seiner dunklen Tresorzelle und hofft, dass ihm noch genügend Zeit bleibt, um wieder in den Besitz des Zellaktivators zu gelangen.