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Die Neurotronik ist ein Computersystem des Gondunats.
Funktionsweise
Die Neurotronik verbindet positronische Elemente mit neuronalen Strukturen eines lebenden Gewebes. Das biologische Material unterscheidet sich jedoch deutlich von dem Zellplasma, das oft in den Rechnersystemen der Milchstraße verwendet wird. Dennoch ist eine jede Neurotronik mit individuellen Merkmalen versehen, sie besitzt sozusagen ihre eigene Lebensgeschichte und eine gewisse Kreativität. Dadurch sind diese Systeme in der Lage, gestellte Probleme unter einem ungewöhnlichen Winkel zu betrachten. Die Arbeitsgeschwindigkeit der Neurotroniken gleicht der von Positroniken. (PR 2901, S. 41)
Im Unterschied zu den Inpotroniken sind Neurotroniken unfähig, Emotionen zu zeigen. (PR 2904, S. 20)
Die größten Rechner dieses Typs, von denen es nur wenige im Gondunat gibt, werden von den so genannten Mentoren betreut. Diese »echten« Neurotroniken erhalten als Bezeichnung traditionell den Namen ihres Initialmentors. (PR 2944, S. 21) Sie sprechen von sich meistens in der dritten Person. (PR 2944, S. 30)
Aufbau der Großneurotroniken
Die positronischen Elemente einer »echten« Neurotronik entsprechen im Aufbau und Funktion der Grundstruktur gängiger gondischer Hochleistungsrechner. Sehr wichtig für die Funktion dieser Großrechner war aber auch die Verflechtung der biologischen Elemente miteinander und mit den positronischen Bauteilen. Dies wurde durch genetische Manipulation der Neurofungi gewährleistet, die eine Symbiose mit dem herkömmlichen Zellplasma eingingen. Der Anbau und die Pflege der Neurofungi war äußerst schwierig, da sie nur unter Umweltbedingungen dreier Extremwelten eines an Hooris-Kristallen reichen Sonnensystems gediehen. Zudem waren die Neurofungi in ihrem natürlichen Lebensraum recht große, mehrere Hundert Meter Durchmesser erreichende Gebilde, deren Myzelien sehr wehrhaft und daher auch sehr gefährlich waren. Als Kollektivwesen hatten sie diverse parapsychische, meist hypno-suggestive Fähigkeiten ausgebildet. Daher war jegliche Manipulation eines Neurofungus mit großem Risiko für die zuständigen Xeno-Biologen verbunden. (PR 2944, S. 24–25)
War die Verbindung der positronischen Grundelemente mit den Myzelien erfolgreich, wurde schließlich der Hooris-Spiegel installiert. Es handelte sich dabei um eine Zugabe von Hooris-Kristallen, die gegen die Hyperimpedanz immun waren. Damit erreichte man, dass die Neurotronik die Rechenvorgänge von einer Metaebene aus »betrachten« konnte und ihr eigenes, pseudo-individuelles Selbstbewusstsein entwickelte. (PR 2944, S. 25)
Sonderanfertigungen
Zu den speziellen Neurotroniken gehörte Sharibakeph – eine so genannte Gemen-Neurotronik. Sie bestand aus einem gemenischen Bhal, der mit einer neurotronischen Rechnerstruktur verbunden war. Der quasipflanzliche Körper des Gemens ersetzte hier die Zellplasma-Komponente. (PR 2971, S. 29)
Programmierung
Die Programmierung der Neurotroniken ist vollständig den Interessen des Goldenen Reiches untergeordnet. Die absolute Loyalität der Neurotroniken wird durch drei implementierte Prinzipien, die so genannten Drei Hierarchien, gewährleistet:
- das gondunale Geheiß – stellt die Gesamtheit aller bisherigen Entscheidungen des aktuellen Garanten dar,
- den gondunalen Glanz – stellt sämtliche Entscheidungen der bisherigen Garanten dar, und
- die gondunale Tendenz – umfasst die Grundausrichtung der gondischen Kultur.
(alle PR 2944, S. 22–24)
Diese Prinzipien stellen den moralischen Kompass aller Neurotroniken dar und können nur noch durch die subjektive Wahrnehmung des Initialmentors geringfügig beeinflusst werden. Dieser Mentor ist auch dafür verantwortlich, dass es bei einer Neurotronik nicht zur neurotronischen Paralyse kommt, die aufgrund eines Befehls eintreten könnte, dessen Ausführung auf die Selbstzerstörung des Reiches hinausliefe. (PR 2944, S. 22)
Sollte eine schwer beschädigte Neurotronik stillgelegt werden, so geschieht das nicht durch eine simple Abschaltung. Ein Mentor sorgt stattdessen dafür, dass die Emissionsamplitude des Hooris-Kristalle verschoben wird, wodurch der Hooris-Spiegel fixiert (quasi eingefroren) wird. Dadurch wird das Selbstbewusstsein der Neurotronik in einen Traumzustand (den so genannten Traummodus) verschoben, den sie nicht mehr von der Realität unterscheiden kann. (PR 2944, S. 33)
Bekannte Neurotroniken
- KERRUSGOND (PR 2985)
- Kortoo (PR 2944)
- Moothusach (PR 2944)
- Rokaanon (PR 2944)
- Sharibakeph (PR 2971)
- Yester (PR 2912)
Bekannte Neurotroniker
Die Neurotroniken wurden von spezialisierten gondischen Informatikern, den Neurotronikern, erbaut und betreut.
Geschichte
Eine der ersten, voll leistungsfähigen Neurotroniken war die (vom Jahre 1551 NGZ betrachtet) vor vielen Jahrtausenden erbaute Rokaanon. (PR 2944, S. 19)
Führend in der Neurotronik-Forschung war der Forschungskral, wo nicht nur die kleinen Rechner, die zum Beispiel in die Kampfanzüge eingebaut wurden, sondern auch die wichtigsten Großgehirne des Reiches entworfen wurden (PR 2944, S. 9, 19)
Die Galaktiker lernten die Neurotroniken Ende September 1551 NGZ auf Thooalon kennen, als Karim Balthasar einen solchen Rechner anzapfte und seine Schutzfunktionen außer Kraft setzte. (PR 2901, S. 41)
Zumindest einige Kampfanzüge der Gäonen verfügten über eine kleine Neurotronik, die über bestimmte Kopfimplantate eine enge Verbindung mit dem Träger einging. (PR 2912)
Die erste »echte« Neurotronik, der die Galaktiker begegneten, war Moothusach, die am 5. Dezember 1551 NGZ an Bord der von der USO eroberten IWAN IWANOWITSCH GORATSCHIN gefunden wurde. (PR 2944)
Mitte April 1552 NGZ wurde den Galaktikern mit Sharibakeph eine Sonderform der Neurotronik, die Gemen-Neurotronik, bekannt. (PR 2971, S. 32, 43)
Am 29. Mai 1552 NGZ begegnete ein Erkundungskommando der GALBRAITH DEIGHTON VII an Bord der havarierten Leerraumfähre PARRASTURD der durch die Strahlung der Hooris-Kristalle wahnsinnig gewordenen Neurotronik KERRUSGOND. (PR 2985)